Entzündung der Schultersehne

Entzündung der Schultersehne

Inhalt

Diagnose und Behandlung bei Entzündung der Schultersehne

Test

Der Test für die Tendinitis der Supraspinatussehne ist positiv zu bewerten, wenn bei der Abspreizbewegung gegen Widerstand Schmerzen auftreten.


Die Schmerzkurve tritt auf, wenn der abgespreizte Arm bei ca. 70°-110° steht, weil die Sehnenfasern hier zwischen dem Kopf des Oberarmmuskels und Akromion komprimiert werden.

Neer-Test: Der Prüfer hebt den ausgestreckten, nach innen gedrehten Arm des Patienten kraftvoll über die Schulter und verursacht das Impingement (Einklemmen) der Supraspinatussehne gegen den unteren Vorderbereich des Akromions. Der Test ist positiv, wenn Schmerzen auftreten.

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Hawkins test
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Neer Test

 

 

 

 

 

 

Hawkins-Kennedy-Test: Schulter und Ellbogen sind bei 90° gebeugt; der Untersucher dreht den Arm nach innen und verursacht das Impingement (Einklemmen) der Supraspinatussehne gegen das Ligamentum coracoacromiale. Der Test ist positiv, wenn Schmerzen auftreten.
Der Untersucher kann 10 ml Lidocainlösung (1%) in den Subakromialraum spritzen und den Impingement-Test dann wiederholen. Die Beseitigung oder deutliche Verringerung des Schmerzes ist ein positives Zeichen für das Impingement.
Test des herabfallenden Arms: Der Patient hält den Arm so weit wie möglich über die Schulter und senkt ihn dann langsam ab. Der Test kann nach der Injektion von Lidocain in den Subakromialraum wiederholt werden. Ein plötzliches Herabfallen des Arms weist auf eine Lazeration der Rotatorenmanschette hin.

Jobe-Test: Der Patient dreht den Arm nach innen, wobei der Daumen zum Boden zeigt. Dann muss er den Arm gegen Widerstand bei 30° Flexion und 90° Abduktion anheben. Der Test ist positiv, wenn der untersuchte Arm im Vergleich zur gesunden Seite Schwäche aufzeigt, was auf eine Ruptur der Supraspinatussehne hindeutet.

 

Differenzialdiagnose bei Entzündung der Schultersehne

 

Technische Untersuchungen bei Entzündung der Schultersehne

Eine Röntgenaufnahme kann bei kalzifizierender Tendinitis (T. calcarea) Kalkablagerungen (Kalziumkristalle) aufzeigen. Sie ist sie hilfreich, um eventuell vorhandene anatomische Variationen des Akromions festzustellen, die bei Untersuchungen des Weichteilgewebes nicht sichtbar werden.

Oft geht man davon aus, dass eventuelle Kalziumkristalle die Ursache der Schmerzen sind und nicht die Entzündung der Sehne. In diesen Fällen sollten die Kalkablagerungen chirurgisch entfernt werden. Es können auch Kalkdepots vorhanden sein, die keinerlei Schmerzen verursachen.

 

Wie wird die Entzündung der Supraspinatussehne behandelt?

In der Anfangsphase der Tendinitis ist eine Ruhigstellung wichtig, damit die Entzündung heilen kann (schmerzstillende Mittel wie NSAR können außerdem hilfreich sein).

Auch können Kortisoninjektionen mit Lokalanästhetika direkt in den subakromialen Schleimbeutel (Bursa subacromialis) oder in die Supraspinatussehne verabreicht werden (in den ersten 48 Stunden können dadurch die Schmerzen zunehmen).

Handelt es sich um eine kalzifizierende Tendinitis (Bildung von Kalziumkristallen an der Sehne) werden die Kalkablagerungen unter örtlicher Betäubung aspiriert oder, in anderen Fällen, chirurgisch entfernt.

 

Chirurgischer Eingriff bei Entzündung der Schultersehne

Um Rückfällen vorzubeugen kann ein arthroskopischer Eingriff (unter Betäubung wird durch einen minimalen Schnitt eine kleine Kamera in das Gelenk geführt) mit der Bezeichnung Akromionplastik durchgeführt werden. Dieser Eingriff besteht in der Neuformung des Akromions oder der Teilung des Ligamentum coracoacromiale, wodurch Rückfälle verhindert werden sollen.

