Atherosklerose und Arteriosklerose

Die Atherosklerose ist eine kardiovaskuläre Erkrankung, die durch Verengungen der Blutgefäße aufgrund beständiger Ablagerungen von Fetten und Cholesterin gekennzeichnet ist.

Arteriosklerose ist eine Störung, die in der Verhärtung und Elastizitätsverlust der Arterienwände besteht.
Die Atherosklerose betrifft die Arterien und die Folge ist eine chronische Entzündung.
Die Arterien transportieren das Blut in alle Körperbereiche und sind von einer dünnen Zellschicht, dem Endothel, bekleidet.

Atherosklerose oder Arteriosklerose
Atherosklerose oder Arteriosklerose
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Das Endothel wird durch Rauchen, Fettablagerungen und hohen Blutdruck geschädigt.
Diese ständigen Ablagerungen führen zu einer Verdickung der Blutgefäßwände. Die Folge ist eine Verkleinerung des inneren Gefäßraumes (in dem das Blut fließt).
Die Ansammlung von Makrophagen (eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen) bestimmt zusätzlich die Verhärtung oder Verengung der Arterien.
Die Zell- und Cholesterinanhäufung führt zur Bildung von atherosklerotischen Plaques.
Diese vermindern die Elastizität der Arterienwand und verringern den Blutfluss zu den anderen Organen.
Deshalb spricht man auch von chronisch obstruktiver arterieller Verschlusskrankheit.
Der Prozess beginnt in jungen Jahren, verläuft in der Regel sanft, tatsächlich zeigen sich vor dem 40. Lebensjahr keine Symptome.
Die am häufigsten betroffenen Arterien sind die Halsschlagadern, die Herzkranzgefäße und die peripheren Arterien. Im Nierenbereich kann sich eine hyaline Substanz in den Nierenarteriolen ansammeln.

In den Venen gibt es aus unbekannten Gründen keine Atherosklerose, man glaubt jedoch, dass der niedrigere venöse Blutdruck die Venen schützt.

 

Inhalt

Ursachen für Atherosklerose

  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Hoher Blutdruck
  • Übermäßiges Rauchen
  • Hohes LDL (schlechtes Cholesterin)
  • Genetische oder familiäre Veranlagung usw.

Männer neigen häufiger zu Atherosklerose als Frauen. Gewöhnlich entwickeln Frauen diese Erkrankung nach der Menopause.
Atherosklerose ist eine Erkrankung von Erwachsenen und älteren Menschen, doch handelt es sich um einen allmählichen Prozess, der im Kindesalter beginnt. Denn auch Kinder haben Fettstreifen im Innern der Arterienwände.

 

Risikofaktoren der Atherosklerose

Ein Arterienverschluss tritt als Folge von Ablagerung und Ansammlung von Fetten und Cholesterin im Innern der Arterien auf.


Risikofaktoren dieser Erkrankung können sein:

  • Hohes LDL (schlechtes Cholesterin)
  • Sitzende Lebensweise und mangelnde körperliche Aktivität
  • Lebensalter, die Erkrankung tritt häufig bei älteren Menschen auf
  • Falsche Ernährung: hoher Konsum gesättigter Fettsäuren in der täglichen Ernährung und mangelnder Verzehr von Obst, Gemüse oder gesunden Speisen, die wenig Fett enthalten
  • Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Rauchen
  • Alkoholmissbrauch
  • Übergewicht
  • Helicobacter pylori
  • Diabetes

 

Symptome der Atherosklerose

Die Symptome erscheinen, wenn die Krankheit zu einer bedeutenden Ischämie (verminderte Durchblutung) führt.
Zu den häufig auftretenden Symptomen eines Arterienverschlusses gehören:

  1. Schwindel
  2. Übelkeit
  3. Kopfschmerzen
  4. Müdigkeit
  5. Übermäßiges Schwitzen
  6. Kognitives Defizit
  7. Gedächtnisverlust
  8. Atemnot

