Symptome der Wechseljahre und Heilmittel

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Was sind die Wechseljahre?

Die Menopause wird definiert als Ausbleiben der Menstruation über 12 Monate.


Sie ist ein Lebensabschnitt der Frau, in dem die Eierstöcke ihre Funktion einstellen und damit auch keine Gefahr einer Schwangerschaft mehr besteht.

 

Was sind die Ursachen der Wechseljahre?

Die Menopause tritt im Durchschnitt mit 51-52 Jahren ein, auch wenn manche Frauen sie bereits im Alter von 30 oder 40 Jahren haben können.

 Symptome der Menopause und Heilmittel
Symptome der Menopause und Heilmittel
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Das Auftreten der Menopause vor dem 45. Lebensjahr wird als vorzeitige oder frühe Menopause bezeichnet, während es sich bei einem Eintreten mit mehr als 53 Jahren um eine verspätete Menopause handelt.
Die Menstruationen können plötzlich aufhören, wenn die Menopause naht. Es ist aber viel wahrscheinlicher, dass die Zyklen weniger häufig mit längeren Intervallen dazwischen auftreten, ehe sie ganz aufhören.

 

Was sind die Ursachen der Wechseljahre?

Die Menopause wird durch eine Gleichgewichtsveränderung der Geschlechtshormone verursacht.
Zunächst nehmen die Östrogenspiegel ab, die die Blockade der Ovulation verursachen.
Östrogene sind weibliche Sexualhormone, die den Menstruationszyklus einer Frau regeln.

Die Menopause kann auch durch andere Ereignisse oder Erkrankungen verursacht werden:

  • Chirurgische Entfernung der Eierstöcke
  • Therapie bei Krebs, also Chemotherapie und Strahlentherapie
  • Frühzeitige Insuffizienz der Eierstöcke

 

Symptome der Wechseljahre

Die ersten Symptome beginnen mit dem Abfall des Östrogens, der nicht mit dem Zeitpunkt des Beginns der Menopause (12 Monate ohne Menstruation) übereinstimmt.
Nachfolgend eine Liste der hauptsächlichen Symptome in der Menopause.


Unregelmäßige Menstruation
Die meisten Frauen stellen eine gewisse Unregelmäßigkeit des Menstruationszyklus fest, die bis zu vier Jahren anhalten kann.
Der Zyklus kann sich auf mehrere Monate erstrecken oder sich auf 2-3 Wochen verkürzen.
Eine leichte Zunahme des menstruellen Blutverlusts ist normal.
Bei einigen Frauen ist das dreimonatige Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe) oder eine durchschnittliche Zykluslänge von mehr als 42 Tagen ein Verweis auf die bevorstehende Menopause.
Etwa 10 % der Frauen erfahren einen plötzlichen Abbruch des Zyklus.

Gewichtszunahme
Viele Frauen nehmen, wenn sie in die Menopause eintreten oder nach der Menopause, an Körpergewicht zu, weil sich der Stoffwechsel verlangsamt.
Es könnte erforderlich sein, weniger zu essen und sich mehr zu bewegen, um das aktuelle Gewicht zu halten.
Eine Schwellung des Abdomens (geschwollener Bauch) entsteht durch eine andere Verteilung des Körperfettes, das sich mehr im Bauch ablagert als in Hüften, Schenkeln und Taille.

Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Das sind vasomotorische Anzeichen und Symptome der Menopause.
Hitzewallungen (oder Wallungen) betreffen Gesicht, Kopf, Hals und Brust und dauern wenige Minuten an.
Eine aktuelle Analyse legt nahe, dass sich bei Frauen die vasomotorischen Symptome zwei Jahre vor und ein Jahr nach der Menopause verstärken.
Hitzewallungen können zum Verlust von Magnesium führen, was die anderen Symptome der Menopause verschlimmert. Die Einnahme eines Ergänzungsmittels kann daher hilfreich sein.

Wie lange dauern die Hitzewallungen?
In der Regel vergehen sie nach etwa acht Jahren. Jedoch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Frauen.

Schlafstörungen
Viele Frauen haben in der Menopause aufgrund nächtlicher Schweißausbrüche Schwierigkeiten mit dem Schlafen, doch kann Schlaflosigkeit auch durch Angst entstehen.
Man kann beobachten, dass Schlafmangel reizbar macht und das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit einschränkt.
Es gibt verschiedene hilfreiche Naturprodukte und Ergänzungsmittel, zum Beispiel Baldrian, Melisse und Melatonin.


