Vergrößerte Lymphknoten

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Vergrößerte Lymphknoten

Was bedeuten vergrößerte Lymphknoten?

Vergrößerte Lymphknoten entstehen, wenn eine Lymphdrüse anschwillt und sich entzündet.
Lymphknoten sind kleine bohnenförmige Gebilde:

  • aus lymphatischem Gewebe,
  • von Bindegewebe umkleidet.

Das lymphatische System erstreckt sich über den ganzen Organismus. Deshalb sind Lymphknoten überall im Körper lokalisiert:

  • Hals
  • Bauchbereich
  • Achseln
  • Brustkorb
  • Lendenregion,
  • Knie

Sie sind besonders zahlreich:

  • hinter dem Schlüsselbein,
  • in der Achsel,
  • in der Lendenregion.

Manchmal besteht eine Lymphknotenvergrößerung nur für wenige Tage, doch kann sie auch über Monate oder Jahre bestehen, je nach der Erkrankung, an der man leidet.
Der Facharzt, der sich damit auseinandersetzt, ist der Endokrinologe, doch nachdem die Ursache festgestellt wurde, muss man sich an den Arzt wenden, der sich mit der entsprechenden Krankheit befasst.

 

Ursachen für Lymphknotenvergrößerungen

Normale Lymphknoten haben die Größe einer Erbse und man ertastet sie unter der Haut nur dann, wenn sie groß werden wie eine Murmel oder größer.

Gewöhnlich kann eine einfache Infektion (meist viral) wie eine Erkältung eine Lymphknotenvergrößerung verursachen.
Doch auch bakterielle und parasitäre Infektionen können zu Lymphknotenschwellungen führen.

Infektionen, die häufig bei Kindern und Jugendlichen vorkommen, sind:

  • Streptokokkeninfektion im Hals;
  • Ohreninfektion;
  • Zahnabszess;
  • infektiöser Hautausschlag;
  • Masern;
  • Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis);
  • Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose).


Andere Infektionsarten:

  • Fieber nach Biss eines Tieres, Zeckenstich (Lyme-Krankheit) oder Katzenkratzern;
  • Toxoplasmose: eine Infektion, die durch Parasiten hervorgerufen wird, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden, vor allem von infizierten Katzen oder durch den Genuss von rohem Schweine- und Schafsfleisch;
  • sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis;
  • Tuberkulose und Infektionen, die durch Verschlucken oder Einatmen von Tuberkelbazillen erfolgt.

Krankheiten des Immunsystems:

  • Infektion durch das Humane Immundefizienz-Virus (HIV), das AIDS hervorruft;
  • rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunkrankheit, die das Synovialgewebe in den Gelenken befällt;
  • Lupus, eine chronisch entzündliche Erkrankung; betroffen sind:
    • Lungen,
    • Herz,
    • Blutzellen,
    • Nieren,
    • Haut,
    • Gelenke.

Verschiedene Tumorarten:

  • Leukämie – ein maligner Tumo, der im Knochenmark entsteht; er trifft: Blutzellen, rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen.
  • Lymphom – ein Tumor des lymphatischen Gewebes.
    • Brust,
    • Leber,
    • Hoden,Metastasen anderer Tumoren, vor allem von:
    • Lunge.


Seltene Ursachen

  • Einnahme von Pharmaka wie Phenytoin, das bei einigen Formen von Krampfleiden (Epilepsie) verschrieben wird;
  • Impfung gegen manche Krankheiten wie Malaria;
  • Sarkoidose, eine chronische Erkrankung, die zu Knotenbildungen führt in:
    • Lymph- und Speicheldrüsen
    • Lungen
    • Leber
  • Kawasaki-Syndrom
  • Speicherkrankheiten:
    • Gaucher-Krankheit
    • Niemann-Pick-Krankheit
    • Tangier-Krankheit

Im Allgemeinen entsteht eine Lymphknotenvergrößerung aufgrund von Infektionskrankheiten viel schneller als eine, die durch Tumore wie Leukämie und Lymphom verursacht wird.
Stress und Angst führen nicht zu geschwollenen oder entzündeten Lymphknoten.

