Symptome des Morbus Parkinson und Ursachen

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, gekennzeichnet durch verschiedene Symptome, darunter die Leitsymptome (die sog. Parkinson-Trias):

  • Tremor (Muskelzittern),
  • verlangsamte Bewegungen (Bradykinese),
  • Rigor (Muskelsteifheit).


Die „Substantia nigra“ (schwarze Substanz) ist ein kleines Areal im Gehirn, das von dieser Erkrankung betroffen ist.
Dieses Hirnareal empfängt über die Nerven des Rückenmarks Signale, um die Muskeln des Körpers zu steuern.

Die Botschaften werden durch die Neurotransmitter übertragen, das sind Substanzen, die die Kommunikation zwischen den Neuronen möglich machen.

Dopamin ist der wichtigste Neurotransmitter, der von den Hirnzellen in der Substantia nigra hergestellt und freigesetzt wird.
Mit der Parkinsonkrankheit erfolgen Degeneration und Tod der Neuronen der Substantia nigra.
Mit dem Fortschreiten der Zellschädigung wird die Dopaminmenge, die erzeugt wird, verringert.
Die Folge sind veränderte Nervensignale mit einer bedeutsamen Verlangsamung der motorischen Funktionen.

Inhalt

Verlauf und Fortschreiten des Morbus Parkinson

Das Fortschreiten der Parkinsonkrankheit ist bei den Patienten unterschiedlich.
Parkinson ist chronisch und langsam fortschreitend, denn die Symptome bleiben bestehen und verschlimmern sich im Laufe der Jahre.
Parkinson ist keine tödliche Erkrankung.

Die Art und Weise des Fortschreitens ist bei jedem anders:
– Die motorischen Symptome variieren von Patient zu Patient.
– Der Verlauf der Erkrankung ist nicht genau bestimmt.
– Die motorischen Probleme variieren je nach Aktivitäten während des Tages.
– Manche Menschen mit Parkinson leben über viele Jahre mit leichten Symptomen, während andere schnell Bewegungsschwierigkeiten entwickeln.
– Die nicht-motorischen Symptome sind sehr individuell und treten in allen Krankheitsphasen auf. Einige Menschen mit Parkinson erklären, dass Symptome wie Depression oder Müdigkeit das tägliche Leben mehr beeinflussen als die motorischen Probleme.

Ursachen von Morbus Parkinson

Die Ursachen von Morbus Parkinson sind bis heute trotz jahrzehntelanger Forschung unbekannt.
Viele Experten meinen, dass die Krankheit durch eine Kombination genetischer und umweltbedingter Faktoren verursacht wird, die von Person zu Person variieren.

  • Wissenschaftler haben das Alter als einen wichtigen Risikofaktor erkannt, tatsächlich sind 2-4 % der Patienten älter als 60 Jahre.
  • Zwischen 15 und 25% der Parkinsonerkrankten haben einen Verwandten mit dieser Krankheit.

Forscher haben mehrere genetische Mutationen entdeckt, die direkt diese Krankheit verursachen können, doch das betrifft nur eine kleine Anzahl von Familien.
Einige dieser Mutationen betreffen Gene, die in der zellulären Funktion des Dopamins eine wichtige Rolle spielen.
Einige Studien haben gezeigt, dass ein langer beruflicher Kontakt mit bestimmten Chemikalien mit einem höheren Parkinsonrisiko verbunden ist:

  • Pestizide,
  • Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel),
  • Schwermetalle,
  • Lösungsmittel.

Trotz dieser Studien wird die Exposition gegenüber einem einzelnen Umweltgift nicht als Ursache von Parkinson angenommen.

 

Faktoren, die das Risiko für Parkinson verringern

Gemäß einer aktuellen Studie können Menschen, die regelmäßig Lebensmittel wie Waldbeeren, Äpfel, Gemüse und Rotwein zu sich nehmen, das Risiko für Parkinson drastisch verringern.


Der Grund dafür ist, dass diese Lebensmittel Flavonoide enthalten, die laut einer Studie eine schützende Wirkung haben.
Die Studie zeigt auch, dass die regelmäßige Aufnahme von Flavonoiden das Risiko anderer Krankheiten wie:

  • Bluthochdruck,
  • Herzkrankheiten,
  • Demenz,
  • manche Krebsarten.

 

Erste Symptome bei Morbus Parkinson

Die ersten Anzeichen der Krankheit sind:

  • Verstopfung,
  • Schläfrigkeit,
  • Schluckstörungen, was auch zu Speichelansammlung führt,
  • verminderter oder gänzlicher Verlust des Geruchsinns.

Manche Personen können eine Krankheit haben, die Schlafverhaltensstörung in der REM-Phase heißt.
Parkinsonkranke mit dieser Störung verlieren die Muskelkontrolle in der REM-Phase nicht und verhalten sich deshalb so als wären sie wach, sie treten und sprechen im Schlaf.

 

Symptome des Morbus Parkinson und Ursachen
Symptome des Morbus Parkinson und Ursachen
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Zeichen und Symptome bezüglich der Bewegungen

Die vom Morbus Parkinson betroffenen Hirn- und Nervenzellen haben eine koordinierende Funktion und sollten die Muskelbewegungen fließend zu gestalten.

Daher entwickeln sich bei Parkinson folgende Kardinalsymptome:

Verlangsamte Bewegung (Bradykinese).
Das Gangbild des Parkinson-Patienten charakterisiert sich durch:

  • Langsamkeit,
  • kurze Schritte,
  • die Füße schleifen über den Boden.

Der Gang beginnt langsam und die Füße scheinen am Boden festzukleben. Darauf folgt eine progressive Beschleunigung, (Festination – immer schnelleres Gehen, um nicht nach vorne zu fallen), die schließlich mit einem Sturz enden kann.
Gehen oder sich aus dem Sitzen erheben kann schwierig werden.
Dieses erste Symptom wird oft mit Altersstörungen verwechselt. Außerdem können während des Gehens Schwierigkeiten beim Loslaufen, Stehenbleiben und Drehen beobachtet werden.

Steifheit und Anspannung der Muskeln (Rigor). Während des Gehens pendeln die Arme oft nicht mit nach vorn und hinten. Der Körper leistet auch bei passiver Bewegung Widerstand, doch hin und wieder bewegt sich ein Gelenk ruckartig (Zahnradphänomen); das lässt sich vor allem am Handgelenk beobachten.

Ruhetremor. Dieses Symptom tritt häufig auf und betrifft gewöhnlich Finger und Arme, kann aber auch andere Körperteile betreffen.
Der Tremor:

  1. tritt vor allem auf, wenn sich der Patient in Ruhe befindet,
  2. verschwindet während der Bewegung und beim Schlafen,
  3. hat eine Frequenz von etwa 5 Schlägen pro Sekunde.

Bei den Händen ähnelt die rhythmische Tremorbewegung den Abläufen beim Pillendrehen und wird deshalb auch als Pillendreher-Tremor bezeichnet.

Die Haltung des Patienten wird mit dem Begriff Kamptokormie bezeichnet und charakterisiert sich wie folgt:

  • vorwärtsgerichtete Beugung des Rumpfes,
  • gebeugte Knie,
  • Arme liegen am Körper an.

Die Bewegungsstörung (Dystonie) des Fußes äußert sich in einer lang anhaltende Kontraktion der Muskulatur, die zu einer abnormen Haltung des Fußes führt:

  • Einwärtsdrehung,
  • Plantarflexion,
  • Zehenstreckung (nach oben).

Die Symptome neigen dazu, langsam schlimmer zu werden; die Geschwindigkeit, mit der sie sich verschlimmern, variiert von Mensch zu Mensch.
Der Patient nimmt erst dann Symptome wahr, wenn der Verlust der Neuronen der Substantia nigra 50 % der Gesamtmenge erreicht hat.
Es können Jahre vergehen, ehe die Symptome das tägliche Leben der Kranken beeinflussen.
In den ersten Phasen ist nur eine Körperseite (rechts oder links) betroffen.
Andere Symptome können sich je nach den von der Krankheit betroffenen Zellen entwickeln.
Zu diesen Symptomen gehören:

  • Verminderung der Mimik (scheinbare Ausdruckslosgikeit);
  • Schwierigkeiten in der Feinmotorik, wie beim Schuhebinden oder Zuknöpfen der Hemden;
  • Schreibschwierigkeiten;
  • Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten und häufige Stürze;
  • die Sprache kann langsam und monoton werden;
  • Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen.
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Weitere Symptome bei Morbus Parkinson

In den folgenden Krankheitsphasen können sich andere Symptome entwickeln, wie:

  • Harnblasenstörungen und Inkontinenz;
  • Halluzinationen (sehen oder hören von nicht Existierendem);
  • vermehrtes Schwitzen;
  • sexuelle Dysfunktion;
  • Geruchsstörungen;
  • Schlaflosigkeit;
  • Schmerzen – aufgrund der Steifheit; der Patient verspürt überall Schmerzen, vor allem am Hals und in den Schultern; dieses Symptom wird durch die unkorrekte Haltung, die durch die Steifheit hervorgerufen wird, noch verstärkt;
  • Depression und Angst.

Orthostatische Hypotonie – das bedeutet niedriger Blutdruck, wenn der Parkinsonpatient aufsteht (aus einer liegenden oder sitzenden Position). Das geschieht, weil diese Krankheit auf den Selbstregulationsmechanismus des Blutdrucks einwirkt.

Weitere Fakturen, die niedrigen Blutdruck vermindern können sind:

  • körperliche Betätigung,
  • essen,
  • einige Parkinson-Medikamente.

Symptome für einen Blutdruckabfall sind:

  • Schwindel,
  • Schwäche,
  • Verschwommensehen,
  • Ohnmacht.

Komplikationen bei Morbus Parkinson

Morbus Parkinson hat häufig folgende Konsequenzen:

  • Es könnten kognitive Probleme (Demenz) und Schwierigkeiten beim Denken auftreten, die sich meist in den fortgeschrittenen Phasen des Morbus Parkinson äußern.
    Der Patient hat einen Gedächtnisverlust und Schwierigkeiten beim Planen und Organisieren.
    Solche kognitiven Probleme lassen sich mit Medikamenten nicht sehr gut behandeln.
  • Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen. Viele Menschen mit Morbus Parkinson haben eine Depression. Die Behandlung der Depression erleichtert den Umgang mit den anderen Symptomen, die durch diese Krankheit verursacht sind. Man kann auch anderweitige emotionale Veränderungen haben wie Angst, Ängstlichkeit oder Motivationsverlust.
  • Schlafprobleme und Schlafstörungen. Menschen mit Morbus Parkinson leiden oftmals unter Schlaflosigkeit und wachen häufig während der Nacht auf. Tagsüber können plötzliche Schlafattacken auftreten.
    Zu den Schlafstörungen gehören: Schlaf-Apnoe (Atemstillstände während des Schlafs) und das Restless-Legs-Syndrom (Ruhelosigkeit und Bewegungsdrang in den unteren Gliedmaßen).
    Medikamente können helfen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.
  • Morbus Parkinson kann zu Problemen mit der Harnblase führen, einschließlich Inkontinenz und Harnverhalt.
  • Sexuelle Dysfunktion. Manche Menschen mit Morbus Parkinson können eine Abnahme der Libido oder Leistungsminderung beobachten.

 

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