Nierenschmerzen

Nierenschmerzen können Symptome verschiedener Krankheiten sein.
Die Nieren sind lebenswichtige, bohnenförmige Organe, die sich in den beiden Flanken befinden.
Die Hauptfunktionen der Nieren sind:

  • die Homöostase der Körperflüssigkeiten aufrechtzuerhalten;
  • das Blut zu filtern;
  • giftige Stoffe in Form von Urin aus dem Körper auszuscheiden.
  • die Überwachung der Konzentration von Elektrolyten wie Natrium und Kalium für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Verhältnisses im Körper.
Nierenschmerzen
Nierenschmerzen
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Inhalt

Lokalisierung von Nierenschmerzen

Die rechte Niere liegt etwas niedriger als die linke, was auf die Anwesenheit und Form der Leber zurückzuführen ist.
Dieser Unterschied macht es manchmal schwieriger, die exakte Position zu bestimmen, egal ob bei Männern oder Frauen.
Die Nieren befinden sich im retroperitonealen Bauchraum direkt unter dem Zwerchfell auf beiden Seiten.
Viele Frauen verwechseln diese Schmerzen mit den Schmerzen, die etwa eine Woche vor der Menstruation auftreten.

Nach der chinesischen Medizin sind die Nieren der Energiespeicher des Körpers und kontrollieren die sexuellen und reproduktiven Funktionen.

 

Anzeichen und Symptome, die gemeinsam mit Nierenschmerzen auftreten

Es handelt sich wahrscheinlich um Nierenerkrankungen, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Unregelmäßiger Urinfluss und beträchtliche Abnahme der ausgeschiedenen Urinmenge
  • Häufiges Wasserlassen
  • Blut im Urin
  • Fieber (Anzeichen für eine Infektion der Nieren)
  • Verstärkung der Schmerzen bei Druck oder Berühren des Rückenbereichs in Höhe der Nieren
  • Sichtbare Schwellung und Entzündung in diesem Bereich (geschwollener Bauch)
  • Schmerzen, die bis in den Unterbauch, ins Gesäß und in die Leistengegend ausstrahlen

 

 Nierenrinde,Bindegewebskapsel,Nierenkelche
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Wie kann man Nierenschmerzen von Rückenschmerzen unterscheiden?

Oft sind Schmerzen, die auf Nierenerkrankungen zurückgehen, intensiv und krampfartig, im Gegensatz zu den dumpfen Schmerzen, die von Rückenschmerzen durch Muskel- und Skelettprobleme im unteren Rückenbereich hervorgerufen werden.
Stechende und konstante Schmerzen, die positionsunabhängig sind und durch Nierenerkrankungen entstehen, werden Nierenkolik genannt.
Lumbale Rückenschmerzen sind in erster Linie zurückzuführen auf eine Verletzung der

  • Muskeln,
  • Bänder,
  • Bandscheiben

Wenn ein Patient über Schmerzen klagt, die nur bei Bewegung auftreten (zum Beispiel beim Beugen), handelt es sich wahrscheinlich eher um Muskel- als um Organschmerzen.

 

Ursachen für Nierenkoliken

Nierenschmerzen verspürt man im Rücken und in den Flanken bis auf Höhe der Leistengegend und sie sind meist stechend und äußerst stark.
Die verschiedenen Krankheiten, die diese Schmerzen verursachen können, sind:


Nierenbeckeninfektion: Sie ist als Pyelonephritis bekannt, eine Art bakterielle Infektion des Harntrakts (HWI), die Nierenschmerzen und -entzündungen verursacht. Die schmerzempfindliche Kapsel, die die Nieren umgibt, dehnt sich aus und die Nieren schwellen an.
Die Infektion kann akut oder chronisch sein. Die Wahrscheinlichkeit, eine Nierenbeckeninfektion zu bekommen, ist erhöht, wenn eine Person an Nierensteinen leidet. Die Infektion verursacht eine Schwellung der Nieren, was zu starken Schmerzen führt.
Zu den Hauptsymptomen gehören Bauchschmerzen, Rückenschmerzen und rechts- oder linksseitige Flankenschmerzen.
Bei einer Infektion können die starken Schmerzen eine Taubheit im betroffenen Bereich hervorrufen. Sie können von hohem Fieber und übelriechendem Urin begleitet sein.
Auch Kinder können von einer Niereninfektion betroffen sein.
Die Therapie einer Nierenbeckeninfektion besteht in der Verschreibung von Antibiotika. Der Arzt kann auch Schmerzmittel verabreichen, um die Schmerzen zu lindern.

 Nierensteine,Harnleiter,Nierenkelch,Papille
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Nierensteine: Eine der häufigsten Ursachen für Nierenschmerzen sind Nierensteine. Diese entstehen aufgrund der Kristallisation von Urin in kleine, steinharte Feststoffe als Folge der Veränderung des Gleichgewichts zwischen Flüssigkeiten und Mineralstoffen. Es gibt unterschiedliche Nierensteinarten, die sich aufgrund unterschiedlicher Mengen bestimmter Substanzen im Urin entwickeln können.
Nierengrieß ist eine Art Sand, der aus sehr kleinen Nierensteinen gebildet wird.
Wenn sie groß und hart sind, können sie die Harnleiter verschließen und den Urinfluss unterbrechen. In der Folge kann der Urin nicht ausgeschieden werden und verursacht eine Schwellung der Nieren.
Nierenschmerzen, die durch Nierensteine hervorgerufen werden, bezeichnet man als Kolik.

Folgende Symptome treten auf:

  • Der Schmerz beginnt  in der rechten oder linken Flanke und verlagern sich nach unten, wenn die Steine weiter zur Blase wandern.
  • Die betroffene Person kann auch unter Übelkeit und Erbrechen leiden.
  • Die Schmerzen sind stechend und konstant und können auch in der Nacht auftreten.
  • Blut im Urin.
  • Dunkler Urin.
  • Häufiges Wasserlassen.
  • Schmerzen beim Wasserlassen.

Nierensteine können mit Medikamenten behandelt oder chirurgisch entfernt werden.
Der Arzt verschreibt nichtsteroidale Entzündungshemmer, um die Schmerzen zu lindern.

Harnwegsinfekt (HWI): Der HWI ist eine weitere häufige Ursache für Nierenschmerzen und betrifft vor allem Frauen.
Gram-negative Bakterien sind die Hauptverantwortlichen für HWI. Die Infektion betrifft die Blase und heißt Zystitis, kann sich aber auch auf die Nieren ausbreiten. Zu den Symptoen gehören:

Zur Behandlung dieser Erkrankung werden Antibiotika verschrieben.

 

Ursachen für dumpfe Nierenschmerzen

Oft sind Nierenschmerzen stark und intensiv. Manche Personen können aber auch nur einen dumpfen Schmerz verspüren.
Es gibt bestimmte Erkrankungen, die diese Art Nierenschmerzen hervorrufen können.

Polyzystische Niere
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  • Polyzystische Nierendegeneration (PKD): eine genetische Nierenerkrankung, die aufgrund der Bildung zahlreicher Zysten im Laufe der Jahre zur Vergrößerung der Nieren führt.
    Eine polyzystische Niere kann dumpfe und intensive Nierenschmerzen verursachen, die im vorderen Bauch und im Kreuz wahrgenommen werden, außerdem Blut im Urin, Bluthochdruck und häufiges Wasserlassen.
    Zu den Komplikationen gehören Harnwegsinfektionen und Niereninsuffizienz.
    PKD wird mit Dialyse und Nierentransplantation behandelt.
  • Nierentumor: In seltenen Fällen kann sich ein Tumor so sehr ausbreiten, dass er aufgrund der übermäßigen Dehnung die Nierenkapsel beschädigt. Das kann intensive und stechende Schmerzen hervorrufen.
    Der Tumor kann chirurgisch entfernt werden.
  • Blockierung der Harnwege: Einige Erkrankungen wie die bilaterale chronisch obstruktive Uropathie oder die Prostatavergrößerung können zum Verschluss der Harnwege führen.
    Die Therapie hängt von der Ursache der Behinderung ab.
  • Ein Trauma kann zu Nierenschmerzen führen. Dazu muss es nicht direkt an den Nieren erfolgen, sondern kann auch auf einen Sturz aus großer Höhe oder einen Sturz auf das Kreuzbein verursacht sein.
  • Eine übermäßig proteinhaltige Ernährung kann die Nieren überfordern und Schmerzen verursachen. In diesem Fall ist es ratsam, wenig Fleisch, Fisch oder Eier zu essen.
  • Läsionen und Nierenerkrankungen (wie akute oder chronische Niereninsuffizienz) können Nierenschmerzen verursachen.
    Oft wird die Niereninsuffizienz als eine stille Krankheit bezeichnet, da sie in der Anfangsphase schwerlich bemerkt wird.
    Wer unter Nierenversagen leidet, kann Schmerzen verspüren.
  • Andere Ursachen für Nierenschmerzen sind Nierentuberkulose und einfache Nierenzysten.

