Entzündung der Beugesehnen der Hand

Entzündung der Beugesehnen der Hand

Die Entzündung der Beugesehnen der Hand ist eine akute Entzündung und wird als Tendinitis (Sehnenentzündung) bezeichnet, die chronische Form heißt Tendinose, führt zu einer Degeneration der inneren Fasern und braucht eine gewisse Zeit, um sich zu entwickeln.


Sehnen sind bindegewebige Faserstränge, die Muskeln und Knochen miteinander verbinden.
Die äußere Verkleidung der Sehnen wird als Sehnenhaut (Peritendineum) bezeichnet und ist der einzige vaskularisierte Teil der Sehne, der sich entzünden kann.

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Test für die Fingerbeuger

Risikogruppen, die stetig die gleichen Handbewegungen ausführen, können eine Tendopathie entwickeln.
Die akute Entzündung wird Tendinitis (Sehnenentzündung) genannt; eine chronische Erkrankung dagegen, die die Degeneration der inneren Fasern zur Folge hat und eine gewisse Zeit für ihre Entwicklung benötigt, wird als Tendinose bezeichnet.
Betrifft die Entzündung die Sehnenhaut, spricht man von einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis oder Peritendinitis).
Auf Höhe der Hand und der Finger enden die in Ellbogen und Unterarm entspringenden Sehnen; im Bereich der Handfläche verlaufen die Beuger, auf dem Handrücken die Strecker.
Eine Entzündung am Sehnenansatz wird als Enthesitis bezeichnet.
Eine Sehnenentzündung kann posttraumatische Ursachen haben, d.h. bedingt durch Unfall, Ausrutschen, Sturz, Ballkontakt u.ä.
Am Handgelenk, dort wo die entzündete Sehne verläuft, kann sich eine Sehnenzyste bilden.
Wer an Handtendinitis leidet, hat häufig noch weitere Probleme mit den Sehnen des Arms, wie eine Sehnenentzündung in der Schulter oder einen Schnappfinger.

Inhalt

Was sind die Ursachen für eine Tendinitis der Handbeuger?

Diese Sehnenentzündungen können auf drei verschiedene Arten entstehen:

  • Durch ein Trauma.
  • Durch körperliche Überlastung beim Sport, bei der Arbeit, in der Freizeit; in der Regel tritt die Sehnenentzündung an der rechten Hand auf, bei Linkshändern ist jedoch vorwiegend die linke Hand betroffen.
  • Durch eine stundenlang andauernde Druckanwendung, wie z.B. beim Teigkneten (selten).
  • Durch das hormonelle Ungleichgewicht im weiblichen Körper kann sich in der Schwangerschaft leichter eine Sehnenentzündung entwickeln.
  • Beim Stillen hält die Mutter das Kind oft im Arm und überlastet dabei die Sehnen, diese Frauen erscheinen dann in der Praxis mit einer Tendinitis am Mittelfinger.

Die Tendopathien der Hand- und Fingerbeuger betreffen hauptsächlich Musiker, besonders Gitarristen, Bassisten, Klavier- und Saxophonspieler.
Die Beugersehnen des Daumens entzünden sich nur selten, hier ist eine Sehnenentzündung des kurzen Daumenstreckers und langen Daumenspreizers wahrscheinlicher (Quervain-Krankheit).

Quervain Krankheit, Daumenstrecker, Daumenspreizer

Bei der stundenlangen Wiederholung derselben Bewegung werden die Sehnen überlastetet und erzeugen Reibung und Wärme, während sie über die anderen Strukturen der Hand gleiten: Schleimbeutel, Knochen, andere Sehnen, Bänder usw.; auf diese Weise entsteht die Peritendinitis.
Seltenere Ursache ist eine posttraumatische Entzündung bedingt durch einen Unfall, einen Sturz auf die Handfläche, einen beim Volleyball oder bei Torwartaktivitäten gestauchten Finger, usw.
Es gibt außerdem organische Erkrankung rheumatologischer Natur wie Lupus, rheumatoide Arthritis, oder auch metabolische Syndrome wie Diabetes und Gicht, die zu einer Sehnenschwäche führen können.

 

Was sind die Symptome einer Tendinitis der Handbeuger?

Das Hauptsymptom sind Schmerzen bei der Streckbewegung und beim Drücken auf die Sehne, die dann in Sekundenschnelle wie ein Messerstich auftreten.
Normalerweise bildet sich intern ein kleiner Erguss, von außen aber sind keine Anzeichen einer geschwollenen Hand sichtbar.
Bei manchen Personen schläft die Hand ein, denn wenn es sich um eine gravierende Tendinitis handelt, kann zusätzlich das Karpaltunnel-Syndrom auftreten, dass Gefühllosigkeit und Kribbeln in den ersten drei Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) hervorruft.
Die Schmerzen sind nicht besonders stark oder unerträglich, aber auf Dauer sind sie entnervend.
Bei betroffenen Sportlern, Musikern und Hausfrauen/Hausmännern kann dieser Zustand erheblich aufs Gemüt schlagen und die Stimmung verschlechtern, weil die bevorzugten Tätigkeiten nicht mehr oder nur mit Mühe ausgeführt werden können.
Motorrad- und Fahrradfahren können die Symptome verstärken; wer an einer Tendinitis leidet, kann nach 10-15 Minuten ein Kribbeln in den Fingern verspüren.

