Symptome bei Osteoporose und Behandlung

 

Symptome bei Osteoporose

Osteoporose (Knochenschwund) ist eine Erkrankung, bei der die Protein- und Mineralstoffdichte im Knochen (BMD = bone mineral density) abnimmt, besonders die des Kalziums.


Viele Menschen glauben, Milch, Joghurt, Käse und Milchprodukte seien unerlässlich für starke und widerstandsfähige Knochen; jüngsten Studien zufolge ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall.

Nur Kinder sollten Milch trinken, Erwachsene brauchen dieses Lebensmittel nicht, um gesund zu bleiben, im Gegenteil: regelmäßiger Milchkonsum kann Osteoporose begünstigen, weil er den pH-Wert im Blut erhöht (Azidose) und der Körper den Knochen Kalzium entzieht, um den pH-Wert wieder zu normalisieren.

Haltungskontrolle auf Höhe der Schulterblätter.
Haltungskontrolle auf Höhe der Schulterblätter.

Allgemein herrscht die Auffassung, dass Knochen auch in ihrem Inneren eine starre und feste Struktur aufweisen, aber sie werden aus zahlreichen Knochenbälkchen (Trabekeln) gebildet, das sind senkrecht, waagerecht und schräg angeordnete Mineralsäulen, zwischen denen ein gewisser Abstand besteht, wo die Blutgefäße verlaufen.

Auch die innere Knochenstruktur verändert sich, die Knochenbälkchen werden dünner und manche sogar vollkommen absorbiert.
Knochenschwund ist eine ernstzunehmende Krankheit, das Knochengewebe wird instabil und brüchig, so dass bereits eine geringe Krafteinwirkung ausreichen kann, um Frakturen zu verursachen.

Es ist eine chronische und degenerative Krankheit, die sich im Laufe der Zeit verschlechtert, ihr Verlauf kann aber durch die richtige Behandlung aufgehalten und kontrolliert werden.
Osteoporose stellt heute ein großes Problem dar und wird in Zukunft aufgrund der weiter ansteigenden Lebenserwartung noch verschärft werden.

Osteoporose ist ein gewaltiger Aufwand für das Gesundheitswesen, denn sie verursacht zahlreiche Frakturen und die Versorgung von älteren Menschen mit Knochenbrüchen ist sehr behandlungs- und pflegeintensiv.
Handgelenk, Hüfte und Wirbel sind die Knochen, die infolge von Knochenschwund am häufigsten brechen, weil sie eine schwammartige Knochensubstanz aufweisen, während die kompakten Knochen weniger verletzungsanfällig sind.
Die Osteopenie ist eine Vorstufe zur Osteoporose; hier ist der Verlust an Kalziumdichte minimal und das Risiko für Knochenbrüche praktisch genauso hoch, wie bei Personen mit gesunder Knochenstruktur.

 

Inhalt

Einteilung der Osteoporose

Primäre Osteoporose (High-turnover-Osteoporose)
Die primäre Osteoporose ist eine Altersstörung, die normalerweise nach den Wechseljahren auftritt.

Die primäre Typ-I-Osteoporose tritt nach der Menopause auf und charakterisiert sich durch eine übermäßige Abnahme der Knochenbälkchen (Bereich in der Knochenmitte).

Die primäre Typ-II-Osteoporose kommt hauptsächlich ab dem 70. Lebensjahr vor und trifft auch die Rindenkomponente des Knochens (kompakte Außenschicht), in diesem Fall erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Bruch des Oberschenkelknochens und des Handgelenks.
Der niedrige Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogen) bei Frauen und des Testosteron bei Männern ist die Ursache dieser Störung.

Sekundäre Osteoporose (Low-turnover-Osteoporose)
Männer mit Osteoporose leiden etwa zu 64 % an sekundärer Osteoporose.
Bei Frauen in der Prämenopause liegt der Prozentsatz bei etwa 50 % und nach der Menopause zwischen 20 und 30 %.
Die sekundäre Osteoporose wird durch Krankheiten oder Medikamente hervorgerufen.
Die langfristige Einnahme von kortisonhaltigen Arzneimitteln ist bei Männern und Frauen die häufigste Ursache für sekundäre Osteoporose. Dieses Medikament wird zur Behandlung vieler chronischer Krankheiten verabreicht, z.B. bei rheumatoider Arthritis, Niereninsuffizienz, Lupus erythematodes, Asthma und chronischen Lungenkrankheiten, wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Knochen, Osteoporose

 

Idiopathische juvenile Osteoporose
Die idiopathische juvenile Osteoporose ist selten. Sie tritt bei Kindern oder Jugendlichen zwischen 8 und 14 Jahren oder in schnellen Wachstumsphasen auf.
Es gibt keine bekannte Ursache für diese Art der Osteoporose, die sich durch eine verminderte Knochenbildung oder einen übermäßigen Knochenabbau charakterisiert.

 

Was sind die Ursachen für Osteoporose?

Die Hauptursache für Osteoporose liegt im Alter, besonders bei Frauen, weil in der Zeit nach den Wechseljahren (postmenopausale Phase) weniger weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) produziert werden und somit mehr Knochensubstanz abgebaut als neu gebildet wird.
Wer frühzeitig in die Wechseljahre kommt, also noch keine 45 Jahre alt ist, bei dem wird die Osteoporose gravierender ausfallen, das passiert häufig nach Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie).
Bei älteren Menschen dauert es länger, bis sich neues Knochengewebe bildet, auch bei Männern; Knochenschwund beginnt bei Frauen ab 50 Jahren und bei Männern ab 65-70 Jahren.
Weitere Faktoren, die das Auftreten von Osteoporose begünstigen:

  • Ernährungsverhalten im Kindes- und Jugendalter: Wer als junger Mensch ein gutes Niveau an Knochenmasse erreicht hat, wird weniger oder später unter Osteoporose leiden. Das gilt besonders für junge Mädchen, die der schlanken Linie wegen lange nach einer strengen Diät gelebt und ihre Knochen unzureichend mit Nährstoffen versorgt haben, vor allem Magersüchtige. Eine einseitige kalziumreiche Ernährung mit Milch und Milchprodukten wirkt Osteoporose nicht entgegen, sondern kann sie sogar begünstigen.
  • Bettlägerigkeit: bei Inaktivität fehlt die Stimulation der für die Knochenbildung verantwortlichen Zellen (Osteoblasten), demzufolge wird mehr Knochengewebe abgebaut als aufgebaut.
  • Hormonmangel, vor allem Östrogen bei Frauen, Testosteron und Somatropin bei Männern, das Cushing-Syndrom, das Wirbel, Lenden, Osteoporose, Knochenschwund, Fraktur, Bruch, Läsion, Verletzung, Kalzium, Calcium, Sonne, Vitamin, D, Einbruch, ältere Menschen, Knochendichtemessung, DXAeinen hohen Cortisolspiegel mit sich bringt.
  • Vitaminarme Ernährung (Vitamin C und D).
  • Geschlecht – Männer erkranken selten an Osteoporose.
  • Glutenunverträglichkeit (verursacht eine verminderte Aufnahme von Kalzium und Vitamin D, außerdem charakterisiert sich Zöliakie durch das Auftreten von Autoantikörpern gegen das knochenstärkende Protein Osteoprotegerin).
  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (verursachen eine Malabsorption des Darms).
  • Eine an tierischen Proteinen reiche Kost erhöht den pH-Spiegel im Blut.
  • Glutenunverträglichkeit.
  • Organische Erkrankungen, wie Zirrhose oder Sarkoidose.
  • Krankheiten des Skelett-Muskel-Apparates, wie die Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta), rheumatoide Arthritis, Algoneurodystrophie.
  • Hypogonadismus (Funktionsstörung der Hoden).
  • Onkologische Erkrankungen, wie Sarkome.
  • Bewegungsarmut: eine vorwiegend sitzende Lebensweise ohne jegliche sportliche Aktivität.
  • Alter.
  • Vorzeitige Menopause oder Wechseljahre infolge eines chirurgischen Eingriffs.

 

Welche Substanzen und Medikamente haben Einfluss auf Osteoporose?

Zu den eingenommenen Substanzen, die das Auftreten von Osteoporose begünstigen, gehören:

  • Missbrauch von schädlichen Substanzen, wie Zigaretten und Alkohol;
  • Kortison;
  • krampflösende Mittel (Antispasmodika);
  • Langzeittherapie mit Medikamenten, wie Heparin, Äthanol, Methotrexat usw.

Was sind die Symptome bei Osteoporose?

Osteoporose entwickelt sich normalerweise schmerzfrei und „stumm“, kann aber zu Knochenbrüchen oder Wirbeleinbrüchen führen.
In den fortgeschrittenen Stadien können sich anatomische Veränderungen in der Wirbelsäule bemerkbar machen, wie Verminderung der Körpergröße und das Auftreten eines Rundrückens (Hyperkyphose), weil die Wirbel ihre Form verändern (sie ähneln einem Keil) oder einbrechen.

 

Diagnose und bildgebende Verfahren bei  Osteoporose

Eine Röntgenuntersuchung gibt keine besonders genaue Auskunft über die Knochendichte, denn erst ein Mineralstoffverlust von mehr als 30%  wird angezeigt.

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DXA-Scan einer 63-jährigen Frau, deren Wechseljahre mit 39 Jahren begonnen haben.

Eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie, kurz DXA) untersucht das Skelett und vor allem die am häufigsten betroffenen Knochen (Oberschenkelknochen, Handgelenk, Wirbel).
Der Arzt wird dieses Diagnoseverfahren den Patienten verschreiben, bei denen die folgenden Risikofaktoren vorliegen:

  • Spontanfraktur oder Mehrfachfrakturen;
  • postmenopausaler Östrogenmangel;
  • hormonelle Veränderungen, wie Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose);
  • Einnahme von Arzneimitteln, die sich negativ auf den Stoffwechsel der Knochen auswirken.

Die Untersuchung wird mit medizinischen Geräten durchgeführt, die Knochendichte und Knochenmasse bestimmen.
Das Gerät ähnelt einem Röntgenapparat, aber die Strahlenemission ist äußerst gering, die Untersuchung nicht invasiv und nicht schmerzhaft.
Die Untersuchung dauert etwa 10 Minuten. Der Patient führt den betreffenden Körperteil in das Gerät ein und die Maschine führt die Messung durch.
Es gibt das herkömmliche digitale Röntgenverfahren, bei dem nur eine Röntgenquelle eingesetzt wird und das Dual-Röntgen-Absorptiometrie-Verfahren, kurz DXA, das einer Röntgenaufnahme ähnelt.
Neben der Knochendichtemessung können auch Laboruntersuchungen hilfreich sein, um herauszufinden, ob eine Prädisposition für Osteoporose besteht und ob der Körper auf die Einnahme der Medikamente anspricht.
Blut- und Urinuntersuchungen werden hauptsächlich deshalb durchgeführt, um den Gehalt von Kalzium, Phosphor, Alkaliphosphaten und Parathormon (PTH) festzustellen.

 

Behandlung bei Osteoporose

Welche Behandlung hilft bei Osteoporose?

 

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Wirbeleinbruch von L2 bis L4.

Osteoporose ist eine Erkrankung, die der Kompetenz verschiedener Fachleute unterliegt, weil die Ursachen unterschiedlicher Natur sein können.
Der Arzt lässt sich im Gespräch mit dem Patienten über seine Krankenvorgeschichte unterrichten und analysiert, ob entsprechende Risikofaktoren vorhanden sind; eine Kontrolle des Hormonspiegels wird zeigen, ob eine postmenopausale Hormontherapie sinnvoll ist.
Hat der Patient einzelne Knochenbrüche, Spontan- oder Mehrfachfrakturen erlitten, ist die Osteoporose als schwere Störung anzusehen.
Ein Wirbelbruch im Ledenbereich kann ständige Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Atemprobleme verursachen.
Der Arzt kann Medikamente verschreiben, die für die Hemmung der Osteoklasten (Zellen, die für den Abbau der Knochen verantwortlich sind) sorgen, wie Phytoöstrogene, oder Vitamin D, was unter anderem den Darm dazu bringt, mehr Kalzium aufzunehmen; auch Magnesium-Präparate können hilfreich sein.
Heute werden auch Medikamente mit der Bezeichnung Biphosphonate verwendet, die mit Hydroxylapatit interagieren und die Tätigkeit der Osteoklasten verlangsamen oder hemmen.

 

Ist körperliche Aktivität wichtig bei der Behandlung oder Vorsorge von Osteoporose?

Absolut! Körperliche Aktivität gehört zu den wirkungsvollsten natürlichen Behandlungsmaßnahmen zur Kontrolle und Vorbeugung von Osteoporose; das hat verschiedene Gründe:

  • Gleichgewichts- und Koordinationsvermögen werden verbessert und somit das Sturzrisiko verringert.
  • Die Kalziumablage in den Knochen wird gefördert, der somit eine höhere Widerstandsfähigkeit bei Gewalteinwirkung entwickelt.
  • Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und Stärkung von Herz und Kreislauf.

Walking, Tanzen, sanfte Gymnastik und Übungen für die Wirbelsäule sind in diesem Zusammenhang ideal.
Je nachdem, wie weit der Knochenschwund fortgeschritten ist, bieten sich verschiedene Aktivitäten an. In der Anfangsphase oder bei Osteopenie hat langsames Joggen eine knochenstärkende Wirkung, sollte später jedoch vermieden werden, weil Oberschenkelbrüche drohen.
Zu den empfohlenen Sportarten gehören Schwimmen und Wassergymnastik , weil sie ohne Gewichtsbelastung ausgeführt werden, die Schwerkraft ist weitgehend aufgehoben, und somit werden weder der Gleichgewichtssinn noch die Knochen gestärkt.
Auch beim Fahrradfahren erfolgt nur eine reduzierte Belastung, deshalb ist es möglicherweise der geeignete Sport bei Knie- oder Hüftproblemen, hilft aber wenig bei Osteoporose.

Alles, was die Muskeln gegen die Schwerkraft arbeiten lässt, hilft das Knochensystem zu stärken; die ideale Aktivität wird deshalb „auf den Beinen stehend“ ausgeführt, um den Knochen einen mechanischen Reiz zu liefern, der darauf mit Knochenbildung reagiert.
Es ist wichtig, die körperlichen Aktivitäten regelmäßig durchzuführen, mindestens 3x pro Woche eine halbe Stunde lang, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und Knochenbrüchen vorzubeugen.

Ein Stützkorsett für den Rücken sollte vermieden werden, weil es die Wirbelsäule entlastet und somit die Abnahme der Knochendichte begünstigt.

 

Wie wichtig ist die Ernährung bei der Behandlung und Vorbeugung von Osteoporose?

Die Ernährung spielt eine grundlegende Rolle, um Knochenschwund zu behandeln und vorzubeugen.
Viel Vitamin D ist eins der wirksamsten Mittel zur Bekämpfung dieser Erkrankung.
Vitamin-D-Lieferanten sind vor allem Fisch, besonders Lebertran, aber auch Fleisch, Butter, fetthaltiger Käse und Eigelb.

Der Kalziumstoffwechsel ist komplex, die Knochen spielen eine wichtige Rolle beim Gleichgewicht der Mineralsalze und setzen alkalische Kalziumsalze frei, um ein Übermaß an Säure im Blut einzugrenzen.
Wichtig ist ein Ernährungsprogramm, das den neutralen pH-Wert im Blut aufrecht hält, besonders Fleisch ist zu vermeiden.

 

Leitlinien zur Vorsorge von Osteoporose

Nach den offiziellen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums lässt sich Osteoporose durch folgende Maßnahmen vorbeugen:

  • Ausreichende Kalziumaufnahme.
  • Ausgewogene Ernährung.
  • Die Tagesration an Vitamin D sollte für einen Erwachsenen bei 400-600 IE/Tag liegen.
  • Regelmäßige sportliche Betätigung gegen die Schwerkraft (Spaziergänge, leichtes Gewichtheben, Treppensteigen), die dem kindlichen bzw. fortgeschrittenen Alter angepasst ist.
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol.
  • Behandlung der Grunderkrankung, die die sekundäre Osteoporose verursacht.
  • Ältere Menschen sollten Stürzen vorbeugen; zu den hilfreichen Maßnahmen gehören die Verwendung von Gehstöcken und rutschfesten Schuhen, eine ausreichende Beleuchtung zu Hause, Verzicht auf Teppiche (Stolpergefahr), Montage von Haltegriffen an Treppen und anderen kritischen Stellen.
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