Nasenbluten

Nasenbluten
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Normalerweise ist Nasenbluten harmlos und kann leicht gestoppt werden.

Die medizinische Bezeichnung lautet Epistaxis.

Die Nase ist ein Teil des Körpers und:

  • Enthält viele Blutgefäße,
  • Befindet sich in einer verletzbaren Position, da sie aus dem Gesicht hervorragt.

Eine Gesichtsverletzung kann Verletzungen der Nase und Nasenbluten verursachen.

Nasenbluten wird durch Zerreißen eines Blutgefäßes im Innern der Nasenschleimhaut verursacht.

Eine Epistaxis kann spontan auftreten, wenn die Nasenschleimhaut trocken ist und einreißt.

Diese Situation ist häufig:

  • In trockenen Klimazonen,
  • In den Wintermonaten aufgrund der Heizung im Haus.

Die Möglichkeit von Nasenbluten erhöht sich bei Einnahme gerinnungshemmender Medikamente wie:

  • Aspirin,
  • Coumadin.

Außerdem ändert sich die Häufigkeit von Nasenbluten je nach Alter.

Gewöhnlich blutet es nur aus einem Nasenloch, doch kann die Blutung auch beidseitig auftreten.

Inhalt

Klassifikation der Epistaxis

  • Die vordere Epistaxis ist die häufigste Form. Das Blut stammt aus einem Blutgefäß des Nasenseptums, an dem ein Netz von Blutgefäßen zusammenläuft (Plexus Kiesselbach). Gewöhnlich kann die vordere Blutung leicht und ohne ärztliches Einschreiten unter Kontrolle gebracht werden.
  • Die hintere Epistaxis ist bei Jugendlichen selten, häufiger kommt sie bei älteren Menschen vor. Die Blutung stammt aus einer Arterie im hinteren Teil der Nase (Woodruff‘s-Plexus). Diese Störung ist schwierig zu behandeln und es bedarf einer stationären Behandlung durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt.

Ursachen von Nasenbluten

Die häufigste Ursache von Nasenbluten ist ein Trauma, das durch einen harten Schlag oder durch eine Ohrfeige verursacht wird, zum Beispiel beim Boxen.

Manchmal kann eine Verletzung entstehen, wenn man mit dem Finger in die Nase langt und die Nasenschleimhaut trocken ist und:

  • Hart,
  • Rau.

Die Heizung im Winter kann auch für Nasenbluten verantwortlich sein, denn die Wärme führt zu Trockenheit der inneren Nasenschleimhaut, die dann für Einrisse und Blutungen anfälliger wird.

Ursachen für Nasenbluten sind unter anderem:

  • Hoher Blutdruck, er verursacht auch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verschwommensehen und Müdigkeit.
  • Aufenthalt in großen Höhenlagen,
  • Allergische Rhinitis oder auch nicht allergische Rhinitis (Entzündung der Nasenschleimhaut),
  • Erkältung,
  • einige Medikamente, zum Beispiel nicht steroidale Entzündungshemmer (wie Brufen), Aspirin, Gerinnungshemmer (wie Heparin), Antihistaminika und manche abschwellende Nasenmittel,
  • Kokainschnüffeln,

Krankheiten, die Epistaxis verursachen, sind:

  1. Leukämie,
  2. Rendu-Osler-Weber Krankheit,
  3. Einige Arten von Infektionen des oberen Atemtraktes, zum Beispiel Sinusitis,
  4. Gutartige oder bösartige Tumore der Nase,
  5. Von-Willebrand-Krankheit,
  6. Hämophilie,
  7. Atherosklerose, das ist eine Erkrankung der Arterien, in denen sich vor allem durch Fettablagerungen (Atherome) Plaques bilden,

Meistens haben Kinder die Tendenz, nach dem Spielen im Freien und in der heißen Sonne eine kalte Dusche zu nehmen.

In manchen Fällen kann der plötzliche Temperaturwechsel für den Körper Nasenbluten verursachen.

Hat der Körper bei körperlichen Aktivitäten eine höhere Temperatur erreicht, braucht er Zeit, um wieder zu seiner Ausgangstemperatur zu gelangen.

Wird der Körper plötzlicher Kälte ausgesetzt (wie bei einem kalten Bad oder einer kalten Dusche), gerät der Mechanismus aus dem Gleichgewicht und dies kann Blutungen und andere Störungen verursachen.

Nasenbluten und hoher Blutdruck

Es gibt zwei Arten von Nasenbluten, aus dem vorderen und aus dem hinteren Nasenabschnitt. Einer der Gründe für Blutungen aus dem hinteren Nasenabschnitt ist hoher Blutdruck, genannt arterieller Blutdruck. Es kann zu Epistaxis kommen, wenn der arterielle systolische Blutdruck (obere Blutdruckwert) 160 mm Hg übersteigt.

Nasenbluten und Vitaminmangel

Mangel an Vitamin B-9 und B-12

Mangel an Vitamin B-9 und B-12 kann Nasenbluten verursachen, weil aufgrund einer erhöhten Konzentration von Homocystein im Blut die Gefäßwände geschädigt und das Risiko zur Bildung von Aneurysmen und Kapillarverletzungen erhöht wird.

Mangel an Vitamin A

Nach einem Artikel des University of Maryland Medical Center ist Vitamin A zur Befeuchtung und für die Gesundheit der Nasenschleimhaut, Nasennebenhöhlen, Mund, Augen und Verdauungsapparat wichtig.

Ein Mangel kann Trockenheit und Entzündungen in den Nasenhöhlen verursachen und erhöht so das Risiko für Läsionen und Blutungen.

Außerdem sind trockene Schleimhäute ein Risiko für Infektionen, die zu Nasenbluten führen.

Mangel an Vitamin K

Vitamin K dient als Kofaktor für ein Enzym, das Glutaminsäure in Gamma-Carboxyglutaminsäure umwandelt, die für die Blutgerinnung erforderlich ist.

Die Blutgerinnung ist ein Prozess, der den Blutaustritt stoppt, indem ein Koagel in der Arterie gebildet wird.

Dieser Prozess ist von wesentlicher Bedeutung für die Heilung geschädigter Blutgefäße.

Der Mangel an Vitamin K führt zu unkontrollierbaren Blutungen, nachdem ein Blutgefäß geplatzt ist.

 

Mangel an Vitamin C

Vitamin C ist für die Entwicklung des Kollagens wichtig, das den Hauptbestandteil des Bindegewebes bildet.

Kollagen befindet sich:

  • In der Haut,
  • In den Blutgefäßen.

Mangel an Vitamin C schwächt die Blutgefäße und kann zu einer Erkrankung führen, die als Kapillarbrüchigkeit bezeichnet wird.

Die Brüchigkeit von Blutgefäßen und Kapillaren in der Nase hängt vor allem vom Kollagen ab, das einer Gefäßruptur und Nasenbluten vorbeugt.

 

Nasenbluten bei Kindern

Ursachen der Epistaxis bei Kindern

Nasenbluten aus dem vorderen Nasenbereich erfolgt am häufigsten bei trockenem Klima oder im Winter. Bei diesem Wetter trocknet die Luft die Nasenschleimhäute aus, die eine Kruste bilden, aufplatzen und blutet kann.

Kinder können aus folgenden Gründen unter Nasenbluten leiden:

  • Trauma: Ein Unfall kann Verletzungen an der Nase verursachen, die zu einer Hämorrhagie führen. Das ist eine der häufigsten Ursachen für Nasenbluten bei Kindern.
  • Kleinkinder stecken Fremdkörper in die Nase wie: Speisen, kleines Spielzeug, andere Objekte usw.
  • Fremdkörper können sich zersetzen, reizen und die Schleimhaut verletzen und somit Nasenbluten verursachen.
  • Kratzen: Eingetrocknetes Nasensekret ausschaben, an der Nasenschleimhaut kratzen oder mit den Fingern und Nägeln an den Naseninnenwänden popeln kann bei Kindern zu Nasenbluten führen.
  • Allergien und Infektionen: Infektionen der oberen Atemwege und der Nasennebenhöhlen können zu Entzündungen führen, die die Wahrscheinlichkeit für Nasenbluten erhöhen.
  • Allergien können zu Rhinitis und Epistaxis führen.
  • Saisonale Faktoren: Im Winter, wenn das Klima kalt und trocken ist, kann die Heizung die Nasengänge spröde machen und damit eine Ruptur von Blutgefäßen im Gewebe verursachen.
  • Im Sommer oder Frühling kann der Pollenflug in der Luft bei Kindern Allergien auslösen, die dann ein Grund für Nasenbluten sind.
  • Strukturelle Fehlbildungen: Strukturelle Fehlbildungen der Nase, wie Nasenpolypen oder eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, können andere Ursache für Nasenbluten sein.
  • Zu heftiges Schnäuzen der Nase: Da das Gewebe und die Schleimhaut bei Kleinkindern zart und weich sind, kann zu heftiges Schnäuzen der Nase ein Einreißen des Gewebes verursachen und zu Nasenbluten führen.
  • Medikamente: Der Gerinnungsprozess des Blutes kann durch Arzneimittel wie Ibuprofen, Aspirin usw. blockiert werden.
  • Diese Medikamente verursachen keine Blutungen, können aber eine Krankheit verschlimmern und Probleme mit der Blutgerinnung verursachen.

 

Nasenbluten in der Schwangerschaft

Nasenbluten kommt in der Schwangerschaft häufig vor, besonders im zweiten Trimester.

Etwa eine von fünf schwangeren Frauen hat Nasenbluten, während nur eine von 16 nicht schwangeren Frauen diese Beschwerden hat.

Die Blutungen treten meist auf, weil die Hormone in der Schwangerschaft (Progesteron und Östrogen) die Blutgefäße maximal weit stellen.

Gleichzeitig wird der Blutstrom erhöht und übt Druck auf die zarten venösen Gefäße in der Nase aus.

Die feuchten Innenwände (Schleimhäute) der Nase können:

  • Anschwellen,
  • Austrocknen.

Das kann sich im Winter verschlimmern, wenn Erkältungen häufiger auftreten und eine Heizung die Wohnung warm und trocken macht.

All das zusammen kann schnell zum Zerreißen von Blutgefäßen und zu leichten Blutungen führen.

Ursachen für Nasenbluten nachts und am Morgen

Warmes, kaltes und trockenes Klima

Die häufigsten Ursachen für vor allem nächtliches Nasenbluten sind:

  • Trockenheit durch Umgebungswärme,
  • Heftiges Naseschnäuzen,
  • Nasepopeln,
  • Nasenbluten.

Trockene Luft verursacht Verkrustungen der Nasenschleimhaut. Die Folge ist ein Abplatzen der Krusten und Blutungen.

Die Nasenschleimhaut ist voller kleiner und sensibler Blutgefäße, die leicht bluten, vor allem beim Kratzen, Abschürfen und Naseschnäuzen.

Andere mögliche Ursachen sind:

  1. Erkältung,
  2. Rauchen,
  3. Infektion der oberen Atemwege,
  4. Ein Fremdkörper in der Nase,
  5. Bluthochdruck,
  6. Tumor,
  7. Gesichtsverletzung,
  8. Blutgerinnungsstörung,
  9. Nebenwirkungen von gerinnungshemmenden Medikamenten oder Aspirin und Drogen.

Allergie, Infektion und Erkältungen

Manchmal entzünden sich bei Schnupfen oder Allergie die Nasenschleimhäute, was Nasenbluten sowohl am Morgen als auch in der Nacht auslösen kann.

Zudem verschließt ein Schnupfen die Nasenhöhlen und man benutzt dagegen Nasensprays, die die Nase reizen und austrocknen können.

Das kann zu Nasenbluten führen.

Auch starkes Schnäuzen kann verursachen:

  • Schleimhautrisse,
  • Nasenbluten.

Nach Angaben der American Academy of Otolaryngology können Allergien und Infektionen Juckreiz verursachen.

Der Patient kratzt sich deshalb in der Nase und es kommt zu Nasenbluten.

Septumdeviation

Eine Septumdeviation liegt vor, wenn die Scheidewand zwischen den beiden Nasenhöhlen verkrümmt ist.

Laut einem Artikel auf der Website der Mayo-Klinik kann diese Störung Nasenbluten begünstigen, weil das freie Nasenloch einer stärkeren Austrocknung durch den Luftstrom ausgesetzt ist. Die Folge kann eine Krustenbildung oder Blutung sein.

Eine Septumdeviation kann verursachen:

  • Eine verstopfte Nase,
  • Infektionen.

Nasenbluten kann am Morgen und während der Nacht im Schlaf auftreten.

Wie behandelt man Nasenbluten?

Wenn die Nase blutet, sollte man:

  • Sich aufrecht hinsetzen,
  • Die Nasenlöcher zwischen Daumen und Zeigefinger wenigstens 10 – 15 Minuten lang zusammendrücken.

Den Kopf nicht nach hinten neigen (oder nach unten), denn man riskiert damit, dass das Blut in die Atemwege fließt.

Geschieht die Blutung aufgrund von Trockenheit, die Schleimhäute mit einem Gleitmittel einreiben (Vaseline), um weitere Blutungen zu vermeiden.

In manchen Fällen hilft ein zwischen Stirn und Nase aufgelegter Eisbeutel, um die Blutung zu stoppen.

Naturheilmittel bei Nasenbluten

Sobald die Blutung steht, den Kopf über Herzhöhe halten:

  • So gewinnt man Zeit für die Blutgerinnung,
  • Man beugt einer weiteren Blutung vor.

Die Nase nicht schnäuzen und nicht tamponieren, weil das den Blutpfropf (die Kruste, die die Läsion verschlossen hat) wieder lösen kann.

Kann das Niesen nicht unterdrückt werden, den Mund öffnen, um die Luft durch den Mund austreten zu lassen anstatt durch die Nase.

Salzwasser

Salz ist ein hervorragendes Desinfektionsmittel und verkürzt die Heilungszeit von Läsionen an Haut oder Schleimhaut.

  • Einen Esslöffel Salz in eine Tasse Wasser geben und gut verrühren.
  • Hat sich das Salz gelöst, einen Wattebausch in die Tasse legen.
  • Hat sich der Wattebausch vollgesaugt, diesen vorsichtig in das Nasenloch stecken.

Außerdem kann man ein paar salzhaltige Nasentropfen mittels Nasenspray anwenden, das in einer Apotheke oder online erhältlich ist.

Medikamentöse Therapie bei Nasenbluten

Es gibt Arzneimittel, die in Tablettenform eingenommen oder intravenös gegeben werden, zum Beispiel Tranexamsäure (Ugurol).

Wann muss man sich Sorgen machen?

Ein medizinischer Eingriff ist erforderlich, wenn die Nasenblutung nicht zum Stillstand kommt, auch wenn zuvor die oben beschriebenen Anwendungen erfolgt sind oder die Blutung nach mehr als 15 – 20 Minuten weiterbesteht.

Eine fortbestehende Blutung kann auf andere schwere körperliche Erkrankungen hinweisen, die vielleicht noch nicht diagnostiziert wurden.

Deshalb sollte man so schnell wie möglich Hilfe herbeirufen, besonders wenn:

  • Die betroffene Person ein Neugeborenes, ein Kind oder eine ältere Person ist,
  • Der Blutverlust konstant bestehen bleibt.

 

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