Schleim im Urin
Schleim im Urin kann das Symptom einer schwerwiegenden Darmerkrankung wie Reizdarmsyndrom und Colitis ulcerosa oder ein vorübergehender und harmloser Zustand sein.
Inhalt
Was ist Schleim?
Schleim ist eine visköse Flüssigkeit von weißer oder gelber Farbe, die sich in verschiedenen Organen des Körpers findet, darunter in Lungen und Dickdarm.
Die Schleimhaut ist für die Schleimproduktion verantwortlich.
Schleim schützt die Innenwände des Darmes und schmiert den Durchgangsbereich des Kots (Fäzes), um dessen Ausscheidung zu erleichtern.
Die Schleimhautmembran bedeckt auch die inneren Oberflächen der Harnwege, die die folgenden Organe betreffen: Nieren, Harnröhre, Harnblase und Harnleiter.
Harn ist von Natur aus sauer und so könnten die inneren Wände des Harntraktes aufgrund der hohen Säurewerte des Harns geschädigt werden.
Das geschieht jedoch nicht, weil der Harntrakt von einer dicken Schleimhaut bedeckt ist.
Ist also Schleim im Urin normal? Auch wenn der Nachweis von Schleimfäden im Urin kein Problem darstellt, weist doch das Vorhandensein von übermäßigem Schleim auf ein Problem der Harnwege und/oder des Dickdarms hin.
Normalerweise ist der Harn eine klare Flüssigkeit, doch die Anwesenheit von Schleim im Urin kann diese Flüssigkeit trüben.
Was bedeutet Schleim im Urin? Ursachen
Infektionen des Harntrakts: Eine bakterielle Infektion, die das Harnwegssystem einbezieht, kann Schleim im Harn verursachen.
Auch wenn jedes dieser Organe betroffen sein kann, dringen Bakterien in der Regel zuerst in die Harnblase ein und breiten sich dann langsam auf andere Bereiche der Harnwege aus.
In der Regel ist eine Infektion der Harnwege durch eine schmerzhafte Miktion, Beckenschmerzen und unaufhörlichen Harndrang gekennzeichnet.
Brennen beim Wasserlassen ist das häufigste Symptom einer Harnwegsinfektion.
In diesem Fall weisen die Harnuntersuchungen auch Leukozyten im Urin auf.
Bei einer Zystitis kann man auch Eiter im Urin, der sich dunkel färbt, vorfinden.
Harnwegsinfektionen werden nicht durch Geschlechtsverkehr verursacht und auch Kinder und schwangere Frauen können diese Beschwerden haben
Unter den Neugeborenen sind die Jungen mehr betroffen, während es nach 12 Monaten häufiger die Mädchen sind.
Sexuell übertragbare Erkrankung: Das ist eine Infektion, die durch Bakterien der Gonorrhoe oder durch Chlamydien hervorgerufen wird und bei der man einen Ausfluss von Schleim in den Urin aus der Harnröhre feststellen kann. Folge ist, dass der Urin gelb erscheint anstatt klar.
Einige der häufigsten Symptome, die an sexuell übertragbare Krankheiten gekoppelt sind, sind Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, schmerzhaftes Wasserlassen und Ausfluss aus Vagina oder Penis.
Reizdarmsyndrom (RDS): Das RDS ist eine gastrointestinale Störung, die vorübergehend eine Läsion im Dickdarm verursacht. Bei dieser Erkrankung beobachtet man eine vermehrte Schleimproduktion in der Schleimhaut des Darmes. Die massive Schleimbildung kann die Harnröhre infiltrieren und wird am Ende im Urin sichtbar.
Ein Mensch mit RDS leidet gewöhnlich unter geschwollenem Bauch, Bauchschmerzen, Blähungen und gestörten Darmfunktionen, die sich in Verstopfung und Durchfall äußern.
Das RDS stört die normale Funktion des Dickdarms. Bei Personen mit Reizdarmsyndrom ist die Darmfunktion demnach schlecht.
Colitis ulcerosa: Bei dieser Erkrankung sind die Darmschleimhäute geschädigt und verursachen eine abnorme Schleimproduktion.
Bei Menschen, die an einer Colitis ulcerosa leiden, beobachtet man eine Entzündung der Schleimhautmembran, die eine deutliche Geschwürbildung aufweist.
Diese Geschwüre oder Ulzera (die sich auf der Schleimhaut bilden) sondern eine beachtliche Menge gelblichen Schleims ab.
Das führt zu massenhafter Schleimabsonderung, die sich mit dem Harn vermengen kann.
Bei Menschen, die an einer Colitis ulcerosa leiden, kann auch Blut im Urin vorkommen.
Urachuskarzinom: Bei dem Urachuskarzinom (auch bekannt als Blasenkrebs) handelt es sich um ein freies Wachstum von abnormalen Zellen in der Harnblase.
Es wurden Urinproben bei Personen untersucht, bei denen ein Urachuskarzinom diagnostiziert wurde. Bei dem Test wurde die Anwesenheit von Schleim nachgewiesen. Heutzutage bezeichnen Ärzte gelegentlich im Harn auftretenden Schleim als Symptom des Urachuskarzinoms.
Nierensteine: Eine kürzlich erfolgte Studie (bei der von einer Gruppe von Menschen mit Nierensteinen Harnproben untersucht wurden) erbrachte den Nachweis von Schleim. Außerdem erschien der Harn dunkelgelb gefärbt und war übelriechend. Deshalb kann durch Schleim getrübter Harn ein Anzeichen für Nierensteine oder für Obstruktionen sein.
Die Steine (Konkremente) können aus Harnsäure, Calciumoxalat oder Struvit bestehen.
Darmverschlüsse verursachen Bauchschmerzen und starke Bauchkrämpfe bei Männern und Frauen.
In einigen Fällen ist eine Operation erforderlich, um die Nierensteine zu entfernen.
In den meisten Fällen weisen die Ursachen von trübem Urin auf Probleme der Harnwege hin.
Wenn man nur wenig Wasser trinkt, verschlimmern sich die Symptome, die mit urologischen Erkrankungen zusammenhängen.
Wer dagegen eine ausreichende Menge an Wasser zu sich nimmt.
Man sollte 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag trinken, um die Harnproduktion zu steigern.
Durchsichtiger Schleim im weiblichen Harn kann aus der Vagina kommen.
Gewöhnlich geschieht das in den Tagen des Eisprungs, also wenigstens eine Woche nach dem Zyklus oder etwa zwei Wochen vor dem nächsten Zyklus, wenn dieser regelmäßig etwa alle 28 Tage eintritt.
Am Ende des Zyklus kann man bräunlichen Schleim im Harn vorfinden. In der Regel handelt es sich dabei um Ausfluss von altem Blut.
Schwangerschaft
Es ist normal, dass eine werdende Mutter Schleim im Urin aufweist.
Diagnose bei Schleim im Urin
Man kann regelmäßig einen Urintest machen, um die Ursachen für die Symptome zu bestimmen.
Der Test kann Aufschluss über die Gesundheit und zu Problemen geben, die man haben könnte.
Sind Schleimspuren in dem Test, ist das an sich noch kein Grund zur Sorge, doch wenn die Menge größer ist, sollte man der Sache nachgehen.
Man kann über 100 verschiedene Tests an dem Urin vornehmen.
Eine reguläre Analyse des Urins beinhaltet die folgenden Untersuchungen:
- Farbe
- Klarheit
- Geruch
- Spezifisches Gewicht
- pH
- Eiweiß
- Glucose
- Nitrite
- Leukozytenesterase
- Ketone
Mikroskopische Analyse. Bei dieser Untersuchung wird der Urin in einem speziellen Gerät (Zentrifuge) bearbeitet, so dass sich die einzelnen Inhaltsstoffe (Sedimente) am Boden absetzen.
Das Sediment wird auf einen Objektträger aufgetragen und unter dem Mikroskop untersucht.
