Salmonellen und Salmonellose

Die Salmonellose ist eine durch das Bakterium Salmonella spp. verursachte Infektion, die gewöhnlich den Darm und selten den Blutkreislauf betrifft.
Salmonellen sind eine Gattung gramnegativer Bakterien aus der Familie der Enterobakterien (Enterobacteriaceae).

Salmonellose ist eine der häufigsten Durchfallerkrankungen. Die meisten Fälle ereignen sich in den Sommermonaten und können als Einzelfälle, in Gruppen oder Epidemien auftreten.
Eine durch Salmonellen hervorgerufene Gastroenteritis ruft intestinale Symptome hervor.

In der Regel verursacht die Salmonellose nur leichte Symptome, aber in bestimmten Fällen kann sie gravierend werden, vor allem wenn Kinder, ältere oder immungeschwächte Menschen betroffen sind.

Inhalt

Typisierung der Salmonellen

Nomenklatur
Derzeit kennt das CDC (Center of Disease Control in den USA) zwei Arten, die in sieben Unterarten (Subspezies) unterteilt sind:

  • enterica (sechs Unterarten),
  • bongori (eine Unterart).

Die Unterarten werden in über 50 Serogruppen auf Grundlage somatischer Antigene unterteilt.
Die Serogruppe wird, basierend auf Geißelantigenen, weiter in über 2300 Serotypen unterteilt.

Klassifikation von Salmonellen

Die meisten Komponenten dieser Bakterien sind identisch und auf DNA-Ebene stimmen sie zwischen 95 % und 99 % überein.
(Zum Vergleich, E. Coli und Salmonella, die eng miteinander verwandt sind, stimmen auf DNA-Ebene in etwa 60-70 % überein).
Die wichtigsten Serotypen sind Typhi, Parathyphi, Choleraesuis, Enteritidis und Typhimurium.

Gravierende Salmonellose
Enterisches Fieber
Schwächere Salmonellose Asymptomatische Infektion oder Enteritis
  • S. Typhi
  • S. Paratyphi
  • S. Choleraesuis
  • S. Typhimurium
  • S. Enteritidis

Salmonella Typhi (eigentlich: Salmonella enterica subsp. enterica Serovar Typhi)
Dieses Bakterium ist der ätiologische Erreger von Typhus oder typhoidem Fieber und gehört in der Typisierung der Salmonellen zur Gruppe D.
Das typhoide Fieber kann tödliche Folgen haben.
Die Symptome des Typhus umfassen Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
Im Gegensatz zu anderen Salmonellen kann das Bakterium S. Thyphi nur Menschen infizieren. Hauptquelle der Infektion mit S. Typhi ist infiziertes Wasser. Lebensmittel können mit S. Typhi kontaminiert werden, wenn sie mit kontaminiertem Wasser gewaschen oder bewässert werden.

Salmonella Paratyphi (eigentlich: Salmonella enterica ssp. enterica ser. Paratyphi)
Paratyphus ist eine dem typhoiden Fieber ähnliche Erkrankung und wird durch Salmonella paratyphi A und von Salmonella paratyphi B verursacht.

Salmonella Choleraesuis
Dieses Bakterium wird durch Schweine übertragen, kann in feuchtem Kot 3 Monate und in trockenem Kot 13 Monate überleben.
Die Salmonella Choleraesuis dringt schnell in den Blutfluss ein, mit leichter Beteiligung des Darms.
Die meisten Patienten mit dieser Infektion weisen Risikofaktoren auf, wie:

  • Krebs
  • Leberzirrhose
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
  • Verwendung von Kortison

Salmonella Typhimurium (eigentlich: Salmonella enterica ssp. entreica ser. Typhimurium)
Bis vor kurzem war die häufigste Ursache für eine Salmonellen-Lebensmittelvergiftung Salmonella Typhimurium.
Salmonella Typhimurium stammt aus der Gruppe B und wird von Vögeln (Tauben, Enten usw.) übertragen.
Wie der Name andeutet, verursacht es eine typhusartige Erkrankung bei Mäusen.

