Nebenwirkungen von Kortison

Nebenwirkungen von Kortison
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Die Nebenwirkungen von Kortison müssen vor der Einnahme geprüft werden.

Allergien
Man sollte den Arzt darüber informieren, wenn Überempfindlichkeitsreaktionen, Allergien auf Arzneimittel dieser Gruppe oder auf andere Medikamente bestehen.
Man sollte dem Arzt auch mitteilen, ob man unter anderen Formen einer Allergie leidet, zum Beispiel auf Haustiere, Konservierungsmittel oder Lebensmittelfarbstoffe.


Bei nicht verschreibungspflichtigen Produkten sollte man die Packungsbeilage und Hinweise über die Inhaltsstoffe aufmerksam lesen.

Kinder
Kortikosteroide sind bei Infektionen wie Windpocken oder Masern kontraindiziert und können für Kinder, die sie einnehmen, gefährlich sein. Kortison kann auch das Wachstum von Kindern und Jugendlichen verlangsamen oder stoppen, vor allem, wenn die Einnahme über längere Zeit erfolgt.
Ehe dieses Medikament an Kinder oder Jugendliche verabreicht wird, muss mit dem Kinderarzt gesprochen werden und die Anweisungen des Arztes müssen aufmerksam befolgt werden.

Ältere Menschen
Ältere Patienten haben eine größere Wahrscheinlichkeit, eine arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) oder eine Osteoporose (Knochenerkrankung) durch Kortison zu entwickeln. Frauen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, die Knochenkrankheit zu entwickeln.

Schwangerschaft
Studien über Geburtsschäden, wenn Frauen während der Schwangerschaft Kortikosteroide eingenommen haben, wurden bei Menschen nicht durchgeführt.
Doch Studien an Tieren haben gezeigt, dass Medrol zu Geburtsschäden führen kann.

Stillen
Kortisone gehen in die Muttermilch über und können Wachstumsprobleme oder andere unerwünschte Wirkungen bei Kindern während der Stillzeit verursachen.
Je nach Medikamentenmenge, die täglich eingenommen wird, kann es erforderlich sein, eine andere Medizin zu nehmen oder während der Behandlung das Stillen zu unterbrechen.

 

Inhalt

Was sind Nebenwirkungen und unerwünschte Eigenschaften von Kortison?

Die starke Wirkung des Kortisons kann zu starken Nebenwirkungen führen, ähnlich dem Morbus Cushing, der durch eine Fehlfunktion der Nebennieren mit der Folge einer Überproduktion an Cortisol gekennzeichnet ist.


Die Liste der potentiellen Nebenwirkungen umfasst:

  • Erhöhung von Appetit und Körpergewicht, macht also dick
  • Wasserretention
  • Fetteinlagerungen in Brust, Gesicht, am oberen Rücken und Bauch
  • Retention von Wasser und Natrium, was zu Beinschwellungen führt
  • Arterieller Bluthochdruck (Hypertension)
  • Diabetes, weil sich der Blutzucker erhöht
  • Schwarze und blaue Stellen auf der Haut
  • Verlangsamter Heilungsprozess bei Hautverletzungen
  • Frauen können eine Verzögerung des Menstruationszyklus erfahren
  • Osteoporose
  • Sehstörungen, wie die Katarakt (grauer Star) der Augen
  • Hautveränderungen, wie Akne
  • Muskelschwäche
  • Verdünnung der Haut
  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Infektionen
  • Ulcera des Magens
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Übelkeit
  • Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit
  • Psychische Probleme, wie Depression
  • Krise der Nebennieren (Addisionkrise)
  • Erythem, Rötung, Urtikaria und Juckreiz bei längerem Aufenthalt in der Sonne
  • Lymphozytenverminderung im Blut
  • Hohe Kortisondosen können Schäden an der Leber verursachen, denn sie führen zur Hepatotoxizität
  • Herpes simplex, es sei denn, sie werden unter ärztlicher Kontrolle mit anderen Medikamenten kombiniert

Die unerwünschten Eigenschaften können verringert (doch nicht vermieden) werden, indem den Anweisungen des Arztes Folge geleistet wird und die niedrigste mögliche Dosis eingehalten wird.
Wichtig ist die Wahl der richtigen Dosis, indem mehrere Dosen eingenommen werden oder die Einnahme ohne Planung beendet wird.


Um manche Entzündungen zu behandeln, bevorzugen Ärzte die Verordnung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (Ibuprofen, Naproxen, Aspirin usw.), weil sie weniger Nebenwirkungen haben, auch wenn sie weniger leistungsfähig als Kortison sind.

In Bezug auf Kinder gibt es außer den Nebenwirkungen von Erwachsenen einige, die mit dem Knochengerüst verbunden sind. Denn tatsächlich kann die längere Einnahme von Kortison zu Wachstumsverzögerung führen, die Skelettreifung verlangsamen und zur Verminderung der Kalkdichte in den Knochen (Osteopenie) führen.

Kortikosteroide der neuesten Generation, wie Deflazacort, haben weniger Nebenwirkungen, doch sollten sie stets unter Aufsicht des Arztes eingenommen werden.

Tabletten haben eine allgemeine Wirkung auf den Körper und provozieren mehr Nebenwirkungen als topische Produkte (Cremes oder Salben), die lokal aufgetragen werden und weniger ins Blut gelangen.
Auch sind kortisonhaltige Medikament, die inhaliert werden, weniger schädigend gegenüber denen, die oral eingenommen werden.
Selten wird Kortison intravenös verabreicht, außer bei der Behandlung der Multiplen Sklerose.

