Mittel gegen Rückenschmerzen

Mittel gegen Rückenschmerzen

Zum oberen Rückenbereich zählen Schultern und auch die Halswirbelsäule. Schmerzen im Lendenwirbelbereich deuten auf einen Hexenschuss hin.

 

Inhalt

Schreckgespenst Hexenschuss. Woher kommt er? Wie kann ihm vorgebeugt werden?

Zunächst einmal sei der Hexenschuss bei seinem „richtigen“ Namen genannt.

mittel gegen rueckenschmerzen
Abbildung 1: pixabay.com © bykst (CC0 Public Domain)

In medizinischen Fachbüchern nämlich findet man diesen akut auftretenden Schmerz unter dem Fachbegriff Lumbago (alternativ: akute Lumbalgie).
Seinen fast schon unheimlich klingenden Spitznamen hat er deswegen bekommen, weil meist eine abrupte, oft unbedachte Alltagsbewegung Auslöser für den stechenden Rückenschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule ist.
Was sich genau dahinter verbirgt und wie man einem Hexenschuss vorbeugen kann, soll Thema dieses Beitrags sein.

Ursachen eines Hexenschuss‘

Der Hexenschuss gilt als häufigste Form von Rückschmerzen in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen.
Der Grund dafür, dass ältere Personen häufiger verschont bleiben, liegt in deren Unbeweglichkeit.
In punkto Hexenschuss ist genau dieser Zustand nämlich hilfreich, weil typische Hexenschuss-Bewegungen seltener vorkommen.
Dies können zum Beispiel ruckartige Bewegungen beim Aufstehen am Morgen, beim Bücken, beim Tragen von Kartons und Getränkekisten und beim Entladen des Kofferraums sein.
Laut der Uniklinik Ulm entsteht allein beim Tragen einer Getränkekiste bereits ein Druck von 23 bar, dem die Bandscheiben beim Anheben jeder Kiste standhalten müssen.
Das heißt auch, dass die Lendenwirbel genau in diesem Moment einem Gewicht von 422 Kilogramm standhalten müssen.

Häufig kommt zur abrupten Bewegung noch eine Drehung hinzu, eine Verrenkung oder etwa eine ungünstige Körperhaltung – und der stechende Schmerz, der fast zur Bewegungslosigkeit führt ist da.
Der Schmerz entsteht dadurch, dass sich Wirbelgelenke blockieren, verhaken oder sich die Muskulatur zerrt und verkrampft. Die Folge: Nerven werden eingeklemmt.
So kommt der stechende Schmerz zustande.

Doch natürlich liegt es nicht an der „falschen“ Bewegung selbst, die oft als Grund bzw.
Auslöser für einen Hexenschuss angesehen wird. Häufig ist ein Hexenschuss ein Anzeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung oder eine krankhafte Veränderung an der Wirbelsäule. Diese Ursachen nennen Mediziner:

  • Bandscheibenvorfall, Bandscheibenvorwölbung
  • Blockade in der Lendenwirbelsäule
  • Entzündungen in der Lendenwirbelsäule
  • Muskelverspannungen
  • Muskelzerrungen
  • Quetschungen, Einklemmung des Ischias-Nervs
  • Tumore in der Lendenwirbelsäle
  • Verschleißerscheinungen an den Wirbelgelenken
  • Zerrung in der Lendenwirbelsäule

Grundsätzlich gehen Experten davon aus, dass die starken Schmerzen binnen ein bis zwei Tagen abgeklungen sein müssten.
Salben und Gels können helfen, eine Schmerztherapie zu initiieren und so die Beschwerden direkt nach dem Hexenschuss zu lindern.
Ist dies nicht der Fall oder verstärken zusätzliche Faktoren wie Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle den Schmerz, ist von einer schwerwiegenderen Ursache auszugehen – und umgehend in Arzt aufzusuchen.

