Baker-Zyste

Baker-Zyste

Im hinteren Kniebereich kann sich auf Höhe des Kniekehlenmuskels (Musculus popliteus) eine Ausstülpung des Schleimbeutels des zweiköpfigen Wadenmuskels (Musculus gastrocnemius) oder des semimembranösen Muskels (Musculus semimembanosus) bilden, die wie eine Blase in der Kniekehle erscheint.

Kinder, vor allem Jungen bis 15 Jahre, sind häufig von Poplitealzysten betroffen, die meistens symptomfrei auftreten.

Eine entzündete Baker-Zyste tritt fast nie beidseitig auf und trifft das rechte oder linke Knie mit derselben Wahrscheinlichkeit.
Die Baker-Zyste ist nicht gefährlich und bringt keine Langzeitfolgen mit sich.

 

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Muskeln der unteren Extremität, Medialansicht; die hinteren Sehnen des Oberschenkels können unter einer Tendinitis leiden, die mit der Baker-Zyste verwechselt werden kann.
© steve estvanik – Fotolia.com

Inhalt

Was sind die Ursachen einer Baker-Zyste?

Die übermäßig produzierte Synovialflüssigkeit sammelt sich an und bildet eine BAKER-Pseudozyste, denn die echte Zyste wird praktisch nur bei Kindern angetroffen.
Gewöhnlich entsteht sie in Folge einer anderen Erkrankung des Kniegelenks: Meniskusriss, rheumatoide Arthritis, Läsion des vorderen Kreuzbandes, Knorpelveränderungen, Arthrosen usw.

Die durch eine Gelenkerkrankung bedingte, entzündliche Flüssigkeit sammelt sich im Gelenk an, wo sie jedoch nicht absorbiert wird, und kann weiter bis in den hinteren Kniebereich laufen. Ein anderer Mechanismus zur Bildung der Poplitealzyste geht von einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) aus; der Erguss führt zu einer Vergrößerung des Schleimbeutels, der sich in einen weniger kompakten Bereich ausdehnt, in die Kniekehle.

 

Welche Symptome treten auf?

Erwachsene verspüren diffuse Beschwerden im hinteren Kniebereich und das Gefühl, dass die Zyste beim Beugen und Strecken des Beins “zieht”; außerdem beklagen sie eine Gelenkeinschränkung, die Unmöglichkeit weiterhin sportliche Aktivitäten auszuüben und – in schweren Fällen – neurologische Ausfallerscheinungen.
Das Knie ist nur im hinteren Bereich geschwollen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die hinteren Sehnen des Oberschenkels können unter einer akuten Sehnenentzündung (Tendinitis)  leiden, die mit der Baker-Zyste verwechselt werden kann.
Schmerzen im hinteren Kniebereich werden oft als Baker-Zyste diagnostiziert, aber in der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um eine Läsion des Knorpels, eine Tendinitis des Kniekehlenmuskels, des zweiköpfigen Oberschenkelmuskels, der Ischiocruralmuskulatur oder der Sehen des zweiköpfigen Wadenmuskels.

Bei der Untersuchung wird der Arzt eine Schwellung in der Kniekehle bemerken.
Als bildgebendes Diagnoseverfahren eignet sich die Magnetresonanz, denn oft ist die Baker-Zyste eine sekundäre Erscheinung einer anderen Knieerkrankung und die NMR ist die einzige Untersuchungsform, die ein detailliertes Bild der übrigen Kniegelenkstrukturen liefern kann.
Die Differentialdiagnose muss die Möglichkeit eines Tumors berücksichtigen.
Eine Ultraschalluntersuchung zeigt die Größe der Zyste, aber Verletzungen im Innern des Kniegelenks lassen sich nicht erkennen.

 

Was kann man tun? Welche Therapie ist geeignet?

Die meisten Zysten bilden sich mit der Zeit von selbst zurück, aber man kann nicht mit Sicherheit voraussagen, ob und wann dies geschieht.
Normalerweise ist das Absaugen der Flüssigkeit überflüssig, weil in kürzester Zeit neue Flüssigkeit gebildet würde.
Bei Kindern wartet man eine spontane Heilung ab, bei Erwachsenen dagegen kann eine Behandlung mit Kortison-Infiltrationen erfolgen, aber es sind Rückfälle möglich, wenn die Ursachen der Zystenbildung nicht behoben werden.
Außerdem bringt Kortison viele Nebenwirkungen mit sich.

Die instrumentelle Physiotherapie (beispielsweise Tecar- oder Magnettherapie) ist nur bei Arthrose im Kniegelenk sinnvoll; in den anderen Fällen muss zunächst die primäre Ursache der Knieentzündung behoben werden und in der Regel ist das Eingreifen eines Arztes notwendig.

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Kinesio Taping für die Kniekehle

Es wird zur Drainage der Kniekehlen-Lymphknoten verwendet. Wirkung: drainierend. Form: ein fächerförmiger Streifen. Länge: 15-20 cm. Das Tape ohne Dehnung bei gestrecktem Knie in Form eines Fächers in der Kniekehle anbringen. Sehr wirkungsvoll, wenn es mit dem Doppelfächer vorn am Knie kombiniert wird.

 

Wann muss operiert werden?

Wenn die Zyste platzt, entzündet sich das Knie wie nach einem Trauma mit Schmerzen, Schwellung, Rötung und Überhitzung.

Eine schmerzhafte und große Zyste kann chirurgisch entfernt werden, aber auch in diesem Fall ist eine Neubildung möglich, wenn die Ursachen nicht behoben werden (z.B. Meniskusverletzung).
Heutzutage werden die Zysten bei offener Operationstechnik entfernt; der Eingriff besteht in einem Einschnitt und der vollständigen Entfernung der Zyste; dann wird die Kapsel genäht, damit sie in Zukunft nicht nachgibt.

Die ersten Tage nach der Operation wird das RICE-Protokoll angewendet, das Ruhigstellung, Eis und Hochlage des operierten Beins vorsieht; das Knie wird eingegipst oder mit einer Schiene für drei Tage ruhig gestellt.
Sobald wie möglich, wird vorsichtig mit der passiven Mobilisierung begonnen, die aktive Mobilisierung sollte der Patient innerhalb einer Woche nach dem Eingriff angehen.

In der zweiten Woche wird die Mobilisierung der Narbe vorgenommen, um die Bildung von unangenehmen, bewegungsbehindernden Narbenadhärenzen zu vermeiden.
Beim Gehen werden zunächst Gehhilfen wie Unterarmgehstützen verwendet und diese dann, sobald der Schmerzen nachlässt, nach und nach aufgegeben.

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