Was auf dem Objektträger zu sehen ist, beinhaltet:
- Rote und weiße Blutkörperchen
- Kalk
- Kristalle
- Bakterien, Hefezellen oder Parasiten
- Schuppenzellen
Eine Urinkultur erfolgt, wenn eine Infektion der Harnwege vermutet wird. Diese ist negativ, wenn die Werte unterhalb von 100.ooo Bakterien pro Milliliter Urin liegen.
Was ist zu tun? Therapie bei Schleim im Urin
Bevor eine Behandlung wegen des Schleims im Harn beginnt, ist es wichtig zu wissen, ob die Schleimmenge reichlich oder gering ist.
Das kann bei einer regulären Urinuntersuchung festgestellt werden.
Wie kann man den Schleim im Urin entfernen
Nachdem eine zugrunde liegende Erkrankung bestätigt wurde, können Medikamente wie Antibiotika oder die Änderung der Ernährung eine Möglichkeit sein.
Antibiotika
Antibiotika wie Amoxicillin sind die erste Wahl der Therapie, wenn der Schleim im Harn die Folge einer Infektion des Harntrakts ist. Diese Infektion wird durch Bakterienwachstum ausgelöst und kann jeden Teil des Harnsystems (Nieren, Harnblase, Harnröhre, Harnleiter oder Prostata) betreffen.
Ein Zyklus von Antibiotika über 7 Tage ist ausreichend zur Behandlung der Infektion.
Eine sexuell übertragene Infektion, die von Chlamydien verursacht wird, kann für den Schleim im Urin verantwortlich sein.
Auch in diesem Fall nimmt der Patient Antibiotika wie Erythromycin ein, das die Infektion innerhalb von ein oder zwei Wochen beseitigt.
Geschlechtsverkehr mit einem Partner, der unter Chlamydien leidet, trägt dazu bei, dass jedes Jahr mehr als 3 Millionen Amerikaner von dieser Infektion betroffen sind.
Veränderungen in der Ernährung
Schleim im Urin kann auch durch das Reizdarmsyndrom (RDS) verursacht sein. In diesem Fall sollten Speisen vermieden werden, die diese Erkrankung noch verschlimmern.
Da man die Ursachen dieser Darmbeschwerden nicht kennt, erfolgt eine Therapie zur Linderung der Symptome.
Durch einfaches Vermeiden von blähenden Nahrungsmitteln (wie Brokkoli, Kohl und Blumenkohl) und kohlensäurehaltigen Getränken kann der Betreffende die Bauchschwellung möglicherweise verringern.
Man sollte auch vermeiden, rohes Gemüse zu essen, denn das kann zur Ansammlung von Darmgasen und dadurch zu Beschwerden und Schwellungen des Bauches führen.
Außer einer Änderung in der Ernährung können Medikamente gegen Durchfall oder Ballaststoffpräparate wie Metamucil verschrieben werden, um wieder eine gesunde Darmfunktion herzustellen.
Entzündungshemmende Medikamente
Schleim im Urin kann auch als Folge einer Colitis ulcerosa auftreten, einer Erkrankung, bei der die Dickdarmwand entzündet ist und breite Ulzerationen auftreten.
In der Regel behandelt der Arzt diese entzündliche Erkrankung des Dickdarms mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Sulfasalazin, Kortikosteroiden und Mesalazin, die eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Symptome bei Colitis ulcerosa spielen.
Naturheilmittel bei Schleim im Urin
Ganz gleich, ob eine Harnwegsinfektion oder eine ganz gewöhnliche Erkältung vorliegt, um eine Infektion erfolgreich zu bekämpfen, ist eine Stärkung des Immunsystems erforderlich.
Das kann leicht geschehen, wenn man sich gesund ernährt und Rauchen und Alkoholgenuss vermeidet.
Man sollte also viel Gemüse und Obst in seine Ernährung einbauen, um Infektionen so rasch wie möglich zu beseitigen.
Salat aus grünem Blattgemüse und Früchte wie Orangen, Äpfel und Blaubeeren erhöhen den Schutzmechanismus und spielen eine wichtige Rolle bei der Beseitigung von Infektionen.