Behandlungsmethoden nach einem Hexenschuss

rmnBeim CT können schwerwiegendere Erkrankungen festgestellt werden
Beim CT können schwerwiegendere Erkrankungen festgestellt werden.
Abbildung 2: pixabay.com © edusoft (CC0 Public Domain)

Häufig ist nicht ad hoc festzustellen, worin die Ursache für den Hexenschuss liegt.
Dann ist es das erklärte Ziel der Mediziner, zunächst die Schmerzen zu lindern. Medikamente, die die Entzündung hemmen, die Muskeln entkrampfen und den Schmerz lindern werden dann verschrieben.
Unterstützend kann die Rückenmuskulatur durch Wärmeeinwirkung gelockert werden.
In aller Regel gehen Hexenschuss-Patienten erst dann zum Arzt, wenn die Schmerzen nicht binnen drei Tagen erträglicher werden.

Beim Allgemeinmediziner werden dann eine Sensibilitätsprüfung sowie eine Überprüfung der Muskelreflexe durchgeführt.
Wird eine schwerwiegendere Krankheit vermutet, werden in der Regel Röntgenaufnahmen gemacht. Auch Ultraschall, CT und MRT sind gängige Methoden, die auf der Suche nach der Ursache des Hexenschusses angewendet werden. Massagen, Dehnübungen, Chirotherapie, Ergotherapie sowie Akupunktur und Entspannungsverfahren sind gängige langfristige Behandlungsmethoden, die den Hexenschuss nicht nur kurieren sollen, sondern einem weiteren Hexenschuss auch vorbeugen sollen.

Darum kann Sport helfen

“Wir gehen heute davon aus, dass diese unspezifischen Rückenschmerzen verursacht werden durch eine muskuläre Dysbalance, also ein Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Muskelgruppen“, erklärte Dr. Ulf Marnitz, Orthopäde an einem Berliner Rückenzentrum, gegenüber der ARD und räumt damit sogleich mit dem Vorurteil auf, dass es sich bei einem Hexenschuss um das Resultat von Verschleißerscheinungen handeln könnte.

Vielmehr sei eine Lebensweise, bei der regelmäßiger Sport nicht integriert ist, mit ein Grund, dass der Hexenschuss nach wie vor die Volkskrankheit Nummer 1 ist.
Schließlich haben die Muskeln (und insbesondere die Rückenmuskeln) gleich zwei Hauptaufgaben: Sie sollen stabil sein und das Knochenskelett aufrecht halten und dabei so flexibel sein, dass sie jede Bewegung mitmachen.

Vor diesem Hintergrund sind auch die Folgen verständlich, die auftreten, wenn ein Teil der Muskulatur schwächer ist als der andere.
Dann nämlich kommt es zu einer unausgeglichenen Belastung. Ganz deutlich wird das, wenn die eingangs erwähnte Getränkekiste gestemmt wird.
Bei einer derart hohen Belastung wird eigentlich die Tiefenmuskulatur aktiviert. Eigentlich. Ist diese untrainiert und damit zu langsam, ist das schmerzvoll.

Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung eines Hexenschuss‘

Der gezielte Aufbau der Rückenmuskultur kann helfen, einen Hexenschuss vorzubeugen
Der gezielte Aufbau der Rückenmuskultur kann helfen, einen Hexenschuss vorzubeugen
Abbildung 3: pixabay.com © alvoi (CC0 Public Domain

Der Maßnahmenkatalog, der einem weiteren Hexenschuss vorbeugen soll, ist lang, er ist allumfassend und beginnt bei einer gesunden Ernährung, regelmäßigen Entspannungsphasen im Alltag und bei sportlicher Betätigung (idealerweise Schwimmen und Radfahren).
Ein gezieltes Rückenmuskeltraining sowie ein regelmäßiger Gang zum Physiotherapeuten können die Bemühungen unterstützen, einen Hexenschuss vorzubeugen.


Allumfassende Informationen werden im Rahmen einer Rückenschulung vermittelt.
Hierbei werden gesunde Bewegungsabläufe eingeübt und Tipps erteilt, wie Gefahrenpotentiale im Alltag zu vermeiden sind.
Die Stärkung der Muskulatur ist ein weiterer wesentlicher Punkt, den die Rückenschule aufgreift.

 

Mehr lesen: