Schwangerschaftstest

Der Test für eine Schwangerschaft ist eine unmittelbare Methode um zu wissen, ob eine Frau schwanger ist, und ist in jeder Apotheke, Drogerie, im Supermarkt oder online erhältlich.
Er wurde entwickelt, um festzustellen, ob in Urin oder Blut ein Hormon, das sogenannte humane Choriongonadotropin (beta-hCG) enthalten ist.

Dieses Hormon wird sofort nach der Befruchtung und Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter der Frau erzeugt.
Beta-hCG stimuliert den Gelbkörper (Corpus luteum), das Hormon Progesteron (Csapo et al. – 1973) auszuschütten, das für die Schwangerschaft erforderlich ist (Rothchild – 1983).
Ist die Frau schwanger, wächst der Gonadotropinspiegel rasch an und verdoppelt sich alle zwei oder drei Tage.

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Die Normalwerte der hCG-Konzentration liegen zwischen 0 und 5 mIU/ml.
In der ersten Schwangerschaftswoche liegen sie zwischen 12 und 77 mIU/ml, dann steigen sie weiter an.

Man darf nicht eine Schwangerschaft annehmen, nur weil ein paar Symptome erkennbar sind.
Umgekehrt kann ein geringer Blutverlust eine Menstruation oder eine Einnistungsblutung sein.
Verhütungsmethoden wie die Pille oder das Präservativ bieten keine 100%ige Sicherheit, die Frau kann also den Test machen, um beruhigt zu sein.

 

Inhalt

Wann erfolgt die Befruchtung der Eizelle?

Um befruchtet zu werden, muss der Eierstock eine Eizelle freigeben (Ovulation).
Gewöhnlich tritt die Ovulation etwa 14 Tage nach dem ersten Tag des letzten Menstruationszyklus auf.
Eine Eizelle überlebt etwa 12-24 Stunden nach dem Eisprung. Um schwanger zu werden, müssen die Spermien die Eizelle in dieser Zeit befruchten.


Spermien können im Körper der Frau bis zu sieben Tage überleben. Das bedeutet, dass Geschlechtsverkehr bis zu sieben Tage vor oder während der Ovulation zu einer Schwangerschaft führen kann.
Für eine größere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, sollte man alle zwei oder drei Tage über den ganzen Monat hinweg Geschlechtsverkehr haben.
Es ist nicht erforderlich, dass diese Tage mit der Ovulation zusammenfallen.
Etwa sieben Tage nach der Befruchtung kann der
Auch während der Stillzeit ist der Schwangerschaftstest zuverlässig und die Frau kann schwanger werden.

 

Wann sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden? Der richtige Zeitpunkt

Manche häusliche Schwangerschaftstests sind empfindlicher als andere.
Die sensibleren Tests sind in der Lage, niedrige Gonadotropinspiegel auch vier Tage vor Abschluss des Eisprungs oder eine Woche nach dem Geschlechtsverkehr anzuzeigen.
Ein Schwangerschaftstest am Tag nach einem riskanten Geschlechtsverkehr nützt jedoch nichts.

Die Empfindlichkeit eines Schwangerschaftstests wird auf der Verpackung in mIU/ml (internationale Milli-Einheiten pro Milliliter) beschrieben.
Die Sensibilität des Schwangerschaftstests reicht von 10 mIU/ml bis 40 mIU/ml.
Je niedriger die Zahl, desto sensibler ist der Test und desto eher kann eine Schwangerschaft erkannt werden.

Wird der Test zu früh vorgenommen (auch wenn er sensibel ist), kann der Anstieg des hCGs im Urin nicht erkannt werden.
Die meisten häuslichen Schwangerschaftstests geben in dem Moment ein genaues Ergebnis, in dem der Menstruationszyklus beginnen müsste, etwa zwei Wochen nach dem Eisprung.

Ist das Testergebnis negativ, aber die Menstruation setzt nicht ein, sollte man den Test nach drei Tagen wiederholen.
Besteht eine Schwangerschaft, können die Hormonspiegel durch den Test nachgewiesen werden.
Auch im Krankenhaus durchgeführte Blutuntersuchungen können das hCG nachweisen.
Die Blutuntersuchung ist viel empfindlicher als der Urintest und kann die Schwangerschaft nach wenigen Tagen (von 6 bis 8 Tagen) nach der Ovulation aufzeigen.

 

Wie funktioniert der Schwangerschaftstest? Wie wird er gelesen?

Jede Marke eines Schwangerschaftstests hat eine andere Interpretationsmethode der Ergebnisse.
Die günstigste Zeit für einen Test ist am Morgen, weil am Abend eine geringere Menge an beta-hCG vorliegt und dieser daher weniger zuverlässig ist.

Man kann den Test nüchtern oder nach dem Essen durchführen, Alkohol und Drogen beeinflussen die Testwerte nicht.
In der Beschreibung ist erläutert, wie lange ein Teststreifen in den Urin getaucht werden muss.

Dann wird der Teststreifen auf eine glatte, trockene Fläche gelegt und man muss ein paar Minuten warten, so, wie es auf der Verpackung angegeben ist.
Ist der Test negativ, erscheint nur ein Farbstrich in der Kontrollzone aber keine Streifen auf dem Testbereich.
Ist der Test positiv, erkennt man die Farbstriche sowohl in der Kontrollzone als auch im Testbereich. Diese beiden Linien zeigen den positiven Test an. Die positive Linie erscheint direkt im Fenster, das das Resultat anzeigt, auch eine schwache Linie weist auf eine Schwangerschaft hin.
Man sollte nun ein paar Tage abwarten und dann den Test wiederholen. Beim zweiten Mal kann man aufgrund der Zunahme des beta-hCGs im Körper eine viel kräftigere Linie erhalten.

Manchmal ist das Ergebnis unsicher, zum Beispiel wenn man keine Linie sieht (weißer Test) oder die Linie nicht erkennbar (zu schwach oder zu hell) ist. Das bedeutet, dass der Test wertlos ist, also ungültig.
Wahrscheinlich wurde der Test nicht richtig ausgeführt und muss wiederholt werden.

 

Verwendung eines digitalen Sticks

Man muss die Kappe von dem Teststäbchen entfernen und den Stick auf den Kopf drehen, so dass die absorbierende Spitze nach unten zeigt. Dann hält man das Stäbchen in den Urinfluss, der mit der absorbierenden Oberfläche in Kontakt kommen muss. Man hält den Kontakt für etwa 10 Sekunden, um eine ausreichende Absorption des Urins zu ermöglichen.
Der Urin sollte nicht mit dem Display in Kontakt kommen, da dadurch die Ergebnisse verändert werden können.
Dann verschließt man den Stick wieder mit der Kappe und legt das Test-Set auf einer trockenen Oberfläche ab. Dabei muss das Display nach oben weisen.
Nun muss man 5 Minuten warten, ehe man die Ergebnisse erhält. Die Schnelligkeit der Ergebnisse hängt von der beta-hCG-Konzentration im Körper ab.

Nach Durchführung des Tests nimmt man einen Strich in der Kontrollzone (C) wahr. Das weist darauf hin, dass der Test richtig ausgeführt wurde.
Ist der Test positiv, erscheint ein Streifen in dem mit „T“ gekennzeichneten Bereich und ein Streifen in dem mit „C“ markierten Bereich. Diese beiden Linien zeigen den positiven Test an.
Ist der Test negativ, erscheint in dem mit „T“ gekennzeichneten Bereich kein Strich.
Ist der Test ungültig, erscheinen keine sichtbaren Striche und auch die Kontrolllinie bleibt unsichtbar.
Das bedeutet, dass der Test nicht richtig durchgeführt wurde und wiederholt werden muss.

Es gibt auch wiederverwendbare digitale Schwangerschaftstests, die wie ein USB-Stick an einen Computer angeschlossen werden können.
Nach jeder Probe muss der Teststreifen gewechselt werden und man kann den Test wiederholen.

 

Selbstgemachte Schwangerschaftstests

Die Anwendung natürlicher Substanzen beim Schwangerschaftstest ist seit der Antike verbreitet.

Pine-Sol-Allzweckreiniger
In der Regel wird dieses Produkt als Reinigungs- und Schmiermittel benutzt, Pine-Sol kann aber auch als Schwangerschaftstest angewendet werden. Etwas Pine-Sol in ein mit Urin gefülltes Gefäß geben. Ändert der Urin seine Farbe, ist der Test positiv.

Damit verbundene Probleme:

  • Die Wartezeit ist nicht spezifiziert.
  • Ist der Farbumschlag nur gering, ist dies schwer zu erkennen, auch wenn die Schwangerschaft positiv ist.

Zahnpasta
Eine Mischung aus Zahnpasta und Urin kann zum Erkennen einer Schwangerschaft angewendet werden. Eine kleine Menge Zahnpasta und eine kleine Menge Urin werden dabei vermischt, der Schaum verfärbt sich blau, wenn der Test positiv ist.

Damit verbundene Probleme:

  • Das Verhältnis von Zahnpasta und Urin ist nicht spezifiziert.
  • Die Zeitgrenze, in der sich der Schaum blau verfärben sollte, ist nicht genauer angegeben.
  • Wenn man zu lange wartet, wird die Mischung schaumig und das kann verwirren.

Das Problem mit einem zu Hause gefertigten Schwangerschaftstest ist, dass er nicht sehr sicher und nicht wissenschaftlich erklärt ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Ergebnisse bei einem hausgemachten Schwangerschaftstest nicht zuverlässig sind.

Wie viele Schwangerschaftstests gibt es?

Blutuntersuchung
Zur Durchführung dieser Untersuchung muss man sich in eine Klinik oder zum Arzt begeben. Es gibt zwei Untersuchungsarten, quantitativ und qualitativ. Der erste Test gibt die Konzentration von hCG in der Blutprobe an und zeigt auf, seit wann die Frau schwanger ist.
Auch der qualitative Test wird durchgeführt, um das Vorhandensein von hCG zu bestätigen. Man muss aber ein oder zwei Tage auf die Ergebnisse warten.

Selbst durchgeführter Test
Die meisten Frauen, die zu Hause einen Schwangerschaftstest durchführen, können damit erfahren, ob sie schwanger sind oder nicht. Diese Art Schwangerschaftstest ist kostengünstig und schnell, das Ergebnis ist in 5 Minuten zu sehen.

Die zu Hause durchgeführten Schwangerschaftstests sind zu 97- 99% sicher, man kann sie also als zuverlässig bezeichnen.

Untersuchungsergebnisse
Ein positives Untersuchungsergebnis ist als zuverlässig anzusehen.
Wird der positive Test am ersten Tag der Verspätung der Menstruation festgestellt, kann die Befruchtung zwei Wochen zuvor erfolgt sein.
Ein negatives Ergebnis ist weniger zuverlässig.
Ist der Test negativ, sollte der Test nach einer Woche wiederholt oder ein Arzt konsultiert werden.

Schwangerschaftstest nach einer Fehlgeburt, Abtreibung oder einer extrauterinen Schwangerschaft
Wenn ein Abort oder eine extrauterine Schwangerschaft vorliegt, ist es möglich, ein paar Wochen lang einen positiven Schwangerschaftstest zu haben, auch wenn die Frau nicht mehr schwanger ist (Van der Lugt et al. – 1985).
Der Grund dafür ist, dass im Körper noch hCG vorhanden sein kann.

 

 Schwangerschaftstest
Schwangerschaftstest
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Falsch negativer Schwangerschaftstest

  • Frühtest
    Frauen, die schwanger werden wollen, sind meist furchtbar aufgeregt und können den Schwangerschaftstest verfrüht vornehmen. Tatsächlich ist der beta-hCG-Spiegel in den ersten Schwangerschaftswochen sehr niedrig und der Test daher nicht in der Lage, eine Schwangerschaft zu erkennen.
  • Schwangerschaftstest mit geringer Empfindlichkeit
    Frauen, die einen Schwangerschaftstest von geringer Empfindlichkeit benutzen, können in den ersten Schwangerschaftswochen ein falsch negatives Ergebnis erhalten.
  • Unsachgemäße Verwendung des Schwangerschaftstests
    Man sollte den Morgenurin verwenden, weil das beta-hCG dort konzentrierter vorliegt.
    Führt eine Frau den Test zu einem anderen Tageszeitpunkt durch, ist ein falsch negatives Ergebnis wahrscheinlicher.
  • Unzureichende Reaktionszeit
    Außer den oben genannten Faktoren, ist ein weiterer Grund die fehlende Reaktionszeit. Mit anderen Worten, wenn nicht solange gewartet wird, wie in der Packungsbeilage angegeben, kann man ein falsch negatives Ergebnis zu erhalten.

 

Gründe für einen falsch positiven Schwangerschaftstest

  • Kontamination
    Die Urinprobe ist kontaminiert, wenn sie mit irgendwelchen anderen Substanzen vermischt wird, zum Beispiel Seife, Waschmittel, Creme usw.
  • Unsachgemäße Testanwendung
    Das Ergebnis eines häuslichen Schwangerschaftstests muss innerhalb von 10 Minuten abgelesen werden. Nach 10 Minuten gilt der Test nicht mehr als zuverlässig, weil der Stick nach 10 Minuten die Farbe wechselt. Somit muss der Test nach 10 Minuten als ungültig betrachtet werden.
  • Verdunstungslinie
    Jeder Stick für Schwangerschaftstests besitzt zwei Linien. Eine Linie wird rosa, wenn sie benetzt wird, die andere wird nur dann rosa, wenn sie mit einer Flüssigkeit benetzt wird, die beta-hCG enthält.
    Wird der Test benetzt, wird die erste Linie dunkelrosa, während die zweite Linie ein helles Rosa zeigt.
    Wird die Farbe der zweiten Linie nicht so dunkel wie die der ersten Linie, ist das Testergebnis negativ.
    Die meisten Frauen verwechseln diese zweite hellrosa Linie mit einem positiven Ergebnis.
  • Chemische Schwangerschaft
    Zu Beginn der Schwangerschaft und vor dem Auftreten des kindlichen Herzschlags beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Spontanaborts etwa 15 %. Nachdem der Herzschlag des Fötus festgestellt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt auf 5 %. Laut Forschung scheint dies ein häufiges Phänomen zu sein, wenn die Frau erstmals schwanger geworden ist. Als Folge kann das Ergebnis des Schwangerschaftstests falsch positiv sein. Der Grund dafür ist, dass nach einem Spontanabort die beta-hCG-Spiegel im Blut zwar sinken, jedoch im Urin noch vorhanden sind.
  • Medikamenteneinfluss
    Erfolgt eine Behandlung mit Medikamenten, die beta-hCG enthalten, kann das den Test beeinflussen und ein falsches Ergebnis bringen. Frauen, die wegen Sterilität behandelt werden, sollten daran denken.
  • Fehlerhafter Schwangerschaftstest
    Vor dem Kauf eines häuslichen Schwangerschaftstests sollte man das Verfallsdatum auf dem Produkt kontrollieren. Ist der Schwangerschaftstest verfallen, ist er für einen korrekten Gebrauch nicht geeignet. Es ist auch möglich, dass der Test schadhaft ist.

 

Häufige Fragen zu Schwangerschaftstests

Als ich den Schwangerschaftstest durchgeführt habe, ist zunächst die rosa Linie erschienen, dann aber nach wenigen Minuten wieder verschwunden. Bin ich schwanger?
Das schnelle Verschwinden der rosa Linie weist auf ein negatives Ergebnis hin. Sie sind nicht schwanger. Sie sollten einen zweiten Test durchführen, um das Ergebnis zu überprüfen.

Was muss ich tun, wenn der Schwangerschaftstest negativ ist, ich jedoch weiterhin keine Menstruation habe?
In diesem Fall sollten Sie noch eine Woche warten und dann einen neuen Test durchführen.
Ist auch dabei das Ergebnis negativ und der Zyklus hat sich noch nicht wieder eingestellt, sollten Sie einen Arzt aufzusuchen, da die Ursache eine Erkrankung sein kann.

Was kostet ein Schwangerschaftstest?
Der Preis hängt von der Marke ab. Die günstigsten gibt es bereits für 8-10 Euro, andere können auch etwa 18 Euro kosten.

 

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