Schleimbeutelentzündung der Hüfte

Schleimbeutelentzündung der Hüfte

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Worum handelt es sich bei einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte

Die Schleimbeutelentzündung der Hüfte (Bursitis trochanterica)  ist ein entzündungsbedingter Prozess, der den Schleimbeutel des großen Rollhügels (Trochanter major) des Oberschenkelknochens betrifft.


Der große Rollhügel des Oberschenkels spielt bei der Dynamik der unteren Extremitäten eine grundlegende Rolle, weil er den Ansatz der Strecker (z.B. großer und kleiner Gesäßmuskel, Musculus gluteus maximus + minimus) und Außenrotatoren der Hüfte (z.B. Birnenmuskel, Musculus piriformis) bildet.
Auf Höhe des Oberschenkel-Rollhügels befinden sich drei Schleimbeutel; ihre Position liegt:

  • zwischen großem Rollhügel des Oberschenkelknochens und der Bindegewebshülle Fascia lata (am häufigsten betroffen);
  • zwischen der Sehne des großen Gesäßmuskels und dem Knochen;
  • innerhalb der Sehne des kleinen Gesäßmuskels.

Der Knochen hat eine oberflächliche Lage, deshalb liegt die Entzündung des Schleimbeutels nicht tief.
Die Bursitis trochanterica tritt bei Patienten im mittleren Alter oder bei älteren Menschen auf; Frauen sind häufiger betroffen, wie auch Menschen mit einer unausgeglichenen Körperlage, wenn z.B. ein Bein kürzer ist als das andere (Heterometrie).
Die Bursitis tritt mit derselben Wahrscheinlichkeit auf der rechten oder linken Seite auf, häufig ist sie beidseitig.

Ist die Entzündung Folge eines Traumas, können die Kapillaren beschädigt werden und das Blut in den Beutel ergießen; in diesem Fall handelt es sich um eine hämorrhagische Schleimbeutelentzündung.

Die Schleimbeutelentzündung der Hüfte umfasst Bursitiden tronchadericae und Enthesitiden oder Ansatztendinitiden der Muskeln, die am großen Rollhügel ansetzen wie die Außenrotaren der Hüfte.
Diese Erkrankung trifft häufig Sportler, besonders Torwarte, die häufig auf die Hüfte fallen.
Die Schleimbeutelentzündung der Hüfte ist keine gravierende Erkrankung, kann sich aber einschränkend auf gewisse Aktivitäten auswirken.
In der Regel sind Erwachsene oder ältere Menschen betroffen, Kinder nur in seltenen Fällen.

 

Was sind die Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte?

Die Ursachen für die Schleimbeutelentzündung sind Traumata, wiederholte Mikrotraumatisierungen und Funktionsüberlastungen der Sehnen, die auf dem Beutel entlanglaufen.
Ein muskuläres und anatomisches Ungleichgewicht können diese Erkrankung auslösen; beispielsweise ein kürzeres Bein, ein verdrehtes Becken und ein fehlerhaftes Aufsetzen des Fußes erzeugen eine größere Reibung am Schleimbeutel.
Auch ein falsches oder übertriebenes Trainingsverhalten kann die Entzündung auslösen, weil die Struktur durch ein dauerhaftes Reiben gereizt wird.
Knie beschwerden oder ein Hüftoperation können die Gelenklage verändern und eine Bursitis trochanterica verursachen.
Ein Fußballtorwart kann eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte entwickeln, weil er beim Spielen oft seitlich auf die Hüfte fällt.

Bursitis trochanterica, Schleimbeutel

 

Was sind die Symptome einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte?

Bei der Schleimbeutelentzündung der Hüfte treten Schmerzen im oberen, äußeren Bereich des Oberschenkels auf, besonders beim Abtasten und bei Fingerdruck, beim Laufen und bei Richtungswechseln.

In der akuten Phase ist es möglich, dass der Patient hinkt, Schwierigkeiten beim Spazierengehen und Treppensteigen hat.
Belastungsfreie Bewegungen sind bei Abduktion und Flexion der Hüfte über den rechten Winkel hinaus schmerzhaft, die Bewegung kann in ihrem Umfang eingeschränkt sein.
Man kann seitlich der Hüfte eine Schwellung beobachten.

