Pityriasis versicolor oder Kleienpilzflechte

Röschenflechte oder Pityriasis rosea Gibert

Pityriasis versicolor (auch Kleienpilzflechte oder Tinea versicolor genannt) ist eine häufig vorkommende Hautinfektion, die durch Hefen (Pilze) der Gattung Malassezia verursacht wird, die auf Haut und Kopfhaut leben.


Unter Pityriasis ist eine Art schuppende Haut zu verstehen und versicolor bedeutet buntgescheckt.

Malassezia-Hefen:

  • ernähren sich von Fettsäuren, die sich in dem von den Talgdrüsen der Haut produzierten Talg befinden;
  • produzieren Dicarbonsäuren, vor allem Azelainsäure, und lagern sie auf der Haut ab.

Die weiße Farbe der Flecken der Kleienpilzflechte erklärt sich wie folgt:

  • Azelainsäure hemmt die Tyrosinase: ein Enzym, das die Melanin-Synthese kontrolliert.
  • Einigen Autoren zufolge sammelt sich im Stratum corneum (äußerste Schicht der Oberhaut) lipidisches Material, das die Sonnenstrahlen blockiert.

Die Ursache für die dunklen Flecken, die sich in einigen Fällen bilden, ist unbekannt; Vermutungen sind:

  • Keratinschicht der Haut wird dicker.
  • Entzündungsreaktion, die die Melaninproduktion anregt.

Die Hefen sind bei dieser Erkrankung nicht dieselben:

  • die in Lebensmitteln enthalten sind,
  • die Candida im Mund oder in der Scheide verursachen.

 

Inhalt

Wo entsteht Pityriasis versicolor?

Die betroffenen Hautzonen sind meist:

  • Schultern,
  • Rücken,
  • Brust.

Manchmal können Hautfalten befallen sein, wie:

  • Achselhöhlen,
  • Haut unter der Brust,
  • Leistenbereich.

Nur das Gesicht bleibt ausgespart, auch wenn bei Kleinkindern das Gesicht befallen sein kann, besonders am Haaransatz.
Es können wenige oder sehr viele Flecken auftreten. In diesem Fall kann der Aspekt der betroffenen Haut normal erscheinen, während die (unveränderte) Haut um den Bereich ein Problem zu haben scheint.


Ursachen der Pityriasis versicolor

Malassezia-Pilze sind auf der Haut von allen gesunden Menschen vorhanden.
Wenn sich der Pilz übermäßig vermehrt, dann entsteht eine Infektion.

Die Infektion kann aus einem der folgenden Gründe entstehen:

1. fettige Haut,
2. feuchtwarmes Klima,
3. übermäßiges Schwitzen,
4. schwaches Immunsystem, zum Beispiel durch AIDS,
5. Schwangerschaft (die hormonellen Schwankungen verändern den pH-Wert der Haut).

Da sich Hefe natürlicherweise auf der Haut entwickelt, ist die Tinea versicolor nicht ansteckend.
Diese Erkrankung kann Menschen jeder Hautfarbe treffen. Es sind vorwiegend junge Menschen betroffen.

 

Anzeichen und Symptome der Tinea versicolor

Das Hefewachstum auf der Haut provoziert die Bildung von Bereichen mit unterschiedlicher Färbung gegenüber der umgebenden Haut.
Es können entstehen:

  • einzelne Punkte,
  • Flecken.

Spezifische Anzeichen und Symptome der Infektion beinhalten:

  1. Flecken, die weiß, rosa, rot oder braun sein können und die eine viel hellere oder dunklere Farbe haben können, als die umgebende Haut.
  2. Flecken, die nicht mit der restlichen Haut bräunen.
  3. Flecken, die überall am Körper auftreten können, besonders an Hals, Brust, Rücken und den Armen.
  4. Manchmal verspürt man einen Juckreiz an den betroffenen Stellen.

Die Flecken:

  • können bei kühlem Wetter wieder verschwinden,
  • verschlimmern, wenn das Klima warm und feucht ist.

Die Haut ist möglicherweise:

 

Wie wird die Diagnose der Pityriasis versicolor gestellt?

