Magnettherapie oder Magnetfeldtherapie

Magnetoterapia

Die Magnettherapie oder Magnetfeldtherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der die Wirkung des Magnetfeldes auf den Körper genutzt wird.
Zwei Elektromagneten werden an dem zu behandelnden Gelenk angebracht.


Während der Elektromagnet von Strom durchflossen wird, entsteht ein Magnetfeld und magnetische Energie wird übertragen.
Im menschlichen Körper sind viele metallische Substanzen enthalten: wie allgemein bekannt ist, gibt es bei der Blutuntersuchung den Begriff “Eisen”.

Die Magnetfelder üben Kraft auf die Magneteisenmaterialien, paramagnetischen Stoffe und diamagnetischen Moleküle aus.
Im Körper gibt es eine hohe Anzahl an Ionen, das sind Moleküle mit positiver oder negativer elektrischer Ladung.
Die Geräte für die Magnettherapie charakterisieren sich durch unterschiedliche Frequenz und Intensität.

  • In der Medizin werden Maschinen verwendet, deren Frequenz bei 30-60 Hz liegt, weil Studien bewiesen haben, dass auf diese Weise am meisten Energie an das Gelenk übertragen wird. Das Magnetfeld ist nicht statisch, muss aber die Polarität umkehren, um eine positive Wirkung auf die Erkrankung auszuüben.
  • Die Intensität bezeichnet die Quantität der elektrischen Ladungen, die den Elektromagneten durchlaufen, und wird in Gauß ausgedrückt.

Geräte, die zur häuslichen Selbsthilfe gemietet werden können, sind nicht stärker als 30 Gauß, während die Geräte in Praxen und Kliniken bis zu 100 Gauß erreichen. Es gibt drei Arten der Magnettherapie:

  • statisch;
  • mit niedriger Frequenz;
  • mit hoher Frequenz.

Der am schmerzenden Gelenk oder Knochen angebrachte “statische” Magnet kann schwerlich wirkungsvoll auf die betreffende Stelle einwirken, weil er nur in eine Richtung agiert.
Die Wirksamkeit der statischen Magnetfeldtherapie ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
Die Magnetfeldtherapie mit hoher oder niedriger Frequenz entwickelt nur dann eine heilende Wirkung, wenn die Dauer der Anwendung ausreichend ist.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Magnetfeldtherapie die Heilungszeiten bis zur Hälfte reduzieren kann, besonders bei Gelenkerkrankungen (Arthropathien) und Knochenbrüchen.
Die Anwendung muss mindestens eine Stunde täglich über mehrere Wochen (mindestens 20 Tage) erfolgen.

Wieso wird diese Behandlungsmethode so selten von Ärzten empfohlen, obwohl sie so ausgezeichnete Behandlungserfolge verzeichnen kann, was bereits zahlreiche Studien aus den 70er/80er Jahren belegt haben?

Oft verlassen Patienten mit Knochenbrüchen die Notaufnahme, ohne eine Magnettherapie verschrieben bekommen zu haben, die die Heilungs- und Konsolidierungszeiten des Knochens um die Hälfte reduzieren könnten.

Inhalt

Welcher Unterschied besteht zwischen tragbaren Geräten und Praxiseinrichtungen?

Die Intensität des Geräts wird in Gauß gemessen.
Ein tragbares Gerät hat eine Stärke zwischen 3 und 30 Gauß, ein professionelles Gerät mit Netzanschluss ist stärker und liegt bei 100 Gauß.
Bei einer größeren Intensität verkürzen sich Heilungszeiten und Sitzungsdauer. In der Regel sollte das tragbare Gerät mindestens 8 Stunden am Tag verwendet werden; der Patient kann es bequemlichkeitshalber tagsüber in einer Tasche aufbewahren oder nachts beim Schlafen anwenden.
Liegt die Intensität zwischen 50 und 100 Gauß, ist eine Sitzung von 30 bis 60 Minuten ausreichend, um heilend auf die Skelett-Muskel-Beschwerden einzuwirken.
Die Magnettherapie ist nicht teuer, weil sie keinen persönlichen Einsatz des Physiotherapeuten erfordert.

 

Magnettherapie am Knie bei Arthrose und Knochenbrüchen.
Magnettherapie am Knie bei Arthrose und Knochenbrüchen.

Wie wirkt das Magnetfeld auf den menschlichen Körper?

Das Magnetfeld hat folgende Effekte auf den Organismus:

  • Auf Höhe der Zellmembran kann infolge von Traumata, Entzündungen u.ä. eine Depolarisierung stattfinden. In diesem Fall besteht eine Anhäufung von Natrium im Inneren der Zelle, die die Entzündungsflüssigkeit anzieht und auf diese Weise ein Ödem oder eine Schwellung  verursacht. Die Zellmembran wird durch die magnetische Energie neu polarisiert und kann nun die korrekte Natriummenge in der Zelle bestimmen. Als Folge verbessert sich die Durchlässigkeit der Zellmembran, wodurch ein erhöhter und schnellerer Austausch zwischen Zelle und Umgebung stattfinden kann
  • Der Zellstoffwechsel erhöht sich, die in den Energiemolekülen (ATP) enthaltene Energie wird freigesetzt und mehr Sauerstoff verbraucht.
  • Entzündungshemmende (antiphlogistische) und abschwellende Wirkung (die Drainage der Gelenkschwellung wird begünstigt).
  • Muskelentspannende Wirkung, Verspannungen werden gelöst.
  • Was die Blutgefäße betrifft, erhöht die Magnettherapie den periphären Blutfluss und hat somit eine trophische Wirkung.
  • Die piezoelektrische Tätigkeit begünstigt die Knochenbildung (Osteogenese): Bindung des Kalziums im Knochen und Hemmung der Osteoklasten  (das sind die Zellen, die für den Abbau der Knochensubstanz verantwortlich sind).
  • Erhöhte Produktion von Kollagen und seine Fixierung mit korrekter und paralleler
  • Ausrichtung.

Der Magnetstrom dringt etwa 5-6 cm in den Körper ein, bei tiefgehenden Gelenken, wie Hüfte und Knie, müssen mindestens zwei Elektromagneten angebracht werden.

 

Wie lange dauert eine Sitzung?

Die Behandlung muss individuell auf die Beschwerden des einzelnen Patienten abgestimmt werden.
Hat der Patient einen gebrochenen Knochen oder leidet er an Osteoporose, muss er die Magnettherapie mindestens eine Stunde täglich durchführen.
Bei Arthrose und Gelenkentzündung kann die Behandlung kürzer ausfallen, aber eine Sitzung von weniger als einer halben Stunde macht wenig Sinn.
Bei der Magnettherapie wird kein Verbrauchsmaterial verwendet, deshalb ist sie relativ günstig.

 

Welche Wirkung kann erzielt werden?

Die Maschine wirkt auf die Zellen ein und hilft somit bei der Regenerierung des Knochengewebes, verbessert die Durchblutung und mindert die Gelenkentzündung.
Die Magnetfeldtherapie hat einen wissenschaftlich erwiesenen Nutzen hinsichtlich Stimulation und Aufnahme des Kalziums im Knochen, was für die Patienten wichtig ist, die Knochenbrüche erlitten haben.
Behandlungsindikationen sind kürzlich erlittene Frakturen, Verzögerung bei der Bruchheilung (Konsolidierung), Osteoporose, Morbus Sudeck, Pseudoarthrose, entzündliche und degenerative Gelenkkrankheiten, Rückenschmerzen, Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie), Fersensporn; Gegenanzeigen dagegen sind Herzschrittmacher und Schwangerschaft.

 

Was sind die Kontraindikationen?

Die Magnetfeldtherapie darf in den folgenden Fällen nicht angewendet werden:

  • bei Menschen mit Herzschrittmacher oder anderen elektronischen Implantaten, da es zu gefährlichen Wechselwirkungen mit der Steuerelektronik kommen könnte;
  • bei krebsartigen Erkrankungen, weil sie deren Entwicklung beschleunigen würde.

Da die Magnettherapie außerdem eine gefäßerweiternde Wirkung haben könnte, ist sie auch in folgenden Fällen abzuraten: Koronarinsuffizienz, hämatologische oder vaskuläre Störungen, Epilepsie, diverse Infektionskrankheiten, Schilddrüsenüberfunktion, endokrine Störungen, Tuberkulose und Schwangerschaft.

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