Schleimbeutelentzündung an der Schulter oder Bursitis subacromialis

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Schleimbeutelentzündung an der Schulter oder Bursitis subacromialis

Was bedeutet eine Schleimbeutelentzündung an der Schulter oder Bursitis subacromialis?

Im menschlichen Körper gibt es hunderte von Schleimbeuteln (Bursa synovialis); das sind Blasen, die eine synoviale Flüssigkeit enthalten.

Sie kommen hauptsächlich zwischen Sehnen, Muskeln und Gelenken vor.
Ihre Aufgabe liegt darin, die Reibung während der Bewegung zu vermindern und die Belastung gleichmäßig auf die Gelenkoberflächen zu verteilen.

Die Reibung, die zwischen zwei Sehen oder zwischen Sehnen und Knochen erzeugt werden kann, würde zu Verletzungen führen, was die Schleimbeutel verhindern.
Unter einer Bursitis versteht man die Entzündung eines Schleimbeutels, und sie zählt zu den häufigsten Ursachen für akute Schulterschmerzen.

Der subacromiale Schleimbeutel befindet sich zwischen Acromion, Deltamuskel und Obergrätenmuskel. Am häufigsten von einer akuten Schleimbeutelentzündung betroffen sind die Schultergelenke, die Ellbogen, die Knie und das Hüftgelenk.
Eine Schleimbeutelentzündung tritt vorwiegend auf der rechten Seite auf, Linkshänder werden diese Störung jedoch eher links antreffen.
Eine beidseitig auftretende Bursitis ist äußerst selten.

Sie lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: hämorrhagische und entzündungsbedingte Bursititiden.Die erste Gruppe wird durch direkte Traumata verursacht, wodurch sich der Beutel mit Blut füllt.
Die entzündungsbedingten Bursititiden ihrerseits können chemischer, septischer (bedingt durch eine infizierte Wunde) Natur sein oder durch Überbeanspruchung ausgelöst werden (durch die ständige Reibung der Sehne am Schleimbeutel, typisch bei Sportlern).

 

Was sind die Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung der Schulter?

Schulter

Die Schleimbeutelentzündung der Schulter tritt häufig bei Personengruppen auf, die eine spezielle Armbewegung ausführen (Werfer, Anstreicher), und sie wird häufig von einer Tendopathie der Sehne des Obergrätenmuskels (Tendinitis oder Tendinose) begleitet, weil beide mit den sich wiederholenden Bewegungen bei körperlichen Aktivitäten zusammenhängen.

Die akute Sehnenentzündung (Tendinitis) trifft praktisch ausschließlich Sportler, während eine Schleimbeutelentzündung auch vorwiegend sitzende Personen und jede Altersgruppe treffen kann.
Gewöhnlich ist die Ursache für eine Schleimbeutelentzündung der Schulter die Überlastung der Sehnen; tatsächlich sind vorwiegend Patienten betroffen, die bereits an Entzündungen der Sehnen von Obergrätenmuskel und zweiköpfigem Oberarmmuskel leiden, während die Schleimbeutelentzündung von Ferse und Ellbogen eigentlich ausschließlich traumatischen Ursprungs sind.
Ein traumatischer Ursprung ist auch als Folge einer Prellung (Kontusion) möglich.

 

 Was sind die Symptome einer Schleimbeutelentzündung der Schulter?

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Die Bursitis erzeugt Entzündung und Schmerzen, in der akuten Phase können sich außerdem Rötung und Überwärmung bemerkbar machen; beim Schultergelenk aber liegt der Schleimbeutel tief und ist nicht sichtbar wie der in oberflächlicher Lage am Ellbogen.
Die wichtigste Eigenschaft ist die, dass der Schulterschmerz nicht während der Bewegung auftritt, sondern nachts nach einer Ruhephase von mindestens 30 Minuten.
Die Bewegung lindert die Symptome bis sie ganz nachlassen, die Schmerzen sind selten unerträglich.
Die Beschwerden der Schleimbeutelentzündung werden erst nach einer Ruhepause wahrgenommen und entstehen durch die Ansammlung von Flüssigkeit (Erguss) im Schleimbeutel, der gegen die Gelenkteile drückt und die Bewegung behindert.
In schweren Fällen sieht man Patienten, die nicht mit der Hand zum Gesicht gelangen können, wie z.B. zum Essen.

Nach ein paar Bewegungen verteilt sich die Flüssigkeit im Gelenk und der Schmerz verschwindet.
Dieses schmerzende Syndrom tritt häufig kombiniert mit anderen Beschwerden auf: Entzündung der Supraspinatussehne, Sehnenverletzungen, Kalkablagerungen, Verrenkungen und posttraumatische Entzündungen.