Vaginalsymptome
Während der Zeit vor der Menopause können Trockenheit, Juckreiz oder Brennen im Intimbereich auftreten, weil die Scheidenwände dünner und trockener werden.
Dies kann zu schmerzhaftem Geschlechtsverkehr führen (Dyspareunie). Diese Symptome sind als vaginale Atrophie bekannt.
Etwa ein Drittel der Frauen verspürt nach der Menopause Symptome der vaginalen Atrophie, andere Frauen verspüren sie viel später.
In manchen Fällen kann die vaginale Atrophie länger als 10 Jahre nach dem letzten Zyklus anhalten.
Wenn vaginale Symptome bestehen, werden sie wahrscheinlich fortbestehen oder sich mit der Zeit verschlimmern, solange keine Therapie mit Cremes oder vaginalen Gleitmitteln erfolgt.

Harnwegsprobleme
Während der Menopause können wiederkehrende Infektionen des unteren Harntraktes wie Zystitis auftreten. Man kann auch einen plötzlichen und häufigen Harndrang verspüren.

Gemütsschwankungen
Dazu können gehören: Angst, Nervosität, Reizbarkeit, Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen, Depression und Konzentrationsschwierigkeiten.
Eine Studie hat gezeigt, dass die Tendenz, psychologische Symptome zu entwickeln, an Faktoren wie Bildungsniveau, Übergewicht und mangelnde körperliche Bewegung gebunden ist.

Libidoverlust
Das Nachlassen sexuellen Verlangens kann durch hormonelle Werte verursacht sein. Dabei sind Östrogene, Progesteron und Testosteron inbegriffen.

Vaginale Trockenheit
Die Leistungsfähigkeit eines älteren Partners, der Verlust der Selbstachtung und andere psychologische Faktoren können die Situation verschlechtern.

Osteoporose
Dies ist eine Erkrankung, bei der die Knochen abbauen und schwächer werden. Das kann zu verminderter Körpergröße und Frakturen führen.

Verspätete Menopause,Übergewicht,Eierstockkrebs
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Andere Symptome
Zu diesen zählen brüchige Nägel, Verdünnung der Haut, Haarausfall, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Man geht davon aus, dass dies durch den Abfall des Östrogenspiegels erfolgt.
Die Veränderungen der Hautstruktur, einschließlich Falten, können zusammen mit einer Verschlechterung der Akne (Pickel im Gesicht) bei denen auftreten, die darunter leiden.
Da der Körper damit fortfährt, kleine Mengen des männlichen Hormons Testosteron zu bilden, können manche Frauen einen Haarwuchs an Kinn, Oberlippe, Brust und Bauch beobachten.
Manche Frauen leiden unter Übelkeit und Verstopfung, Schwindel, Schweißausbrüchen, Schüttelfrost, Tachykardie (beschleunigter Herzschlag) und Wasserretention

 

Diagnose und Tests für die Wechseljahre

Um die Menopause festzustellen, sind keine Tests erforderlich. In bestimmten Fällen jedoch kann der Arzt eine Blutuntersuchung empfehlen, um folgende Hormonspiegel zu kontrollieren:

  • Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Östrogene, denn mit der Menopause erhöht sich der FSH-Spiegel und verringert sich der Östrogenspiegel.
  • Luteinisierendes Hormon (LH), in der Menopause sind die Werte des LH höher, die Normalwerte bewegen sich zwischen 15,0 und 62,0 mIU/ml.
  • Thyreostimulierendes Hormon (TSH), denn die Hypothyreose (verminderte Aktivität der Schilddrüse) kann ähnliche Symptome wie die der Menopause verursachen.

Was ist zu tun? Behandlung der Wechseljahrensymptome

Umgang mit der Menopause
Die unangenehmen Symptome der Menopause können oftmals verringert werden, indem der Lebensstil durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung verbessert wird.

Diät und gesunde Ernährung
Empfehlungen zum Umgang mit den Symptomen der Menopause über die Ernährung:

  • Aus einer Vielzahl von Lebensmitteln wählen, dazu gehören reichlich frisches Gemüse, Obst und Zerealien, Vollkornprodukte und kleine Portionen von magerem Fleisch und Fisch.
  • Flüssigkeitsmenge erhöhen und Nüsse essen, die viel Omega 3 enthalten (zum Beispiel Walnüsse).
  • Koffein verringern und Alkoholkonsum einschränken (den Genuss auf 1-2 Gläser oder weniger reduzieren).

 

Bewegung in den Wechseljahren

Regelmäßige körperliche Bewegung ist wichtig. Mindestens 30-45 Minuten an fast allen Tagen der Woche helfen zur:

  • Gesunderhaltung des Herzens und Verbesserung der allgemeinen Gesundheit,
  • Gesunderhaltung der Knochen und Vorbeugung von Knochenschwund, der mit der Osteoporose einhergeht,
  • Schaffung eines Gefühls der Entspannung und des Wohlbefindens,
  • eventuellen Verminderung der Hitzewallungen.

Rauchen unterlassen
Wichtig ist, wegen des damit verbundenen Risikos für Osteoporose, Herzkrankheiten und Lungentumor mit dem Rauchen aufzuhören

Medikamentöse Therapie bei Symptomen der Wechseljahre

Vaginale Östrogene
Zur Linderung von vaginaler Trockenheit können Östrogene mithilfe von Scheidenzäpfchen, einem Ring oder einer Creme direkt in die Scheide appliziert werden. Diese Behandlungsweise setzt nur eine kleine Menge von Östrogenen frei, die vom Scheidengewebe aufgenommen werden. Das kann gegen Trockenheit, bei Beschwerden während des Geschlechtsverkehrs und bei einigen Harnwegsproblemen helfen.


Kleine Dosen von Antidepressiva
Einige antidepressive Medikamente, sog. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), können die Hitzewallungen in der Menopause verringern. Ein niedrig dosiertes Antidepressivum zur Beherrschung der Hitzewallungen kann für Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Östrogene einnehmen können oder für Frauen, die ein Antidepressivum zur Gemütsaufhellung benötigen, nützlich sein.

Gabapentin (Neurontin)
Gabapentin ist ein bewährtes Medikament zur Behandlung von epileptischen Anfällen, doch hat sich auch gezeigt, dass es zur Verringerung von Hitzewallungen wirksam sein kann. Dieses Medikament ist für Frauen nützlich, die keine Östrogenbehandlung erhalten können oder die unter Migräne leiden.

Hormonersatztherapie
Eine Hormonersatztherapie verringert effektiv die Symptome der Menopause und kann zur kurzen Verwendung bei Frauen mit moderaten bis schweren Symptomen eingesetzt werden.
10 % der Frauen haben schwerwiegende Symptome, die 10 Jahre oder länger andauern. In diesem Fall können sie mit einer Hormonersatztherapie über einen längeren Zeitraum fortfahren.
Man sollte unbedingt einmal im Jahr einen Check-up vornehmen lassen, um die spezifischen Risiken und den Nutzen zu bewerten, die als Konsequenz der Therapie auftreten können.

 

Langfristige Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Menopauseden Wechseljahren

Eine Verminderung der weiblichen Hormone nach der Menopause kann Folgen haben:

  • Knochenschwund (Osteoporose) und ein erhöhtes Risiko für eine Fraktur
  • Erhöhtes Risiko für einen Infarkt und Herzerkrankungen, arterielle Hypertonie und Schlaganfall

 

Naturheilmittel gegen Symptome der Wechseljahre

Manche Frauen können von natürlichen Entzündungshemmern profitieren, aber man sollte dabei daran denken, dass „natürliche“ Kräuter und pflanzliche Arzneimittel bei einigen Frauen unangenehme Nebenwirkungen verursachen können, ebenso wie Medikamente, die durch den Arzt verschrieben werden.
Ein Experte der Naturheilkunde kann Ratschläge und Anleitungen für eine glückliche Menopause erteilen.
Zum Beispiel werden bei Hitzewallungen Ingwerwurzel, Safranblüten und Lebensmittel empfohlen, die eine entsprechende Menge an Zink enthalten.

Naturheilmittel können oftmals parallel zu einer vom Arzt angeordneten Hormontherapie eingenommen werden.
Wichtig ist, dass der Arzt und der Heilpraktiker genau wissen, was eingenommen wird und der Arzt vor Beginn einer eventuellen Behandlung auf der Basis von Kräutern oder Nahrungsergänzungsmitteln konsultiert wird. Manche natürliche Therapien können andere Medikamente beeinflussen oder mit ihnen in Wechselwirkung treten.

 

Können Phytoöstrogene gegen Symptome der Wechseljahre helfen?

Phytoöstrogene sind östrogenähnliche Substanzen, die man in einigen Getreiden, Gemüsen, Hülsenfrüchten (einschließlich Soja) und Kräutern vorfindet.
Sie können im Körper wie eine kleine Menge Östrogen wirken.
Wissenschaftler untersuchen, ob Phytoöstrogene einige Symptome der Menopause lindern können und ob sie Risiken verursachen.

Es gibt 3 Klassen von Phytoöstrogenen:

  • Isoflavone (Genistein, Daidzein usw.)
  • Lignane (Enterodiol, Enterolacton)
  • Coumestane (Coumestrol)

Wie agieren Phytoöstrogene?
Phytoöstrogene wirken auf dieselbe Weise wie Hormone, sie docken also an den Rezeptoren der Östrogene an, die sich außen an den Zellen befinden. Auf diese Weise geben sie der Zelle das Signal, bestimmte Aktivitäten zu beginnen.

Was ist die Wirkungen von Phytoöstrogenen?
Die günstigen Wirkungen bei Frauen in der Postmenopause kann man sehen, wenn man asiatische Frauen betrachtet. In der Tat haben sie weniger Hitzewallungen, da sie sich mit Soja ernähren, was das Cholesterin  und die Häufigkeit von Brustkrebs senken kann.

 

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