Bei Menschen ist Salmonella Typhimurium nicht tödlich, außer es sind Patienten mit kompromittiertem oder nicht ausgebildetem (wie bei Neugeborenen) Immunsystem betroffen.
Die Krankheit ist gekennzeichnet durch Durchfall, Bauchkrämpfe, Erbrechen und Übelkeit.
Die Heilung erfolgt in der Regel innerhalb von 7 Tagen.

Enteritis-Salmonellen (z.B. Salmonella enterica subsp. enterica Serovar Enteritidis, kurz Salmonella Enteritidis)
In den letzten 20 Jahren ist sie die häufigste Ursache von Lebensmittelvergiftungen in den USA geworden.
Die Salmonella Enteritidis infiziert besonders leicht Hühner, ohne in ihnen die Krankheit zu erzeugen, und verbreitet sich dann schnell von einem Huhn zum anderen.
Diese Art von Salmonellen gehört zur D-Gruppe, unter den Serotypen findet man Salmonella Pullorum.

Risikofaktoren für Salmonellose

Faktoren, die das Risiko einer Salmonelleninfektion erhöhen können, sind Aktivitäten, die zu engem Kontakt mit Bakterien und Krankheiten führen, die den Widerstand gegen Infektionen im Allgemeinen schwächen.
Im Folgenden sind die wichtigsten Risikofaktoren aufgelistet:


Auslandsreisen
Die Salmonelleninfektion tritt am häufigsten in Entwicklungsländern auf; den Ärzten zufolge sind die schlechten hygienischen Bedingungen daran schuld, in Wirklichkeit aber ist die Ernährung in den armen Ländern nicht sehr gesund. Obst ist sehr teuer und somit werden fast immer gekochte und häufig frittierte Speisen gegessen, außerdem viel Reis, Bohnen, Schweinefleisch und Eier.
Diese Art der Ernährung ist nicht nahrhaft, denn durch das Kochen werden die Nährstoffe zerstört und durch den geringen Verzehr an Obst, Gemüse und Nüssen haben die Menschen außerdem oft einen Mangel an Vitaminen und Mineralsalzen. Das Immunsystem ist schwach und der Darm muss übermäßige Arbeit leisten, um diese gekochten Speisen zu verdauen.

Haltung eines Reptils oder Vogels im Haus
Einige Tiere, vor allem Reptilien und Vögel, können mit dem Salmonellen-Bakterium infiziert sein.

Leben in Gemeinschaftsunterkünften
Menschen, die in Wohnheimen oder Pflegeanstalten leben, können ein höheres Infektionsrisiko haben, weil sie mit mehr Menschen Kontakt haben.

 

Magen oder Darmstörungen

Der Körper hat eine starke natürliche Abwehr gegen Salmonelleninfektionen. Zum Beispiel kann die Magensäure viele Bakterienarten der Salmonellen töten.
Aber bestimmte Krankheiten und Medikamente können die natürliche Abwehr blockieren, wie zum Beispiel:

  1. Antazida (Arzneimittel zur Reduzierung der Magensäure). Durch die Absenkung des Säuregehalts im Magen wird Salmonellen ein Überleben ermöglicht.
  2. Entzündliche intestinale Erkrankungen. Diese Erkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) schädigen die Darmwand und machen den Darm anfälliger für Salmonellen-Bakterien.
  3. Kürzlich erfolgte Antibiotikabehandlung. Diese kann die Anzahl „guter“ Bakterien im Darm reduzieren und die Fähigkeit, Salmonelleninfektionen zu bekämpfen, verringern.
  4. Immunprobleme. Folgende Erkrankungen oder Medikamente scheinen das Risiko für Salmonellen zu erhöhen, indem sie das Immunsystem verändern:
  • AIDS
  • Sichelzellanämie
  • Malaria
  • Medikamente gegen Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation
  • Kortikosteroide

 

Salmonellen und Salmonellose
Salmonellen und Salmonellose
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Wie werden Salmonellen übertragen?

