Harter Bauch

Harter Bauch
© Massimo Defilippo

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Derber und geschwollener Bauch während der Schwangerschaft

Ein derber Bauch in der Schwangerschaft kommt sehr häufig und bei fast allen werdenden Müttern vor.

Harter Bauch,Schwangerschaft
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Wenn sich der Uterus ausdehnt, beginnt er gegen die Magenwände zu drücken und verursacht ein „Gefühl von Härte“.

In dieser Zeit wird der Bauch nicht härter, doch der Uterus (im Bereich des Unterleibes) wächst und fühlt sich derb an.

Um die 20. Woche erreicht das Organ Nabelhöhe und man kann es fühlen, wenn der Bereich vorsichtig abgetastet wird.

Das Gefühl eines harten und angeschwollenen Bauches hat man vor allem am Abend oder in der Nacht, nachdem man gegessen hat.

 

Abdomenrigidität ist für schwangere Frauen ein Grund zur Besorgnis, denn die Verhärtung bereitet Schmerzen.

Nachfolgend sind die wichtigsten Ursachen aufgelistet.

Ursachen für einen harten Bauch in der Schwangerschaft

Während des zweiten Trimesters reicht die Gebärmutter bis in Höhe zwischen Schambein und Nabel.

Der Fötus wächst im Innern des Organs, dehnt es und schafft sich damit mehr Platz.

Der Uterus nimmt an Größe zu und beginnt, gegen die Magenwände zu drücken, was ein Gefühl von Rigidität erzeugt.

Dieses Symptom verschlimmert sich im dritten Trimester und hält bis zum letzten Tag der Schwangerschaft an.

Außer der Größenzunahme gibt es noch andere Faktoren, die dieses Beschwerdebild verursachen.

Die Amniozentese ist die Punktion der Fruchtblase zur Untersuchung des Fruchtwassers, die während der 15. und 17. Schwangerschaftswoche vorgenommen wird.

Nach dieser Untersuchung kann der Bauch sein:

  • Derb,
  • Schmerzend.

Bis zum Ende der einundzwanzigsten Woche ist das Skelett des Kindes „gummiartig“.

In der zweiundzwanzigsten Woche entwickeln sich die Knochen und härten aus.

Diese Zunahme der Knochenhärte beim Kind verursacht eine Verhärtung des Bauches.

Die Kindsbewegungen (fetale Bewegungen) können Kontraktionen der Gebärmutter auslösen.

Am Ende der Schwangerschaft bewirken die Kontraktionen einen derben Bauch.

 

Harter Bauch bei Schwangerschaftsbeginn

In den ersten Schwangerschaftswochen (bis zur dreißigsten Woche etwa) ist es normal, dass der Bereich um den Bauch fester wird.

Dieses Gefühl ist in der Zeit der freudigen Erwartung sehr häufig.

Bei manchen Patienten tritt diese Entwicklung zwischen Ende der achten und zwölften Woche auf.

Während der Schwangerschaft weitet sich die Gebärmutter. Unser Organismus reagiert auf die Dehnung und Weitung mit einer Kontraktion der Muskulatur dieses Organs, die nicht mit den Kontraktionen der Geburtswehen zu verwechseln ist.

Das ist eine normale und physiologische Reaktion und es besteht kein Grund zur Sorge.

Es können auftreten:

  • Eine anhaltende schmerzhafte Kontraktion,
  • Eine sporadisch in bestimmten Situationen auftretende Kontraktion, zum Beispiel nach langem Stehen.

Eine volle Blase kann den Bauch vor allem morgens noch härter machen.

Die Größenzunahme des Bauches hängt auch von der Statur der Mutter ab.

  • Ist die werdende Mutter schlank, kann man den Uterus bereits nach ein oder zwei Schwangerschaftswochen spüren.
  • Ist die Frau dicker, spürt sie den Uterus nach der dritten Woche.

Das Organ wird erst „kompakt“, wenn die Wehen einsetzen oder die Geburt erfolgt.

Der Gynäkologe kann Isoxsuprin verschreiben, ein Medikament, das eine vorzeitige Geburt bei Kontraktionen und einen vorzeitigen derben Bauch verhindert.

In den Stunden vor der Geburt kann man nicht viel tun, um das Schmerzgefühl zu lindern. Das ist jedoch nur eine vorübergehende Phase.

Harter, geschwollener und schmerzender Bauch während des Menstruationszyklus

Zu den Symptomen des prämenstruellen Syndroms (Schmerzen an den Brüsten, am Gesäß, Unterleib usw.) zählt auch ein über den ganzen Tag harter und geschwollener Bauch.

Dieses Symptom beginnt schon einige Tage vor Zyklusbeginn und vergeht, sobald die Menstruation eingesetzt hat. Es ist am stärksten bei einer Verspätung.

 

Harter und geschwollener Bauch in der Menopause

Die Symptome der Menopause können einige Jahre vor Abbruch der Menstruation beginnen.

Diese Zeit wird als Prämenopause bezeichnet.

Nach einer Periode von 12 zyklusfreien Monaten tritt die Frau offiziell in die Menopause ein.

Die meisten Frauen erreichen die Menopause um das 50. Lebensjahr.

Der geschwollene und harte Bauch tritt häufiger während der Prämenopause als in der Menopause auf.

Während der Prämenopause können die Östrogenspiegel im Blut erhöht sein.

Diese Hormone bewirken eine Wasserretention und führen somit zu Schwellungen.

Manchmal ist es schwierig, eine Wassereinlagerung von einer Erhöhung des Körpergewichtes zu unterscheiden.

Im Allgemeinen tritt die Schwellung nur über einen kurzen Zeitraum nach dem Essen auf, bei:

  • Einer großen Essensmenge,
  • Sehr schnellem Verzehr,
  • Lebensmitteln, die Blähungen verursachen.

 

Harter und geschwollener Bauch beim Mann

Gasbildung durch übermäßiges Essen

Zu reichhaltiges Essen ist eine Ursache für einen geblähten Bauch.

Nach dem Essen ist der Magen gefüllt und bewirkt, dass der Bauch derb ist.

Übermäßiges Essen verursacht:

  • Verdauungsstörungen,
  • Bildung von Darmgas (Meteorismus).

Der Magen verdaut leicht kleine Essensmengen.

Es ist ratsam, schlechte Gewohnheiten so bald wie möglich zu ändern.

Behandlung

Ein Spaziergang nach einer üppigen Mahlzeit dann die Verdauung begünstigen und beschleunigen, weil:

  • Der Blutfluss zu den Organen erhöht wird,
  • Der Nahrungstransport durch das Verdauungssystem erleichtert wird.

Ballaststoffreiche Ernährung

Eine ballaststoffreiche Ernährung führt zu einem geblähten Bauch. Wenn eine Diät begonnen wird, verspürt man sofort dieses Symptom; es wird empfohlen, mit einem Ernährungsberater die Menge der Ballaststoffe, die in der Diät enthalten sein sollen, zu überprüfen.

Aerophagie (Luftschlucken)

Aerophagie entsteht in folgenden Fällen:

  • Wenn zu viel Luft beim Essen geschluckt wird,
  • Wenn kohlensäurehaltige Getränke getrunken werden,
  • Wenn man raucht.

Heilmittel

Natürliche Heilmittel bei Aerophagie sind:

  • Beim Essen nicht sprechen (das vermindert den verschluckten Luftanteil im Magen),
  • Keine kohlensäurehaltigen Getränke trinken,
  • Das Rauchen aufhören,
  • Nahrungsmittel meiden, die Darmgase produzieren.

Milchzucker und Fructoseintoleranz

Lebensmittelallergien oder Intoleranz auf Milchzucker oder Fructose verursachen Blähungen im Magen.

Behandlung

Menschen mit Milchzuckerintoleranz sollten Lebensmittel mit diesen Substanzen meiden.

Bandwürmer

Manchmal kann auch ein Bandwurm dazu führen, dass der Bauch hart, gebläht oder weich ist.

Wird ein Bandwurm vermutet, sollte der Hausarzt so bald wie möglich aufgesucht werden.

Zwischenzeitlich sollte eine natürliche Diät einhalten.

Obstipation oder Verstopfung

Obstipation ist eine der Hauptursachen für einen harten Bauch, besonders linksseitig, wo sich der letzte Dickdarmabschnitt und der Mastdarm (das letzte Stück des Dickdarms) befinden.

Obstipation kann durch verschiedenen Faktoren auftreten:

  • Physiologische Probleme,
  • Ungesunde Essgewohnheiten,
  • Ballaststoffarme Diät,
  • Wenig trinken,
  • Schwangerschaft,
  • Übermäßiges Essen,
  • Bewegungsmangel.

Heilmittel

Gegen Verstopfung wird eine vermehrt ballaststoffreiche Diät empfohlen.

Um die Verstopfung zu bekämpfen, ist außerdem eine reichliche Flüssigkeitszufuhr wichtig.

Erforderlich sind eine Änderung der Ernährung und der Verzehr von:

  • Reichlichem Obst (Birnen, Äpfel, Pflaumen, Melonen, Kiwi),
  • Hülsenfrüchten,
  • Nüssen,
  • Gemüse.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom (RDS) verursacht neben der Verhärtung des Unterleibs folgende Pathologien:

  • Chronische Bauchschmerzen,
  • Durchfall,
  • Rückenschmerzen,
  • Chronische Müdigkeit.

Behandlung

Um den Stress eines RDS zu verringern, können folgende Heilmittel versucht werden:

  • Änderung der Diät,
  • Der Arzt kann krampflösende Medikamente verschreiben, zum Beispiel Buscopan.

Andere Faktoren, die einen harten Bauch verursachen, sind:

  • Divertikulose,
  • Syndrom der linken Flexur (Darmgasansammlung im Dickdarm im oberen Bauchraum links, nahe der Milz),
  • Dumping-Syndrom (gekennzeichnet durch eine zu schnelle Magenentleerung, Symptome können sein: Schwindel, Übelkeit, Schweißausbruch, Schwäche usw.)
  • Darmverschluss,
  • Allergie auf Lebensmittel,
  • Zöliakie.

Ein nach dem Essen geblähter Magen kann dadurch vermieden werden, dass man einem gesunden und disziplinierten täglichen Ernährungsprogramm folgt und eine ausgewogene Diät mit ausreichend Ballaststoffen und Flüssigkeit einhält.

Das verhindert den größten Teil der Probleme von Verdauungsstörungen und Blähungen.

Ursachen für einen Blähbauch bei Kindern

Es gibt viele Ursachen, die zu einem harten Bauch bei Kindern und Säuglingen führen können.

Symptome dieser Erkrankungen sind Schmerzen und Bauchbeschwerden.

Blinddarmentzündung

Appendizitis ist eine Erkrankung, die bei Kindern und Erwachsenen auftritt.

Ein Kind mit dieser Pathologie zeigt folgende Symptome:

  • Bauchschmerzen (nur rechtsseitig),
  • Fieber,
  • Übelkeit.

Zöliakie

Zöliakie ist eine Erkrankung, die auf eine Glutenunverträglichkeit zurückzuführen ist.

Diese Krankheit führt zu einer Läsion der Dünndarminnenwand (Schleimhaut), die keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann.

Die häufigsten Symptome einer Zöliakie bei Kindern sind:

  • Durchfall,
  • Schwellungen,
  • Bauchschmerzen.

Verstopfung

Oft trinken Kinder wenig Wasser. Die Folge ist die Bildung von festem Stuhl, der nur schwer ausgeschieden wird.

Eine ungeeignete Ernährung ist eine andere Ursache für Obstipation.

Giardien-Infektion

Eine Infektion mit Giardien entsteht nach dem Genuss von kontaminiertem Wasser oder durch Kontakt mit einem infizierten Menschen.

Symptome der Krankheit sind:

  • Wässriger Durchfall,
  • Verspannter Bauch,

Verdauungsstörungen

Oft essen Kinder, ohne ausreichend zu kauen.

Die Nahrung wird nicht gut verdaut und es bilden sich unverdaute Speiseansammlungen im Darm und ein angespannter Bauch.

Lactoseunverträglichkeit

Manche Kinder können, wenn sie noch sehr klein sind, eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker oder eine andere Lebensmittelallergie entwickeln.

Symptome dieser Erkrankung sind:

  • Erbrechen,
  • Magenschmerzen,
  • Bauchkrämpfe.

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