Pankreastumor

Der Pankreastumor wird durch das unkontrollierte Wachstum von Pankreaszellen verursacht.
Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) produziert das Hormon Insulin, das den Blutzucker regelt.
Dieses Organ sondert auch einige Enzyme ab, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung der Nahrung im Gastrointestinaltrakt spielen.

Wenn sich die Tumormasse in den Kanälen bildet, die die Pankreassäfte transportieren, wird der Tumor als exokriner Pankreastumor oder Adenokarzinom bezeichnet.
Entwickelt sich die Neoplasie in den Zellen, die das Insulin produzieren, wird der Tumor endokriner Tumor oder Inselzellkarzinom genannt.
Dieser besondere Typ breitet sich über das Lymphsystem bis in andere Körperbereiche wie Leber, Lungen, Knochen usw. aus und ist die fünfthäufigste Todesursache bei Tumoren.

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Selten kommt der Tumor bei Kindern oder Jugendlichen vor.
Die Inzidenz in Europa liegt bei etwa 10 Fällen pro 100.000 Einwohner.

 

Inhalt

Klassifikation des Pankreastumors

Nicht endokriner Tumor
Diese Tumore stellen 95 % aller Pankreastumore dar.
Das Adenokarzinom bildet sich in den Drüsenzellen.
Diese Tumoren können so groß werden, dass sie in die Nerven eindringen, was Rückenschmerzen verursacht, oder in die Arterien (Eingeweide-, gemeinsame Leber- und Milzarterie) und Venen (Pfortader).
Häufig verbreitet sich (metastasiert) der Tumor in die Leber oder in Lymphknoten.
Wenn dies geschieht, muss der Tumor als inoperabel angesehen werden.

Endokriner Tumor
Dieser Tumor ist viel seltener als der nicht endokrine Tumor.
Endokrine Tumoren können aktive Hormone bilden und dadurch sehr schwerwiegende Symptome verursachen.

Es gibt verschiedene Typen:

  1. Insulinom: produziert große Mengen von Insulin, was zur Hypoglykämie (zu wenig Zucker im Blut) führen kann.
  2. Glukagonom: produziert Glucagon, was zu einem Hautausschlag führen kann.


Gutartige und präkanzeröse Tumoren der Bauchspeicheldrüse
Nicht alle Gewebewucherungen des Pankreas sind Krebserkrankungen.
Mancher Tumor ist einfach benigne (nicht karzinogen), während ein anderer mit der Zeit zu Krebs entarten kann, wenn er nicht behandelt wird (Präkanzerose).

  • Seröses Zystadenom (Serös-zystische Neoplasie, SCN) ist ein Tumor, der mit wässriger Flüssigkeit gefüllte Zysten bildet. Diese Zysten sind gewöhnlich gutartig und erfordern keine Behandlung.
  • Muzinöses Zystadenom (Muzinös-zystische Neoplasie, MCN) ist ein Tumor bestehend aus einer Zyste, die mit gelatinöser Flüssigkeit, dem Muzin, gefüllt ist. Diese Zyste ist gutartig, kann mit der Zeit jedoch in einen Krebs ausarten.
  • Intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie (IPMN) ist ein gutartiger Tumor, der in den Pankreasgängen wächst und mit der Zeit zu einem Krebs entarten kann.

 

Ursachen des Pankreastumors

Die genaue Ursache des Bauchspeicheldrüsenkrebses ist nicht bekannt, doch wurden verschiedene Risikofaktoren identifiziert, die die Anfälligkeit für eine Erkrankung erhöhen. Zu den Risikofaktoren zählen:

  1. Genetische Faktoren
  2. Alter (betrifft vor allem ältere Menschen)
  3. Geschwüre
  4. Übergewicht
  5. Rauchen
  6. Pankreatitis

 

Symptome des Pankreastumors

Die Symptome variieren je nach dem Bereich, in dem die Drüse betroffen ist: Kopf, Körper oder Schwanz.
Eine frühzeitige Diagnose ist schwierig, denn die Symptome erscheinen erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung.
So wird dieser Krebs oftmals auch als stille Krankheit bezeichnet.

Gelbsucht (Ikterus) ist eines der hauptsächlichen Zeichen und Symptome, bei dem sich das Augenweiß (Skleren) und die Haut des Patienten gelb verfärben.
Das könnte ein Symptom des Tumors sein, der den Pankreaskopf betrifft (etwa 60 % der Tumoren befinden sich im Pankreaskopf).

Breitet sich der Tumor aus, verschließt er ganz oder teilweise den Gallengang. Das verlangsamt den Gallefluss und lässt das Bilirubin im Blut mit der Folge einer Gelbfärbung von Augen und Haut ansteigen.
Zu den anderen Symptomen gehören eine gestörte Verdauung und Durchfall.

Ein anderes Anzeichen sind starke Bauchschmerzen im oberen Bereich des Magens, die langsam bis in den Rücken ausstrahlen. Dies geschieht, wenn der Tumor auf Nerven drückt. Der Schmerz erhöht sich vor allem 3-4 Stunden nach dem Essen oder manchmal im Liegen.
Bauchschmerzen sind bei Krebserkrankung an Pankreasschwanz oder Pankreaskörper typisch.
Appetitverlust ist ein weiteres Symptom des Pankreastumors, auch wenn er häufig bei anderen Erkrankungen und Infektionen vorkommt. Gewöhnlich zeigt er an, dass es ein Problem am Magen geben könnte. Daher ist es wichtig, mit dem Arzt darüber zu sprechen.
Wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs den Kopf der Drüse befällt, kann es zu einem schwerwiegenden ungewollten Gewichtsverlust kommen. Zusammen mit den Bauchschmerzen ist dies eines der ersten Symptome bei Frauen und Männern.
Ein anderes Symptom ist die Veränderung der Stuhl- und Urinfarbe.
Verschließt der Tumor den Gallengang, wird der Stuhl hell, hauptsächlich lehmfarben.
Der Stuhl hat auch einen strengen und starken Geruch.
Es wird übermäßiges Fett im Stuhl ausgeschieden.
Diese Krankheit wird Steatorrhoe genannt.
Hingegen wird der Urin sehr viel dunkler.

Der Patient kann plötzlich Diabetes entwickeln.
Das geschieht, weil die Bauchspeicheldrüse die Fähigkeit verliert, Insulin zu erzeugen.
Selten kann es auch zu einer Erhöhung der Lipasewerte im Blut kommen.
Man kann Hautjucken verspüren, auch wenn dies ein seltenes Symptom ist. Tritt es zusammen mit Magenschmerzen und Ikterus auf, sollte man sofort einen Arzt konsultieren.

Andere häufige Symptome:

  • Müdigkeit und Energieverlust
  • Blähungen und Verdauungsstörungen nach den Mahlzeiten
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Depression
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Ständiger Durst

 

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Stadium IV des Bauchspeicheldrüsenkrebses

Das ist die Tumorform mit der höchsten Letalität. Der Pankreastumor hat eine ungünstige Prognose und ist die vierthäufigste Todesursache.
Die Einjahresüberlebensrate beträgt 25 % und die Fünfjahresrate nur 6 % bei Metastasen.
Hingegen liegt die Fünfjahresüberlebensrate bei lokalisiertem Krebs bei etwa 10-25 %.
Auch in weit entfernten Organen wie Lungen, Leber, Lymphknoten, Knochen und Gehirn können sich Metastasen bilden.


Behandlungsmöglichkeiten des Pankreastumors in Stadium IV

Vielmehr erfolgen eine Chemotherapie und endovenöse Injektionen, um Schmerzen zu lindern und die Überlebenszeit des Patienten zu verlängern.
An den Patienten können palliative (schmerzlindernde) chirurgische Eingriffe durchgeführt werden und der Arzt versucht, die Symptome des Ikterus, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen zu lindern, die durch den Verschluss der Gallenwege verursacht sind.

Die Palliativchirurgie umfasst:

  • Biliärer Bypass: Verschließt der Tumor den Gallengang und sammelt sich die Galle in der Gallenblase an, verbindet der Arzt Gallenblase oder Gallengang mit dem Dünndarm. Das ermöglicht einen neuen Abfluss für die Gallenflüssigkeit um die blockierte Stelle herum.
  • Endoskopische Positionierung eines Stent: Über einen Katheter wird ein Stent eingeführt, um den Abfluss der Galle aus dem Körper oder in den Dünndarm zu ermöglichen.
  • Magenbypass: Verschließt der Tumor den Nahrungsweg in Höhe des Magens, verbindet der Arzt den Magen direkt mit dem Dünndarm, um dem Patienten zu ermöglichen, normal zu essen.

 

 Pankreastumor
Pankreastumor
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Diagnose des Pankreastumors

Der Arzt muss den Patienten untersuchen und den Bauch abtasten, im Zweifelsfall ordnet er eine apparative Untersuchung an.
Die zuerst vorgeschlagene Untersuchung ist die Echographie, die ein mit dem Tumor oder dem Hindernis an der Bauchspeicheldrüse kompatibles Bild zeigt.
Die endoskopische Echographie wird mit einem Endoskop durchgeführt, das über den Hals bis in den Darm eingebracht wird. Hier kann die Sonde besser das Innere des Bauches erkennen.
Das CT ist eine genauere Untersuchung, um die Größe des Tumors und die Interferenzen mit den umliegenden Strukturen zu erkennen.
Der Arzt ordnet bei einem Ikterus eine Cholangiographie an, um festzustellen, ob ein Verschluss der Gallenwege vorliegt.

 

Therapie des Pankreastumors

Die Behandlungsform hängt von der Lokalisation und dem Stadium des Tumors ab. Je nach Alter des betroffenen Menschen, seinem Gesundheitszustand und den persönlichen Vorlieben wird die entsprechende Therapie festgelegt.


Die Möglichkeiten umfassen Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie.
Eine Operation wird zur Entfernung eines Teils der Bauchspeicheldrüse oder des gesamten Organs geraten.
Auf diese Weise können Tumoren im Pankreaskopf (Pankreatoduodenektomie), im Schwanz und im Körper (distale Pankreatektomie) entfernt werden. Wenn jedoch der Krebs auf andere Organe, Blutgefäße oder Lymphknoten übergreift, ist die Operation nicht die richtige Wahl.
In diesem Fall kann man sich für Chemotherapie oder Strahlenbehandlung entscheiden.
Mit dem Rauchen aufhören, ein gesundes Körpergewicht halten, regelmäßige körperliche Übungen und die Befolgung einer gesunden Ernährung sind einige Wege, dieser Krankheit vorzubeugen.

Diät und Ernährung

Das einzig mögliche Naturheilmittel ist, die Richtlinien für eine Tumordiät zu befolgen.

 

Wie hoch ist die Lebenserwartung? Prognose für Patienten mit Pankreastumor

Stadienunterteilung und Überlebensstatistiken bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

  • Stadium 1: Während der ersten Phase bildet sich ein sehr kleiner Tumor, der nur einen begrenzten Raum des Pankreas einnimmt.
    Der Tumor kann chirurgisch entfernt werden, somit hat diese Phase eine hohe Überlebensrate.
    Die Überlebensrate erhöht sich deutlich, wenn sich der Patient in dieser Phase einer Operation unterzieht.
    Nach der Operation überleben etwa 10-25 %der Menschen bis zu fünf Jahren.
  • Stadium 2: Während dieser Phase ist die Neoplasie am Pankreas operabel, weil die wachsende Tumormasse noch auf das Pankreas begrenzt ist.
    Die kanzerogenen Zellen können sich auf die umgebenden Lymphknoten ausbreiten.
    Die Entfernung des Tumors und der Lymphknoten ist noch möglich.
    Gemäß einiger Studien der American Cancer Society leben weniger als 5-7 % der Menschen mit der Diagnose Pankreastumor fünf Jahre.
  • Stadium 3: Während der dritten Phase verbreitet sich die Erkrankung auf die umgebenden Lymphknoten und die Blutgefäße.
    Dieser Tumor wird als lokal fortgeschritten definiert und kann noch zusammen mit den umgebenden Lymphknoten entfernt, jedoch nicht mehr vollkommen aus dem Körper beseitigt werden.
  • Stadium 4: Die Phase 4 ist die terminale Phase, die schnell erreicht wird.
    Der Krebs verteilt sich über die Blutbahn im ganzen Körper und in den Knochen.
    Das letzte Tumorstadium ist inoperabel und der Arzt versucht, die Schmerzen zu minimieren.
    Die Mortalität im vierten Stadium bei Pankreastumor ist sehr hoch.
    Die Lebenserwartung ab der Diagnose beträgt etwa 3-6 Monate, aber das Überleben kann auch nur ein paar Tage dauen.

In der Regel ist die Überlebensrate beim Pankreastumor sehr gering.
Diese Überlebensraten basieren auf großen Personengruppen und können nicht dazu verwendet werden, um vorherzusehen, was mit einem bestimmten Patienten geschieht.

 

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