 

Begleitsymptome von vergrößerten Lymphknoten

Normalerweise verursachen vergrößerte Lymphknoten:

  • Schmerzen,
  • Taubheitsgefühl.

Andere Zeichen, die auftreten können, sind:

  • Infektzeichen an den oberen Atemwegen, wie:
    • Halsschmerzen
    • laufende Nase
    • Fieber
  • Vergrößerte Lymphdrüsen am ganzen Körper, die hinweisen auf:
    • Infektion wie Mononukleose
    • AIDS
    • Erkrankungen des Immunsystems, wie rheumatoide Arthritis oder Lupus
  • Gerötete Haut über den Lymphknoten.
  • Gelenkschwellungen (zum Beispiel an den Beinen), die auf eine Blockade im lymphatischen System aufgrund einer Lymphknotenvergrößerung hinweisen. Dies geschieht zu tief unter der Haut, um getastet zu werden.
  • Ein sehr schnelles Anwachsen der Lymphknoten, die unverschieblich und derb werden, kann Hinweis auf einen Tumor sein.

 

Ursachen für vergrößerte inguinale Lymphknoten

Beckenlymphknoten können vor allem aufgrund von Verletzungen und Infektionen anschwellen oder größer werden. Die verschiedenen Faktoren, die eine Lymphknotenvergrößerung verursachen, sind im Folgenden aufgezählt.

Infektionen. Die häufigsten Ursachen für Lymphknotenschwellungen in der Leistenregion sind:

  • bakterielle,
  • virale,
  • pilzbedingte,
  • parasitäre Infektionen.

Sie sind vor allem lokalisiert:

  • in der Leistengegend,
  • an den Genitalien,
  • an den Füßen,
  • an den Beinen.

Geschlechtskrankheiten. Sexuell übertragbare Krankheiten können zu einer Vergrößerung der Lymphknoten führen und schmerzhaft sein.
Zu den häufigsten Krankheiten gehören:

  • Herpes genitalis
  • Syphilis
  • Chlamydien
  • Gonorrhoe
  • Genitalwarzen

Läsionen. Wunden und Traumen an den Beinen, im Leistenbereich oder an den Füßen können auch die Lymphknoten betreffen.

Tumor. Ein Tumor des lymphatischen Systems wird Lymphom genannt und kann die Leistenlymphknoten betreffen.
Wenn sich Lymphozyten bösartig verändern und sich schnell zu vermehren beginnen, können sie bösartige Tumore hervorrufen, die die Lymphknoten vergrößern.
Alle malignen Tumorarten können in die Lymphknoten metastasieren, die häufigsten sind:

  • Dickdarmtumor
  • Gebärmuttertumor
  • Prostatatumor
  • Harnblasentumor
  • Tumor der Brustdrüse

Hydrozele. Hydrozelen sind mit Flüssigkeit gefüllte Aussackungen im Skrotum. Sie entwickeln sich häufig bei Säuglingen, wenn sich der Tubus, in dem die Hoden in den Hodensack wandern, nicht verschließt. Das führt zu Flüssigkeitsübergang aus dem Bauchraum in den Hodensack und verursacht auch geschwollene Lymphknoten.

Leistenhernie. Die Leistenhernie ist ein Durchtritt von Baucheingeweiden durch eine geschwächte Bauchwand. Außer Lymphknotenschwellungen sind häufige Symptome:

  • Leistenschwellung
  • brennendes Gefühl
  • Unterleibsschmerzen
  • Schwäche
  • Druckgefühl im betroffenen Bereich

 

Ursachen vergrößerter Lymphknoten am Ohr

Lymphknotenschwellungen hinter den Ohren können zusammenhängen mit einer Infektion:

  • der Augen,
  • der oberen Atemwege,
  • der Kopfhaut.

