Prostatavergrößerung

Die Prostatavergrößerung ist eine häufige Erkrankung bei Männern nach dem 50. Lebensjahr und ist ein zunehmendes Phänomen.

Diese Erkrankung ist als Prostatavergrößerung oder klinisch als benigne (nicht kanzerogene) Prostatahyperplasie (BPH) bekannt.
Das Problem der vergrößerten Prostata wird durch eine schnelle Vermehrung der Zellen im zentralen Abschnitt Drüse ausgelöst.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) befindet sich unterhalb der Harnblase und umgibt die Harnröhre (die Harnröhre ist ein Kanal, durch den der Harn fließt).
Die Prostata ist für die Erzeugung der sogenannten Samenflüssigkeit verantwortlich.
Diese Flüssigkeit dient der Neutralisation der Säure des Vaginaltraktes, die anderenfalls das Sperma zerstören würde, ehe es für die Befruchtung zur Eizelle gelangt.
Die normale Größe der Prostata beträgt 4 x 3 x 2 cm und das Gewicht der Drüse beträgt etwa 20-25 Gramm.

In der Kindheit hat diese Drüse die Größe einer Erbse.

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Mit der Zeit beginnt ein allmähliches Wachstum.
Mit dem Erreichen der Pubertät nimmt das Wachstum verstärkt zu und im Alter von 25 Jahren ist die Drüse ausgewachsen.
Bei den meisten Männern kann die Prostata so groß werden, dass sie auf Harnblase und Harnröhre Druck ausübt.
Dies stört den normalen Harnfluss, was zu verschiedenen unangenehmen Symptomen führt.

 

Inhalt

Warum vergrößert sich die Prostata bei Jugendlichen?

Bei Männern unter 30 Jahren (zum Beispiel mit 20 oder 25 Jahren) tritt sie selten auf.
Das Alter von 40 bis 50 Jahren gilt als die Wachstumsperiode der Vorsteherdrüse.
Noch müssen die Ursachen ermittelt werden, die diese Situation bei der jugendlichen Population hervorrufen.
Es gibt zwar keine festen Beweise, doch glaubhafte Hypothesen dafür.

Bei älteren Männern ist die Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) eine häufige Erkrankung.
Die erste Hypothese bezieht sich auf den Testosteronspiegel und das weibliche Hormon (Östrogen) bei Männern.

Bei jungen und älteren Männern kann eine abnormale Veränderung, die in diesen Bereichen stattfindet, eine Prostatavergrößerung auslösen.
Einige Ärzte behaupten, dass eine der Ursachen eine Krankheit sein könnte, die als Hyperplasie bekannt ist und in der Drüse stattfindet.
In einigen Fällen kann die Prostata gegenüber den normalen Hormonspiegeln eine höhere Sensibilität entwickeln und dadurch eine Vergrößerung verursachen.
Zu den glaubwürdigsten Theorien zählt die unnatürliche Lebensweise und Ernährung, die zu einer Fehlfunktion der inneren Organe führt.

 

Zu den Risikofaktoren einer Prostatavergrößerung zählen:

  1. Diabetes
  2. Sexuelle Abstinenz
  3. Coitus interruptus

 

