Symptome bei Schlaganfall

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Symptome eines Schlaganfalls (oder Hirninfarkts) treten auf, wenn der Blutstrom im Gehirn unterbrochen wird.

Das Hirngewebe verbleibt ohne Sauerstoff und Nahrungsstoffe.

Nach wenigen Minuten beginnen die Gehirnzellen abzusterben.
Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Eine frühzeitige Behandlung ist sehr wichtig. Ein schnelles Einschreiten verhindert schwerwiegende zerebrale Verletzungen.

Ärztin,Neurologe,Kardiologe
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Inhalt

Klassifikation des Schlaganfalls

  • Ein ischämischer Schlaganfall wird durch eine Ischämie oder den Verschluss einer Arterie verursacht. 80% der Schlaganfälle werden durch einen Gefäßverschluss verursacht.
  • Ein hämorrhagischer Schlaganfall ist durch eine intrazerebrale Blutung gekennzeichnet. Eine zerebrale Hämorrhagie tritt auf, wenn ein Gefäß im Gehirn zerreißt und sich das Blut mit dem Liquor vermischt. Der hämorrhagische Schlaganfall tritt in etwa 20% der Fälle auf und schließt auch das Zerreißen eines zerebralen Aneurysmas mit ein.
    In der Schwangerschaft ist das Risiko für einen Schlaganfall relativ niedrig. Tatsächlich tritt er bei etwa 2,5 von 100.000 schwangeren Frauen auf (Kittner et al. – 2006).

 

Zeichen und Symptome des Schlaganfalls erkennen

Die Anzeichen und Symptome eines Schlaganfalls sind von Mensch zu Mensch verschieden.
Alle Symptome beginnen plötzlich.
Jeder Gehirnbereich steuert einen Teil des Körpers. Je nach der Zone des Gehirns, in denen sich der Schlaganfall ereignet hat, sind die Symptome unterschiedlich.
Die Schwere der Symptome hängt von der Schädigung ab.

Die Hauptsymptome des akuten Schlaganfalls kann man an dem englischen Wort FAST ableiten (Face-Arms-Speech-Time): Gesicht-Arm-Sprache-Zeit.

  • Gesicht – Die Gesichtsmuskeln verlieren auf einer Gesichtshälfte ihre Kraft. Die Person kann nicht lächeln oder eines der Augenlider sinkt über das Auge.
  • Arm – Oft kann die vom Schlaganfall betroffene Person den Arm nicht anheben und in einer Position halten. Sie kann ein Kribbeln in der Hand verspüren.
  • Sprache – Beim Sprechen kann eine betroffene Person die Worte „verschlucken“. In schwerwiegenden Fällen kann die Person überhaupt nicht sprechen.
  • Zeit – Der Notruf 112 muss sofort gerufen werden, wenn diese neurologischen Anzeichen oder Symptome auftreten, um das Leben des Betroffenen zu retten.

Jeder Mensch sollte die Symptome eines Schlaganfalls kennen, denn dieser betrifft zwar vor allem ältere Menschen, könnte aber auch bei jüngeren auftreten.
Ein Schlaganfall bei Kindern ist sehr selten, doch kann er sich auch bei Neugeborenen ereignen. In diesem Fall ist es schwer, die Symptome zu bemerken.

Andere Symptome sind im Folgenden aufgelistet:

  • Hemiplegie, das ist ein Taubheitsgefühl, eine Schwäche oder eine Lähmung auf nur einer Körperseite
  • plötzlicher Sehverlust (aufgrund eines Infarkts im Okzipitallappen des Gehirns)
  • Schwindel
  • Sprachstörungen
  • Verständnisschwierigkeiten
  • Gleichgewichts- und Koordinationsverlust
  • Schluckstörungen
  • starker Kopfschmerz

 

‘Mini-Schlaganfall’ oder transitorische ischämische Attacke (TIA)

Die Symptome einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) sind dieselben wie bei einem Schlaganfall, dauern jedoch weniger als 24 Stunden an.
Die Symptome verschwinden danach vollkommen.
Man darf eine TIA nicht ignorieren, denn sie ist ein Signal für Durchblutungsprobleme im Gehirn.
1 Mensch von 10, die eine TIA hatten, hat eine weitere in den folgenden vier Wochen.
Nach einer TIA sollte man so schnell wie möglich seinen Hausarzt aufsuchen oder in ein Krankenhaus gehen.

