Knochenhautentzündung am Schienbein oder Periostitis

Knochenhautentzündung am Schienbein oder Periostitis

Die Knochenhautentzündung am Schien bein (Periostitis) ist eine akute Entzündung der Knochenhaut, also der bindegewebigen Hülle des Knochens, und tritt bevorzugt am Schienbein auf.


Die betroffene Stelle liegt dort, wo die Muskeln ansetzen: der hintere Schienbeinmuskel und der Schollenmuskel (Soleus); die anderen Knochenbereiche schmerzen nicht.

Die Stiche sind sehr schmerzintensiv, weil die Knochenhaut (Periost) stark innerviert ist, es fühlt sich an wie “ein Tritt vors Schienbein”.

Anders ist der Fall einer infektiösen Knochenhautentzündung, die durch eine meist bakterielle Infektion verursacht wird und mit Antibiotika oder speziell auf die Erkrankung des Patienten abgestimmten Medikamenten behandelt werden muss.

 

Inhalt

Was sind die Ursachen der Periostitis?

Die Betroffenen sind in der großen Mehrzahl Läufer (Langstreckenläufer oder Sprinter), aber auch Fußballspieler, Basketballspieler und andere Sportler mit hohem Laufpensum können eine Knochenhautentzündung entwickeln.
Bei den Sportlern kommt es zu einer funktionellen Überlastung der Struktur am hinteren Innenbereich des Schienbeins.
Die Knochenhaut kann sich auch infolge einer direkten Gewalteinwirkung auf den Knochen entzünden.
Der hintere Schienbeinmuskel ist ein Supinator (Auswärtsdreher), also ein wichtiger Muskel für Gleichgewicht und Korrektur der Körperhaltung.
Sportler mit Hohlfuß oder Überpronation sind verstärkt betroffen, weil der hintere Schienbeinmuskel in der dynamischen Laufphase gedehnt bleibt.
Knochenhautentzündungen treten vor allem dann auf, wenn das Laufpensum oder die Laufgeschwindigkeit zu sehr gesteigert wird oder ein Wiedereinstieg in das Training nach längerer Inaktivität erfolgt.
Weitere Faktoren, die das Auftreten einer Periostitis begünstigen sind:

  • unzweckmäßige Laufschuhe;
  • Lauftraining auf abschüssigem Boden;
  • zu harter Laufuntergrund;
  • Übergewicht;
  • ungleiche Beinlänge.

 

Was sind die Symptome einer Knochenhautentzündung?

guniita/bigstockphoto.com
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Die Schmerzen machen sich nach einem Trauma oder bei Überbelastung bemerkbar, die Symptome können je nach Ursache  variieren.
Die Sportler verspüren zunächst leichte Schmerzen, die mit der Zeit immer stärker werden, bis sie schließlich unerträglich sind und auch nachts auftreten.
Typisch sind Schmerzen im mittleren und inneren Bereich des Schienbeins, es kann nur ein Bein oder beide Beine betroffen sein.
Beim Laufen und Springen sind die Schmerzen während der Beugung des Fußes zur Fußsohle (Plantarextension) besonders intensiv, in Ruhestellung tritt eine deutliche Besserung ein.
Die Schmerzen nehmen beim Drücken auf den entzündeten Bereich zu.

 

Welche Diagnoseverfahren eignen sich bei einer Knochenhautentzündung?

Die Röntgenuntersuchung zeigt Anomalien an Knochenhaut und Schienbein an, während eine Knochenszintigraphie hilfreich ist, um andere Erkrankungen auszuschließen, wie onkologische Krankheiten und Stressfrakturen.
Mit einer Magnetresonanz lässt sich ein eventuell vorhandenes Knochenödem darstellen.

 

Welche Therapie wird bei einer Knochenhautentzündung angewendet?

In der akuten Phase helfen am besten Eisbeutel (Kryotherapie)  und eine Laufpause; es ist wichtig, die sportlichen Aktivitäten zu unterbrechen, damit die Knochenhautentzündung nicht chronisch wird.

Nach 2-3 Tagen sollte der Ursprung des Problems bekannt sein, damit die Ursache und nicht nur die Symptome beseitigt werden können; andernfalls besteht bei Wiederaufnahme des Trainings die Gefahr eines Rückfalls.
Man muss also folgende Fragen klären:

  • Liegt ein Hohlfuß oder eine Überpronation des Fußes vor?
  • Hat der Patient eine Muskelschwäche am Schollenmuskel oder hinteren Schienbeinmuskel?
  • Wurden übertriebene Trainingseinheiten auf hartem oder abschüssigem Untergrund absolviert?

 

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Taping für Periostitis

Kinesio-Taping für die Tibia Periostitis Kontraktur des M. tibialis anterior, A. tibialis Sehnenentzündung: Aktion: Entwässerung-Contracting. Form: Ein Streifen auf” I”. Länge: dall’alluce bis zum Kopf der Fibula. Stellen Sie Ihren Fuß in Plantarflexion und verankern die Basis der großen Zehe Band durch ein kreisförmiges Loch. Der Klebestreifen ohne Spannung nach Ablauf der tibialis anterior auf den Kopf der Fibula.

Es gibt physikalische Therapien, die eine entzündungshemmende Wirkung haben; gute Ergebnisse erzielen vor allem Tecar® und Laser-Therapie, die in die bindegewebige Knochenhaut eindringen.
Stoßwellen lassen sich bei dieser Erkrankung wirkungsvoll einsetzen, aber da die Stelle stark schmerzt, kann diese Therapieform starke Beschwerden hervorrufen.
Außerdem können bei einer Fußfehlstellung des Patienten spezielle Einlagen in den Laufschuhen helfen, das Abrollen des Fußes zu korrigieren.
Liegt die Ursache im Trainingsverhalten, muss dieses so weit verändert werden, dass die Knochenhaut des Schienbeins möglichst wenig belastet wird; auch ein Tape-Verband kann hilfreich sein.
Die manuelle Therapie (Osteopathie) löst Gelenkblockaden in Füßen und Knöcheln und beseitigt Muskelkontrakturen. Auf diese Weise werden Fuß und Knöchel eine natürlichere Bewegung verliehen und die Belastung des Knochens verringert.

 

Wie lang sind die Genesungszeiten? Die Heilungsprognose

Die Heilung dauert bei Schonung und angemessener Behandlung etwa einen Monat.
Es ist wichtig, Rückfällen vorzubeugen; dazu ist es notwendig, das Schuhwerk zu wechseln, auf anderem Untergrund zu trainieren, Gewicht zu verlieren und eventuell Einlagen zu verwenden.

 

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