Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration ist ein Abbau oder ein Riss der Makula im Auge.
Die Makula ist eine kleine Zone in der Netzhaut, ein lichtempfindliches Gewebe, das die hintere Seite des Auges bedeckt.


Die Makula ist der Netzhautteil, der dem zentralen Sehen dient und es ermöglicht, die kleinen Dinge im Detail deutlich zu erkennen.

Vor einigen Jahrzehnten basierten die gebräuchlichen Bezeichnungen auf dem klinischen Erscheinungsbild und dem Alter des betroffenen Patienten:

  • Senile Makulopathie
  • Senile Makuladegeneration
  • Diskoide Makuladegeneration

Die Bezeichnung „senil“ wird ab Hälfte der 80-er Jahre nicht mehr verwendet.

 

Inhalt

Klassifikation der Makuladegeneration

Die Makuladegeneration teilt sich auf in:

  • Trocken (nicht neovaskulär)
  • Feucht (neovaskulär)

 

Trockene oder atrophische Makuladegeneration (nicht neovaskulär)

Hierbei handelt es sich um die Anfangsphase der Erkrankung, die hervorgehen kann aus:

  1. Alterung und Ausdünnung des Makulagewebes
  2. Pigmenteinlagerungen in der Makula
  3. Einer Kombination beider Phänomene

Die trockene Makuladegeneration wird diagnostiziert, wenn sich Drusen (Ansammlung von extrazellulärem Material) in oder um die Makula anhäufen.
Man geht davon aus, dass diese Flecke Ablagerungen oder Reste sind, die durch absterbendes Gewebe entstehen.
Bei der trockenen Makuladegeneration kann ein allmählicher zentraler Sehverlust auftreten, doch ist dieser gewöhnlich nicht so schwerwiegend, wie bei einer feuchten Makuladegeneration.
Doch kann die trockene Makuladegeneration langsam in die fortgeschrittene Phase der geographischen Atrophie übergehen.
Die geographische Atrophie besteht in der Degeneration der tieferen Netzhautzellen. Diese Zellen sind Bestandteil des retinalen Pigmentepithels.
Die geographische Atrophie kann zu schwerwiegendem Verlust des Sehvermögens führen.

 

Feuchte oder exsudative Makuladegeneration (neovaskulär)

In etwa 10% der Fälle entwickelt sich die trockene Degeneration zu dieser fortgeschritteneren Form, in der sich neue Blutgefäße unter der Netzhaut bilden, aus denen zudem Blut und Flüssigkeit austreten.

Dieser Verlust verursacht bleibende Schäden an den Zellen der lichtempfindlichen Netzhaut, die absterben und blinde Winkel im Bereich des zentralen Sehens bilden.

Die choroidale Neovaskularisation (CNV) ist der Prozess, der die feuchte Makuladegeneration und das anormale Wachstum der Blutgefäße verursacht.
Dies geschieht, weil der Körper versucht, ein Netz von Blutgefäßen zu bilden, um mehr Nährstoffe und Sauerstoff zur Netzhaut zu bringen.
Anstatt das Problem zu lösen, führt dieser Vorgang jedoch zu Vernarbungen und zum Verlust des zentralen Sehens.

Die feuchte Neovaskularisation teilt sich in zwei Kategorien auf:

  1. Okkult. Das Wachstum der Blutgefäße unter der Netzhaut ist bei einer okkulten CNV der feuchten Makuladegeneration nicht so ausgeprägt, der Verlust ist weniger offensichtlich und im Allgemeinen wird ein weniger schwerer Sehverlust verursacht.
  2. Klassisch. Wenn das Wachstum von Blutgefäßen und Narben sehr deutlich und die unter der Netzhaut zu sehenden Konturen umrissen sind, ist diese Art der feuchten AMD als klassische CNV bekannt, die gewöhnlich zu einem viel schwereren Sehverlust führt.

 

Risikofaktoren

Das Risiko der Makuladegeneration erhöht sich mit dem Alter.

Zu den hohen Risikofaktoren gehören:

  • Rauchen. Neueste Forschungen zeigen, dass Rauchen das Risiko verdoppelt.
  • Ethnische Zugehörigkeit. Kaukasier haben eine viel größere Wahrscheinlichkeit als Menschen afrikanischer Abstammung.
  • Geschlecht – eine Frau von 70 Jahren hat eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit wie ein gleichaltriger Mann.
  • Vererbung – Menschen mit einer Familienanamnese von Makuladegeneration haben ein viel höheres Risiko.
  • Medikamentennebenwirkungen. Einige Fälle von Makuladegeneration können Nebenwirkungen durch toxische Pharmaka wie Chloroquin (Mittel gegen Malaria) oder Phenothiazin sein.
  • Falsche Ernährung, weil diese das Auftreten von Diabetes und Bluthochdruck begünstigt.
  • Übermäßige Sonnenexposition ohne Filter oder Sonnenschutz.
  • Herzerkrankungen: Kardiopathien verursachen Veränderungen bei der Durchblutung der Augen.

 

Juvenile Makuladegeneration

Die juvenile Makuladegeneration ist ein Begriff, der angewendet wird, um bestimmte erbliche Erkrankungen der Augen zu benennen, die Kinder und Jugendliche betreffen, darunter Morbus Stargardt oder Morbus Best. Diese seltenen Krankheiten verursachen einen zentralen Sehverlust, der bereits in der Kindheit oder Adoleszenz beginnen kann.

Morbus Stargardt ist gekennzeichnet durch gelb-weiße Flecke, die im Innern und um die Makula erscheinen.
Treten die Flecke auf dem gesamten hinteren Abschnitt des Auges auf, spricht man von einem Fundus flavimaculatus. Diese Ablagerungen bestehen aus einer Fettsubstanz, die bei der normalen Zellaktivität entsteht.

Morbus Best oder vitelliforme Makuladegeneration erscheint als eidotterfarbener, mit Flüssigkeit gefüllter Sack, wie eine Zyste unter der Makula.
In der Initialphase ähnelt die Zyste einem „Eidotter“ und es besteht kein Sehschärfeverlust.
Bei manchen Personen kann die Zyste platzen, die Flüssigkeit verteilt sich auf der Makula und die Folge ist eine Verschlechterung des Sehvermögens.

 

Was sind die Symptome der Makuladegeneration?

In der Anfangsphase muss die Makuladegeneration keine Symptome verursachen und kann solange unerkannt bleiben, bis sie fortschreitet oder beide Augen betrifft.
Das erste Zeichen der Makuladegeneration ist meist ein dunkler Punkt und Verschwommensehen im Zentrum des Sichtfeldes.
Dieser Punkt kann im Laufe der Zeit größer oder dunkler werden.

Symptome der Makuladegeneration sind:

  • Dunkle und verschwommene Bezirke im Zentrum des Sichtfeldes
  • Verringerung der Farbwahrnehmung
  • Verzerrung gerader Linien (Metamorphopsie)

Wenn eines dieser Symptome auftritt, sollte man möglichst schnell einen Augenarzt aufzusuchen.

 

Diagnose der Makuladegeneration

MakuladegenerationDie Krankheit kann nur durch eine gründliche Untersuchung am erweiterten Auge erkannt werden.
Die augenärztliche Untersuchung kann folgende Untersuchungen umfassen:

  • Sehschärfetest. Mit einer Tabelle wird die Sehschärfe über eine gewisse Entfernung gemessen.
  • Augenprüfung bei erweitertem Auge. Der Augenarzt tropft Augentropfen in die Augen, um die Pupille zu erweitern. Somit kann er den Augenhintergrund besser einsehen.
  • Mithilfe einer Vergrößerungslinse untersucht er die Netzhaut und den Sehnerv.
  • OCT (optische Kohärenztomographie), eine nicht invasive Untersuchung, bei der man die Netzhautschichten begutachten kann.
  • Die Fluoreszenzangiographie ist eine Untersuchung, bei der der Augenarzt ein Farbmittel (Fluorescein) in die Armvene injiziert. Nach ein paar Sekunden durchströmt der Farbstoff auch die Blutgefäße in den Augen.
  • Der Augenarzt erstellt mit einer Spezialkamera Fotos, um den Status der Blutgefäße zu bewerten.