Auf diese Weise können auch die Sehnen der Rotatorenmanschette repariert werden (dies könnte sich u.U. schwierig werden, wenn zu spät behandelt wird und die Sehne sich zurückgezogen hat).

Ruptur, Rotatorenmanschette

 

Kinesio-Taping

Wirkung: spannungslösend. Form: ein ”Y”-Streifen. Länge: 20 cm. Das Tape ohne Spannung anbringen, während der Arm nach innen gedreht wird; dabei von der Schulter ausgehen und dem Muskelverlauf folgen.

 

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Taping bei Tendinitis oder Läsion der Supraspinatussehne

 

Übungen bei Entzündung der Schultersehne

Dieses Übungsprogramm ist bei regelmäßiger Durchführung sehr wirkungsvoll. Die Dehnung richtet die Fasern des Narbengewebes wieder so aus, dass sie vollständig ausheilen können; die Übungen mit progressiv ansteigender Gewichtsbelastung kräftigen dagegen die Sehnen. Das Programm muss 6-8 Wochen jeden Tag durchgeführt werden, um zu einem Erfolg zu führen.

Ist der Patient nicht in der Lage, das gesamte Rehabilitationsprogramm regelmäßig auszuüben, kann man versuchen, ihm nur die Kräftigungsübungen m.
Anfangs sollten Übungen isometrischer Natur durchgeführt und erst später z
den elastischen Resistenzübungen übergegangen werden.

Außenrotation: Ein elastisches Fitnessband auf Bauchhöhe befestigen (Sprossenwand, Türklinke) und seitlich dazu aufstellen. Die bandferne Hand ergreift das Band und hält es auf Brusthöhe, der Ellbogen liegt dabei am Körper an. Den Arm nach außen vom Körper wegdrehen, der Unterarm bleibt dabei parallel zum Boden.

Innenrotation: Ein elastisches Fitnessband auf Bauchhöhe befestigen (Sprossenwand, Türklinke) und seitlich dazu aufstellen. Die bandnahe Hand ergreift das Band und hält es auf Brusthöhe, der Ellbogen liegt am Körper an. Den Arm nach innen zum Körper drehen, der Unterarm bleibt dabei parallel zum Boden.

Heranführen der Schulter: Ein elastisches Fitnessband auf Kopfhöhe (z.B. Sprossenleiter) befestigen und seitlich dazu aufstellen. Die bandnahe Hand ergreift das Band und hält es auf Brusthöhe, der Arm ist seitlich gerade ausgestreckt (90°). Nun den Arm nach unten an den Körper heranziehen. Den Rumpf nicht drehen.

Rudern im Sitzen: Auf einem Stuhl ohne Rückenlehne eine korrekte Haltung einnehmen. Das frontal befestigte Band mit beiden Händen fassen, die Arme sind gerade nach von gestreckt. Nun das Band zur Brust ziehen, dabei die Schulterblätter am Rücken zusammenführen. Langsam in die Ausgangsstellung zurückkehren.

 

Prognose bei Entzündung der Schultersehne

Circa 70% der Patienten mit einer Entzündung der Supraspinatussehne können innerhalb von 5-20 Tagen durch Selbstmobilisierung der Schulter eine Verbesserung ihres Zustands erreichen, aber eine physiotherapeutische Behandlung ist dennoch notwendig (auch Kortisoninjektionen können hilfreich sein). Weitere Sehnenentzündungen und komplette oder inkomplette Sehnenverletzungen können in Zukunft immer auftreten.

Komplette Läsionen werden bei jungen Menschen chirurgisch behandelt, während sich eine Operation bei älteren Menschen aufgrund des Zusammenspiels mit anderen Erkrankungen wie Arthrose und rheumatoide Arthritis schwieriger gestalten könnte.

Impingement und chronische Traumata können zu einer Langzeitarthrose der Schulter führen.

 

 

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