Orthopädische Einlagen

Orthopädische-Einlagen
Eine Einlage ist ein orthopädisches Hilfsmittel, das aus einer speziellen halb-starren Sohle besteht, die in die Schuhe eingeführt wird.


Einlagen haben die Aufgabe, die Verteilung des Körpergewichts beim Aufsetzen des Fußes zu korrigieren und müssen so gefertigt sein, dass keine Fußschmerzen entstehen.

Einlagen können:

  • aufgrund eines Fußabdrucks individuell angefertigt werden;
  • sich nur nach der Schuhgröße richten;
  • nach Körpergewicht und Fußlänge vorgefertigt sein.

Der Fuß hat eine äußerst komplexe Struktur, weil er auf verschiedene Kräfte reagieren muss, die davon abhängig sind, ob sich der Körper  in einer statischen oder dynamischen Situation befindet.

Die Herstellung von Einlagen ist in einem ständigen Evolutionsprozess:

  • um eine bestmögliche anatomische Korrektur der Fußsohle zu erreichen;
  • um Materialien zu finden, die beim Tragen keine Schmerzen verursachen.

Die Orthese muss die gesamte Fußstruktur  verändern, wobei der Neigungswinkel der Gelenkknochen (Fersenbein, Sprungbein, Würfelbein, Mittelfußknochen usw.) korrigiert wird.
Die Einlage muss sowohl eine Angleichung für Plattfüße wie auch für Hohlfüße aufweisen.
Der Fuß besitzt zwei Fußgewölbe: das Längsgewölbe spannt sich von der Ferse bis zum großen Zeh, das Quergewölbe reicht vom großen bis zum kleinen Zeh.

Wenn wir stehen, hat der Fußaußenrand vollen Bodenkontakt, während der Innenbereich etwa 5 – 10 Millimeter über dem Boden bleibt.
Ist das Längsgewölbe eingesunken oder liegt die Fußfläche vollständig auf dem Boden auf, spricht man von einem Plattfuß; je nach Schwere der Fußfehlstellung wird der Plattfuß in vier Deformationsgrade unterteilt.
Bei einem Hohlfuß liegt das Gewicht beim Gehen auf Ferse und Mittelfußknochen (Vorfuß), die Fußmitte wird nicht belastet.

 

Inhalt

Wann sind Einlagen sinnvoll?

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Schuhe mit korrekt eingeführten Einlagen.

Der Fuß muss das Gewicht des Körpers auf natürliche Weise an den Punkten tragen, die der Belastung gewachsen sind.

Andernfalls werden andere Knochen und Gelenke durch das Körpergewicht überlastet und können sich entzünden.

Bei einem korrekten Aufsetzen des Fußes steht das Sprunggelenk möglichst senkrecht, damit die für das Gleichgewicht sorgenden Muskeln  nicht überstrapaziert werden. Orthopädische Einlagen werden verschrieben, wenn folgende Fußprobleme vorliegen:

Wie oft wird der Fuß auf dem Boden aufgesetzt? Wir sind alle den ganzen Tag lang auf den Beinen, wenn der Fuß nun “schief”-geht, wird die gesamte Statik des Körpers beeinträchtigt und bestimmte Gelenke und Muskeln sind gezwungen, Mehrarbeit zu leisten.

Wer beruflich viel stehen muss oder Sport treibt, wird diese Struktur überlasten.
Eine ungleichmäßige Verteilung des Körpergewichts kann zu Kontrakturen oder Spannungen führen oder die Gelenke werden in manchen Bereichen  übermäßig abgenutzt:

 

Rückenschmerzen können somit durch eine Fehlbelastung des Fußes entstehen oder verstärkt werden.
Bei Hühneraugen und Hornhautschwielen unter den Füßen sind Einlagen sehr zu empfehlen, denn sie entstehen durch eine ungünstige Druckverteilung auf der Fußsohle.

Um festzustellen, ob eine Fußfehlbelastung vorliegt, können die Schuhe auf Abnutzung und Verschleiß untersucht werden; auch die Stellung des Sprunggelenks sollte beobachtet und kontrolliert werden, ob eine Einwärts- oder Auswärtsdrehung vorliegt.
Mit korrigierenden Einlagen verschwinden Hornschwielen in der Regel innerhalb von 2 Monaten.

Einlagen können auch zur Behandlung von Arthrose verwendet werden, wenn diese durch X- oder O-Beine verursacht ist, denn sie können die Gewichtsbelastung auf die Innen- bzw. Außenseite des Gelenks verschieben.

Kinder im Alter von 4 bis 5 Jahren mit Plattfüßen können mit Einlagen eine Fußkorrektur bewirken, damit sie sich mit 10 Jahren nicht einer Operation unterziehen müssen. Die Einlage korrigiert die Einwärtskantung (Pronation) des Fußes, die durch die Valgusstellung des Rückfußes bedingt ist und stützt das Längsgewölbe.
Ist die optimale Fußstellung wiederhergestellt,  kann in Zukunft auf Einlagen verzichtet werden.
Einlagen werden auch bei Kreislaufproblemen verschrieben,  wenn der venöse Rückfluss Probleme bereitet, denn sie sorgen beim Auftreten für eine gleichmäßige Druckverteilung  auf die gesamte Fußsohle.

Wer viele Stunden am Tag stehen muss, kann mit Hilfe von Einlagen eine Verhärtung der Waden abschwächen und den Tragekomfort von Arbeitsschuhen erhöhen.

 

Was bedeutet Fußdruckmessung?

Das Körpergewicht wird durch die Füße auf den Boden übertragen, aber einige Fußregionen werden dabei mehr belastet als andere.

Bei diesem Untersuchungsverfahren kann mit Hilfe einer computergestützten Druckmessplatte gemessen werden, wie das Körpergewicht auf die einzelnen Fußbereiche verteilt ist.

Bei dem Test wird ein elektronischer Fußabdruck erstellt.
Die Flächen, auf denen am meisten Gewicht aufliegt, sind gelb/orange gefärbt, die weniger belasteten Bereiche werden blau dargestellt.
Diese Untersuchung kann statisch im aufrechten Stand oder dynamisch erfolgen, wobei das Abrollverhalten der Füße beim Gehen auf der Druckmessplatte beobachtet wird.

Bei der statischen Messung wird der Patient gebeten, zunächst die Augen offen zu halten und dann zu schließen; auf diese Weise kann das Gleichgewicht beurteilt werden.
Diese Untersuchung gibt dem Hersteller der Schuheinlagen Aufschluss darüber, welche Art der Korrektur vorgenommen werden muss und liefert die Grundlage für den Bau der Einlagen.
Die Fußdruckmessung ist nur bei individuell angefertigten  Einlagen notwendig, bei den nach Fußgröße und Gewicht vorgefertigten Einlagen wird sie nicht durchgeführt.

 

Was bewirken orthopädische Einlagen?

Orthopädische Schuheinlagen erfüllen die folgenden Aufgaben:

  • korrigierende Funktion für eine verbesserte Druckverteilung und Entlastung der überbelasteten Fußregionen;
  • schmerzlindernde Funktion: bei Muskel-Skelett-Beschwerden lassen sich die Schmerzen in den unteren Extremitäten oder in anderen Körperbereichen reduzieren;
  • biodynamische Funktion: die Einlagen übertragen das Körpergewicht auf die physiologischen Belastungslinien des Fußes.

 

Muss ich ein kürzeres Bein durch eine Erhöhung ausgleichen?

Bei Beinlängendifferenzen versucht man ohne Erhöhung auszukommen, denn diese würde die gesamte Biomechanik des Körpers beeinträchtigen, vom Fuß bis zur Wirbelsäule.
Besteht die Differenz bereits seit mehreren Jahren, hat der Betroffene mit Sicherheit von den unteren Extremitäten bis zur Wirbelsäule für einen muskulären Ausgleich gesorgt, der ihm eine „schiefe“, aber beschwerdefreie Haltung ermöglicht.

Eine Erhöhung könnte nun Rückenschmerzen verursachen, die bisher nicht vorhanden waren. Es ist wichtig zu untersuchen, ob die Beine eine unterschiedliche Länge aufweisen, oder ob das Becken gedreht ist und somit nur der Eindruck einer Beinlängendifferenz entsteht.

 

Welches sind die besten Einlagen?

Es gibt keine guten oder schlechten Einlagen, aber einige sind angenehmer zu tragen als andere.
In unserer Praxis verwenden wir Aktiveinlagen aus vorgeformtem  Polymerharz, die nach Gewicht und Schuhgröße des Patienten ausgesucht werden.
Sie haben den Vorteil, in jeden Schuh zu passen, sogar in Schuhe mit Absätzen.

Wie allgemein bekannt, ist es schwierig Frauen dazu zu bewegen, nur ein Paar Schuhe zu verwenden, und dann auch noch Turnschuhe, das werden sie nicht ohne weiteres akzeptieren.
Diese Einlage hat den Vorteil, dass sie in jede Art von Schuh passt und sich auch leicht wieder herausnehmen lässt.

Bei einigen Turnschuhen ist bereits ein Fußbett im Schuh enthalten, beispielsweise bei Nike; sollte sich dieses als unzureichend erweisen, kann es herausgenommen und durch eine Schuheinlage aus dem Sanitätshaus ersetzt werden.

 

Wie werden Einlagen verwendet?

Am ersten Tag sollten die Einlagen für 3 – 4 Stunden getragen werden und dann jeden Tag eine Stunde länger, bis sie den ganzen Tag am Fuß bleiben.

Die von uns verwendeten Einlagen können mit Wasser und Seife gereinigt werden.

Auch Radfahrer sollten Einlagen verwenden, denn das Aufsetzen des Fußes ist auch beim Radfahren wichtig.
Läufer sind oft der Ansicht, dass die Einlagen nur beim Laufen zu benutzen sind, aber eigentlich müssen sie den ganzen Tag getragen werden.

 

Wie lange halten Einlagen?

Wie lange die Schuheinlagen halten, hängt von den Benutzungsumständen ab: eine Person, die vorwiegend sitzenden  Tätigkeiten nachgeht, kann 1,5 bis 2 Jahre dieselbe Einlage verwenden; Läufer dagegen, insbesondere Langstrecken- und Marathonläufer, sollten sie einmal im Jahr wechseln.

 

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