Schleimbeutelentzündung oder Bursitis am Knie

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Schleimbeutelentzündung oder Bursitis am Knie

Was ist eine Schleimbeutelentzündung des Knies?

Bursitis ist die medizinische Bezeichnung für die Entzündung eines Schleimbeutels.

Das ist ein kleines, geschlossenes Synovialflüssigkeit enthaltendes Säckchen, das die Aufgabe hat, die Gleitbewegung von Sehnen, Bändern und Haut zu begünstigen.
Ist der Schleimbeutel entzündet, erhöht sich die Produktion von Sinovialflüssigkeit, wodurch das Volumen zunimmt, bis sich eine Blase von einigen Zentimetern Durchmesser bildet.

Schleimbeutelentzündung oder Bursitis am Knie
Schleimbeutelentzündung oder Bursitis am Knie

Manchmal werden einige der im Schleimbeutel befindlichen Blutgefäße verletzt und geben Blut in den Beutel ab, wodurch ein Bluterguss erzeugt wird; dies geschieht bei einer hämorrhagischen Schleimbeutelentzündung. Eine Bursitis kann mit derselben Wahrscheinlichkeit im rechten oder linken Knie auftreten, Kinder sind nur selten betroffen.

Die Schleimbeutel, die sich leicht entzünden, liegen im Knie, in der Schulter, im Ellbogen und in der Hüfte. Im Kniebereich gibt es fünf Schleimbeutel:

  • Die Bursa praepatellaris befindet sich zwischen Kniescheibe und Haut, sie ist von den Knie-Schleimbeuteln am häufigsten von Entzündungen betroffen;
  • der Schleimbeutel des Gänsefußes (Pes anserinus) liegt an der Innenoberfläche des Knies zwischen den Sehnen des schlanken, Schneider- und Halbsehnenmuskels;
  • die Bursa subcutanea infrapatellaris befindet sich vor dem Kniescheibenband;
  • die Bursa infrapatellaris profunda ist zwischen Kniescheibenband und Fettkörper des Kniegelenks (Corpus adiposum infrapatellare) positioniert;
  • der Schleimbeutel des semimembranösen Muskels befindet sich im medialen Kniebereich oberhalb des Gänsefußes.

Die entzündungsbedingte Schleimbeutelentzündung  kommt am häufigsten vor und lässt sich wie folgt unterteilen:

  • bedingt durch Überbelastung oder Dauerreizung, wenn sie in Folge von sich wiederholenden, unnatürlichen Bewegungen auftritt;
  • chemisch, wenn sie durch gewisse Substanzen verursacht wird;
  • septisch, wenn sie durch eine Infektion ausgelöst wurde.

 

Was sind die Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung am Knie?

Eine Schleimbeutelentzündung am Knie kann durch einen dauernden Druckreiz, ein direktes Trauma (Prellung), sich wiederholende Kleinstverletzungen (Mikrotraumatisierungen) oder andauernde, monotone Bewegungen verursacht werden.
Die Entzündung des Schleimbeutels am Knie wird auch als “Hausmädchen-Knie” bezeichnet, weil früher der Fußboden auf den Knien liegend gereinigt wurde, wobei das Gewicht auf der Kniescheibe und somit auf dem präpatellaren Schleimbeutel lastet.

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Schleimbeutelentzündung am Knie im Sitzen

Allgemein lässt sich sagen, dass bestimmte Berufsgruppen wie Fliesenleger und Schreiner aufgrund ihrer knienden Haltung anfällig für eine Schleimbeutelentzündung sind.

Eine weitere Risikogruppe sind Sportler, die Sportarten mit hohem Körpereinsatz ausüben, wie Rugby, Fußball, Football, Volleyball und Kampfsport, besonders wenn die Gefahr besteht, auf die Knie zu fallen.
Die Entzündung des Gänsefuß- oder semimembranösen Schleimbeutels wird durch eine funktionelle Überlastung verursacht. Faktoren, die eine Schleimbeutelentzündung begünstigen, sind rheumatische Krankheiten, wie rheumatoide Arthritis und Gicht, sowie Diabetes.

 

Was sind die Symptome einer Knie-Schleimbeutelentzündung?

Die Symptomatik bei einer Schleimbeutelentzündung am Knie umfasst: Schmerzen, Hinken, Funktionseinschränkung und Steifheit.
Der Patient klagt über sehr intensive, messerstichartige Schmerzen.
Äußere Anzeichen: Schwellung (durch die Zunahme der Synovialflüssigkeit); ist die Entzündung von einer Infektion begleitet, ist das Knie gerötet und überwärmt.
Die Schwellung (Intumeszenz) kann beträchtliche Ausmaße annehmen und wie eine vor dem Knie eingelagerte Kugel aussehen.

Eine hämorrhagische Schleimbeutelentzündung charakterisiert sich durch einen gut sichtbaren Bluterguss.
Bei Druck auf den Schleimbeutel oder bei Beuge-/Streckbewegungen des Knies verstärken sich die Symptome.
Die septische Schleimbeutelentzündung kann Fieber hervorrufen, gewöhnlich ist eine Wunde anzutreffen, die die Infektion ausgelöst hat.