Die Schmerzen können auch nachts auftreten, besonders wenn auf der betroffenen Seite geschlafen wird.
Schmerzhafte Stiche können auf Höhe der Gesäßmuskeln, auf der rechten oder linken Flanke oder außen am Oberschenkel auftreten.
Bei Nichtbehandlung kann die Bursitis trochanterica chronisch werden oder lang anhalten.

 

Welche Untersuchungsmethoden sind bei der Bursitis trochanterica geeignet?

Bei Beschwerden auf Höhe des Rollhügels hilft eine Röntgenaufnahme Knochenerkrankungen auszuschließen, wie Frakturen oder Knochenödeme.
Auf dem Ultraschall sieht man eine Verdickung des Schleimbeutels samt Inhalt, außerdem kann der Zustand der Sehnen analysiert werden.

 

Wie erfolgt die Diagnose der Bursitis trochanterica?

Gewöhnlich ist ein Besuch beim Facharzt ausreichend, um eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte zu diagnostizieren, Anzeichen und Symptome sind sehr charakteristisch.
Der Orthopäde oder Physiater kann weitere Untersuchungen anordnen, um den Verdacht zu bestätigen oder um den Schmerzbereich genauer zu analysieren.
Bei der Differentialdiagnose sind Sehnenentzündungen des Birnenmuskels und anderer Muskeln, die am großen Rollhügel des Oberschenkelknochens ansetzen, Hüftarthrose, Hüftfrakturen und Knochenödeme, sowie Prellungen u.ä. zu berücksichtigen.

 

Welche Behandlung eignet sich bei einer Bursitis trochanterica?

In der akuten Phase sind die wichtigsten Maßnahmen Kältebehandlung und Ruhigstellung, was aber nicht immer ausreicht.
Die Schleimbeutelentzündung der Hüfte sollte eigentlich von allein heilen; ist dies mehrere Tage nach ihrem Auftreten nicht passiert, kann der Arzt entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac (Voltaren) verschreiben oder die Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel absaugen und dann Kortisoninjektionen spritzen.
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Ist die Ursache der Beschwerden anatomischer Natur oder Folge einer Fehlhaltung, muss das Ungleichgewicht durch Schuheinlagen oder eine manuelle Beckenkorrektur korrigiert werden.
Die Rehabilitations- und Dehnübungen können die physikalische Therapien oder Osteopathie wirkungsvoll ergänzen, um die Gelenkblockaden zu lösen.
Osteopathie ist hilfreich, weil sie die Durchblutung verbessert, die Gelenke löst und die Nervenkompression befreit.
Führen die konservativen Therapieformen nicht zum gewünschten Erfolg, kann der Schleimbeutel operativ entfernt werden.
Zu einer guten Behandlung gehört auch die Prävention, denn wenn die primären Ursachen nicht beseitigt werden, werden die Beschwerden vermutlich erneut auftreten.
Das Training muss den Bedürfnissen des Sportlers angepasst werden; folgendes ist wichtig:

  • ideale Abstimmung von Belastungs- und Entlastungsphasen;
  • Vermeidung von Übungen, die den Schleimbeutel zu sehr belasten würden.


Diese Maßnahmen sind von großem Nutzen und können Rückfällen vorbeugen.

Zu den möglichen Sportarten gehört das Schwimmen, wenn es keine Beschwerden verursacht; Radfahren dagegen kann die Entzündung verstärken und ist deshalb zu vermeiden.

 

Natürliche Heilmittel

Als natürliches Heilmittel kann die betroffene Stelle mit Arnikasalbe eingeschmiert werden.
Akupunktur ist bei einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte nicht besonders wirkungsvoll.

 

Wie lang hält die Schleimbeutelentzündung der Hüfte an? Die Heilungsprognose

Es lässt sich nicht vorhersagen, wie lang die Bursitis trochanterica andauern wird. Wurde sie durch ein Trauma ausgelöst, können die Schmerzen in kurzer Zeit wieder abklingen; in manchen Fällen wird die Entzündung chronisch und bei nachlässiger Behandlung kann die Heilung Monate oder Jahre in Anspruch nehmen.

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