Komplikationen der Atherosklerose sind:

  1. Koronarerkrankung
  2. Erkrankung der Halsschlagader
  3. Erkrankung peripherer Arterien
  4. Aortenaneurysma (Aussackung der Aorta, die platzen und zu schweren Blutungen führen kann)
  5. Senile Demenz

 

Koronararteriensklerose

Die AS ist eine der größten Risikofaktoren und häufigsten Erkrankungen des Herzens.
Eines der ersten Symptome der koronaren AS ist der Schmerz und das Gefühl von Enge in der Brust, bekannt auch als Angina pectoris. Oftmals imitiert diese Krankheit einen Herzinfarkt.
Wird nicht behandelt, kann die Minderdurchblutung des Herzmuskelgewebes einen akuten Myokardinfarkt in fortgeschrittenen Stadien verursachen.
Ist die Koronararteriensklerose chronisch, erhält das Herz über längere Zeit ein vermindertes Blutvolumen. Wegen der Kompensation der Minderdurchblutung ist die Herzfunktion wohlmöglich gestört.
Die Folge ist eine ischämische Kardiomyopathie (Verlust oder Schwäche des Herzmuskelgewebes).
Manchmal kann die betreffende Person auch eine Arrhythmie entwickeln.

Wenn das sauerstoffangereicherte Blut das Herz nicht erreicht, kann die betreffende Person Folgendes verspüren:

  • Angina pectoris
  • Schmerzen in der linken Brust
  • Beschleunigter Herzschlag

 

Atherosklerose der Halsschlagader

Die Halsschlagader (Arteria carotis) führt das Blut zum Gehirn.
Tritt die Atherosklerose in der Arteria carotis auf, können die Folgen tragisch und tödlich sein.
Die Symptome der zerebralen Atherosklerose sind dieselben wie beim Schlaganfall. Sie umfassen geistige Umnachtung, Kopfschmerzen, Schwindel und Gleichgewichtsverlust, Unvermögen, die Gliedmaßen zu bewegen usw.
Im Fall einer intrakraniellen AS können die Symptome nur an einer Seite des Körpers beobachtet werden.
Das kann eine plötzliche Schwäche sein, Taubheitsgefühl auf nur einer Körperseite, die Person kann Sehstörungen auf nur einem Auge haben usw.
Wenn sich beide Halsschlagadern verengen, können transiente ischämische Attacken auftreten, die folgende Symptome verursachen können:

  1. Taubheitsgefühl auf einer Körperseite
  2. Sehverlust auf einer Seite
  3. Tinnitus im Ohr
  4. Konfabulation

 

Periphere Atherosklerose

Wenn eine AS die Arterien betrifft, die das Blut in die Peripherie transportieren, bildet sich eine periphere Arteriopathie.
Diese Erkrankung ist gekennzeichnet durch einige Symptome einer transitorischen ischämischen Attacke wie Claudicatio (Schmerzen und Schwäche in den Beinen beim Gehen), Wunden und Hautverletzungen an Beinen und Armen, die nur langsam verheilen, Veränderung der Hautfarbe an den Extremitäten, Haarausfall und gestörtes Nagelwachstum an den betroffenen Gliedmaßen.
Sie kann von vorübergehender Natur sein, doch mit der Zeit kann sie so schwerwiegend werden, dass der Arm blau wird und eine Gangrän beginnt.
Entsteht eine atherosklerotische Plaquebildung zusammen mit einer Thrombose (Bildung eines Thrombus oder Blutgerinnsels), verschlimmert sich die Störung auf gravierende Weise.

Ein arterieller Verschluss an den Beinen kann Folgendes verursachen:

  • Gefühllosigkeit
  • Schmerzen an den unteren Gliedmaßen, vor allem an den Beinen (unterhalb der Knie)
  • Krämpfe

Obwohl es sich um eine fortschreitende und generalisierte (in verschiedenen Körperbereichen auftretenden) Erkrankung handelt, kann ihrer Entstehung vorgebeugt werden, indem eine gesunde und fett- sowie cholesterinarme Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivitäten eingehalten werden. In einigen bestimmten Fällen können bestimmte invasive angioplastische Techniken der Koronararterien und ein Bypass zur Beseitigung der Verschlüsse angewandt werden.

