Golferarm oder Golferellenbogen

Golferarm

Der Golferarm oder Golferellenbogen (Epicondylitis humeri medialis) ist eine Tendinitis der Sehnen, die am medialen Epikondylus des Unterarms ansetzen.


Der Golferarm ist das Ergebnis einer Sehnenentzündung und -degeneration der Beuger (Flexoren) und Einwärtsdreher (Pronatoren) des Handgelenks.

Es ist eine durch Überbeanspruchung bedingte Tendopathie, die besonders bei Sportarten wie Golf, Bowling, Tennis, Gewichtheben, Football und Baseball entsteht.

Der mediale Epikondylus ist ein Vorsprung an der Innenseite des Ellbogens, wo die Handgelenkflexorensehnen am Oberarmknochen ansetzen (z.B.: runder Einwärtsdreher, speichenseitiger Handbeuger und langer Hohlhandmuskel).
Der Schmerz kann leicht oder stechend sein und während der alltäglichen und sportlichen Aktivitäten entkräftend wirken.
Die Symptome können vom Unterarm bis zum Handgelenk ausstrahlen.
Das Auftreten des Golferarms kann zwar traumatische Ursachen haben, aber normalerweise erfolgt der Verlauf progressiv und die Beschwerden werden nach und nach stärker.
Ein Golferarm tritt wesentlich seltener auf als ein Tennisarm.
Normalerweise ist der mediale Epikondylus des dominanten Arms betroffen.
Die Bewegungen, die zur Entwicklung eines Golferarms führen, sind vorwiegend: das Werfen, Aufnehmen und Erfassen von Gegenständen.

 

Inhalt

Tendinose

Das Hauptproblem ist nicht die akute Entzündung der Sehnen, sondern die Degeneration des Bindegewebes, aus denen die Sehnen bestehen.
Ursache dafür sind die zahlreichen Mikroläsionen, die bei der Ausübung gewisser Sportarten am Epikondylus auftreten.
Bei Mikroskopuntersuchungen wurden Sehnenveränderungen sichtbar, die sich durch die Desorganisation von Sehnenfasern und Narbengewebe charakterisieren.
Was die Zellen angeht, induziert eine mechanische Überbeanspruchung die Differenzierung der Sehnenstammzellen in adipogene, osteogene und chondrogene Zellen.
Mit dem Ergebnis, dass diese Zellen Lipid-Formationen, Kalkablagerungen und Mukoid-Degenerationen entwickeln können, statt die Sehne zu reparieren.


Wer leidet an einem Golferarm?

Im Prinzip kann jeder an einem Golferellenbogen erkranken, aber gewöhnlich tritt er bei Golfern, Baseballspielern, Bogenschützen und Musikern auf.
Sportler haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, weil sie viele Mikrotraumatisierungen erleiden.
Der Golferarm kommt vorwiegend bei Männern vor und die betroffene Altersgruppe liegt zwischen 20 und 50 Jahren.

 

Ursachen bei Golferarm

Die häufigste Ursache für einen Golferarm ist eine Überbeanspruchung der Sehne.
Er kann auch durch eine äußere Gewalteinwirkung ausgelöst werden, aber das ist eher selten der Fall.

Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • das Alter: Erwachsene haben nicht mehr so elastische Sehnen und führen im Beruf oder beim Sport Wiederholungstätigkeiten aus;
  • Diabetes erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Golferellenbogen;
  • falsche Technik bei der Ausübung einer sportlichen Bewegung kann die Ursache sein;
  • schwache Unterarmmuskeln, ungeeignet zur Ausübung gewisser Sportarten.

 

Was sind die Anzeichen und Symptome der Tendinitis?

Die Tendinitis verursacht Schmerzen an der Innenseite des Ellbogens, Schwäche beim Einwärtsdrehen und Beugen des Handgelenks und manchmal eine Schwellung oberhalb des medialen Epikondylus.
Der Schmerz ist moderat, wird aber mit der Zeit immer stärker.
Die Symptome verschlimmern sich, wenn die Sehne gedehnt und gedrückt wird, beim Ergreifen von Gegenständen und bei Beuge-/Einwärtsdrehung des Handgelenks.
Mit der Zeit werden neben den Sehnen auch die Muskelbäuche schwächer.
Bei fortgeschrittenem Golferarm kann außerdem eine Bewegungseinschränkung vorliegen.

 

Diagnose bei Golferarm

Der Arzt untersucht die Krankengeschichte des Patienten, um festzustellen, ob Risikofaktoren bestehen, wie sportliche oder berufliche Tätigkeiten, die viele Mikrotraumatisierungen verursachen.
Der Arzt muss in Erfahrung bringen, ob sich der Schmerz langsam entwickelt hat oder infolge eines direkten Traumas auf den Epikondylus entstanden ist.
Außerdem muss er wissen, welche Symptome auftreten und wie lange sie andauern.

 

Körperliche Untersuchung

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Muskel-Stretching des medialen Epikondylus des Ellbogens und Krafttest

Zur Untersuchung gehört die Begutachtung des schmerzenden Ellbogens und die Palpation des medialen Epikondylus, um lokalisieren zu können, wo die Symptome  genau auftreten.
Es gibt einen Test zur Diagnose des Golferarms.
Der Untersucher führt eine passive Supination (Auswärtsdrehung) und Extension (Streckung) von Handgelenk und Ellbogen durch.
Der Test ist positiv, wenn Schmerzen am medialen Epikondylus auftreten.
Um einen eingeklemmten Nerv auszuschließen, müssen auch die Sehnen-Muskel-Reflexe des Ellbogens überprüft werden.

 

 

Differenzialdiagnose

Der Arzt muss folgende Erkrankungen ausschließen:

 

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