Ohreninfektionen können eine weitere Ursache für Lymphknotenvergrößerungen an den Ohren und am Hals sein. Manchmal kann auch eine Verletzung der Lymphknoten eine Schwellung verursachen.

Lymphknoten können anschwellen aufgrund von Erkrankungen wie:

  • Erkältung
  • Influenza.

Diese Erkrankungen können zahlreiche Lymphknotenschwellungen verursachen, am häufigsten:

  • laterozervikal (an beiden Seiten des Halses),
  • unter dem Kiefer,
  • hinter den Ohren.

Röteln sind durch das Rubella-Virus verursacht und gekennzeichnet durch ein rosa und rotes Erythem, das auf dem Gesicht erscheint und sich dann ausbreitet auf:

  • Brust,
  • Arme,
  • Beine.

Außer den Hautflecken kann diese Virusinfektion geschwollene und schmerzhafte Lymphknoten entwickeln:

  • hinter den Ohren,
  • im Nacken,
  • an der Kopfbasis.

 

Ursachen vergrößerter Lymphknoten am Hinterkopf

Die okzipitalen Lymphdrüsen oder Hinterhauptlymphknoten (1-3 an der Zahl) sind ein Teil des lymphatischen Systems. Dieses System funktioniert als Unterstützungseinheit des Immunsystems.

Eine Schwellung entsteht selten aufgrund einer Krebserkrankung.
Mögliche Verantwortliche für die Schwellung:

  •  Insektenstich,
  • infizierter Schnitt,
  • Ringelflechte,
  • Läuse,
  • seborrhoische Dermatitis,
  • bakterielle, virale oder Pilzinfektion.

In diesen Fällen muss man die Größe des Lymphknotens beobachten.
Es ist sehr wichtig festzustellen, ob er größer als eine Daumenkuppe ist und ob er weiterhin wächst. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die Schwellung länger als einen Monat anhält und begleitet wird von:

  • Fieber,
  • nächtlichem Schwitzen.

Lymphom

  • B-Zellen, T-Zellen und NK-Zellen  sind Arten lymphatischer oder lymphozytischer Zellen, die im menschlichen Körper vorkommen.
  • Diese Zellen haben eine schützende Rolle für den Körper gegenüber Krankheitserregern: Viren, Bakterien usw.
  • Lymphozyten produzieren Antikörper, die sich an abnormale Mikroorganismen und Zellen binden.
  • Diese Verbindung bringt Antigene an die Oberfläche, die von den Lymphozyten erkannt werden, die dann den Komplex aus Antikörper + Mikroorganismus eliminieren.
  • Das Lymphom ist ein Tumor der lymphatischen Zellen. Es entsteht, wenn sich die B-, T- und NK-Lymphozyten in unkontrollierter Weise zu teilen beginnen (proliferieren).
  • Diese Zellen befallen:
    • okzipitale Lymphknoten
    • andere Organe des Körpers, die das lymphatische System bilden (Milz, Thymus, Knochenmark)
  • Die Lymphozyten akkumulieren und bilden eine Tumormasse.
  • Die Krebszellen metastasieren selten aus diesen Lymphknoten in andere Körperorgane. Jedoch können sie leicht aus dem veränderten okzipitalen Lymphknoten in die beiden verbleibenden Lymphknoten wandern.

 

Ursachen für die Vergrößerung der submandibulären Lymphknoten

Häufigste Infektionen:

  • Erkältungen
  • Halsschmerzen
  • Streptokokkeninfektion des Halses

Diese Infektionen können zu Schwellungen submandibulärer Lymphdrüsen im Unterkieferbereich führen.

Andere häufige Infektionen:

  • Zahnabszess
  • Aphthen im Mund
  • Eingeschlossener Zahn
  • Mumps
  • Ohrinfektionen (Otitis)
  • Masern
  • Röteln
  • Hautinfektionen
  • Windpocken
  • Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose)
  • infizierte Wunde im Kiefer
  • Mandelentzündung
  • Kehlkopfentzündung
  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
  • Pharyngitis

Erkrankungen des Immunsystems:

  • Rheumatoide Arthritis
  • AIDS
  • Lupus, der Lungen, Herz, Nieren, Haut, Gelenke usw. befällt
  • Leukämie
  • Lymphom
  • Schilddrüsentumor oder andere Tumorarten können zu Lymphknotenschwellung am Hals führen.

Nebenwirkungen: Halsschmerzen und Lymphdrüsenvergrößerung unter dem Unterkiefer können die Folge von Nebenwirkungen einiger Arzneimittel sein, wie:

  • Phenytoin (bei epileptischen Anfällen verordnet)
  • Impfstoffe gegen Malaria, Diphterie, Keuchhusten, Tetanus und Typhus.

Kropf: eine Schilddrüsen-Struma wird durch Jodmangel verursacht und kann eine Schwellung der Schilddrüse im Hals bewirken.
Die Schwellung ist auffallend und die Krankheit kann leicht diagnostiziert werden.

Andere Krankheiten: Zu den Ursachen für Lymphknotenschwellungen zählen:

  • Hyperthyreoidismus
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Allergien und allergische Reaktionen
  • Tumoren
  • Infektion an Mund, Kopf oder Hals

 

Vergrösserte Lymphknoten unter der Achsel

Lymphknotenvergrößerungen können unter der Achsel entstehen aufgrund von:

  • Verletzungen oder infizierten Wunden an:
    • Arm
    • Hand
    • Brust
  • Bakterieninfektionen
  • Infektion durch Cytomegalovirus
  • Impfung gegen Pocken und TBC
  • Tuberkulose
  • Metastasen eines Brustdrüsenkarzinoms

 

Geschwollene Lymphknoten beim Kind

Die häufigsten Ursachen für vergrößerte Lymphknoten bei Kindern sind:

  • Viruserkrankungen wie Windpocken, Mumps oder Masern;
  • Halsschmerzen bei bakterieller Infektion;
  • allergische Reaktion;
  • Innenohrinfektion;
  • Zahninfektion;
  • Mononukleose;
  • Nebenwirkungen von bestimmten Pharmaka und Impfstoffen;

 

 

 

Diagnose vergrößerter Lymphknoten

Arztbesuch
Der Arzt tastet den betroffenen Bereich ab und achtet auf Folgendes:

  • Eine Schwellung der oberflächlichen Lymphknoten ist in dem betroffenen Bereich sichtbar.
  • Die Lymphknoten sind beim Betasten schmerzhaft. Normalerweise sind sie weich und leicht verschiebbar.
  • Die Haut über den vergrößerten Lymphknoten kann geschwollen, gerötet und bei Berührung überwärmt sein.

Wenn der Arzt dies als notwendig erachtet, kann er weitere Untersuchungen anordnen, um andere Geschwulste auszuschließen, wie:

  • Talgzyste
  • Lipom

Laboruntersuchungen

  • Die Blutuntersuchungen mit großem Blutbild dienen dem Ausschluss vieler Krankheiten.
  • Biopsie des Lymphknotens

Bildgebende Diagnostik

  • Ultraschall
  • Röntgenaufnahme bei tiefliegenden Lymphknoten

 

Wann muss man sich Sorgen machen?

In einigen Fällen kann ein Lymphknoten:

  • mindestens 2 Wochen lang geschwollen sein,
  • sich beim Tasten hart anfühlen,
  • schmerzlos sein.

In diesen Fällen ist eine weiterführende medizinische Untersuchung notwendig, denn dies kann durch ein Krebsleiden hervorgerufen sein.

 

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