Symptome der Prostatavergrößerung

  • Ist die Prostata vergrößert, drückt sie auf die Harnröhre und kann zu einem partiellen Harnstopp führen. Dies verursacht das erste Symptom einer BPH, nämlich den Harnverhalt bei Beginn des Wasserlassens. Der Mann muss sich anstrengen, richtig zu urinieren.
  • Die Vergrößerung der Prostata bewirkt einen schwachen Harnstrahl, erschwert den Start und unterbricht den Harnfluss häufig.
    Auch nach dem Urinieren kann es zu Urintröpfeln kommen.
  • Die Prostata kann weiterhin an Größe zunehmen und schließlich die Harnröhre verengen. Um diesem Problem zu begegnen, muss die Harnblase mehr Kraft aufwenden, um den Urin über die Harnröhre aus dem Körper zu entleeren.
    Eine zu starke Kontraktion könnte die Harnblase sensibilisieren und dem Gehirn signalisieren, dass sie voll ist, auch wenn es sich nur um eine kleine Urinmenge handelt.
    Dies führt zu häufiger Miktion (häufiges Wasserlassen) – ein anderes charakteristisches Symptom der BPH.
    Dieses Symptom wird begleitet von plötzlichem Harndrang, vor allem nachts (Nykturie).
  • Bei manchen Menschen mit BPH kann die Harnröhre so eng werden, dass sich die Harnblase nicht mehr vollständig leert und in ihr eine Restmenge Urin verbleibt. Dies verursacht ein Gefühl der unvollkommenen Entleerung.
  • Zu den Folgen einer Prostatavergrößerung zählen auch Inkontinenz und die Unfähigkeit zum Wasserlassen.
  • Die Prostatahypertrophie beeinflusst das Geschlechtsleben, denn sie kann zu Erektionsproblemen und somit zu Störungen der Fertilität (Impotenz) führen.
  • Bei einer akuten Prostatitis kann der Patient auch Fieber, Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen haben.
  • Blut im Urin wird normalerweise nicht durch eine BPH verursacht, viel wahrscheinlicher ist dafür ein Tumor verantwortlich.

Man könnte meinen, dass die Schwere der Symptome mit der Vergrößerung der Prostata zusammenhängt.
Studien haben jedoch gezeigt, dass manche Männer mit einer stark vergrößerten Prostata nur geringe Miktionssymptome haben.
Hingegen haben einige Personen mit einer leichtgradigen Vergrößerung schlimmere Symptome.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass etwa die Hälfte der Männer mit dieser Erkrankung Symptome hatten, die so lästig waren, dass sie einen Arzt aufsuchten. Wiederum gibt es Männer, deren Symptome im Laufe der Zeit eine zunehmende Besserung zeigten.

 

Komplikationen

Eine unbehandelte BPH kann zu Infektionen der Harnwege, Blasensteinen und in seltenen Fällen zu Nierenschäden führen.
Aufgrund dieser Komplikationen kann die betroffene Person neben den oben erwähnten auch andere Symptome aufweisen.

Diagnose der Prostatavergrößerung

Untersuchung der Prostata
Es gibt verschiedene Wege, Anomalien der Prostata zu untersuchen.
Das Vorkommen derber Bereiche wie Verhärtungen, Knoten oder eingesunkener Bezirke wird als anomal betrachtet.
Außer einer direkten Messung der Prostata, führt man Blutuntersuchungen durch, um eine erhöhte Menge eines speziellen Proteins, das in der Drüse erzeugt wird, festzustellen.
Dies dient der Aufdeckung eines Tumors oder anderer Erkrankungen.

Es gibt andere Arten von Analysen und Tests, die zusammen mit einer rektal-digitalen Untersuchung erfolgen, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder streng korrelierende Zeichen zweier anderer Erkrankungen zu unterscheiden.
Zu diesen Untersuchungen gerhören:

Prostataspezifische Antigene (PSA): Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Protein, das in der Vorsteherdrüse erzeugt wird. Bei Krankheiten wie Prostatakrebs und Prostatitis ist der PSA-Spiegel erhöht.
Er ist ein wichtiger Parameter, um einen pathologischen Zustand der Prostata zu erkennen. Allerdings sind die PSA-Werte kein verlässlicher Indikator und die Bedeutung dieser Daten hängt von den Ergebnissen ab, die sich aus anderweitigen Untersuchungen ergeben.

Transrektaler Ultraschall: Bei diesem Verfahren wird ein Gerät, das Schallwellen freisetzt (bekannt als TRUS), ins Rektum eingeführt. Die Sonde ist von einer Hülle umgeben, auf die ein Ultraschallgel aufgebracht wird.
Die Sonde sendet Schallwellen aus, die von verschiedenen Organen reflektiert werden, darunter auch von der Prostata.
Von den reflektierten Schallwellen wird ein Bild der Prostata erstellt.
Der Ultraschall kann Unregelmäßigkeiten aufzeigen, die bei der rektal-digitalen Untersuchung nicht auffallen.
Er zeigt auch die Größe der Prostata an, um festzustellen, ob sie nur ein wenig oder stark vergrößert ist (zum Beispiel um das Doppelte).

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Biopsie der Prostata: Wenn die rektal-digitale Untersuchung des Patienten auf eine Anomalie hinweist oder die PSA-Werte erhöht sind, kann eine Biopsie (Gewebeentnahme für weiterführende Untersuchungen) entnommen werden, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen.
Unter Zuhilfenahme des transrektalen Ultraschalls (TRUS) wird die Probe entnommen.
Man führt eine mit dem TRUS-Schallkopf verbundene Nadel zu verschiedenen Punkten, von denen dann die Gewebeproben der Prostata entnommen werden.

 

Was kann man tun? Behandlung der Prostatavergrößerung

Medikamentöse Therapie
Nachdem die Ursache der Prostatavergrößerung bestimmt wurde, gibt es neben verschiedenen Präventivtherapien einige Medikamente, die man verabreichen kann.
Zu diesen Medikamente gehören: Antibiotika, Alpha-Blocker, Finasterid und Avodart (je nach Schwere und Art der Erkrankung).

Man kann auch einige pflanzliche Heilmittel verordnen, wie Sägepalme.

Es gibt auch operative Möglichkeiten zur Behandlung der Prostatavergrößerung.
Wird die Prostata operiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten des chirurgischen Eingriffs:

  • Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)
  • Einfache Prostatektomie
  • Laserchirurgie
  • Transurethrale Inzision der Prostata (TUIP)

 

Naturheilmittel bei Prostatavergrößerung

Neben einer speziellen Diät gibt es einige Naturheilmittel oder vorbeugende Maßnahmen wie:

  • Vor dem Schlafengehen keinen Kaffee und andere Stimulanzien trinken.
  • Flüssigkeitsaufnahme mit Pausen, um zu vermeiden, zu viel auf einmal zu trinken. Dies übt starken Druck auf die Harnröhre aus.
  • Kälte vermeiden, denn sie verschlimmert den Schmerz.
  • Alle empfohlenen Übungen durchführen, besonders die Beckenübungen nach Kegel. Diese kräftigen die Beckenmuskulatur.
  • Stress abbauen. Dies hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit.
  • Fahrradfahren vermeiden oder dabei einen Sattel mit einer Aussparung für die Prostata benutzen.
  • Keine rezeptfreien Medikamente gegen Erkältung und Sinusitis einnehmen, die Antihistamine und abschwellende Mittel enthalten, denn diese erhöhen die Symptome der BPH im Körper.

Es gibt viele Untersuchungen zur Feststellung der Schwere der Erkrankung und ihrer Ursache. Mithilfe dieser Tests wird eine umfassende Analyse der Harnwege erstellt, um die Menge des verbleibenden Restharns und den Druck, der auf die Harnblase ausgeübt wird, zu ermitteln und einen Prostatatumor oder andere Krankheiten auszuschließen. Sie können auch noch vielen anderen Zwecken dienen.

 

Yoga-Stellungen zur Gesunderhaltung der Prostata

Regelmäßige Yogaübungen können einer Prostatavergrößerung vorbeugen, sie verringern oder sogar rückgängig machen.
Die häufigsten Prostataerkrankungen sind Prostatitis, benigne Prostatahyperplasie (BPH) und Prostatakrebs. Man kann vorbeugen, verlangsamen oder all diese Probleme lindern, indem man die Muskeln des Unterleibs und der Flanken stärkt und damit auch die Durchblutung in diesen Bereichen verbessert.
Viele Yogastellungen können dazu beitragen, die zuvor erwähnten Muskeln zu stärken und ihre Durchblutung zu verbessern (wie bei jeder sonstigen Übung). Hier einige der einfachsten und wirksamsten Stellungen:

Navasana (Bootsstellung)
Diese Asana (Haltung) erhält ihren Namen durch ihre ferne Ähnlichkeit mit der Form eines Bootes, die der Yogaschüler einnimmt.
Dazu liegt man zunächst auf dem Rücken. Dann hebt man Beine und Arme gleichzeitig an, ohne sie zu beugen. Man kann diese Asana auf zwei Arten durchführen: Paripurna Navasana (komplett) und Ardha Navasana (teilweise). Führt man die erste Variante durch, sollte man einen Winkel von 90 Grad zwischen Ober- und Unterkörper einhalten; bei der Ardha Navasana vergrößert man den Winkel bis auf etwa 120-150 Grad.

Virabhadrasana (Kriegerstellung)
Gerade stehen. Ein Bein nach vorn strecken und eine Position wie bei einem Ausfallschritt einnehmen. Die Arme auf beiden Seiten des Kopfes anheben und wenn möglich etwas nach hinten strecken.
Diese Asana ist (dank der Rückwärtsdehnung der Wirbelsäule) besonders hilfreich für die Gesunderhaltung der Wirbelsäule und hat eine ähnliche Wirkung wie der Ausfallschritt.

Prostatavergrößerung
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Diät und Ernährung bei Prostatavergrößerung

Wichtig ist bei der Ernährung frisches Obst und Gemüse, während verarbeitete und salzhaltige Lebensmittel oder Transfette und ungesättigte Fettsäuren vermieden werden sollten.
Hier sind einige Lebensmittelgruppen, die Teil der täglichen Ernährung sein sollten:

Beta-Sitosterin
Beta-Sitosterin ist sehr nützlich und wird aus dem Mark des Zuckerrohrs gewonnen.
Auch Pflanzen wie Sägepalme und afrikanische Pflaume sind eine gute Quelle für Beta-Sitosterin.

Leinsamenöl
Leinsamenöl enthält viele Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
Zusammen mit diesem Öl kann man Fischöl einnehmen, um die Verdauung zu unterstützen.
Zu dieser Kategorie gehören einige Lebensmittel wie:

  • Basilikum
  • Thunfisch
  • Heilbutt
  • Lachsöl
  • Lebertran


Zinkhaltige Lebensmittel
Zink ist ein wichtiges Mineral, das die Differenzierung und das Wachstum der Zellen fördert und den Aufbau des Immunsystems unterstützt.
Es ist sehr nützlich bei der Behandlung einer Vergrößerung oder Entzündung der Prostata.
Zinkhaltige Lebensmittel, die man in den täglichen Ernährungsplan aufnehmen kann, sind:

  • Eier (empfohlen ist eine begrenzte Anzahl),
  • Austern,
  • Meeresfrüchte.

Lebensmittel, die viel Vitamin E enthalten
Vitamin E ist das wichtigste Vitamin, das man aufnehmen sollte, wenn man an einer Prostatavergrößerung leidet. Lebensmittel, die Vitamin E enthalten, sind:

  • Spinat
  • Brokkoli
  • Sonnenblumenöl
  • Erdnussbutter
  • Weizenkeimöl
  • Geröstete oder getrocknete Mandeln

Wasser
Man sollte viel Wasser trinken und gut hydriert bleiben, weil sich sonst eine Infektion des Harntraktes auf die Harnblase ausweiten kann.
Das Trinken von acht Gläsern Wasser am Tag kann helfen, Bakterien aus dem Körper zu entfernen und eine schnellere Genesung von der Erkrankung zu begünstigen.
Außerdem kann das Trinken von Heidelbeersaft helfen, die Symptome einer Infektion der Harnwege zu lindern.

Zu meidende Speisen
Folgende Lebensmittel sollten aus der Ernährung ausgeschlossen werden:

  1. Chili
  2. Fleisch
  3. Wurst
  4. Krustentiere
  5. Käse
  6. Eier
  7. Bier
  8. Alkoholhaltige Cocktails

 

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