Vermutet man einen Schlaganfall, sollte man die Person zum Lächeln auffordern.
Sind die Lippen beim Lächeln nicht symmetrisch, hat die Person einen Schlaganfall erlitten.

 

Ursachen eines leichten Schlaganfalls

Die häufigste Ursache für einen leichten Schlaganfall ist eine verminderte Blutversorgung des Gehirns.
Hauptgrund sind ein Gerinnungsproblem, eine Anhäufung von Cholesterin und hoher Blutdruck.
In schwerwiegenden Fällen blockiert ein Thrombus oder ein Embolus die Durchblutung.

Symptome bei Schlaganfall
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Komplikationen und Folgen des Schlaganfalls


Ein Schlaganfall kann zu einer vorübergehenden oder dauernden Behinderung führen. Das hängt von der Dauer ab, in der das Gehirn nicht ausreichend mit Blut versorgt war.
Mögliche Komplikationen sind:

  • Lähmungen oder Bewegungsverlust der Muskeln. Eine Körperseite kann vollständig gelähmt sein oder die Kontrolle über einige Muskeln geht verloren.
    Physiokinesitherapie hilft, die täglichen Aktivitäten (laufen, essen und anziehen) durchzuführen.
  • Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken.
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    Ein Schlaganfall kann zum Verlust der Muskelkontrolle führen, die Mund und Rachen bewegen.
    Der Mund kann „schief“ sein, weil die Muskeln, die die Lippen unterstützen, auf einer Seite gelähmt sind.
    Sprechen und schlucken kann schwierig sein und es können Probleme bei folgenden Aktivitäten auftreten:

    • Sprachverständnis
    • Lesen
    • Schreiben
  • Gedächtnisverlust und Denkschwierigkeiten.
    Viele Menschen, die einen Schlaganfall hatten, haben ihr Gedächtnis verloren. Andere können das Bewusstsein verlieren.
  • Emotionale Probleme. Menschen, die einen Schlaganfall hatten, können Schwierigkeiten bei der Kontrolle der eigenen Emotionen haben. Oftmals sind sie depressiv (Kumar ET AL. – 2010).
  • Epilepsie. Nach einem Schlaganfall können Krampfanfälle auch bei Menschen, die zuvor niemals diese Störung hatten, auftreten.
  • Schmerzen. Die Betroffenen, die einen Schlaganfall erlitten haben, haben Beschwerden, Taubheitsgefühl und andere seltsame Empfindungen. Verursacht ein Schlaganfall einen Sensibilitätsverlust im linken Arm, kann in diesem Arm ein Ameisenkribbeln verspürt werden.
  • Andere Personen reagieren empfindlich auf Temperaturveränderungen, vor allem bei Kälte. Diese Komplikation entwickelt sich viele Wochen nach dem Schlaganfall, verbessert sich aber im Laufe der Zeit. Wenn der Schmerz durch ein Problem im Gehirn verursacht wird, gibt es nicht viele Behandlungsmöglichkeiten.

  • Veränderungen im Verhalten und bei der eigenen Körperpflege. Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, werden introvertierter und suchen weniger Gesellschaft. Oft wird dies von impulsivem Verhalten begleitet.
    Oftmals benötigen sie Hilfe bei der Körperpflege und den täglichen Aufgaben.

 

Was tun?

Der Arzt muss ein Programm zur Wiederherstellung und zur Prävention eines Rezidivs (Rückfall) aufstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es die Zusammenarbeit zwischen dem Neurologen und dem Kardiologen.

Mehr lesen:

Bibliographie:

  1. Lancet Neurol. 2010 Jan;9(1):105-18. doi: 10.1016/S1474-4422(09)70266-2. Medical complications after stroke. Kumar S1, Selim MH, Caplan LR.
  2. Steven J. Kittner, M.D., M.P.H. Et al. PREGNANCY AND THE RISK OF STROKE. N Engl J Med. 1996 Sep 12; 335(11): 768–774. doi:  [10.1056/NEJM199609123351102]