 

Wie erfolgt die Diagnose einer Tendinitis?

Die Diagnose lässt sich bei einem einfachen Arztbesuch stellen; dabei erkundigt sich der Arzt nach der Krankengeschichte des Patienten, um Kenntnis über die Gefahrenfaktoren, ggf. erlittene Traumata, Berufsrisiken und ausgeübte Sportarten zu bekommen.
Bei der Untersuchung wird er den Patienten Bewegungstests durchführen lassen, wobei die in den betroffenen Sehnen endenden Muskeln angespannt werden; die Sehnen werden gestreckt und die schmerzende Stelle abgetastet, um zu prüfen, ob die Schmerzen zunehmen.
Der Arzt könnte außerdem eine Ultraschall-Untersuchung anordnen, um Klarheit  über den Sehnenzustand zu erhalten und eine mögliche Entzündung, Degeneration oder Tendinose zu erkennen.
Ist die Sehne verdickt und erfolgt ein Flüssigkeitserguss, zeigt der Ultraschall eine hypoechogene Zone.

Was ist die richtige Therapie bei einer Tendinitis der Hand- und Fingerbeuger?

Die Beschwerden werden durch die Beseitigung der Ursachen geheilt, denn wenn nur die Entzündung behandelt wird, können die Beschwerden schnell erneut auftreten.
Eine Ruhigstellung in der akuten Phase ist unerlässlich, um die Situation nicht zu verschlimmern.
Liegt die Ursache der Entzündung in einer fehlerhaften Haltung (der Gitarrist könnte z.B. das Handgelenk zur Handfläche hin beugen, statt es in neutraler Stellung zu halten), ist diese zu korrigieren, um die Sehne soweit es geht zu entspannen.
Wer körperliche Tätigkeiten ausführen muss, sollte Stützbandagen oder einen Verband anlegen, andernfalls ist es ausreichend, Hand und Finger ruhig zu halten.

Die wirkungsvollste Physiotherapie ist die manuelle Therapie; die Hand besteht hauptsächlich aus Knochen, Sehnen, Bändern und Bindegewebe; es kommt selten vor, dass die Muskeln und andere Strukturen die Ursache für die Symptome sind, deshalb müssen Sehnen und Bindegewebe von den Adhärenzen, die sich zwischen ihnen bilden, befreit werden, um die Sehnenentzündung zu kurieren.

In auf Hände und Finger spezialisierten Reha-Zentren wird die myofasziale Manipulation angewendet.
Von den physikalischen Therapien zeigen Laser-, Stoßwellen– und Ultraschall-Therapie die größte Wirkung.
Vom Schwimmen ist nur dann abzusehen, wenn dabei Schmerzen verursacht werden; Tennis, Basketball und Volleyball dagegen sind zu vermeiden.
Entzündungshemmende Arzneimittel wie Diclofenac (Voltaren) verschaffen vorübergehend Erleichterung, beseitigen aber die Ursache nicht.
Kortisoninfiltrationen sind zur Behandlung einer Sehnenentzündung nicht empfehlenswert, weil sie das Gewebe schwächen und die Gefahr einer Sehnenverletzung vergrößern.

 

Natürliche Heilmittel

Stretching kann in einigen Fällen bei der Heilung helfen, aber es ist zu vermeiden, dass die Symptome durch die Dehnübungen wieder aufleben.
Eispackungen sind nur in der akuten Phase hilfreich, also innerhalb der ersten 24 Stunden; bei einer chronischen Sehnenentzündung zeigen Eisauflagen keine Wirkung.
Nach ein paar Tagen hilft die Anwendung von Wärme, um die Reaktion der Zellen zu begünstigen.
Zu den natürlichen Heilmitteln gehört Arnikasalbe, die eine entzündungshemmende Wirkung hat, aber nicht besonders wirkungsvoll ist.
Wer viel am Computer arbeitet, sollte ein Mousepad mit Gel-Handgelenkstütze verwenden.

 

Wie lang sind die Heilungszeiten?

Die akute Sehnenentzündung dauert etwa zwei Wochen, wenn die Hand geschont wird.
Das längere Anhalten der Schmerzen weist auf eine Chronifizierung der Tendinitis hin; in diesem Fall dauert die Genesung bei zweckmäßiger Behandlung 2 – 4 Monate.

 

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