Tinea corporis oder Ringelflechte

Tinea corporis oder Ringelflechte
© fotolia.com

Tinea corporis (oder Ringelflechte) ist eine oberflächliche Infektion, die durch bestimmte Pilze, Dermatophyten genannt, verursacht wird.


Diese Mykose ist gekennzeichnet durch runde, rosarote Hautläsionen.

Die betroffenen Zonen können sich über die ganze Haut verbreiten, mit Ausnahme von:

  • Kopfhaut,
  • Leistenbeuge,
  • Handflächen,
  • Fußsohlen.

Genauer gesagt bezeichnet Tinea corporis Infektionen an:

  • Rumpf,
  • Beinen,
  • Armen.

Inhalt

 Wie manifestiert sich Tinea corporis?

Tinea corporis kann:

  • akut auftreten (plötzliches Auftreten und schnelle Verbreitung,
  • chronisch sein (langsames Ausbreiten eines milden und leicht entzündeten Hautausschlags).

Die akute Tinea corporis tritt auf mit:

  • rote,
  • entzündeten,
  •  juckenden Flecken.

Darüber hinaus können sich Pusteln bilden.

Der rote Fleck hat schuppende Ränder und eine ringförmige oder ovale Form.
Oftmals ist die Haut im Zentrum der Plaques gesund.
Manchmal bildet sich ein neuer Ring im Innern eines älteren.

Oft ist die Ursache eine Pilzinfektion von einem Tier (zoonose), wie Microsporum canis.

Die chronische Tinea corporis neigt zum Befall der Körperfalten (Diffisuion der Tinea cruris).
Breitet sich die Erkrankung aus, dann ist die Behandlung schwieriger und ein Rezidiv sehr wahrscheinlich.
Wahrscheinlich beruht das auf der:

  • Verringerung der natürlichen Resistenz der Haut auf Pilze,
  • Präsenz des Pilzes in der häuslichen Umgebung.

 

Anzeichen und Symptome der Tinea

Symptome, Anamnese und jüngste Auslandsreisen sind wichtige Hinweise um zu erkennen, ob ein Mensch an Tinea corporis erkrankt ist.
Infizierte Menschen können verschiedene Symptome aufweisen:

  • Manche Verläufe sind asymptomatisch.
  • Ein roter Ring, der Juckreiz verursacht, ist ein charakteristisches Zeichen für eine Infektion.
  • Gelegentlich können Patienten das Gefühl von Brennen auf der Haut verspüren.
  • Unter den Symptomen kann auch Haarausfall auftreten.
  • Immunsupprimierte Menschen können leichter Hautinfektionen wie Tinea entwickeln.

Einige klinische Varianten werden mit anderen Symptomen beschrieben.

1. Majocchische Krankheit, typischerweise verursacht von T. rubrum, ist eine Pilzinfektion an Haaren, Haarfollikeln und der umgebenden Haut, die zusammen mit einer granulomatösen Reaktion auftritt.
Diese Erkrankungen charkterisiert sich durch:

  • einen Fleck mit unregelmäßigen Rändern,
  • gerötete Haut,
  • Papeln und Pusteln.

Die Majocchi-Krankheit kommt häufig an den Beinen vor.
Risikofaktoren sind:

  • Rasur,
  • Gebrauch von topischen Kortisonpräparaten
  • Immundepression.

2. Tinea corporis gladiatorum ist eine Dermatophyteninfektionen bei Kontakten von Haut zu Haut, wie er sehr häufig bei Ringkämpfern vorkommt.

3. Tinea imbricata ist eine Form der Tinea corporis, die sich vor allem in Südostasien, Zentralamerika und Südamerika findet. Sie ist verursacht durch Trichophyton concentricum. Das auffälligste Zeichen ist die Bildung von runden und erhabenen Hautläsionen.

4. Tinea incognito ist eine Variante der Tinea corporis, die sich auf diverse Art aufgrund der Behandlung mit Kortikosteroiden (Pharmaka auf Kortisonbasis) manifestiert. Die Tinea incognito zeigt sich im Gegensatz zur Tinea corporis mit:

  • wenig erhabenen Rändern,
  • Pusteln,
  • größerer Ausbreitung,
  • größerer Reizung.

5. Tinea nigra ist eine seltene oberflächliche Dermatomykose, verursacht von dem Pilz Phaeoannellomyces werneckii, die sich in Form hyperpigmentierter Flecken zeigt, in der Regel auf den Handflächen.

6. Pityriasis amiantacea ist eine übermäßig schuppende Erkrankung der Kopfhaut. Oft sind die Schuppen silberfarben oder gelblich, umgeben die Haarfollikel und können Haarbüschel umscheiden. Die Schuppen können Asbest ähneln, daher ihr Name „amiantacea-asbestartig“.

7. Tinea faciei ist eine Erkrankung, die Flecke im Gesicht im Bereich von Wimpern und Augenbrauen verursacht.

 

Anzeichen der Tinea corporis

Die Tinea corporis kann sich auf unterschiedliche Weise manifestieren.
Meist beginnt die Läsion in Form einer geröteten und schuppenden Plaque, die sich verschlimmern und sehr schnell wachsen kann.