 

Diagnose der Atherosklerose

Zur Diagnose oder dem Ausschluss dieser Erkrankung erfolgen Untersuchungen wie:

Koronarangiographie,Koronararterien,Herz
© Massimo Defilippo
  • Blutuntersuchung zur Feststellung des Cholesterinspiegels;
  • Herz-Stress-Test;
  • Elektrokardiogramm;
  • Farbcodierte Dopplersonographie bei Arteriosklerose der Halsschlagadern (Karotiden);
  • Magnetresonanztomographie (MRT);
  • Koronarangiographie, um verschlossene Arterien zu erkennen und die Größe des Verschlusses zu bestimmen.

 

Therapie der Atherosklerose

Medikamente, Operation und Änderung der Lebensweise können dem Patienten helfen, die Leistungsfähigkeit des Herzens zu verbessern.
In der Folge sind einige Therapien bei Arteriosklerose aufgezeigt.

Cholesterinsenkende Medikamente: Die Behandlung des Cholesterins hilft, die Anreicherung von Fettablagerungen in den Arterien der Patienten zu verlangsamen, zu stoppen oder auch aufzuheben.
Manche Ärzte verschreiben Antikoagulantien, die als Blutverdünner wirken und die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.

Thrombozytenhemmende Medikamente: Dieser Arzneimitteltyp verringert die Möglichkeit einer Thrombozytenaggregation in den verengten Arterien.
Außer den thrombozytenhemmenden Medikamenten bietet die Ballon-Angioplastie eine potentielle Behandlungsmöglichkeit bei Arteriosklerose. Sie wird zur Öffnung der Koronararterien angewendet.

Operation: Sie ist zur Therapie hilfreich und wird oftmals den Arzneimitteln vorgezogen. Es gibt verschiedene Operationsarten zur Behandlung dieser Erkrankung, darunter der Bypass, bei dem eine Vene oder ein künstliches Implantat verwendet wird.
Darüber hinaus sind die Endarteriektomie (Beseitigung der arteriellen Beläge) und das Transplantat (Wiederherstellung oder Ersatz des Gefäßes) andere chirurgische Methoden, die bei der Arteriosklerose angewendet werden.
In der Regel erfolgt dieser Eingriff an großen Arterien, zum Beispiel an den Halsschlagadern und der Aorta (bei einer Arteriosklerose der Aorta).


Nicht-medikamentöse Behandlungen: Man sollte Ruhezeiten mit Training abwechseln, um die Durchblutung zu verbessern.
Man sollte mit dem Rauchen aufhören, um die Arterien zu erweitern und die Fähigkeit des Sauerstofftransports im Blut zu erhöhen.
Außerdem sollte man sich vor eventuellen Schnittverletzungen oder Läsionen hüten, die das Risiko einer Infektion vergrößern.
Der Patient sollte hydrierte Fette und ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren wie Butter oder Sahne vermeiden. Manche Ärzte raten den Patienten auch, sich von raffinierten und verarbeiteten Lebensmitteln, eingelegtem Gemüse, Tee, Kaffee, weißem Zucker und ähnlichen Produkten fernzuhalten.


Natürliche Heilmittel bei Atherosklerose

Studien zur Prävention haben gezeigt, dass arteriosklerotische Verengungen durch eine Veränderung der Lebensweise ohne schädliche Nebenwirkungen wieder vergehen können.
Ein geregelterer und gesünderer Lebensstil verbessert die Lebensqualität.
Cholesterin bildet Ablagerungen im Innern der Arterien, verengt sie und verursacht verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen.
Eine kontrollierte Ernährung, körperliche Übungen und Stressverminderung sind wichtig, um eine Rückbildung der Arteriosklerose zu erreichen.

Das „böse“ Cholesterin wird durch LDL-Lipoproteine gebildet, die sich an den Innenwänden der Arterien ablagern und zur Arteriosklerose führen, während das „gute“ Cholesterin aus HDL-Lipoproteinen gebildet wird, die das Fett aus dem Blut entfernen und die bestehenden Plaques stabilisieren.
Die folgenden Hausmittel helfen, den HDL-Spiegel im Blut zu erhöhen.
HDL ist eine Abkürzung, die High Density Lipoprotein bedeutet, während LDL für Low Density Lipoprotein steht.

 

Diät und Ernährung

Schlechte Essgewohnheiten: Man sollte Fast-Food, raffinierte Nahrungsmittel oder solche, die zu lange Zeit eingefroren waren, vermeiden. Ebenso ist nicht empfehlenswert, spät abends zu essen und Frühstück oder Mittagessen zu überspringen.

Ballaststoffreiche Ernährung: Man sollte mehr Obst, frisches Gemüse, Vollkornprodukte, Bohnen, Hafermehl usw. essen, um die Menge der Ballaststoffe zu erhöhen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen.

Omega 3 Fettsäuren: Lebensmittel, die essentielle Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie Lachs, Thunfisch und Leinsamen, können Blutgerinnsel und die Oxidation von Cholesterin verhindern.
Auch Lycopin, das in Tomaten und Ingwer enthalten ist, verhindert die Oxidation des LDL-Cholesterins.

Vitamin B3 oder Niacin: hilft, kardiovaskulären Erkrankungen vorzubeugen.

Vitamin E: Nahrungsmittel, die reich an Vitamin E sind, wie Sonnenblumenkerne oder Mangold, können Entzündungen in den Arterienwänden verringern.


Cholesterinarme Diät: Menschen mit Arteriosklerose sollten eine cholesterinarme Ernährung befolgen.
Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren sollten vermieden werden.
Vorrang sollten Lebensmittel haben, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind, wie Fisch, Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse, Olivenöl und Rapsöl, die helfen, die Arterien von Plaques zu reinigen.

Wasser: Man sollte viel Wasser trinken und den Flüssigkeitsspiegel im Körper erhalten.

Nahrungsergänzungsmittel: Einige natürliche Präparate können zur Lösung der Plaquebildungen helfen, zum Beispiel: Knoblauchpillen, Ergänzungsmittel für Vitamin E oder K und Fischöl.


Pflanzliche Sterole und Stanole: Der Verzehr von pflanzlichen Sterolen und Stanolen hilft beim Kampf gegen Atherosklerose.
Nahrungsmittel, die diese Elemente enthalten: Vollkornreis, Vollkornprodukte, Nüsse, Kürbiskerne und Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Tomaten, Rosenkohl usw.
Viele Nahrungsmittel sind mit pflanzlichen Sterolen und Stanolen angereichert.

Andere Elemente: Auch grüner Tee, Äpfel, Pampelmusen, Olivenöl und Apfelessig helfen zur Senkung des Cholesterins. Der tägliche Verzehr von Knoblauch und Fischöl erhöht die Blutzirkulation in den Arterien.
Ananas enthält Bromelain. Diese Substanz hat antithrombotische Eigenschaften und verhindert die Bildung von atherosklerotischen Plaques.


Regelmäßige sportliche Betätigung
Moderate kardiovaskuläre Übungen wie regelmäßiges Spazierengehen, Schwimmen, Radfahren. Jogging, Aerobic, Tanzen usw. können wirksam sein, um arterielle Plaques aufzulösen.
Jede Art körperlicher Übungen hilft, den Spiegel des schlechten Cholesterins zu senken, den des guten zu erhöhen und Plaquebildungen im Innern der Arterien aufzulösen.
Anfänger sollten die Anweisungen des Arztes und des Physiotherapeuten befolgen.

 

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