 

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Ehe man kortisonhaltige Medikamente nimmt, muss man den Arzt über alle frei verkäuflichen oder verordneten Medikamente informieren, die man bereits einnimmt, im besonderen:

  1. Aspirin,
  2. Medikamente gegen Arthritis,
  3. Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer),
  4. Diuretika,
  5. Rifampicin,
  6. Phenobarbital,
  7. Östrogene (zum Beispiel die Pille zur Schwangerschaftsverhütung),
  8. Phenytoin,
  9. Ketoconazol,
  10. Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR) (Narita et al. – 2007).
  11. Medikamente bei Diabetes.

Man sollte ohne die Zustimmung des Arztes oder Apothekers rezeptfreie oder rezeptpflichtige Medikamente weder einnehmen, noch ihre Einnahme beenden.

Bei Prednison besteht eine Wechselwirkung mit den folgenden Medikamentenarten:

  • Blutgerinnungshemmer (Antikoagulantien): Kortison kann die antikoagulierende Wirkung verstärken oder abschwächen
  • Medikamente bei Diabetes (Sulfonylharnstoffe)
  • Makrolide
  • Antiepileptika oder Barbiturate
  • Diltiazem (Calziumantagonist)
  • Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR)

Wechselwirkungen mit Betamethason bestehen bei folgenden Medikamenten:

  • Orale Antikoagulantien
  • Anticholinesterasen
  • Amphotericin B
  • NSAR
  • Diuretika
  • Kontrastmittel

 

Vorsichtsmaßnahmen

Der Arzt muss den Verlauf der Erkrankung bei regelmäßigen Kontrollbesuchen verfolgen. Zudem muss die Verbesserung der klinischen Situation nach Absetzen des Medikamentes beobachtet werden, da manche Effekte weiterhin noch bestehen bleiben können.

Für Diabetiker

Dieses Medikament kann den Glukosespiegel (Zuckerspiegel) im Blut beeinflussen. Ändern sich die Testergebnisse bei der Untersuchung des Glukosegehalts in Blut oder Urin oder bestehen Zweifel, muss ein Arzt konsultiert werden.

Nebenwirkungen von Kortison
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Für Patienten, die kortisonhaltige Medikamente durch Infiltration in Gelenke anwenden
Werden Kortikosteroide in ein Gelenk injiziert, darf das Gelenk für einige Zeit nicht zu viel Stress ausgesetzt oder zu stark belastet werden, auch wenn es bereits besser geht. Man sollte den Arzt fragen, ab wann man wieder arbeiten oder Sport treiben kann.

Doping

Kortison wird als Dopingmittel benutzt, denn es hat eine starke entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung, erhöht die Aggression und bekämpft Müdigkeit.
Die Einnahme von Kortikosteroiden kann sportliche Leistungen verbessern.

 Vergessene Einnahme

Wenn man täglich Kortison einnimmt und aus Versehen eine Dosis auslässt, sollte man die Tablette oder das Granulat einnehmen, sobald man daran denkt. Es sollte jedoch nicht mehr eingenommen werden, wenn die nächste Einnahme bereits ansteht.
Ist es bereits Zeit für die nachfolgende Dosis, muss die vorhergehende unterbleiben und mit dem Programm normal weiter verfahren werden.
Die Dosis nicht verdoppeln, um die verspätete Einnahme wieder aufzuholen.
Eine andere Möglichkeit: hat man eine Dosis übersprungen, den Arzt oder Apotheker kontaktieren.
Eine Veränderung der Kortisoneinnahme kann erforderlich sein.

 

Wie werden die kortisonhaltigen Medikamente abgesetzt?

Die Kortisoneinnahme muss schrittweise reduziert werden, um den Nebennieren (die sich oberhalb der Nieren befinden) die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Produktion des natürlichen Cortisols wieder aufzunehmen.

Man darf die Einnahme der Dosis nicht zu schnell einstellen, denn damit kann man eine Nebennierenkrise (mit potentiell tödlicher Wirkung, verursacht durch einen unzureichenden Cortisolspiegel) auslösen.
Manchmal wird die Dosis jeweils um ein Milligramm verringert, um einem Wiederauftreten der Erkrankung vorzubeugen, oder man geht von einer ganzen Tablette auf eine halbe und dann auf ein Viertel über.

Werden Steroide nur für kurze Zeit eingenommen, erfolgt das Ausschleichen (schrittweise Reduzierung) viel schneller und die Dosisverringerung kann größer sein
Eine andere mögliche Komplikation beim Absetzen der Dosis ohne schrittweise Verringerung ist das Steroid-Absetzsyndrom. Das ist eine heftige Reaktion des Körpers auf das Absetzen des Medikamentes.
Die Entzugserscheinung kann Fieber, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen hervorrufen, so dass es für den Arzt schwierig wird, zwischen Entzugserscheinung und Wiederauftreten der Erkrankung zu unterscheiden.

Wie lange dauern die Nebenwirkungen? Wann gehen sie vorüber?

Manche Symptome sind nur vorübergehend und enden sofort nach Beendigung der Therapie, zum Beispiel Übelkeit, Schwäche, hoher Blutdruck, Wassereinlagerungen und psychische Symptome (wie Schlaflosigkeit).
In gewissen Fällen können Kortikosteroide langanhaltende Folgen verursachen, zum Beispiel Osteoporose, Katarakt und Nebennierenstörungen.

 

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