Kreislaufprobleme an Beinen oder Armen können
Kreislaufproblemean Beinen oder Armen können leicht- oder schwergradig sein.
Das Blut muss im gesamten Organismus zirkulieren, um:
- Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu bringen,
- Abfallprodukte und Kohlendioxis aus dem Gewebe zu entfernen.
Ein ausgedehntes Arteriennetz transportiert das Blut zu den Zellen, dann kehrt das Blut durch die Venen wieder zum Herzen zurück.
Das Herz pumpt das Blut in die Arterien mit einem hohen Druck. Wenn es jedoch in die Venen gelangt, ist der Druck niedrig, da die Reibung die Fließgeschwindigkeit entlang der zurückgelegten Strecke verringert hat. In den Venen gibt es ein System von Ventilen, die den Blutfluss in Richtung des Herzens ermöglichen und den Abstieg zu den Füßen verhindern.
Die Funktionsweise des Kreislaufsystems hängt von der Muskelpumpe auf Höhe der Wade ab:
- Die Kontraktion der Wadenmuskulatur drückt die Venen zusammen und treibt das Blut zum Herzen.
- Beim Entspannen öffnen sich die Ventile im unteren Bereich der Venen und das Blut wird nach oben gesogen.
Beim Gehen zieht sich der Wadenmuskel bei jedem Schritt zusammen und entspannt sich wieder.
Dies ermöglicht die venöse Durchblutung.
Inhalt
Häufige Ursachen für Kreislaufprobleme
Raynaud-Syndrom
Diese Erkrankung verursacht eine Verengung der kleinen Körperarterien, vor allem in den Fingern und Zehen.
Herzkrankheiten
Das Herz muss das Blut durch den ganzen Körper pumpen.
Eine Arrhythmie ist eine Herzerkrankung, die einen unregelmäßigen Herzschlag hervorruft, der sein kann:
- Zu schnell,
- Zu langsam.
Wenn die Kontraktionen der Herzventrikel zu schnell und nicht regelmäßig erfolgen, verringert sich die Menge des gepumpten Blutes. Dies geschieht, weil der Ventrikel kontrahiert, bevor er sich wieder gefüllt hat.
Ein zu langsam schlagendes Herz kann nicht ausreichend Blut pumpen, um Sauerstoff und Nährstoffen zu den Organen zu transportieren.
In diesem Fall kommt es zu einer schlechten Durchblutung.
Ein Herzinfarkt ist das Absterben eines Teils des Herzmuskelgewebes, verursacht durch eine mangelhafte Durchblutung in diesem Bereich.
In diesem Fall kann das Herz nur eine unzureichende Menge Blut in den Rest des Körpers pumpen.
Die Folge ist eine schlechte Durchblutung.
Herzinsuffizienz
Hierbei handelt es sich um eine Situation, in der das Herz nicht genügend Blut pumpt, um die Bedürfnisse des Körpers zu befriedigen.
Die Folge sind eine schlechte Durchblutung und Schwellungen an Knöcheln und Beinen.
Morbus Buerger
Bei dieser seltenen, aber schweren Erkrankung ist durch eine Entzündung und Schwellung der Blutgefäße gekennzeichnet.
Diese Entzündung verursacht die Bildung von Blut-Thromben (Blutgerinnsel) und die Behinderung der Durchblutung der Körperextremitäten (Hände und Füße).
Nervenstörungen
Die diabetische Neuropathie ist eine Nervenerkrankung, die mit Diabetes mellitus zusammenhängt.
Wenn der Blutzuckerspiegel erhöht ist, werden Nervenfunktionen unterbrochen.
Eine unbehandelte Zöliakie kann verursachen:
- Nervenschäden,
- Kribbeln,
- Taubheitsgefühl an Händen und Füßen.
Medikamente
Eine schlechte Durchblutung kann auch eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein, zum Beispiel von Betablockern für Herzerkrankungen wie Bluthochdruck.
Akrozyanose
Diese Erkrankung betrifft Hände, Füße und Gesicht.
Bei einer Akrozyanose verliert die Haut in den betreffenden Bereichen ihre Farbe und wird kalt und schweißig.
Hypothyreose
Diese Erkrankung verursacht einen Rückgang der Schilddrüsenhormonproduktion.
Eine unbehandelte Hypothyreose kann periphere Probleme wie Neuropathien und Herzprobleme verursachen.
Die Folge ist eine schlechter Durchblutung, insbesondere in Händen und Füßen.
Schlechte Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist für den Körper wichtig.
Die übermäßige Aufnahme von Nahrung kann Fettleibigkeit verursachen, die einen Risikofaktor für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes usw. darstellt.
Angst, Stress und Depression
Die Reaktion des Körpers auf Angst besteht darin, mehr Blut zu den Hauptorganen zu pumpen und die Durchblutung der Extremitäten zu reduzieren.
Daher kann Stress kalte Hände und Füße verursachen.
Frostbeulen
Menschen mit einer schlechten Durchblutung bemerken oft, dass sich die Blutgefäße der Haut im Winter verengen.
Die Symptome sind: Schwellung, Beulen, Blässe oder Zyanose und Geschwüre in den Zehen.
Zu den Risikofaktoren zählen:
- Rauchen
- Alkohol
- Koffein
- Sedentäre Lebensweise
- Schwangerschaft
- Nieren- oder Lungenerkrankungen
- Enge Kleidung
Schlechte Durchblutung in den Füßen
Eine der häufigsten Ursachen für eine schlechte Durchblutung der Füße ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Diese Krankheit zeichnet sich durch eine Verstopfung oder Verengung der großen Arterien aus, die weiter von Herz und Gehirn entfernt sind.
Dies tritt meist in den Extremitäten auf, insbesondere in den Füßen und Beinen.
Ursachen von peripheren Gefäßerkrankungen sind:
- Arteriosklerose (Bildung von Plaques, die den internen Durchmesser der Arterie verringern)
- Kardiale Probleme
- Hypothyreose
- Nieren- oder Leberstörungen
- Varizen
- Übergewicht und Bewegungsmangel
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Hohes Cholesterin
Erkrankungen, die Kreislaufprobleme in den Beinen verursachen
Buerger-Krankheit
Die Buerger-Krankheit oder Thrombangiitis obliterans ist eine Form der Vaskulitis, die eine Entzündung der Arterien und Venen in Armen oder Beinen verursacht.
Tiefe Venenthrombose
Die Tiefe Venenthrombose (TVP) zeichnet sich durch die Bildung eines Blutkoagels in einer Vene aus, die sich tief innerhalb der Muskeln befindet.
Normalerweise entwickelt sich ein Thrombus:
- In der Wade,
- Im Oberschenkel.
Dieser Zustand kann Schmerzen und Schwellungen des betroffenen Beins verursachen, eine mögliche Folge kann auch eine Lungenembolie sein.
Thrombophlebitis
Der Begriff Phlebitis weist auf eine Venenentzündung hin.
Eine Thrombophlebitis tritt auf, wenn die Entzündung durch ein Blutgerinnsel verursacht wird.
Krampfadern
Der Begriff „Krampfader“ bedeutet, dass die Venen erweitert sind und unter der Haut sichtbar werden.
Sie treten vor allem in den unteren Extremitäten auf.
Krampfadern können asymptomatisch sein oder Schmerzen und Schwellungen des rechten, linken oder beider Beine verursachen.
Kreislaufprobleme in den Armen
Ursachen für eine schlechte Durchblutung der Arme sind:
- Schlechte Durchblutung in den Armen kann ein Symptom von Nieren- oder Lungenerkrankungen oder peripheren Gefäßkrankheiten sein.
- Bei älteren Menschen werden die Blutgefäße härter und steifer. Dies verhindert eine ausreichende Durchblutung des Körpers.
- Krankheiten wie Diabetes, hohes Cholesterin, Bluthochdruck und Herzerkrankungen.
- Raynaudsyndrom.
- Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Fetten.
- Das Post-Mastektomie-Lymphödem (nach einer Operation bei Brustkrebs) kann schwere venöse und lymphatische Kreislaufprobleme an einem Arm verursachen (links oder rechts).
- Übergewicht kann aufgrund der Kompression von Venen und Arterien durch das Körpergewicht eine schlechte Durchblutung der Beine und Arme verursachen.
Kreislaufprobleme in den Händen
Ursachen für eine schlechte Durchblutung der Hände
Die Hauptursache für eine schlechte Durchblutung der Hände oder anderer Körperbereiche ist die Ansammlung von atherosklerotischen Plaques in den Blutgefäßen.
Andere Ursachen:
- Diabetes,
- Hohes Cholesterin,
- Rauchen,
- Arterielle Hypertonie,
- Bewegungsmangel.
Symptome für eine schlechte Durchblutung
Die Symptome für eine schlechte Durchblutung treten nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich über einen längeren Zeitraum.
Kalte Füße und Hände
Blutkreislaufprobleme können kalte Hände und Füße verursachen, da das Blut, das durch Arterien und Venen fließt, die Körpertemperatur reguliert.
Anschwellen der Füße
Eine schlechte Durchblutung der Nieren stört die Nierenfunktion und verursacht ein Anschwellen der Extremitäten.
Die Bildung von atherosklerotischen Plaques in den Nierenvenen kann geschwollene Knöchel und Füße verursachen.
Wenn man über viele Stunden steht oder sitzt, sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen an.
Vor der Menstruation oder in der Menopause können die Hormone Wassereinlagerungen in den Beinen verursachen.
Müdigkeit
Ein ständiges Müdigkeitsgefühl kann durch die verringerte Zufuhr an Sauerstoff und Nährstoffen verursacht sein.
In schwereren Fällen kann dies bereits bei leichter körperlicher Anstrengung zu Kurzatmigkeit führen.
Zyanose
Zyanose bedeutet, dass die Haut aufgrund von Sauerstoffmangel im Blutkreislauf eine bläuliche Färbung annimmt.
Eine der Ursachen, auf die eine Zyanose hinweisen kann, ist eine angeborene Herzkrankheit bei Kindern.
Frauen mit Kreislaufstörungen bemerken oft die Bildung von blauen Flecken.
Langsame Heilung nach Infektionen
Eine schlechte Durchblutung des Körpers kann die Heilung von Hautverletzungen und Infektionen verlangsamen.
Verstopfung
Bei einer schlechten Durchblutung verlangsamen sich alle Körperfunktionen, einschließlich der Verdauung.
Eine langsamer Verdauungsapparat kann die Nahrung nicht mehr richtig verdauen und verursacht eine Verlangsamung der Darmbewegungen.
Die Folge davon ist eine Verstopfung.
Appetitmangel
Eine schlechte Durchblutung der Leber kann zu Appetitverlust und Gewichtsabnahme führen.
Hoher Blutdruck
Wenn die Arterien aufgrund von Fettdepots verengt sind, ist auch der Raum für den Blutfluss reduziert.
In der Folge ist ein höherer Blutdruck erforderlich, um dieselbe Menge Blut zu pumpen.
Schmerzen an den Extremitäten
Oft verspürt man Schmerzen an Händen und Füßen, wenn man lange Zeit in einer Position verharrt (sitzend oder stehend).
Diese Körperteile können einschlafen und man verspürt ein Kribbeln in den Gliedern.
Krampfadern
Eine schlechte Durchblutung kann zu Krampfadern und Varizen führen.
Schmerzen und Juckreiz in den Beinen sind nur einige der Symptome, die von Krampfadern verursacht werden.
Auch wenn Krampfadern in jedem Körperbereich auftreten können, findet man sie doch meist in den Beinen.
Kopfschmerzen, Schwindel und Gedächtnisverlust
Eine schlechte Durchblutung des Gehirns verursacht Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Die mangelnde Zufuhr von Sauerstoff kann Konzentrations- und Gedächtnisverlust verursachen.
Manchmal kann Arteriosklerose Tinnitus (Klingeln) in den Ohren verursachen.
Brüchige Nägel, Haarausfall und trockene Haut
Das Blut dient dazu, Sauerstoff und andere Nährstoffe in den ganzen Körper zu transportieren.
Eine schlechte Durchblutung führt zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung von Haut, Haaren und Nägeln.
Folgen sind:
- Die Nägel werden brüchig,
- Die Haare fallen aus,
- Die Haut wird trocken.
Symptome einer schlechten Durchblutung während der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft verursacht viele Veränderungen im Körper.
Schwangere Frauen haben Durchblutungsstörungen, da der Fötus auf die Blutgefäße drückt.
Anschwellen der Füße und Knöchel
Wassereinlagerungen, Cellulitis und geschwollene Füße sind Symptome einer schlechten Durchblutung während der Schwangerschaft.
Schwindel
Die meisten Frauen verspüren im zweiten Schwangerschaftsdrittel Schwindelgefühle, vor allem wenn sie sich schnell erheben.
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer Verringerung des Gesamtblutdrucks, die Folge ist ein geringerer Zufluss von Blut zum Gehirn.
Muskelspasmen
Während der Schwangerschaft stehen viele Frauen nachts auf, da sie aufgrund von Muskelkrämpfen, die durch eine schlechte Durchblutung verursacht werden, Schmerzen in den Beinen verspüren.
Was ist zu tun? Naturheilmittel gegen Kreislaufprobleme
Bei einer schlechten Durchblutung sollte man sich an einen Angiologen wenden, also an einen Facharzt für Blutgefäße.
Mit dem Rauchen aufhören
Rauchen schadet dem Körper erheblich und man sollte daher damit aufhören.
Regelmäßige Massagen durchführen
Wer nicht weiß, wie man massiert, kann auch einfach etwas ätherisches Öl von Rosmarin, Zitrone oder Minze in die Beine einreiben.
Wasser und Salz
Am Abend kann man die Füße in eine Wanne mit Salzwasser baden. Das hilft, die Schwellung zu verringern.
Übungen
Physische Bewegung ist sehr wichtig, um die Arterien frei zu halten und geschwollene Beine zu lindern.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Einen Spaziergang oder Übungen in einem Fitnessstudio.
Gehen
Im Allgemeinen empfehlen Ärzte, 4 Mal pro Woche mindestens 30 Minuten zu gehen.
Allerdings reicht das bei den Meisten Menschen mit Bewegungsmangel nicht aus.
Um gute Resultate zu erzielen, sollte man mindestens 2 mal am Tag für 30 Minuten Spazierengehen oder Übungen mit den Beinen machen (Radfahren oder Laufen).
Fitnessstudio
Die besten Übungen sind solche, bei denen die Füße oberhalb des Herzens gehalten werden. Aber wenn die Knöchel dabei auf Hüfthöhe sind, ist das auch in Ordnung.
In meiner Praxis haben wir zum Beispiel hervorragende Ergebnisse mit einem horizontalen Fahrradtrainer und der Beinpresse innerhalb eines Behandlungsmonats erreicht.
Die Frauen, die an der Studie teilgenommen haben:
- Waren in der Menopause,
- Hatten ein Alter von etwa 50 Jahren und keine Herzprobleme.
Das Programm sieht 30 Minuten täglich vor, unterteilt in:
- 15 Minuten Fahrradergometer,
- 15 Minuten Beinpresse mit wenigen Kilogramm (10 oder 20).
Ernährung und Diät zur Behebung von Kreislaufproblemen
Es ist sehr wichtig, eine gesunde Ernährung ohne Fleisch und Milchprodukte einzuhalten, die die Bildung von atherosklerotischen Plaques in den Arterien begünstigen.
Knoblauch und Zwiebeln
Knoblauch und Zwiebeln verhindern die Ansammlung von Plaques an den Arterienwänden und senken den Cholesterinspiegel im Körper.
Zartbitterschokolade
Zartbitterschokolade enthält Flavonoide, die den Kreislauf stärken und Cholesterinspiegel und Blutdruck senken.
Allerdings gilt sie als stimulierend und kann andere negative Auswirkungen auf den Körper haben. Daher ist es besser, Gemüse zu essen.
Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C (Antioxidans) und wirken als natürliche Antikoagulantien.
Man sollte in die Ernährung aufnehmen:
- Orangen,
- Mandarinen,
- Grapefruits,
- Zitronen.
Chili
Chili enthält Capsaicin, das den Blutfluss fördert.
Olivenöl
Olivenöl enthält viel Vitamin A, E, D und K sowie antioxidative Phenolverbindungen. Es senkt den Cholesterinspiegel, steigert den Appetit und fördert die Verdauung.
Nüsse und Samen
Diese Lebensmittel enthalten viel Niacin, Vitamin B3 und Omega-3-Fettsäuren.
Sie unterstützen den Blutfluss, da sie natürliche Vasodilatatoren sind.