Amsler-Gitter
Hierbei handelt es sich um eine Graphik, mit der das Sehvermögen des Patienten überwacht wird, da sich die trockene Makuladegeneration in die schädigendere Form der feuchten Makuladegeneration verwandeln kann.
Um das Amsler-Gitter zu benutzen, muss man eine Brille aufsetzen und das Raster bei gutem Licht 30 Zentimeter vor das Gesicht halten.

Ein Auge bedecken
Man blickt direkt mit dem nicht bedeckten Auge auf den Mittelpunkt und fokussiert das Auge darauf.
Während man auf den Mittelpunkt blickt, muss man beobachten, ob alle Linien des Rasters gerade verlaufen oder ob manche Linien verzerrt, verschwommen oder dunkel erscheinen.
Der Test wird dann am anderen Auge wiederholt.
Erscheint ein Bereich des Rasters gewellt, verschwommen oder dunkel, sollte man den Augenarzt aufsuchen.

 

Diät und Ernährung bei Makuladegeneration

Die Ernährung ist zur Behandlung und Vorbeugung dieser Störung sehr wichtig, denn sie ist verbunden mit:

Generell sind zwei Ernährungsarten zu empfehlen, die schon vielen Patienten geholfen haben:

  1. Die Blutgruppendiät nach Dr. Adamo/Mozzi basiert vor allem auf Proteinen.
  2. Vegane und Rohkostdiäten werden von Naturmedizin und Naturhygiene empfohlen.

Ein Mensch, der nicht auf Fleisch und Fisch verzichten will, kann die Blutgruppendiät befolgen, anderenfalls kann man sich für eine vegane Ernährung entscheiden.

Gemäß der Blutgruppendiät kann ein Mensch die Speisen essen, die für seine Blutgruppe geeignet sind, muss dann aber andere Nahrungsmittel meiden.
Bestimmte Lebensmittel sind für alle Blutgruppen schädlich und können Diabetes und Hypertonie begünstigen:

  1. Getreideprodukte (besonders glutenhaltige), weil sie die Insulinproduktion stimulieren und in der Leber in Triglyceride umgewandelt werden.
  2. Gebackene Lebensmittel
  3. Milch und Milchprodukte, da sich das darin enthaltene Kalzium als atherosklerotische Plaques ablagert und Verkalkungen bildet.
  4. Schweinefleisch und Salami

Manche Lebensmittel sind nur für bestimmte Blutgruppen schädlich:

  1. Für Blutgruppe 0 sind dies Obst, Tee, Knoblauch und übermäßiger Genuss von Nüssen oder Samen usw.
  2. Personen mit Blutgruppe A sollten rotes Fleisch, Muscheln, Krustentiere, Kartoffeln usw. meiden.
  3. Personen der Blutgruppe B sollten besser Tomaten, Cashewnüsse, Haselnüsse, Amarant und Avocado usw. meiden.
  4. Menschen mit Blutgruppe AB können aufgrund von Öl oder Sonnenblumenkernen, Artischocken, Orangen, Mais usw. erkranken.

 

Therapie der Makuladegeneration

Derzeit gibt es keine definitive Behandlung bei Makuladegeneration, doch einige Therapien können das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder verlangsamen.

Bestehende Möglichkeiten sind:

Anti-angiogenetische Medikamente. Diese Medikamente (Avastin, Eylea, Lucentis) blockieren die Entwicklung neuer Blutgefäße und das Austreten von Blut aus krankhaften Blutgefäßen im Augeninnern, das zu Makuladegeneration führt.
Diese Behandlung war ein wichtiger Schritt, denn sie ermöglichte vielen Patienten, das Sehvermögen wiederherzustellen, das sie bereits verloren hatten.