 

Nierenschmerzen während der Schwangerschaft

Nierenschmerzen zu Beginn einer Schwangerschaft treten als stechende Schmerzen im unteren Rücken- oder Bauchbereich auf.
Sie können vor allem auf zwei Ursachen zurückgeführt werden: eine Harnwegsinfektion oder eine Niereninfektion.
Das Erkennen der Symptome dieser Erkrankungen und eine sofortige Behandlung sind entscheidend, da beide Erkrankungen für Mutter und Kind lebensgefährlich sein können.
Schmerzen im Nierenbereich können ein Symptom der ersten Schwangerschaftswochen sein, zusammen mit:

Nicht immer bedeutet dieses Symptom, dass die Frau schwanger ist. Manche Frauen verspüren Nierenschmerzen auch während des Eisprungs oder wenige Tage vor der Menstruation.

 

Nieren,Schmerz,Morgen
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Nierenschmerzen am Morgen

Nierensteine
Diese Erkrankung ruft starke Schmerzen an den Nieren, im Unterbauch und am Rücken hervor.
Die erhöhte Menge an Calcium und Harnsäure in den Nieren sammelt sich im Körper in Form von Steinen an.
Menschen, die wenig trinken, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, unter dieser Störung zu leiden. Sie kann auch aufgrund einer Dehydratation nach längerem Joggen auftreten.
Der Schmerz variiert in Abhängigkeit von der Größe der Nierensteine.
Zu den typischen Symptomen bei Nierensteinen gehören:

Niereninfektion
Die Nierenbeckeninfektion oder Pyelonephritis ist eine weitere Hautpursache für morgendliche Nierenschmerzen auch nach dem Aufwachen.
Diese bakterielle Infektion ensteht, wenn Urin wieder in den Harnleiter zurückgedrückt wird.
Menschen mit Nierensteinen haben ein hohes Risiko für Nierenbeckeninfektionen.
Symptome einer Nierenbeckeninfektion sind:

  1. starke Bauch- und Rückenschmerzen,
  2. schmerzhaftes Wasserlassen,
  3. Schüttelfrost,
  4. Übelkeit,
  5. Erbrechen,
  6. hohes Fieber.

Harnwegsinfektion (HWI)
Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die in den Harnwegen entsteht.
Nach der Schulmedizin ist das Bakterium Escherichia Coli (E. Coli) die häufigste Ursache für diese Infektion, vor allem bei Frauen.
Zu den wichtigsten und eindeutigsten Symptomen von HWI gehören:

  1. Blut im Urin;
  2. Nierenschmerzen;
  3. Schwierigkeiten beim Wasserlassen.

Nierentumor
Ein unkontrolliertes Wachstum und die Vermehrung von Körperzellen verursachen den Nierentumor. Die genaue Ursache für Nierenkrebs ist noch unbekannt.
Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist die am häufigsten auftretende Art von Nierenkrebs.
Zu den Symptomen einer renalen Neoplasie gehören:

  1. Schmerzen unter den Rippen auf der rechten oder linken Seite
  2. Schmerzen im unteren Rückenbereich
  3. Starke Müdigkeit
  4. Gewichtsverlust
  5. Fieber
  6. In fortgeschrittenem Stadium spürt man eine Masse auf Höhe der Flanke
  7. Blut im Urin (Hämaturie)
 Tumor,Niere,Lymphknoten
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Was sollte man tun? Therapie bei Nierenschmerzen

Man muss sich einer gründlichen ärztlichen Untersuchung zur Diagnostizierung der Erkrankung unterziehen.

  • Die Verabreichung von Schmerzmitteln zur Schmerzlinderung ist sicherlich nicht die beste Methode, um diese Erkrankungen zu heilen.
  • Gegen Fieber und Nierenkoliken kann der Arzt Paracetamol (ben-u-ron) und ein Spasmolytikum (Buscopan) verschreiben.
  • Entzündungshemmende Medikamente zum Eindämmen der Entzündung, wie Ketoprofen (Gabrilen), können Schmerzen und Schwellung lindern.
  • Die Verwendung von Antibiotika ist angezeigt, um eine bakterielle Infektion zu bekämpfen, während eine umfangreiche Therapie erforderlich ist, um schwere Nierenprobleme zu behandeln.
  • Wenn der Patient wiederholt starke Schmerzattacken hat, kann der Arzt den Gesundheitszustand analysieren und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen, darunter fallen Dialyse oder chirurgischer Eingriff.
  • Die extrakorporale Lithotripsie (Stoßwellentherapie) oder perkutane Nephrolithotomie dienen der Entfernung von Nierensteinen.
    Die Lithotripsie sieht die Verwendung von Stoßwellen vor, um die Steine zu zerstören, während die perkutane Nephrolithotomie ein Verfahren ist, bei dem ein chirurgisches Instrument, ein sog. Nephroskop, über einen kleinen Einschnitt am Rücken eingeführt wird, um den Nierenstein zu zertrümmern und zu entfernen.

 

Diät und Ernährung bei Nierenschmerzen

Auch wenn die medikamentöse Therapie oder andere Behandlungsmöglichkeiten Nierenerkrankungen heilen können, ist es dennoch unerlässlich, auch den Lebensstil zu verändern.

Einige dieser natürlichen Heilmittel können helfen, die Schmerzen zu lindern, andere beugen zukünftigen Schmerzen vor.

Es gibt zwei Ernährungsmethoden, die vielen Menschen geholfen haben, Nierenprobleme zu lösen:

  1. die Blutgruppendiät von Dr. D`Adamo/Mozzi;
  2. die vegane Ernährung/Rohkostdiät, die von Hygienikern und Naturmedizinern empfohlen wird.

Blutgruppendiät
Nach dieser Ernährungstheorie können einige Lebensmittel bei Angehörigen einer bestimmten Blutgruppe Symptome und Krankheiten verursachen, während sie von den anderen sorglos verzehrt werden können.
Es gibt jedoch Nahrungsmittel, die grundsätzlich Nierenprobleme hervorrufen können, wie:

  • Milch und Milchprodukte (beispielsweise können sie die Bildung von Nierenzysten begünstigen);
  • süße Cremespeisen;
  • Getreide, vor allem wenn es Gluten enthält;
  • Tee und Kaffee;
  • Obst – zuweilen sollte es gekocht verzehrt werden.

Man muss nicht viel Wasser trinken, im Gegenteil, ein halber Liter täglich ist mehr als ausreichend.

Vegane Ernährung/Rohkostdiät
Nach der Naturmedizin von Lezaeta und der Gesundheitshygiene von Shelton werden Infektionen nicht durch die Übertragung von Bakterien, Pilze, Parasiten usw. verursacht, sondern durch die Verdauung von tierischen Proteinen, die die Fäulnis im Darm und die Symptome hervorrufen.
Als Folge entsteht eine Umgebung, in der diese Mikroorganismen wachsen und sich vermehren können, die der Körper für die Verdauung und zur Beseitigung der Abfallstoffe benötigt.

Nach dieser Theorie lassen sich Infektionen, Nierensteine, Zysten usw. durch folgende Maßnahmen behandeln:

  1. In der akuten Phase kann der Patient eine Fastenkur einhalten, wenn keine Kontraindikationen bestehen, wie Schwangerschaft, Organtransplantation, Bulimie oder Tumoren, die eine starke Schwächung des Körpers hervorrufen.
  2. In der subakuten Phase sollte eine Ernährung befolgt werden, die auf Obst und rohem Gemüse, Hülsenfrüchten, Samen und Nüssen basiert.

Verarbeitete und transformierte Produkte, Süßspeisen und Würzsaucen sollten vom Speiseplan gestrichen werden.
Fleisch und tierische Proteine verlangsamen die Verdauung und führen zu Fäulnis im Darm, deshalb sind sie möglichst zu vermeiden.

Nach den Hygienetheorien sollte man wenig trinken, weil im verzehrten Obst viel Flüssigkeit enthalten ist.

Ernährung nach der Schulmedizin

Wasser trinken
Nach der Schulmedizin neigen die im Urin vorhandenen Salze und Mineralien dazu, zu kristallisieren und Nierensteine zu bilden, wenn man nicht ausreichend viel Wasser trinkt.
Die erhöhte Zufuhr von Flüssigkeiten begünstigt die Ausscheidung der Steine mit dem Urin.
Früchte wie Trauben, Wassermelone und Heidelbeeren enthalten viel Wasser und wirken als Diuretika.
Daher ist der Verzehr dieser Früchte nützlich.

Zitronensaft hilft, Nierensteine zu zersetzen.
Die Wassermelone enthält viel Kalium und verhindert die Bildung von Nierensteinen.
Heidelbeeren erhöhen den Säuregehalt des Urins und töten Bakterien ab, die Niereninfektionen verursachen könnten.

Zu meidende Speisen
Laut Schulmedizin kann der Verzehr von Lebensmitteln, die viel Calciumoxalat enthalten, das Risiko der Entwicklung von Nierensteinen erhöhen.
Daher sollten diese Lebensmittel vermieden werden.
Man sollte den Verzehr von folgenden Lebensmitteln einschränken:

  • Kichererbsen
  • Rote Beete
  • Spinat
  • Okra
  • Süßkartoffeln
  • Kokosnuss
  • Blumenkohl
  • Rüben
  • Karotten

Auch Tee und Kaffee sollte man nur in Maßen trinken, da koffeinhaltige Getränke zu Dehydratation führen können.

 

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