Salmonellen-Bakterien können in Lebensmitteln wie rohem Fleisch, rohen Eiern und rohem Geflügel sowie auf ungewaschenem Obst zu finden sein.
Speisen können verunreinigt werden, wenn sie in Kontakt mit Oberflächen von Utensilien kommen, die zuvor für die Verarbeitung von rohem Fleisch oder anderen mit Salmonellen kontaminierten Produkte benutzt wurden. Dieses Phänomen wird Kreuzkontaminierung genannt.

In den letzten Jahren wurden dem CDC in den USA wiederholt verschiedene Salmonellenfälle durch den Verzehr von rohen Alfalfa-Sprossen gemeldet, die in kontaminierten Böden angebaut wurden.
Möglich ist die Aufnahme von Salmonellen über Haustiere, vor allem Reptilien wie Schlangen, Eidechsen, Leguane und Schildkröten.

Salmonellen können zur chronischen Infektion werden, auch wenn keine Symptome spürbar sind. Selbst wenn keine Symptome auftreten, kann die Erkrankung verbreitet werden, wenn vor der Zubereitung von Speisen für andere die Hände nicht gewaschen werden.
Um zu wissen, ob eine Ansteckung weiterhin besteht, sind Laboruntersuchungen hilfreich, um die Anwesenheit von Salmonellen im Blut zu kontrollieren.

Wie wird das Bakterium beseitigt?
Die Salmonellen-Bakterien überleben für Monate oder Jahre in Exkrementen, Abwässern, Lebensmitteln und Futtermitteln bei Raumtemperatur.
Sie können bei Temperaturen um oder unter dem Nullpunkt überleben, können jedoch strukturelle Schäden davontragen.
Um sicher zu gehen, dass die Bakterien zerstört werden, müssen Speisen über 10 Minuten bei einer Temperatur von 72° oder alternativ über 40 Minuten bei 57° erhitzt werden.

Was sind die Symptome bei Salmonellose?

Die häufigsten Symptome der Salmonellose sind:

  • Durchfall (der Blut und Schleim enthalten kann)
  • Fieber
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen.

Dehydration kann vor allem bei Neugeborenen und älteren Menschen auftreten.
Nachdem die Salmonellen-Bakterien verschluckt wurden, beträgt die Inkubationszeit zwischen 6 und 72 Stunden, bevor die Krankheit ausbricht.
Um die Ursache der Erkrankung zu ermitteln, muss man wissen, wo man sich aufgehalten hat und was in den letzten drei Tagen gegessen und getrunken wurde.
Die Krankheit dauert nur ein paar Tage, doch die Salmonellen-Bakterien können über einige Monate im Stuhl vorhanden sein.

 

Komplikationen der Salmonelleninfektion

Es besteht die Gefahr, dass das Bakterium ins Blut gelangt, womit es die vitalen Organen erreichen und folgende Auswirkungen mit sich bringen kann:

  • Meningitis (Hirnhautentzündung) –  wenn es in die Hirnhäute eindringt;
  • Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) – wenn es in das Endokard eindringt;
  • Osteomyelitis (Entzündung des Knochenmarks) –  bei Infiltration in Knochen und Rückenmark;
  • Reaktive Arthritis – verursacht eine akute Entzündung der Gelenke, Augen (wie Konjunktivitis und Uveitis), Geschlechtsorgane (beispielsweise Prostatitis) und Harnwege (Urethritis).

 

Diagnose der Salmonellen

Es gibt viele Krankheiten, die Durchfall, Fieber oder Bauchkrämpfe verursachen können.
Die Feststellung, ob Salmonellen die Ursache der Erkrankung sind, hängt von den Laboruntersuchungen zur Identifizierung der Salmonellen im Stuhl einer infizierten Person ab.
Sind einmal Salmonellen erkannt, helfen weitere Tests zur Bestimmung des spezifischen Typs.

Wie werden Salmonellen behandelt? Worin besteht die Therapie?

Da viele Krankheiten ähnliche Symptome verursachen können, kann der Arzt eine Stuhlprobe zur Laboranalye anfordern.
Leidet man unter Salmonellose und ist die Infektion nicht schwer (das heißt, sie hat sich nicht über den Gastrointestinaltrakt verbreitet), wird der Arzt vermutlich eine spontane Heilung ohne Therapie abwarten.
Der Arzt wird wahrscheinlich Antibiotika verschreiben, wenn die Infektion schwerwiegend ist, wenn die Art der Salmonellen ein hohes Risiko bedeutet oder wenn man nicht in der Lage ist, die Infektion zu bekämpfen.
Bei manchen Menschen mit Salmonellose könnte aufgrund von Dehydratation (zu niedriger Flüssigkeitsspiegel im Körper), die eine Komplikation bei Durchfall ist, eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich sein.
Bei einer schwerwiegenden Salmonelleninfektion müssen weitere Untersuchungen die spezifische Art der Erkrankung und die Antibiotika, die zur Behandlung verwendet werden können, ermitteln.

Heilmittel bei Salmonellose gemäß naturmedizinischer Prinzipien
Nach der Naturmedizin von Shelton und Lezaeta ist die Ursache der Symptome nicht bakterieller Art, sondern durch einen nicht korrekt funktionierenden Darm bedingt, der aufgrund von unangemessener Ernährung und Lebensweise voll von Toxinen ist.
In Wirklichkeit sind Salmonellen Bakterien, die vom Immunsystem kontrolliert werden, welches ein übermäßiges Wachstum verhindert; geschieht das dies nicht, funktioniert der Körper nicht ordnungsgemäß.
Die Lösung ist ein etwa 3 Tage anhaltendes Fasten, sodass das Verdauungssystem ausruhen kann und der Körper die nötige Energie zur Beseitigung von überschüssigen Toxinen, Viren, Bakterien und Parasiten zur Verfügung hat.
Dem Fasten muss eine Ernährung basierend auf Gemüse und frischem Obst folgen, ausgenommen solches mit abführender Wirkung (Pfirsiche, Honigmelonen, Pflaumen, Kiwi, Mangos, Feigen, Wassermelonen), bevor wieder zur normalen Ernährung übergegangen werden kann.

 

Wie kann man einer Salmonellose vorbeugen?

  1. Man muss bei rohem Geflügel, Rind- und Schweinefleisch vorsichtig sein:
    Frisches Fleisch sollte man beim Einkauf in Plastiktüten verpacken, um zu verhindern, dass Blut auf andere Lebensmittel tropft. Das Fleisch sofort in das Gefrierfach legen und es so wenig wie möglich der Zimmertemperatur aussetzen.
    Speisen nicht auf einem ungewaschenen Teller zubereiten, auf dem zuvor rohes Hühner- oder Schweinfleisch, Fisch oder Meeresfrüchte lagen.
    Schneidebretter, die für die Zubereitung von Geflügel, Schwein, Rind, Fisch oder Meeresfrüchten verwendet wurden, sollten sofort nach dem Gebrauch gewaschen werden, um Kreuzkontaminationen mit anderen Lebensmitteln zu vermeiden.
    Den Verzehr von rohem oder halbgarem Fleisch sollte man vermeiden. Auch wenn die Farbe des Fleisches von Rot nach Grau wechselt, wenn es vollständig gar ist, ist das kein vertrauenswürdiger Test, um zu wissen, ob es sicher zu essen ist.
  2. Den Verzehr von rohen Eiern bzw. Speisen, die rohe Eier enthalten, vermeiden.
    Rohe Eier können in manchen Nahrungsmitteln wie Tiramisu, hausgemachtem Eis, hausgemachter Mayonnaise, Zabaione, Nudeln und Glasuren nicht erkannt werden.
  3. Keine nicht pasteurisierte Milch trinken.
  4. Obst und Gemüse vor dem Verzehr waschen.
  5. Vor und nach der Zubereitung von Speisen die Hände gründlich waschen.
  6. Hände sofort waschen (besonders Kinder), nachdem Reptilien, Tierkot oder Tierfutter berührt wurde.
  7. In Haushalten mit immungeschwächten Personen oder kleinen Kindern sollten Reptilien nicht als Haustiere gehalten werden.

 

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