 

Welche Diagnoseverfahren sind bei der Schleimbeutelentzündung am Knie sinnvoll?

Meist reicht eine klinische Untersuchung mit Begutachtung und Abtastung des Schmerzbereichs sowie Anamnesegespräch aus, um die Diagnose einer Knie-Bursitis zu stellen.
In manchen Fällen verordnet der Arzt außerdem eine Röntgenaufnahme, um Veränderungen und Verletzungen der Knochenstrukturen auszuschließen.
Die endgültige Bestätigung gibt ein Skelett-Muskel-Ultraschall, der das Weichteilgewebe zeigt: Muskeln, Sehnen, Bänder, Schleimbeutel usw.
Der Arzt kann außerdem Laboruntersuchungen vornehmen und die Schleimbeutelflüssigkeit analysieren lassen.

 

Wie erfolgt die Diagnose der Knie-Bursitis?

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Schleimbeutelentzündung am Knie

Der Arzt tastet den entzündeten Bereich ab, untersucht die Krankengeschichte, führt Muskeltests durch und sucht nach typischen Anzeichen der Erkrankung.
Wenn er es als sinnvoll erachtet, wird er außerdem bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgenaufnahme) und Laboruntersuchungen anordnen (Blutuntersuchung und Analyse der Schleimbeutelflüssigkeit).

Differentialdiagnostisch sollte außerdem eine Knochenfraktur oder Prellung mit Bluterguss berücksichtigt werden, aber in letzterem Fall sind die Symptome anders, denn der Bewegungsumfang ist nicht eingeschränkt.

Der Hausarzt kann den Patienten an einen Orthopäden überweisen, der die Diagnose stellen und eine Therapie einleiten wird.
Das Absaugen der Flüssigkeit erfolgt zur Bestätigung oder als Therapiemaßnahme, wenn eine Infektion vermutet wird.

 

Welche Behandlung eignet sich für die Knie-Bursitis?

Die Therapie ist abhängig von der Art der Schleimbeutelentzündung.

In jedem Fall ist sofort beim Auftreten der Erkrankung eine Kältebehandlung (Eis oder Kältepacks) vorzunehmen, um eine Verschlimmerung der Entzündung zu verhindern.
Es ist ausreichend, Eis/Kältepacks 3-mal täglich für jeweils 20 Minuten aufzulegen.
Zu den natürlichen Heilmitteln bei einer leichten Bursitis am Kniegelenk gehört grüner Lehm; mit Wasser befeuchten und auf die geschwollene Stelle auftragen (Einwirkzeit mindestens 30 Minuten). Man kann auch Arnika-Salbe verwenden.

Unabhängig davon, ob die Schleimbeutelentzündung hämorrhagischer, traumatischer Natur oder überlastungsbedingt ist, erfolgt die Behandlung in Form von Ruhigstellung und Kältebehandlung; außerdem ist es sinnvoll, den Kniebereich durch Knieschoner zu schützen, um weitere Traumata zu vermeiden. Mögliche Therapieformen:

Erweisen sich diese Behandlungsmethoden als unzureichend, bleibt als letzte Alternative der chirurgische Eingriff: der Orthopäde nimmt eine Reinigung vor und wird den Schleimbeutel ggf. entfernen.
Der Eingriff besteht in einem Einschnitt der Haut oberhalb des Schleimbeutels und dessen vollständigen Entfernung.
Die Operation wird bei örtlicher Betäubung durchgeführt; der Patient wird für eine Nacht ins Krankenhaus eingewiesen. Bei einer septischen Bursitis besteht die Therapie in der Behandlung der Infektion durch Antibiotika.

 

Wie lange hält die Entzündung an? Wann erfolgt die Heilung?

Die Heilungszeiten richten sich nach der Krankheitsursache. Bei einer Infektion müsste der Patient nach Abschluss der Antibiotikabehandlung genesen sein.

Liegt eine traumatische Ursache vor, ist die Bursitis aber weder hämorrhagisch noch infiziert, kann die Heilung ohne sachgerechte Behandlung sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, die Entzündung kann chronisch werden und auch länger als ein Jahr andauern.

 

Wie kann bei einer-Schleimbeutelentzündung am Knie Rückfällen vorgebeugt werden?

Vorbeugende Maßnahmen bestehen darin, Situationen zu vermeiden, die eine Schleimbeutelentzündung verursachen können; wer viel auf dem Boden kniet, sollte eine weiche Auflage wie z.B. ein Kissen  zum Abpolstern verwenden.

Sportliche Aktivitäten und Tätigkeiten, bei denen über längere Zeit sich häufig wiederholende Bewegungen ausgeführt werden, sollten auf ein Minimum reduziert werden. Zu den erlaubten Sportarten gehören Schwimmen und Radfahren (wenn dadurch keine Schmerzen hervorgerufen werden).

 

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