Meningitis: viral und bakteriell

Die Meningitis ist eine Entzündung der Meningen (das ist die Haut, die das Gehirn und das Rückenmark bedeckt), verursacht durch eine virale oder bakterielle Infektion.
Diese Erkrankung ist sehr ernst und kann tödlich sein.
Eine Meningitis oder Hirnhautentzündung kann durch Viren, Bakterien, andere Mikroorganismen oder nicht infektiöse Ursachen ausgelöst werden.

Die virale Meningitis ist am häufigsten und in der Regel gutartiger als die bakterielle Meningitis, die fulminant sein kann.
Die Virusmeningitis kann sehr unangenehm sein, ist jedoch fast nie lebensbedrohlich. Die meisten Menschen genesen vollständig und rasch.

Gewöhnlich ist die durch Bakterien verursachte Meningitis und Septikämie viel schwerwiegender als andere Formen.
Es gibt mindestens 50 Arten von Bakterien, die eine Meningitis und Septikämie verursachen können, die meisten Fälle werden dabei durch Meningokokken verursacht.

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Inhalt

Invasive Meningokokkenerkrankung

Die invasive Meningokokkenerkrankung kann als Septikämie, Meningitis oder als eine Kombination beider auftreten.
Bei einem erkrankten Kind sollte ein generalisierter petechialer Hautausschlag im Verlauf der Vena cava superior oder eine purpurrote Haut (Hautausschlag) an irgendeiner Stelle den Verdacht auf eine Meningokokken-Sepsis wecken und man sollte unverzügliche eine Notaufnahme aufsuchen.

Die folgenden Anzeichen und Symptome bei einem erkrankten Kind sind typisch für eine invasive Meningokokkenerkrankung: stecknadelkopfgroße Hauteinblutungen, veränderter mentaler Status, kalte Hände und Füße, Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, Steifigkeit des Nackens und Flecke auf der Haut.

Die Meningokokkenmeningitis und/oder Sepsis kann auch mit einer ungewöhnlichen Hautfarbe und Hypotension einhergehen.

 

Symptome der Meningitis

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Nackensteifigkeit und Nackenschmerzen (in der Regel nicht bei Kindern unter einem Jahr oder bei Patienten mit verändertem mentalem Status)
  • Steifigkeit der Rückenmuskulatur
  • Ausbuchtung der Fontanellen (bei Säuglingen)
  • Photophobie
  • Opisthotonus, d. h. die Haltung von Rücken und Hals ist aufgrund einer starken Kontraktur der Muskulatur der Wirbelsäule extrem gestreckt
  • Veränderter Geisteszustand, Bewusstlosigkeit, Präfinalität
  • Schock: Die Symptome eines Schocks umfassen Tachykardie und/oder niedrigen Blutdruck, Ateminsuffizienz und geringe Harnausscheidung
  • Das Kernig-Zeichen ist ein Nervendehnungsschmerz am Knie bei gebeugtem Hüftgelenk
  • Das Brudzinski-Zeichen ist die spontane Beugung in den Hüften und Knien, die auftritt, wenn der Kopf mit dem Kinn zum Brustbein hin gebeugt wird
  • Paresen und neurologische Ausfälle (einschließlich Hirnnerven und Puppilenanomalie)
  • Epileptische Anfälle.
Schmerzen durch Meningitis
Schmerzen durch Meningitis

Die Virusmeningitis kann klinisch nicht von der bakteriellen Form unterschieden werden, doch die Symptome können leichter und die Komplikationen (zum Beispiel neurologische Ausfälle) weniger häufig sein.
Jeder Mensch, der sich mit dem Verdacht auf Meningitis an einen Arzt wendet, sollte so behandelt werden, als ob er eine bakterielle Meningitis hat, bis sich das Gegenteil herausgestellt hat.
Die klassischen Symptome sind bei Säuglingen und oftmals auch bei älteren Menschen nicht augenscheinlich.

Manche Kinder und Jugendliche zeigen vielmehr unspezifische Symptome oder Zeichen, die schwierig von anderen, weniger schweren Infektionen zu unterscheiden sind.
Kinder und Jugendliche mit viel typischeren Anzeichen und Symptomen haben eine größere Wahrscheinlichkeit für eine bakterielle Meningokokkenmeningitis oder Sepsis, die Symptome oder Anzeichen können ernster und mit der Zeit viel spezifischer sein.

Etwa 25% der Personen mit bakterieller Meningitis haben Symptome, die sich innerhalb von 24 Stunden nach der Ansteckung auf akute Weise zeigen.
Andere Patienten mit bakterieller Meningitis und die meisten Patienten mit Virusmeningitis stellen sich mit subakuten neurologischen Symptomen vor, die sich über mehr als 1-7 Tagen entwickeln.
Chronische Symptome, die länger als eine Woche dauern, legen eine durch Pilze oder verschiedene Bakterien verursachte Meningitis nahe wie Tuberkulose, Syphilis.

 

Differentialdiagnose der Meningitis

  • Andere Ursachen von Fieber und schwerwiegenden Infektionen.
  • Andere Ursachen mit verändertem mentalem Status und Koma, zum Beispiel Encephalitis, Subarachnoidalblutung oder ein Gehirntumor.

Hirntumor-Kraniotomie-Dura-mater

 

Diagnostische Untersuchungen bei Meningitis

Die Untersuchungen dürfen eine Behandlung nicht verzögern.

Andere Untersuchungen
Diese werden oft durchgeführt, es handelt sich um Blutkulturen, Blutzuckertests, Lumbalpunktion, Nierenfunktionstest, Urikult usw.

 

Behandlungen und Medikamente bei Meningitis

Die Behandlung hängt von der Art der Meningitis ab.
Die akute bakterielle Meningitis sieht eine unverzügliche Behandlung mit intravenös verabreichten Antibiotika sowie seit kurzem auch mit Kortikosteroiden vor, um eine Genesung zu gewährleisten und das Risiko eines Hirnödems und epileptischer Anfälle zu verringern.

Das vom Arzt gewählte Antibiotikum oder die Kombination von Antibiotika hängt vom Typ der Bakterien ab, die die Infektion verursachen. Der Arzt kann bis zur Feststellung der genauen Ursache der Meningitis Breitspektrumantibiotika empfehlen.
Bei Infektionen der Nebenhöhlen (Sinusitis) oder des Mastoids, dem äußeren Knochen hinter dem Ohr, der zum Mittelohr führt, kann eine Drainage erforderlich sein.

Virusmeningitis: Antibiotika können keine Virusmeningitis heilen, in den meisten Fällen bessert sie sich innerhalb einiger Wochen von allein.

Die Behandlung leichtgradiger Fälle von Virusmeningitis umfasst lediglich:

  • Reichliche Flüssigkeitszufuhr.
  • Rezeptfreie Medikamente zur Fiebersenkung und Linderung der körperlichen Schmerzen.
  • Ist die Ursache ein Herpes-Virus, steht ein Virostatika zur Verfügung.

Andere Arten: Ist die Ursache der Meningitis nicht geklärt, kann der Arzt mit einer virostatischen Therapie beginnen und, solange man nach der Ursache sucht, auch Antibiotika einsetzen.

Pilzmeningitiden werden mit Antimykotika behandelt.
Jedoch können diese Medikamente starke Nebenwirkungen haben. Daher kann die Behandlung verzögert werden, bis Laboruntersuchungen bestätigen, dass die Ursache ein Pilz ist.
Eine chronische Meningitis wird auf der Grundlage der Ursache behandelt, die oftmals ein Pilz ist.

Die nichtinfektiöse Meningitis wird durch eine allergische Reaktion oder eine Autoimmunerkrankung verursacht, die mit Kortikosteroiden behandelt wird.

In manchen Fällen ist keine Behandlung erforderlich, weil die Krankheit spontan heilen sollte.
Eine Meningitis, die im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung steht, benötigt die der jeweiligen Krebsart entsprechenden Therapie.

Bakterielle-Meningitis-Hirn-Schädel

 

Komplikationen der Meningitis

Sofort:

  • Septischer Schock.
  • Die disseminierte intravaskuläre Gerinnung ist ein weit verbreitetes Gerinnungsphänomen, gekennzeichnet durch die Ansammlung von Fibrin in den kleinen Blutgefäßen und Blutungen von Haut und Schleimhaut.
  • Koma.
  • Epileptischer Anfall (30-40% der Kinder, 20-30% der Erwachsenen).
  • Hirnödem und Zunahme des intrakraniellen Drucks.
  • Septische Arthritis.
  • Hämolytische Anämie (H. influenzae).
  • Übermäßige Sekretion des antidiuretischen Hormons ADH.
  • Epileptischer Anfall, ereignet sich häufiger in der Akutphase der Erkrankung.
  • Der subdurale Erguss ist eine Blutung in den Raum zwischen harter Hirnhaut und Gehirn oder Rückenmark.
  • Wird bei 40% der Kinder im Alter von 1-18 Monaten mit bakterieller Meningitis berichtet.
  • Risikofaktoren sind jugendliches Lebensalter, schnelles Einsetzen der Erkrankung, erniedrigte periphere weiße Blutkörperchen und hoher Proteingehalt der CSF.

 

Gesichtsnervs-Nervus-facialisSpätkomplikationen:

  • Hörverlust oder Taubheit.
  • Fokale neurologische Ausfälle wie Fazialislähmung, Halbseitenlähmung, Tetraparese und Eingrenzung des Sichtfeldes.
  • Der Hydrozephalus ist eine exzessive Ansammlung von Cerebrospinalflüssigkeit in den Hirnventrikeln und/oder im Subarachnoidalraum.
  • Intellektuelles Defizit.
  • Die Ataxie ist eine Störung der Nerven, die zu fortschreitendem Verlust der Muskelkoordination führt.
  • Blindheit oder Sehverlust.
  • Das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom ist eine schwerwiegende Pathologie, die zu Blutgerinnseln und hämorrhagischem Infarkt in den Nebennieren führt.
  • Periphere Gangrän.

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