Anzeichen eines Burnout erkennen und vorbeugen

Anzeichen eines Burnout erkennen und vorbeugen

Erschöpfung ist ein allmählicher Prozess, bei dem sich eine Person von beruflichen und anderen bedeutenden Beziehungen aufgrund von lang anhaltendem Stress oder körperlicher, mentaler oder emotionaler Anstrengung löst.
Das Ergebnis ist eine Verminderung der Produktivität, Zynismus, Konfusion und das Gefühl, nichts mehr geben zu können.

Inhalt

Körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung.

1. Vielleicht setzt der betreffende die Arbeit oder den Schulbesuch fort, doch oftmals verbringt er den Abend ausgestreckt auf dem Sofa und isst Fertiggerichte, während er Fernsehen schaut.
Man versucht, Verantwortung abzulegen, denn man meint, keine Autorität zu besitzen oder nicht in der Lage zu sein, das eigene Leben zu planen.

2. Zynismus und Gefühllosigkeit. Als Reaktion auf ein anhaltendes Gefühl von Unsicherheit oder Verletzlichkeit entwickeln manche Menschen eine negative Einstellung mit Mangel an Gefühlen und Kritik gegenüber anderen.
Oft funktioniert diese Strategie für eine kurze Zeit. Man wird ausreichend abscheulich und andere Menschen beginnen einen zu meiden.
Aber dieser äußere Panzer kann zu einer schwierigen und kontraproduktiven Strategie werden.

3. Versagen, Impotenz und Krise. Sklave in einer familiären Umgebung zu sein, markiert oftmals die Endphase.
Die Situation kann kompliziert werden, egal ob man die Familie verlässt oder mit den engsten Angehörigen weiterlebt.
Erschöpfung ist wie der Versuch, ununterbrochen einen Marathon mit maximaler Geschwindigkeit zu laufen.
Man kann nicht immer laufen, der Körper gibt früher oder später auf und schließlich auch der Geist.

 

Das sind die ersten Anzeichen eines Burnouts:

1. Hohe Stress- oder Angstniveaus. Das Gefühl, häufig zu schweben und das Adrenalin zu spüren, das durch den Körper strömt.
2. Mangelndes Engagement. Man fühlt sich zur Arbeit nicht motiviert. Schwierigkeit, sich zu konzentrieren oder auch nur für kurze Zeit aufmerksam zu bleiben.
3. Zynismus. Der Betreffende hat nur Gefühle der Abneigung oder Distanziertheit. Man kann ein negatives und zynisches Verhalten feststellen. Ein Gefühl, leicht gereizt und defensiv oder in Abhängigkeit von den anderen zu sein.
Fühlt sich der Betreffende anderen gegenüber sehr abgeneigt, besteht die Möglichkeit, dass man den Bedürfnissen nicht gerecht wird oder eine Ermattung entwickelt.
4. Essen, während man sich einer anderen Tätigkeit zuwendet. Man isst seine Mahlzeiten vor dem Computer, dem Fernseher oder während man reist (im Auto, zu Fuß usw.)

5. Nicht genügend schlafen. Die empfohlene Mindestzeit für Schlaf sind sieben bis acht Stunden pro Nacht. Wenn man über längere Zeit weniger schläft, riskiert man ein gewisses Maß an Erschöpfung.
6. Wenig Energie und Müdigkeit. Man ist müde. Es ist nicht nur Schläfrigkeit und Müdigkeit, sondern eine emotionale Erschöpfung. Der Betreffende kann sich am Ende des Tages matt fühlen, ohne noch die Energie zu haben, Übungen oder Sport zu betreiben oder sich mit anderen zu treffen. Er hat nur das Bedürfnis, sich auszustrecken und Fernsehen zu schauen oder auf eine andere Weise auszuruhen.

7. Nie genug Zeit haben. Ein Mensch unter Erschöpfung hat immer Eile und nie genug Zeit für alle Tätigkeiten, die er im Laufe des Tages verrichtet möchte.
8. Übermäßige Sorgen und hohe Selbstkritik. Es gelingt nicht, aus der mentalen Verfassung herauszukommen, in der der Betreffende in der Erschöpfung verharrt, ohne beunruhigende Gedanken zu haben. Denn wenn sie vergehen, tauchen wieder neue auf.
Die kritische Stimme im Kopf ist sehr laut und sagt, dass man immer mehr tun, mehr arbeiten muss und dass die erreichten Ergebnisse nicht interessieren, da man eh nie genug schafft.
9. Körperliche Krankheit. Zu Beginn können die körperlichen Symptome leichtgradig sein. Man kann Kopfschmerzen, eine anhaltende Erkältung, Magenschmerzen oder oft ein geschwächtes Immunsystem haben. Wenn frühzeitige Anzeichen ignoriert werden, kann der Körper Beschwerden entwickeln und es kann zu einer ernsten Diagnose kommen.

10. Gefühlslähmung. Man kann ein Suchtverhalten entwickeln. Anfangs zeigt es sich wie eine Abhängigkeit von Koffein und/oder von Zucker, um konzentrierter zu sein, wenn wenig Energie vorhanden ist.
Bei fortschreitenden Beschwerden können Zeichen der Erschöpfung eine größere Abhängigkeit von Medikamenten, Alkohol, Fertiggerichten oder übermäßiges Fernsehen sein.

11. Unschlüssigkeit und Ineffizienz. Aufgrund fehlender persönlicher Ergebnisse nimmt man einen Abfall der Produktivität wahr und es wird angenommen, zu viel Energie für die Arbeit aufzuwenden, ohne die erwarteten Ergebnisse zu sehen.

12. Mangelnde Ferien.
– Urlaub. Der Betreffende erinnert sich nicht an das letzte Mal, wo er einen Tag allein für sich mit Entspannen und Nichtstun verbracht hat.
Oftmals hat ein Mensch mit einem Erschöpfungssyndrom über sechs oder auch zwölf Monate keinen Urlaub gemacht.
– Den ganzen Tag arbeiten. Man kann die Tendenz haben, sich pausenlos auf die Arbeit zu stürzen. Es kann auch vorkommen, dass man nicht einmal Pause macht, um ein Glas Wasser zu trinken, die Beine zu strecken, einen Spaziergang zu machen oder einen Freund anzurufen. Dies sollte wenigstens einmal in 90-120 Minuten geschehen, ansonsten könnte sich zu viel Stress entwickeln.
– Angenehme Tätigkeiten. Der Erschöpfte hat in der letzten Woche auch keine erholsame Tätigkeit verrichtet (zum Beispiel eine Massage- oder Wellnessbehandlung, ein Bad, Kochen, ein Buch einfach zum Vergnügen lesen, Wandern usw.).

13. Nicht genügend körperliche Bewegung. Man verbringt nicht genug Zeit mit Übungen oder anderen sportlichen Aktivitäten, wie man möchte.

14. Mangelnder Kontakt zur Natur. Der Mensch, der unter Erschöpfung leidet, verbringt zu viel Zeit im Büro, im Auto oder zu Hause und geht nicht an die frische Luft.

 

Behandlung und Prophylaxe bei Erschöpfung

Stress verringern
Wenn die emotionale Spannung nicht richtig behandelt wird, können hohe Stresslevel zu Erschöpfung und ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Hier sind einige Methoden zum Stressabbau.
Meditation praktizieren. Meditation bringt viele gesundheitliche Vorteile, darunter erhöhte Konzentration, Stressminderung und generell ein Gefühl von Wohlbefinden und Glück. Ziel der Meditation ist es, sich zu 100% auf eine Sache zu konzentrieren, wie auf das Atmen oder auf eine brennende Kerze im Raum.
Auf diese Weise kann das helfen, den Geist zu beruhigen und den Stress zu verringern.
Eine täglich für nur 20 Minuten durchgeführte Meditation hat bereits eine Verringerung des Stresslevels gezeigt.
Übungen und körperliche Aktivität. Viele Arbeitnehmer verrichten täglich viele körperliche Übungen, denn sie arbeiten ständig im Stehen und heben Dinge an. Aber diese Art von Bewegung ist nicht erholsam wie ein Spaziergang im Park, Kajakfahren auf dem See oder Radfahren. Körperliche Übungen sollten gut für Körper, Geist und Seele sein.

Gesunde Ernährung. Viele Menschen halten ein gesundes Leben und eine ausgewogene Ernährung für nicht sehr wichtig. Aufgrund der Arbeitszeiten (zum Beispiel bei Schichtarbeiten) und der langen Arbeitsschichten kaufen viele Berufstätige häufig und regelmäßig ihre Mahlzeiten außerhalb an Automaten oder essen zucker- und fetthaltige Snacks oder verarbeitete Lebensmittel.
Stattdessen ist es fundamental wichtig, viel Obst und Gemüse zu essen, genügend Eiweiß aufzunehmen, vor allem manche Fischarten wie Lachs zu essen, der viele Omega-3-Fettsäuren enthält.

Erschöpfung verhindern
Kennt der Betreffende die Warnzeichen einer drohenden Erschöpfung, muss er daran denken, dass sie ohne eine Maßnahme zur Lösung des Problems schlimmer werden kann. Doch wenn etwas unternommen wird, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, kann man die Entwicklung einer Erschöpfung bis zum völligen Energieverlust verhindern.

Empfehlungen zur Vermeidung von Erschöpfung.
Den Tag mit einem entspannenden Ritual beginnen. Anstatt sofort nach dem Erwachen aus dem Bett zu springen, mindestens fünfzehn Minuten mit Meditation verbringen oder sich der Natur zuwenden.
Ein sitzender Lebensstil, den viele führen, ist stressig und ist ganz und gar nicht gesund.
Da der Mensch ein Säugetier ist (auch wenn sein Gehirn weiter als bei anderen entwickelt ist), sollte er nicht wie ein Roboter leben, sondern sollte hin und wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren und einen natürlicheren Lebensstil führen, im Freien, an Orten weitab von der Stadt, zum Beispiel an einem See, in den Bergen oder im Park.

Befolgen einer gesunden Ernährung, Sport und richtiges Schlafen.
Wenn man gut isst, sich regelmäßig bewegt und ausreichend schläft, ist die Energie, die man zur Arbeit und den persönlichen und familiären Verpflichtungen benötigt, ausreichend.

Grenzen setzen. Körper und Geist nicht übermäßig überlasten. Lernen, zu den Anforderungen der Zeit „Nein“ zu sagen. Wenn das schwierig erscheint, sollte man sich daran erinnern, das „NEIN“-Sagen in gewissen Fällen ermöglicht, „ja“ zu den Dingen zu sagen, die man wirklich machen möchte.

Täglich von der Alltagstechnologie eine Pause machen. Jeden Tag einen Zeitraum einplanen, in dem man sich von elektronischen Geräten völlig trennt.
Den Laptop beiseitelegen, das Telefon ausschalten und es unterlassen, in die elektronische Post, Facebook oder WhatsApp zu sehen.

Die kreative Seite fördern. Kreativität ist ein wirksames Antidot gegen Erschöpfung.
Etwas Neues versuchen, mit einem lustigen Projekt beginnen oder ein bevorzugtes Hobby wiederaufnehmen. Aktivitäten wählen, die auf keinerlei Weise mit der Arbeit verbunden sind.

Lernen, mit Stress umzugehen. Wenn ein Betreffender ein Erschöpfungssyndrom entwickelt, kann er sich dabei machtlos fühlen.
Doch er kann sehr viel mehr Kontrolle über den Stress erhalten, als er sich denken kann.
Lernen, mit dem Stress umzugehen, kann helfen, zu dem eigenen körperlichen und geistigen Gleichgewicht zurückzufinden.

Anzeichen eines Burnout erkennen und vorbeugen

Genesung von der Erschöpfung
Manchmal ist es zu spät, um eine Erschöpfung zu verhindern, weil die betreffende Person die Grenze bereits überschritten hat.
In diesem Fall ist es wichtig, die Erschöpfung sehr ernst zu nehmen.
Das eigene Leben fortzuführen, ohne dabei die Erschöpfung zu berücksichtigen, kann nur zu einer emotionalen und körperlichen Verschlechterung führen.
Die Empfehlungen zur Verhinderung einer Erschöpfung sind auch in dieser Phase nützlich, doch zur Genesung verhelfen andere Aktionen.

 

Genesungsstrategie bei Erschöpfungssyndrom

1) Das Leben langsamer angehen
Wenn der Betreffende die Endphase einer Erschöpfung erreicht hat, kann eine medikamentöse Behandlung das Problem nicht lösen. Man muss an sich selbst appellieren und langsamer werden oder eine Pause einlegen. Es ist mögliche, einige Verpflichtungen und Aktivitäten zu unterlassen. Sich Zeit nehmen um auszuruhen, zu reflektieren und sich zu kurieren.

2) Hilfe
Bei Erschöpfung ist eine natürliche Folge, die restliche Energie zu bewahren, indem man sich von anderen isoliert. Doch Freunde und Familienangehörige sind in schwierigen Momenten sehr wichtig.

Sich wegen einer Unterstützung mit den eigenen Angehörigen beraten.
Einfach die Gefühle und das Problem mit einer anderen Person teilen. Das kann helfen, den Stress abzubauen.
Die andere Person darf aber keine Ratschläge zur „Lösung“ der Probleme geben, sondern sollte nur zuhören.

Das Öffnen soll für andere keine Last sein.
Tatsächlich fühlen sich die meisten Freunde geschmeichelt, weil man sich ihnen anvertraut, und das wird die Freundschaft stärken.

3) Ziele und Prioritäten neu bewerten
Erschöpfung ist ein unbestreitbares Zeichen dafür, dass etwas Wichtiges im Leben eines Menschen nicht gut verläuft.
Zeit nehmen und über Hoffnung, Ziel und Träume nachdenken. Vernachlässigt man gerade etwas, was wirklich wichtig ist?
Die Erschöpfung kann eine Gelegenheit sein, Dinge wiederzuentdecken, die wirklich glücklich machen und mithilfe derer man etwas in seinem Leben verändern kann.

Viele weitere Infos zum Burnout kann man unter Das-Burnout-Syndrom.de erfahren inklusive Ursachen, Phasen, Prävention und Heilungsmöglichkeiten.

 

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