  • Der Arzt kann die Diagnose Tinea versicolor aufgrund des Erscheinungsbildes der Haut stellen.
  • Scratch-Zeichen oder BesnierZeichen – Da der Pilz das Stratum corneum der Haut befällt, kratzt er Arzt die Haut ab, um die feine Schuppung zu beobachten. Dieser Test ermöglicht die Unterscheidung der Kleienpilzflechte von anderen Hautkrankheiten.
  • Der Arzt kann ultraviolette Strahlen (Wood-Lampe) benutzen, die die Farbe der betroffenen Bereiche verändern.
    Sind die Flecken von Tinea versicolor verursacht, sorgen die UV-Strahlen dafür, dass sie gelb-grün fluoreszieren.
  • Der Arzt kann eine Probe entnehmen, indem er ein Hautstück und Schuppen aus diesem Bereich für eine Untersuchung unter dem Mikroskop abschabt.
    Die Probe kann direkt auf einen Objektträger aufgetragen und einer histologischen Analyse unterzogen werden.

 

Differentialdiagnose
Pityriasis versicolor kann mit folgenden Erkrankungen verwechselt werden:
1. Diskoides Ekzem oder Dermatitis nummularis ist eine Irritation an Rumpf und/oder Gliedmaßen.
2. Die Psoriasis besteht aus roten, schuppenden Plaques, die psoriatischen Hautläsionen können überall auftreten.
3. Hypomelanosis guttata idiopathica betrifft die Schienbeine und Unterarme.
4. Pityriasis alba verursacht große Flecken an Oberarmen und im Gesicht. Sie befällt vor allem Kleinkinder auf trockenen und dehydrierten Hautbereichen.
5. Pityriasis rosea hat einen kurzen Verlauf und einen schnellen Ausbruch.
6. Die postentzündliche Hypo- oder Hyperpigmentation verursacht ein ungleichmäßiges Verteilungsmuster aus einer vorausgegangen entzündlichen Episode.
7. Tinea corporis breitet sich langsam aus und bildet dabei Flecken in Form von Ringen aus.
8. Vitiligo verursacht asymmetrische weiße Flecken.

Ist Pityriasis versicolor eine schwerwiegende Krankheit?
Nein, der einzige Nebeneffekt ist, dass diese Ausschläge beim Sonnenbaden ärgerlich sind, denn sie bleiben als helle Flecken auf der Haut zurück.

 

Ist Pityriasis versicolor ansteckend?

Nein, eine Übertragung dieser Erkrankung auf eine andere Person ist nicht möglich.
Die Hefe, die diesen Ausschlag auf der Haut verursacht, besiedelt auch normalerweise die Haut und tut in der Regel nicht weh.
Aus nicht geklärten Gründen scheint die Hefe auf der Haut einiger Menschen leichter zu wachsen.

 

Was ist die Therapie bei Pityriasis versicolor?

Die Art der Behandlung kann vom Sitz des Hautausschlags abhängig sein oder davon, ob der Patient diese Erkrankung schon einmal hatte.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind folgende:

Antipilzmittel
Lokale und orale Antimykotika (Antipilzmittel) werden zur Behandlung der Pityriasis versicolor angewendet.
Unter diesen sind:

  • Propylenglykol;
  • Natriumthiosulfat-Lösung;
  • Selensulfid;
  • lokal anzuwendende Azole (Creme, Pulver oder kutane Lösung), darunter:
    • Clotrimazol (Canesten ®),
    • Miconazol (Mykotin ®),
    • Econazol (Pevaryl ®),
    • Terbinafin (Lamisil ®,
    • Fenticonazol (Fenizolan ®),
    • Bifonazol (Bifon),
    • Ketoconazol (Nizoral ®).
  • Tabletten folgender Antimykotika:
    • Itraconazol (Sempera ®, Sporanox ®),
    • Fluconazol (Diflucan ®) für ein/zwei aufeinanderfolgende Wochen.
  • Terbinafin Gel;
  • Ciclopirox (Ciclocutan ®) Creme oder Lösung.

 

Shampoo und antimykotische Reinigungsmittel

Shampoo mit Ketoconazol (Nizoral ®) wird häufig empfohlen.
Man erhält es in der Apotheke und es ist verschreibungspflichtig.
Ketoconazol tötet die Keime, die diesen Hautausschlag verursachen.