In der Folge löst sich der zentrale Teil auf und es bildet sich eine Ringform.
Als Ergebnis der Entzündung bilden sich möglicherweise am Rand der Läsion :

  • Schuppen,
  • Krusten,
  • Papeln,
  • Bläschen.

Selten kann Tinea corporis die Flecke einer Purpura verursachen (ähnlich denen der Porpora).
Letztlich (2017) wurden nur 3 Fälle einer Tinea corporis purpurica beschrieben, die durch eine Selbstinfektion durch das Trichophyton violaceum entstanden ist.

Durch zoophile oder geophile Dermatophyten verursachte Infektionen können eine intensivere Entzündungsreaktion hervorrufen, als Infektionen durch anthropophile Mikroben.

 

Ursachen der Tinea

Pilze sind Keime, die beispielsweise auf dem toten Gewebe leben können:

  • Haare,
  • Nägel,
  • äußere Hautschichten.

Tinea corporis:

  • wird verursacht von einer Art Schimmelpilz, genannt Dermatophyt;
  • tritt häufig bei Kindern auf, kann aber bei Menschen aller Altersgruppen in Erscheinung treten.

Tinea corporis kann verursacht werden durch Kontakt mit:

  • unbelebten kontaminierten Objekten:
    1. Kleidung,
    2. Kämmen,
    3. Oberflächen im Schwimmbad,
    4. Böden und Wänden von Duschen,
  • Haustieren – Katzen sind häufige Überträger,
  • infizierten Menschen.

Die Ursache kann eine:

  • berufsbezogene (zum Beispiel auf einem Bauernhof, in einer Tierarztpraxis usw.),
  • umweltbedingte (zum Beispiel durch Gartenarbeit, Kontakt mit Tieren),
  • freizeitbedingte (zum Beispiel Kontaktsportarten, durch Kontakt mit Sportanlagen) Exposition sein.

Die Pilze fühlen sich in einer warmen und feuchten Umgebung wohl.
Eine Tineainfektion wird wahrscheinlicher, wenn:

  • die Haut über lange Zeit feucht ist (zum Beispiel im Fall von Schwitzen),
  • die Haut zart ist und durch Kratzen mit den Fingernägeln Hautverletzungen entstehen,
  • die Umgebung warm und feucht ist,
  • man in engem Kontakt mit anderen Menschen ist (zum Beispiel während einiger Sportarten, wie Ringen).

Tinea corporis kann sich leicht verbreiten.

 

Wie stellt man die Diagnose einer Ringelflechte?

  • Hat der Arzt den Verdacht einer Ringelflechte, untersucht er die Haut und macht einige Untersuchungen, um andere Hautkrankheiten, die nicht durch Pilze verursacht werden, auszuschließen.
  • Gewöhnlich ist eine Untersuchung der Haut zur Erstellung der Diagnose ausreichend.
  • Der Arzt kann die Haut von der betroffenen Stelle abschaben und die Schuppen unter dem Mikroskop analysieren, um nach Pilzen zu suchen.
  • Eine Probe kann zur Diagnosesicherung an ein Labor gesandt werden. Im Labor kann eine Testkultur angelegt werden, um zu sehen, ob der Pilz wächst.

Differentialdiagnose
Nicht-Pilz-Erkrankungen, die der Tinea corporis ähneln:

 

Therapie der Tinea und Hausmittel

Der Arzt empfiehlt:

  • Haut sauber und trocken halten.
  • Cremes zur Behandlung von Pilzinfektionen verwenden; beispielsweise Cremes mit:
    • Miconazol,
    • Clotrimazol (Canesten),
    • Ketoconazol.

Einige dieser Cremes sind rezeptfrei erhältlich oder der Arzt kann sie verschreiben.
Bei der Anwendung dieser Pharmaka wie folgt vorgehen:
1. Den Bereich waschen und trocknen.
2. Die Salbe dort auftragen, wo der Bereich des Hautausschlags beginnt und zum Zentrum hin ausstreichen. Im Anschluss die Hände waschen und abtrocknen.
3. Die Creme zweimal täglich für 7-10 Tage anwenden.
4. Den Bereich der Ringelflechte mit einem Verband vesehen.

Selten kann es erforderlich sein, dass ein Medikament eingenommen werden muss, weil die Infektion stark ausgeprägt ist.
Ein Kind mit Trichophythose kann wieder in die Schule gehen, sobald mit der Behandlung begonnen wurde.

 

Naturheilmittel bei Tinea corporis oder Ringelflechte

Bei der Tinea können verschiedene Hausmittel angewendet werden, darunter:

1. Teebaumöl

  • Wenige Tropfen Teebaumöl mit einem Wattestächen auf die Läsionen auftragen.
  • Zweimal täglich wiederholen.

2. Aloe-Vera-Gel

  • Das Aloe-Gel auf die Haut auftragen, um den Juckreiz zu lindern.
  • Mehrmals täglich wiederholen.

3. Knoblauch

  • Eine Knoblauchzehe in der Mitte durchschneiden.
  • Die Knoblauchhälfte auf der Haut reiben.
  • Dreimal täglich wiederholen.

 

Mehr lesen: