Brennen im Mund

Brennen im Mund
© fotolia.com

Brennen im Mund ist ein unangenehmes Gefühl auf der Zunge und am Gaumen, kann jedoch auch an anderen Stellen in Mund oder Hals auftreten.


Das brennende Gefühl im Mund kann ohne erkennbaren Grund beginnen und über Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben.
Es kann Momente geben, in denen sich ein Mensch an den Tisch setzt und zu hungrig ist, um die Temperaturen der Speisen auf dem Teller zu beachten.

Die Schleimhaut im Mund kann verbrannt werden, wenn man zu heiße Speisen isst.
Auch wenn die Folgen nicht schwerwiegend und bleibend sind, kann das für einige Tage Beschwerden bereiten.

Außer einem brennenden Gefühl im Mund kann auch ein metallischer oder bitterer Geschmack im Mund auftreten.
Viele Menschen beklagen einen trockenen Mund, doch gewöhnlich ergibt eine Untersuchung der Mundschleimhaut einen normalen Speichelfluss.
Der brennende Schmerz kann stark ausgeprägt sein. Das kann zu Depressionen und Angst vor chronischen Schmerzen führen.

 

Inhalt

Burning-Mouth-Syndrom

Das Burning-Mouth-Syndrom (oder Mundbrennen) ist eine Erkrankung, die von chronischem oder wiederkehrendem Brennen der Mundschleimhaut gekennzeichnet ist.
Die Beschwerden können Zunge, Zahnfleisch, Lippen, Wangeninnenseiten, Gaumen oder andere Mundbereiche betreffen.
Das Burning-Mouth-Syndrom tritt plötzlich auf und kann schwerwiegend sein, als wäre der Mund verbrannt.

 

Ursachen von Mundbrennen

Gewöhnlich wird ein Brennen im Mund durch zu heiße Speisen verursacht.
Ein anderer Grund, bei dem es zu Zungen- oder Mundbrennen kommen kann, ist das Trinken von Kaffee aus einer wärmeisolierten Tasse.
Es gibt Kaffeetassen, bei denen die Hitze nicht durch die Wand der Tasse dringt.
Das macht es schwierig, die Temperatur des Kaffees einzuschätzen.
Man kann sich den Mund auch beim Pizzaessen verbrennen.
Käse auf der Pizza ist sehr heiß, und wenn man nicht an die Temperatur denkt, kann es zu einer schlimmen Verbrennung im Mund kommen.

 

Ursachen des Burning-Mouth-Syndroms

Das Burning-Mouth-Syndrom kann in primär und sekundär klassifiziert werden.

Primäres Burning-Mouth-Syndrom
Wenn klinisch und laborchemisch keine Ursachen gefunden werden, wird die Erkrankung als primär oder idiopathisch bezeichnet.
Einige Untersuchungen zeigen, dass sich das primäre Burning-Mouth-Syndrom auf Probleme des Geschmacksinns oder des sensiblen Nervensystems bezieht.

Sekundäres Burning-Mouth-Syndrom
Manchmal wird das Mundbrennen von einer medizinischen Vorerkrankung verursacht. In diesen Fällen wird das Burning-Mouth-Syndrom als sekundär eingestuft.
Die zugrunde liegenden Probleme, die das sekundäre Mundbrennen verursachen können, sind:

    • Mundtrockenheit (Xerostomie), kann durch verschiedene Medikamente, Krankheiten, funktionelle Störungen der Speicheldrüsen oder durch Nebenwirkungen bei einer Krebstherapie verursacht sein.
    • Als Nebenwirkungen von Strahlentherapie und Chemotherapie gibt es auch Übelkeit und Erbrechen, die die Situation komplizieren.
    • Andere Krankheiten der Mundhöhle, zum Beispiel eine Pilzinfektion (Mundsoor), eine entzündliche Erkrankung namens Lichen planus orale oder eine Erkrankung der Zunge namens Landkartenzunge, die die Zungenoberfläche wie eine geographische Karte aussehen lässt.
    • Aphthen: Aphthen sind schmerzhafte blasse oder gelbliche Ulzerationen mit einem roten äußeren Ring. Die Wunden entwickeln sich auf den Lippen und im Innern des Mundes, besonders an den Seiten.

  • Stomatitis kann Aphthenbildung verursachen und auch Kinder betreffen.
    Aphthen sind nicht ansteckend und können infolge einer Erkältung oder Grippe, Stress oder aufgrund eines Vitaminmangels auftreten.
  • Mundhöhlenkrebs: eine fortbestehende Schwellung und Blutung, Ulkusbildung oder Protuberanzen auf der Zunge mit weißen oder roten Flecken im Mund, die Symptome eines Krebsleidens sein können.
    Jeder kann Krebs im Mundbereich bekommen, doch ist das Risiko bei denjenigen erhöht, die Kautabak oder Alkohol konsumieren.
  • Herpesbläschen: Herpes labialis bildet kleine schmerzende und mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die durch das Virus Herpes simplex verursacht sind, das in feuchten Körperzonen wie Mund, Lippen, Nasenlöchern und Leistenbeuge lebt.
    Diese Gebilde sind äußerst ansteckend und verursachen Kribbeln und Brennen.
  • Ernährungmängel, wie der Mangel an Eisen, Zink, Folsäure (Vitamin B-9), Thiamin (Vitamin B-1), Riboflavin (Vitamins B-2), Pyridoxin (Vitamin B-6) und Cyanocobalamin (Vitamin B-12).
  • Zahnprothesen, vor allem wenn sie nicht gut angepasst sind, setzen einige Muskeln und Gewebe im Mund unter Spannung oder enthalten Materialien, die die Gewebe im Mund reizen.
  • Allergie oder Reaktionen auf Lebensmittel, zum Beispiel auf Lebensmittelaromen und andere Lebensmittelzusatzstoffe, Duftstoffe, Farbstoffe oder Substanzen, die der Zahnarzt verwendet.
  • Die Ananas kann durch ihre Säure geringfügige Hautirritationen verursachen.
    Wenn man diese Frucht isst oder ihren Saft trinkt, kann man Brennen, Juckreiz und Zungenschmerzen verspüren. Entwickelt sich nach dem Verzehr von Ananas erheblicher Schmerz, Juckreiz, Brennen oder Zungenschwellung, ist die Vorstellung bei einem Arzt notwendig.
  • Chili, das im Chili enthaltene Capsaicin kann Mund und Augen reizen und ein intensives Brennen verursachen.
    Als Erstes empfiehlt sich, Milch zu trinken.
    Für die Augen kann man Milch mit einem Wattebausch unter vorsichtigem Tupfen auftragen.
    Die Wirkung von Milch erfolgt sehr schnell.
  • Gastroösophagealer Reflux gelangt aus dem Magen in den Mund. Er ist einer der hauptsächlichen Gründe für Mundbrennen während der Schwangerschaft aufgrund des Drucks, den das Kind auf den Magen ausübt.
    Er tritt gewöhnlich nach dem Essen in den folgenden 3-4 Stunden auf.
  • Manche Arzneimittel, vor allem jene gegen Bluthochdruck, genannt ACE-Hemmer (Hemmstoffe des Angiotensin Converting Enzyms).
  • Bruxismus, sich in die Zungenspitze beißen und mit den Zähnen knirschen.
  • Endokrine Störungen, wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen (zum Beispiel Hyperthyreoidismus).
  • Mundreizung durch Abbürsten der Zunge, Verwendung einer scheuernden Zahnpasta oder scharfen Mundspülung oder weil viele stark säurehaltige Getränke wie Zitrone getrunken werden.
  • Psychische Faktoren, wie Angst, Depression oder Stress.

 

Anzeichen und Symptome des Burning-Mouth-Syndroms

Mundbrennen mit unterschiedlicher Intensität ist das hauptsächliche Symptom der Erkrankung und kann für Monate oder Jahre bestehen.
Für viele Menschen beginnt das Mundbrennen am späten Vormittag, verschlimmert sich gegen Abend und bessert sich während der Nacht.
Manche Menschen verspüren einen konstanten Schmerz, für andere wiederum kommt und geht der Schmerz.
Wenn das Mundbrennen chronische Schmerzen verursacht, leidet der Patient leicht unter Ängsten und Depression.
Andere Symptome des Burning-Mouth-Syndroms sind:

  • der Patient hat das Gefühl von Nadelstichen oder scharfem Chili im Mund;
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl an der Zungenspitze oder im Mund;
  • bitterer oder metallener Geschmack;
  • trockener Mund;
  • Schmerzen im Mund.

 

Wie erfolgt die Diagnose des Burning-Mouth-Syndroms?

Für eine sichere Diagnose wird ein Team von Spezialisten, bestehend aus einem Zahnarzt, einem Endokrinologen und einem Neuropsychiater, benötigt.

Das Burning-Mouth-Syndrom wird diagnostiziert durch:

  • die Erhebung der klinischen Symptome,
  • die Feststellung, dass der Mund nicht entzündet ist und keine Verletzungen vorliegen,
  • den Ausschluss anderer Erkrankungen wie Infektionen, Diabetes, Mundsoor oder Vitaminmangel.

Sind die Ursachen nicht unter diesen Erkrankungen zu finden, wird die Diagnose „Mundbrennen“ erstellt.

 

Therapie bei Mundbrennen und Medikamente

Es gibt keine wirksame Methode, um das primäre Burning-Mouth-Syndrom zu behandeln.
Es gibt keine Studien, die die wirksamsten Methoden aufzeigen.
Die Behandlung ist von den spezifischen Symptomen und den zugrunde liegenden Bedingungen abhängig, die die Beschwerden im Mund verursachen.
Zum Beispiel kann ein Ersetzen der Zahnprothese oder eine Vitaminzuführung die Beschwerden lindern.
Deshalb ist es wichtig, die Ursachen zu identifizieren.
Nach der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen sollte das Mundbrennen wieder vergehen.

 

Hausmittel beim Burning-Mouth-Syndrom

Mundbrennen,Brennen,Schmerz
© fotolia.com

Mundbrennen ist das Symptom einer Erkrankung: Daher hilft keine spezielle Behandlung.
Die Therapie besteht darin, die zugrunde liegende Ursache des Problems zu behandeln.
Findet sich keine spezielle Ursache, ist die Behandlung des Mundbrennens ziemlich schwierig.

In solchen Fällen ist das Ziel der Behandlung, die Symptome unter Kontrolle zu halten.
Hier nun einige Hausmittel für das Burning-Mouth-Syndrom:

Eis: Das ist das allgemein bekannteste Mittel gegen eine brennende Zunge.
Einen kleinen Eiswürfel in den Mund nehmen und langsam lutschen.
Die Kälte betäubt die Zunge und man spürt das Brennen nicht mehr. Dazu schmilzt Wasser aus dem Eis und lindert das Trockenheitsgefühl im Mund.

Aloe-vera-Gel: das Auftragen frischen topischen Gels der Aloe vera kann das Problem heilen.
Ein frisches Blatt von der Aloe vera abschneiden und das Gel, das aus ihm herausquillt, auf die kribbelnden Stellen im Mund auftragen.
Um ein schnelleres Ergebnis zu erzielen, muss das Gel mehrmals täglich aufgetragen werden.
Jedes Mal, wenn das Gel aufgetragen wird, bewirkt das ein angenehmes und entspannendes Gefühl auf der Zunge.

Lavendelöl: Die antiseptischen Qualitäten des Lavendelöls haben eine heilende Wirkung bei Mundbrennen.
Diese Substanz regt die Blutzirkulation an und fördert die rasche Heilung des Problems.
Einige Tropfen des Lavendelöls auf einen Wattebausch geben und auf die Zunge und im Mund auftragen.
Diese Behandlung jeden Abend vor dem Zubettgehen wiederholen, um rasch eine Verbesserung zu erzielen.

Viel Wasser trinken: Zungenbrennen verursacht ein fortgesetztes Durstgefühl. Man hat daher stets den Drang, Wasser zu trinken.
Beim Wassertrinken wird der Durst gelöscht und die Intensität des Brennens im Mund nimmt ab.
Den Tag mit wenigstens 1-2 Gläsern Wasser beginnen. Während des Tages 8-10 Gläser Wasser trinken und darauf achten, dass der Mund nicht trocken wird.

Die oben beschriebenen natürlichen Heilmittel sind nur dann nützlich, wenn keine Speisen und Getränke zu sich genommen werden, die das Problem zusätzlich verschlimmern.
Heiße und scharfe Speisen, Pfefferminze, Zimt, generell saure Speisen und Getränke, Tee, Kaffee und alkoholische Getränke müssen energisch vermieden werden. Normale Speisen ohne Gewürze, wie gekochtes Gemüse, frische Fruchtsäfte und Gemüse, zu sich nehmen, um die Schmerzen zu minimieren.

 

Naturheilmittel und Ernährung bei Mundbrennen

Wasser ist das beste Mittel bei brennendem Mund. Allerdings kann die Situation eintreten, dass Wasser nicht gleich verfügbar ist.
In diesem Fall könnte man die folgenden Mittel versuchen:

  • Kaugummi: Um das brennende Gefühl zu lindern, kann man Kaugummi kauen.
    Es kann allerdings sehr lange dauern, bis die Symptome geringer werden.
  • Backpulver: Eines der wirksamsten Hausmittel, um Mundbrennen zu mildern, ist Backpulver.
    Obwohl dies keine häufig anzuwendende Behandlung sein kann, ist es eine wirksame Therapie.
    Alles, was man dazu benötigt, ist das Aufstreuen von ein wenig Backpulver auf die brennenden Stellen.
  • Curcuma: Curcuma ist ein wirksames Antiseptikum und hat heilende Wirkung.
    Etwas zerlassene Butter und Curcuma zu einem Brei vermengen und auf die Stellen im Mund auftragen, die Beschwerden bereiten.
  • Zucker: Auch das Auftragen von Zucker lindert das brennende Gefühl.
    Zucker auf die Zunge streuen und damit leicht gegen den Gaumen drücken, um das brennende Gefühl zu lindern.
    Es sind einige Dinge, an die man denken sollte, um das Mundbrennen nicht zu verschlimmern.
  • Solange ein Patient nicht genesen ist, sollten Speisen nur gegessen werden, wenn sie abgekühlt sind.
  • Scharfkantige Lebensmittel, wie Kartoffelchips und getoastetes Brot, sollten vermieden werden. Diese Nahrungsmittel können die brennenden und schmerzenden Stellen verletzen.
  • So weit wie möglich scharf gewürzte Speisen meiden, die die Irritationen im Mund verschlimmern.
  • Empfehlenswert ist Zitronenlimonade mit lauwarmem Wasser, statt heißer Getränke wie Tee, Kaffee oder Schokolade.
  • Lebensmittel, die reich an Vitamin B sind, wären zur täglichen Ernährung angeraten.
  • Bis zur Heilung der brennenden Stellen, Mundpflegemittel wie Mundwasser vermeiden, da diese Chemikalien enthalten können, die die Situation eher verschlechtern.

Ernährung und Diät gegen das Brennen im Mund
Die Schulmedizin gibt keine besonderen Empfehlungen für Patienten, die am Burning-Mouth-Syndrom leiden, außer den allgemeinen Leitlinien wie das Vermeiden von übermäßigen Mahlzeiten, Verzehr von Obst und Gemüse und „von allem ein bisschen“.

Es gibt zwei sehr interessante ernährungstechnische Ansätze, die vielen Menschen ohne die Einnahme von Medikamenten zur Heilung verholfen haben:

  1. Die Blutgruppendiät nach Dr. D`Adamo.
    Nach dieser Theorie müssen die Lebensmittel je nach Blutgruppe ausgewählt werden. Beispielsweise wird den Angehörigen der Blutgruppe 0 der Verzehr von Fleisch und Fisch empfohlen, während Obst und glutenhaltige Getreide gesundheitliche Probleme hervorrufen können.
    Für den speziellen Fall des Mundbrennens könnte dafür ein Übermaß an Samen und Nüssen (bei Personen der Blutgruppe 0 und B) oder rotem Fleisch (Blutgruppe A) verantwortlich sein; grundsätzlich von allen zu vermeiden sind Wurstwaren und Schweinefleisch, Milch und Milchprodukte.
  2. Nach der Gesundheitshygiene und Naturmedizin von Lezaeta ist die von den Ärzten vorgenommene Klassifikation der Gesundheitsprobleme ohne Bedeutung, da alle Störungen durch eine schlechte Ernährung, falsche Lebensmittelkombinationen und ungesunde Lebensweise entstehen.
    Für eine Genesung empfiehlt der Hygieniker Shelton eine Diät, die auf Obst und rohem Gemüse, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und Kartoffeln basiert. Gekochte Speisen und vor allem verarbeitete und umgewandelte Lebensmittel aus dem Supermarkt sind möglichst zu vermeiden.
    Obst sollte mindestens eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten zu sich genommen werden und man darf Kohlenhydrate nicht mit Eiweiß mischen (also keine Hülsenfrüchte mit Kartoffeln).
    Gemüse darf zusammen mit anderen Lebensmitteln verzehrt werden, außer mit Obst.
    Man sollte pro Mahlzeit nur wenig verschiedene Lebensmittel zu sich zu nehmen und die Menge sollte dem persönlichen Verbrauch des Individuums angepasst sein.
    Die Mahlzeiten dürfen zeitlich nicht zu nah aufeinander folgen, der Körper braucht Zeit für die Verdauung, beispielsweise braucht er 4 Stunden, um ein Gericht auf Proteinbasis zu verdauen.

 

Mehr lesen: