Indigestion oder Verdauungsstörung

Indigestion oder Verdauungsstörung

Als Indigestion oder Verdauungsstörung (Dyspepsie) wird eine Störung der normalen Verdauungstätigkeit bezeichnet, die auftritt, wenn der Magen zu schnell gefüllt wird – bevor das Gehirn die von den Hormonen gesandten Signale der Sattheit erhalten hat.


Wenn mehr Essen geschluckt wird, als man normalerweise aufnehmen kann, tritt die Nahrungsindigestion ein.

Während man isst, gibt der Körper Hormone ab, die das Gehirn erreichen und mitteilen, dass die Person satt ist.

Die Magenrezeptoren signalisieren dem Gehirn auch, dass der Magen ausgedehnt werden muss, wenn Essen oder Wasser dazu kommt.
Die chemischen Substanzen brauchen eine Weile, bis sie das Gehirn erreichen.
Häufig ist diese Kommunikationszeit länger als die Zeit, die man braucht, um den Magen zu füllen.
Aus diesem Grund fühlt man sich zuweilen nach einer Mahlzeit überfüllt und empfindet beim Essen kein schrittweise zunehmendes Sättigungsgefühl, wie es eigentlich der Fall sein sollte.

Aber nicht nur festes Essen weitet den Magen, auch Gas kann zu einer Blähung des Darms führen (Meteorismus) und weitere Probleme verursachen.

Verdauungsblockade
Durch Kälte kann die Verdauung vollständig blockieren.
In anderen Fällen treten verschiedene Beschwerden und Komplikationen auf, die die Verdauung beeinträchtigen, aber nicht ganz unterbrechen.

Dauer der Verdauung
Der komplette Verdauungsprozess von der Nahrungsaufnahme bis zum Stuhlgang dauert etwa 35-38 Stunden.
Wie lange die Nahrung im Magen verweilt, hängt von der Art der Nahrungsmittel ab:

  • Obst verweilt etwa eine halbe Stunde, weil es einfachen Zucker enthält, der schnell verdaut werden kann;
  • Kohlenhydrate bleiben 2 Stunden im Magen;
  • Proteine und Fette verbleiben mindestens 4 Stunden im Magen, bevor sie in den Darm gelangen.

 

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Verdauungsstörung bei Kindern

Bei Neugeborenen und Säuglingen, die sich von Muttermilch ernähren, können Verdauungsstörungen auftreten, wenn sie stark saugen oder nicht genügend Zeit zwischen den Mahlzeiten liegt.
Kinder können an Verdauungsstörungen leiden, wenn sie Süßes essen, ohne an die Folgen zu denken.

Das Hauptsymptom einer gestörten Verdauung bei Säuglingen ist Erbrechen; das Kind sollte in diesem Fall ermutigt werden, den gesamten Mageninhalt auszustoßen, indem das Bäuchlein massiert wird.
Weitere Zeichen und Symptome sind:

Das Kind muss in warmer Umgebung ausruhen, bis es sich besser fühlt; es kann wieder essen, wenn es ihm gut geht, aber nur wenn es Hunger hat.

 

Verdauungsstörung in der Schwangerschaft

In den letzten Monaten der Schwangerschaft ist die Verdauung verlangsam; die Ursachen sind:

  • Druck der Gebärmutter auf den Magen;
  • Entspannung der Schließmuskulatur zwischen Speiseröhre und Magen; was außerdem zu gastroösophagealem Reflux führen kann.

 

Verdauungsstörung durch Wassermelone

Man hat herausgefunden, dass der Konsum von mindestens 30 mg Lycopin, wie es in Wassermelonen vorkommt, unerwünschte Nebenwirkungen verursachen kann.
Diese Nebeneffekte können bei übermäßigem Genuss von Wassermelone oder Tomaten auftreten.

Zu den durch Wassermelone und Tomaten hervorgerufenen Verdauungsstörungen gehören:

Darmbeschwerden
Der übermäßige Genuss von Wassermelone kann Folgen haben:

Wenn ältere Menschen zu viel Wassermelone essen, können die Beschwerden schlimmer ausfallen, denn durch das Alter ist ihr Verdauungssystem bereits geschwächt.

Darmspiegelung, Koloskopie, KolonAllergische Reaktionen
Wassermelone kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, wie:

  • leichten oder starken Hautausschlag,
  • Gesichtsschwellung.

 

Ursachen der Indigestion

In der Regel wird die Verdauungsstörung durch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten verursacht, beispielsweise:

  1. üppige Mahlzeiten
  2. fettes Essen
  3. Genuss von kaltem Wasser während der Mahlzeiten
  4. eiliges Essen

Die Verdauungsstörung ist häufig eine Folge von scharfem, fettem oder übermäßigem Essen.

Stress
Stress und Angst kann zu Herzrasen (Tachykardie) nach dem Essen führen, mehr als 100 Schläge pro Minute sind zu viel.

Nächtliche Indigestion
Nächtliche Verdauungsstörungen können in folgenden Fällen auftreten:

  • nach einem späten Abendessen,
  • Abendessen kurz vor dem Zubettgehen,
  • besonders gewürztes Essen (z.B. in bestimmten Restaurants),
  • Verzehr von Nahrungsmitteln, gegen die eine Intoleranz vorliegt.

Einige Lebensmittel sind schwerverdaulich, beispielsweise:

  • Paprika,
  • Krustentiere,
  • Pizza,
  • Schweinefleisch.

 

Symptome der Indigestion

Das Auftreten der Indigestion:

  • nach dem Mittagessen verursacht Schläfrigkeit,
  • vor dem Schlafengehen führt zu Schlaflosigkeit.

Auswirkungen auf Leber und Herz
Ein übermäßiger Konsum von tierischen Fetten verdichtet die Blutgefäße in der Leber und begünstigt die Bildung von Gallensteinen.

 

Natürliche Heilmittel bei Verdauungsstörungen

 

Wenn Magenbrennen auftritt, kann bei den ersten Anzeichen von Indigestion ein Glas heißes Wasser zum Aufstoßen führen, wodurch die Verdauung gelöst wird.

Hier einige Hausmittel:

1. Apfelessig
Speiseessig aus Apfelwein wird dank seiner antibiotischen Eigenschaften häufig eingesetzt, um eine träge Verdauung in Schwung zu bringen und die Genesung nach einer Verdauungsstörung zu fördern.
Mehrmals täglich mit Wasser vermischten Apfelessig trinken bringt schnelle Hilfe bei Verdauungsstörungen.
Dazu einen EL Apfelessig mit einem TL Honig in einem Glas Wasser mischen und zwei- oder dreimal täglich trinken.

2. Fenchelsamen
Fenchelsamen können bei Verdauungsstörungen sehr wirksam sein, wenn diese durch stark gewürzte oder fette Speisen verursacht wurden.
Fenchelsamen enthalten ein Öl, das Übelkeit und Blähungen lindert.
Die Fenchelsamen können einfach im Mund zerkaut werden, um die Symptome der Indigestion zu lindern.
Auch Fencheltee schafft Erleichterung.
Zubereitung:

  • Zwei TL Fenchelsamen mit heißem Wasser übergießen.
  • Die Fenchelsamen rösten, trocknen, mahlen und durchsieben.
  • Einen halben TL dieses Pulvers in ein Glas Wasser geben und zweimal täglich trinken.

3. Ingwer
Ingwer regt Verdauungssäfte und den Fluss der Enzyme an, die die Verdauung der Nahrung unterstützen. Dieses Hausmittel hilft bei Verdauungsstörungen, die durch übermäßiges Essen entstehen.
Zutaten:

  • Zwei TL Ingwersaft,
  • ein TL Zitronensaft,
  • eine Prise Kochsalz.

Alles miteinander vermischen und je nach persönlichem Geschmack mit oder ohne Wasser einnehmen.
Einige Scheiben frischen Ingwer mit dem Salz bestreuen und sorgfältig kauen.
Ingwertee hilft bei:

Für die Zubereitung von Ingwertee einen halben TL Ingwer mit heißem Wasser übergießen und 2 bis 3 Minuten ziehen lassen.
Wer unter Verdauungsstörungen leidet kann Ingwer kann auch beim Kochen einsetzen.

4. Natriumbikarbonat (Natron)
Eine Verdauungsstörung tritt häufig aufgrund einer hohen Magensäurekonzentration auf.
Natron ist in diesem Fall ein einfaches Mittel mit großer Wirkung, weil es wie ein Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure (Antazidum) wirkt.
Einen halben TL Natron in einem halben Glas Wasser auflösen.
Diese Lösung neutralisiert die Magensäure und bringt sofortige Erleichterung.

Die Wirkung hält nur kurze Zeit an, weil das Bikarbonat mit der Magensäure reagiert und den Säuregehalt mindert, der für die Verdauung notwendig ist. Aus diesem Grund sind auch Antazida im Falle von Verdauungsstörungen nicht hilfreich.
Die Reaktion des Bikarbonats führt zur Bildung von Kohlendioxid. Die Folgen sind:

  • Weitung des Magens,
  • Aufstoßen,
  • verlangsamte Verdauung.

5. Koriander
Koriander ist ein wirksames Gewürz zur Behandlung von Verdauungsstörungen.
Einige geröstete Koriandersamen in ein halbes Glas Milch mit Butter geben. Zweimal täglich trinken.
Koriander kann auch vermischt werden mit:

  • Kardamonsamen,
  • Gewürznelken,
  • Ingwer.

6. Kräutertee
Kräutertee nach einer schwer verdaulichen Mahlzeit kann Verdauungsstörungen bessern.
Einen Beutel Kräutertee mit heißem Wasser überbrühen und fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Heiß trinken.
Man kann es mit einem Tee aus Minze, Himbeeren und Brombeeren probieren, um schnelle Erleichterung zu verschaffen.
Pfefferminz- oder Kamillentee begünstigt die Verdauung, besonders nach einer üppigen Mahlzeit.

 

Wie lang dauert eine Verdauungsstörung?

Die Symptome einer Indigestion können 24 bis 48 Stunden andauern.

Welche Ernährung empfiehlt sich nach einer Verdauungsstörung?
Nach dem Auftreten einer Verdauungsstörung sollte ein Tag lang gefastet oder leichte Kost eingenommen werden.
Ratsam ist beispielsweise ein Teller Gemüse.

 

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