  • Das Haarshampoo auf die befallenen Stellen auftragen.
  • Nach drei bis fünf Minuten abwaschen.
  • Die Anwendung über fünf Tage jeden Tag wiederholen.

Der Arzt kann demjenigen, der nach Sonnenexposition häufig Rezidive entwickelt, ein Shampoo mit Ketoconazol empfehlen.
Wichtig ist, das Shampoo einmal am Tag über insgesamt drei Tage anzuwenden, bevor man in den Urlaub fährt und sich an der Sonne aufhält.
Das hilft, das Risiko für eine Pityriasis versicolor zu verringern.

Shampoo mit Selensulfid ist eine alternative Behandlung.
Man erhält es in der Apotheke und es ist verschreibungspflichtig

  • Zu 50 % mit Wasser verdünnen (halb Wasser, halb Shampoo).
  • Das verdünnte Shampoo auf die betroffenen Stellen auftragen.
  • Für 10 Minuten einwirken lassen.
  • Auswaschen.
  • Die Anwendung sollte eine Woche lang jeden Tag wiederholt werden.

Antimykotische Tabletten können verschrieben werden, wenn:

  • der Hautausschlag stark ausgeweitet ist,
  • durch die oben beschriebenen Behandlungen nicht vergeht.

Die antimykotische Behandlung kann wiederholt werden, wenn:

  • die Hautinfektion rezidiviert (sich wiederholt),
  • die Haut erneut schuppt.

Das geschieht in der Regel unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel:

Hinweis: Nach der Behandlung erscheint die Farbe der befallenen Haut nach etwa 3-6 Monaten wieder normal.

 

Naturheilmittel bei Pityriasis versicolor

Bikarbonat
Wasser und Bikarbonat können direkt auf die von Pityriasis versicolor betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, um das Ausmaß des Ausschlags zu verringern.
Andere Hausmittel mit bakterizidem und antimykotischem Effekt, die auf die Pityriasis versicolor aufgetragen werden, sind:
1. Schwefelseife
2. Aloe-Vera-Gel
3. Teebaumöl

Prävention von Pityriasis versicolor

  • Es empfiehlt sich, auf sehr fetthaltige Hautpflegeprodukte zu verzichten.
  • Sonnencremes mit hohem Schutzfaktor verwenden (30-50). Die Bräunung hebt die Pityriasis versicolor stärker hervor.

 

Ernährung bei Pityriasis versicolor

Eine ausgewogene Ernährung verhilft zum Erhalt einer gesunden Haut.
Pilze wachsen und gedeihen in einer Umgebung, die reich an organischen Abfallstoffen ist.
Eine schlechte Ernährung kann dazu führen, dass sich Toxine ansammeln:

  • im Blut,
  • in der Haut.

Bei der Auswahl der Lebensmittel ist gesunder Menschenverstand erforderlich. So sollte verzichtet werden auf:

  • frittierte Speisen,
  • rotes Fleisch,
  • alkoholische Getränke,
  • Süßspeisen,
  • Fastfood,
  • Fertigsaucen,
  • Milchprodukte.

 

Wie lange dauert die Kleienpilzflechte? Muss man mit Rezidiven rechnen?

In der Regel heilt eine rosa- oder braunfarbene Pityriasis versicolor unter Behandlung aus, doch der Hautausschlag ist oft rezidivierend, wenn die Voraussetzungen für eine Malassezia furfur gegeben sind.
Die antimykotische Behandlung muss wiederholt werden, wenn die Pityriasis versicolor erneut auftritt.
Die orale antimykotische Behandlung kann vorbeugend für ein bis drei Tage im Monat bei Personen, die ein erhöhtes Rezidivrisiko haben, verordnet werden.

Gewöhnlich erfolgt die Heilung der hellen Pityriasis versicolor innerhalb zweier Wochen unter Behandlung. In der Folge bräunt die Haut wieder normal, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
Dennoch bleiben die weißen Flecken manchmal aus unbekannten Gründen für längere Zeit bestehen:

  • nach der Schuppung,
  • nachdem die Hefeinfektion ausgeheilt ist.

In solchen Fällen ist eine antimykotische Behandlung wohlmöglich nutzlos.

 

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