Ohrenschmalzpfropf: Symptome und Ursachen

Das Ohrenschmalz ist eine ölige und feste Substanz, die von den Ohrenschmalzdrüsen erzeugt wird, die sich in allen Teilen des äußeren Gehörgangs befinden.


Ohrenschmalz besteht aus einem Gemisch von:

  • Keratin (Hautprotein)
  • Langkettige Fettsäuren
  • Cholesterin
  • Squalen
  • Alkohol.

Die Produktion von Ohrenschmalz ist ein natürlicher Stoffwechselprozess des Körpers.
Ohrenschmalz:

  • Dient dem Schutz des Gehörgangs und reinigt und fettet das Innere,
  • Hat eine gelbliche oder dunkelbraune Farbe,
  • Hat einen leicht sauren pH-Wert und besitzt aus diesem Grund auch antibakterielle und antimykotische Eigenschaften, durch die Infektionen im Innern des Ohres verhindert werden.

Fehlender Ohrenschmalz kann verursachen:

 

Inhalt

Warum bildet sich ein Ohrenschmalzpfropf?

Normalerweise bildet sich Ohrenschmalz langsam und die Epithelzellen drücken es aus dem Ohr.
Kau- und Kieferbewegungen verhelfen dazu, dass sich Ohrenschmalz aus dem Innern des Gehörgangs in Richtung Außenohr bewegt.
Ohrenschmalz kann sich ansammeln und einen „Pfropf“ bilden, der:

  • Sich nicht nach außen absetzt,
  • Dessen Produktion übermäßig ist.

Menschen jeden Alters (vom Neugeborenen bis zum älteren Menschen) können unter solchen Beschwerden leiden.

Menschen mit einem engen Gehörgang (zum Beispiel aufgrund von knöchernen Vorsprüngen) haben eine größere Wahrscheinlichkeit, Ohrenschmalzpfropfen zu bilden.

Ältere Menschen neigen eher dazu, weil das Ohrenschmalz mit zunehmendem Altar trockener und der natürliche Austritt aus dem Ohr schwieriger wird.

 

Ursachen für den Ohrenschmalzpfropf

Falsche Reinigung: Wenn Menschen Gegenstände wie Wattestäbchen oder die zusammengerollte Ecke einer Serviette zur Reinigung vom Ohrenschmalz benutzen, können sie versehentlich das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben und dies kann zu einer Ansammlung führen.
Das kann auch aufgrund von Ohrstöpseln oder Hörgeräten geschehen.

Sehr staubige Umgebung: In solchen Umgebungen wird das Ohr dazu angeregt, Ohrenschmalz zum Schutz gegen den in der Luft befindlichen Staub zu erzeugen. Ohrenschmalz fängt den Staub auf, der ins Ohr eintritt. Die Folge ist ein dichteres Ohrenschmalz.

Seborrhoische Dermatitis und Psoriasis der äußeren Ohrmuschel: Diese Krankheiten können zur Entwicklung von Ohrenschmalzpfropfen führen. Ursache ist die außergewöhnliche Schuppenbildung der Haut, die zu einem dichteren Ohrenschmalz führt.

Andere Ursachen sind:

  • Wiederkehrende Ohreninfektionen (Ohrenentzündungen); das Ohrenschmalz kann sich mit den Sekreten und Ausscheidungen einer Pilzinfektion oder bakteriellen Infektion vermischen;
  • Zu viele Haare im Innern des Ohres; die Haare können das Ohrenschmalz im Gehörgang zurückhalten;
  • Stagnation von Wasser und anderen Substanzen im Ohr; das Ohrenschmalz neigt zu Volumenzunahme, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Die Ansammlung von Ohrenschmalz kann zunehmen, wenn Seifenreste oder Reste von Ohrentropfen im Ohr zurückbleiben;
  • Nach der Theorie der Blutgruppendiät kann die Ernährung zur Vermehrung von Ohrenschmalz führen, besonders bei Milch, Milchprodukten (Joghurt und Käse) und Schweinefleisch. Bei Menschen mit Blutgruppe A oder AB kann auch rotes Fleisch zu dieser Störung führen.

 

Symptome beim Ohrenschmalzpfropf

Die Schwere der Symptome ist von Mensch zu Mensch verschieden und hängt in großem Maße von der Ohrenschmalzmenge ab, die den Verschluss bildet.

Symptome sind:

  • Gefühl eines verstopften Ohres,
  • Nachhall: Der Patient hört beim Sprechen ein Echo seiner Stimme.
  • Ohrenschmerzen bei einer Ohrenentzündung, es können auch vergrößerte Halslymphknoten auftreten.
  • Tinnitus: Der Betreffende hört ein Geräusch (Brummen oder Pfeifen), das aus dem Innern des Ohres kommt.
  • Gefühl von Benommenheit, Schwindel im Kopf oder Drehschwindel,
  • Husten: Da der der Druck durch das angehäufte Ohrenschmalz jeden einzelnen Nerv im Ohr stimulieren kann, kann dies zu Husten führen. Aber das ist selten.
  • Verlust der Hörfähigkeit: Wenn sich übermäßig viel Ohrenschmalz in einem Ohr befindet, kommt es zu teilweisem oder totalem Hörverlust.
  • Juckreiz im Innern des Ohres, der geringfügig oder intensiv sein kann.
  • Ausfluss und übler Geruch aus dem Ohr.

 

Komplikationen bei Ohrenschmalzpfropfen

Komplikationen bei Ohrenschmalzpfropfen entstehen durch falsche Behandlung, zum Beispiel durch die Verwendung dünner Instrumente zur Reinigung des inneren Gehörgangs.

Risiken sind:

  • Durchlöchertes oder eingerissenes Trommelfell,
  • Ohreninfektionen,
  • Bleibende Taubheit,
  • Äußere Ohrenentzündung aufgrund von Traumen im Gehörgang.

 

Diagnose und Untersuchung des Ohrenschmalzpfropfes

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Ein Arzt kann einen Ohrenschmalzpfropf diagnostizieren:

  • Indem er sich die Symptome anhört, über die der Patient berichtet,
  • Indem er das Ohr mit dem Otoskop untersucht, einem Instrument mit einem Trichter und einer Lichtquelle, das der Untersuchung der Ohren dient.

Bei der körperlichen Untersuchung muss der Arzt berücksichtigen, dass die Neigung des äußeren Gehörgangs bei Kindern anders als bei Erwachsenen ist.

  • Bei Erwachsenen ist er von oben nach unten und von hinten nach vorn gerichtet.
  • Bei Kindern ist er eher horizontal gerichtet.

Wiederholter Ohrenschmalzpfropf
Bildet sich nach einer Entfernung öfter ein neuer Ohrenschmalzpfropf, kann die Ursache eine durch Aspergillus niger verursachte Pilzerkrankung sein, die den äußeren Gehörgang befallen hat.
Der Ohrenarzt sollte diese Möglichkeit als Differentialdiagnose in Betracht ziehen.
Bei der Untersuchung des Ohrenschmalzpfropfes im Labor kann man Pilzkolonien feststellen.
Die Pilze bilden trockene und geruchlose Massen.

 

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