 

Wie erfolgt die Diagnose einer Schleimbeutelentzündung der Schulter?

Gewöhnlich lassen sich Schleimbeutelentzündungen aufgrund eines konsistenten, entzündungsbedingten Ödems (Ellbogen und Knie) leicht diagnostizieren.
Das Schultergelenk, besonders das subacromiale lie

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gt aber tief. Eine innere Entzündung kann durch eine Außenbetrachtung nicht erkannt w

erden, so können neben der körperlichen Untersuchung MagnetresonanzTC oder Sonographie Klarheit bringen.
Bei einer Röntgen-Untersuchung werden nur die Knochen gezeigt, deshalb ist sie zur Differenzialdiagnose der subacrominalen Bursitis wenig hilfreich.
Es kommt häufig vor, dass die schmerzende Schulter von einer Sehnenentzündung (Tendinitis), einem Riss der Obergrätenmuskelsehne, Schulter-Arthrose usw. begleitet wird.

 

 

Was kann man tun? Welche Therapie ist bei Schleimbeutelentzündung der Schulter geeignet?

Die Ruhigstellung spielt die wichtigste Rolle bei der Heilung einer Schleimbeutelentzündung; wenn die Aktivität, die zur Entzündung geführt hat, nicht unterbrochen wird, kann sich der Zustand nur verschlechtern.

In der akuten Phase (die ersten beiden Tage) sollten 3-mal täglich für jeweils 20 Minuten Kältepacks oder Eis aufgelegt werden.
Der Arzt empfiehlt häufig die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), um dieses Schmerzsyndrom zu lösen.

Heilt die Schleimbeutelentzündung nicht innerhalb einer Woche ab, können physikalische Therapien ausgezeichnete Ergebnisse erzielen, da sie im Gegensatz zu Medikamenten lokal agieren; besonders wirkungsvoll sind Stoßwellen, Laser CO2– und Ultraschalltherapie.
Die myofasziale  Manipulation ist bei der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung der Schulter sehr effizient.

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Gresei/bigstockphoto.com

In hartnäckigen Fällen kann der Arzt lokale Kortison– oder Hyaluronsäure-Infiltrationen setzen.

 

In schwereren Fällen kann der Chirurg den Schleimbeutel arthroskopisch entfernen (Bursektomie); dabei wird kein Schnitt sondern nur drei kleine Löcher vorgenommen, durch die die chirurgischen Instrumente eingeführt werden.

 

Natürliche Heilmittel für die Schleimbeutelentzündung der Schulter

Zu den natürlichen Behandlungsformen gehören Rehabilitationsübungen in der Turnhalle mit möglichst weitläufigen Bewegungen sollen dem Gelenk die verlorene Elastizität zurückgeben. Wichtig ist die Durchführung der Pendel-Bewegung von Codman, um das Gelenk zu separieren, d.h. die Gelenkköpfe zu voneinander zu entfernen. Diese Bewegung macht dem verdickten Schleimbeutel, der zwischen Acromion und Kopf des Oberarmknochens komprimiert wird, mehr Platz.
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Wirkung: spannungslösend-drainierend. Form: zwei fächerförmige Streifen. Länge: 25 cm. Den vorderen Fächer anbringen, während der Arm nach hinten gestreckt wird, den hinteren Fächer bei nach vorn geführtem Arm. Knochenvorsprünge wie das Schulterblatt-Akromion vermeiden.

Zur Stärkung der Muskeln sollte zunächst das vollständige Abklingen der Symptome abgewartet werden, aber wenn ein Ungleichgewicht zwischen den hinteren Muskeln, die die Schulter strecken, und den vorderen Beugemuskeln herrscht, sollten spezielle krankengymnastische Übungen durchgeführt werden, die für einen Ausgleich sorgen.Kann die Schleimbeutelentzündung mit keiner dieser Maßnahmen geheilt werden, könnte der Orthopäde zu einem operativen Eingriff raten (frühestens 8 Monate nach Auftreten der Entzündung).

Tennis und Schwimmen sollten vermieden werden, weil sie Beschwerden und Entzündung verschlimmern können.

Akupunktur ist bei einer Schleimbeutelentzündung der Schulter wenig wirkungsvoll.
In der akuten Phase kann die Schulter vorn und hinten mit grünem Lehm eingeschmiert werden, um die Entzündung zu lindern.

 

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