Vitamine
Eine breite Studie des „National Eye Institute of the National Institutes of Health“, genannt AREDS (Studie altersbedingter Augenerkrankungen), hat gezeigt, dass für manche Menschen mit mittelschwerer oder fortgeschrittener trockener Makuladegeneration das Risiko des Verlusts des Sehvermögens gemindert werden kann, wenn ihre Ernährung bestimmte Mineralsalze und Vitamine enthält:

  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Beta-Carotin
  • Zink
  • Kupfer

In dieser Studie wird weiterhin erforscht, ob die Zugabe weiterer Vitamine und Mineralstoffe zu Nahrungsergänzungsmitteln die Ergebnisse verbessern kann.
Die erste Zugabe waren Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) und die zweite eine Kombination von zwei Carotinoiden, Lutein und Zeaxanthin, die in grünem Blattgemüse und in anderem Obst oder Gemüse vorkommen.

Die Studie hat gezeigt:

  • Beta-Carotin verringert das Risiko des Fortschreitens der Makuladegeneration nicht.
  • Die Zugabe von Omega-3 verringert das Fortschreiten der Erkrankung nicht.
  • Die AREDS-Formel hilft auch bei Zugabe einer geringen Zinkmenge.
  • Patienten, die auch Ergänzungsmittel mit Lutein und Zeaxanthin genommen haben, wenn diese beiden Stoffe nicht in ausreichender Menge in ihrer Ernährung vorhanden waren, hatten bessere Ergebnisse.
  • In der Regel hatten diejenigen Vorteile, die Lutein und Zeaxanthin anstatt Beta-Carotin genommen hatten.

Lasertherapie (Photokoagulation). Hochenergetische Laserstrahlen können zur Zerstörung krankhafter Blutgefäße angewendet werden, die sich bei der Makuladegeneration entwickeln.

Photodynamische Lasertherapie. Hierbei handelt es sich um eine in zwei Phasen gegliederte Behandlung, bei der ein photosensibles Medikament (Visudyne) verwendet wird, um krankhafte Blutgefäße zu zerstören.
Der Arzt injiziert das Medikament in die Blutbahn, das von den krankhaften Blutgefäßen im Auge absorbiert wird.
Dann richtet der Arzt kaltes Laserlicht auf das Auge, um das Medikament zu aktivieren und schädigt somit die krankhaften Blutgefäße.

Hilfe für Sehbehinderte. Hierbei handelt es sich um Geräte, die spezielle Linsen oder elektronische Systeme enthalten, die vergrößerte Bilder von naheliegenden Objekten produzieren. Sie helfen Menschen mit Sehverlust bei Makuladegeneration, um das verbleibende Sehvermögen besser nutzen zu können.

Forscher untersuchen neue experimentelle Behandlungsmethoden bei Makuladegeneration.

 

Andere Therapien bei Makuladegeneration

Die submakuläre Chirurgie ist eine Operation zur Entfernung von krankhaften Blutgefäßen oder Blut.

Netzhauttranslokation
Die Netzhauttranslokation ist ein chirurgisches Verfahren, das der Zerstörung krankhafter Blutgefäße dient, die unter dem Zentrum der Makula liegen. In diesem Bereich kann ein Laserstrahl nicht sicher positioniert werden.

Rehabilitation der Sehschwäche
Bei Sehproblemen ist es möglich, die Lebensqualität durch eine Rehabilitation der Sehschwäche deutlich zu verbessern.
Bei der Rehabilitation der Sehschwäche wird der Patient darin unterrichtet, wie er die verbliebene Sehfähigkeit am wirksamsten nutzen kann und erlernt verschiedene Möglichkeiten zur Verrichtung von Alltagstätigkeiten.

Die Rehabilitationsdienste bei Sehschwäche umfassen:

  • Auswertung der Sehschwäche durch einen Augenarzt oder Optiker
  • Verordnung von Hilfsmitteln
  • Praktische Rehabilitation: Lesen, Schreiben, Einkaufen, Kochen, Beleuchtung usw.

 

Vorbeugung der Makuladegeneration

Die besten Möglichkeiten, die Augen vor einer frühzeitigen Makuladegeneration zu schützen, sind derzeit scheinbar:

  • Eine gesunde Ernährung
  • Sportliche Betätigung
  • Tragen einer Sonnenbrille, die die Augen vor Schäden durch die UV-Strahlen der Sonne und hochenergetisches sichtbares Licht (HEV) schützt.

 

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