Geschwollener Finger

Geschwollener Finger

Ein geschwollener Finger kann durch Gewalteinwirkung, Infektionen oder entzündliche Erkrankungen wie Arthritis entstehen.


Er kann auf eine schwere Infektion oder Entzündung hindeuten, man sollte die Symptome mit einem Arzt besprechen.

Tritt die Schwellung zusammen mit Fingerschmerzen, Rötung oder Überwärmung auf, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Am häufigsten schwellen Mittel- und Ringfinger an, aber es kann auch den Daumen treffen
. Das Anschwellen des kleinen Fingers wird fast immer durch ein Trauma verursacht.

 

Inhalt

Ursachen für geschwollene Finger

Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für geschwollene Hände und Finger. Die Schwellung kann als Symptom der folgenden Erkrankungen und Störungen auftreten:

Ungleichgewicht der Elektrolyten im Körper, das in der Regel durch zwei Umstände hervorgerufen wird:
starkes Schwitzen ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Trinken!) oder eine üppige Mahlzeit, die für den Verdauungsprozess eine größere Menge an Flüssigkeit benötigt.
Eine andere Ursache kann eine bakterielle Fingerinfektion sein, beispielsweise die Infektion der Fingerbeugersehnenscheiden. Die für die Infektion verantwortlichen Bakterien heißen Staphylococcus aureus und Eikenella corrodens. Letztere Form der Infektion wird durch den Bacillus cereus hervorgerufen.

Der Bereich um den Fingernagel kann durch Nagelpilz befallen sein, eine Pilzinfektion, die beispielsweise durch Candida albicans verursacht wird. Typische Symptome sind Schmerzen, Verfärbung und Nagelhub.

Arthritis wird als eine der Hauptursachen für geschwollene Finger angesehen. Arthritis ist die medizinische Bezeichnung für eine Entzündung der Gelenke. Von Arthritis betroffene Finger sind geschwollen und schmerzen.

Ein Anschwellen der Finger kann auch während der Schwangerschaft und kurz vor der Monatsblutung beobachtet werden, weil der Körper in dieser Zeit Wasser einlagert.

Gestörte Nieren- und Leberfunktionen können Schwellungen in verschiedenen  Regionen des Körpers hervorrufen, dazu gehören auch Finger und Hände. Geschwollene Finger können außerdem infolge folgender Erkrankungen und  Problematiken entstehen: Allergien, Mücken- oder andere Insektenstiche, Stress, Kreislaufstörungen, Defizite des Lymphsystems usw.

 

Traumatische Ursachen  für einen geschwollenen Finger:

Das Trauma ist bei Kindern und Erwachsenen die häufigste Ursache für einen geschwollen Finger und kann folgende Auswirkungen haben:

  1. Fingerfraktur
  2. Risswunden oder Prellung (blaue Flecke und Schwellung), zum Beispiel durch einen Hundebiss
  3. Bänder-, Sehnen- oder Knorpelrisse
  4. Wiederholungstraumen

Sportler, die Ballsportarten betreiben (z.B. Basket- und Volleyball), leiden häufig an Verstauchung/Verrenkung des Mittel- oder Ringfingers, was eine Schwellung hervorruft. Wenn der Finger nicht gebrochen ist, muss eingerenkt und bandagiert werden; man kann mit Eis kühlen.

Offene Wunden
Es ist ganz normal, dass eine offene Wunde während des normalen Heilungsprozesses eine leichte Schwellung aufweist; hält die Schwellung allerdings länger an, ist das ein Warnzeichen für eine Infektion und muss von einem Arzt begutachtet werden.

Jeder Finger kann verwundet werden, aber der Zeigefinger ist aufgrund seiner Position am häufigsten betroffen. Die Infektionsgefahr einer Schnittwunde lässt sich eindämmen; dazu wird die Wunde sorgfältig mit Wasser und Seife oder einem Desinfektionsmittel gereinigt, eine antibiotische Salbe aufgetragen und das Ganze mit einer sterilen Mullbinde schützend Es sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob der geschwollene Finger heilt.

Klingt die Schwellung nicht ab oder machen sich Hautrötung, Überwärmung oder Streifen am Fingern bzw. an der Hand bemerkbar, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Werden offene Wunden durch rostige Gegenstände, Tierbisse oder tiefe Schnitte verursacht, ist das Infektionsrisiko besonders hoch.
Nach einer Operation, beispielsweise wegen Schnappfinger, kann es lange dauern, bis der operierte Finger abschwillt. Die Heilungszeiten liegen in der Regel bei einem Monat.

 

Andere Ursachen degenerativer, infektiöser, entzündlicher und autoimmuner Natur als Grund für einen geschwollenen Finger:

Die Finger können auch ohne äußerliche Gewalteinwirkung und ohne ersichtlichen Grund anschwellen, z.B. durch:

  1. Ganglien (zystenartige Ausstülpungen an Gelenken oder Sehnen)
  2. Arthrose (in diesem Fall kann auch nur ein Fingerglied anschwellen)
  3. Rheumatoide Arthritis (chronische Autoimmunkrankheit, die durch Gelenkentzündung gekennzeichnet ist)
  4. Septische Arthritis (infektiöse Arthritis)

Bei Arthritis und Arthrose sind die Symptome morgens beim Aufwachen am stärksten.

Heberden, Knoten, Bouchard

Schwellung durch eine allergische Reaktion
Wenn der menschliche Körper mit einer Substanz in Berührung gerät, gegen die er allergisch ist, gibt er Histamin in den Blutkreislauf ab.
Der Finger kann plötzlich anschwellen und man verspürt einen pulsierenden Schmerz.
Um die Schwellung zu lindern, können Antihistaminika eingenommen werden.
Treten durch die allergische Reaktion schwere Atemprobleme auf, muss unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.

Schwellung durch Fettleibigkeit
Fettleibigkeit bewirkt eine Verlangsamung des lymphatischen Systems, so entstehen Ödeme an Händen und Füßen. Besteht die Annahme, dass die Schwellung durch Übergewicht verursacht wird, sollte zusammen mit einem Arzt oder Ernährungsexperten ein Programm zur Gewichtsabnahme erstellt werden.

Frostbeulen
Frostbeulen an den Fingern entstehen durch Kälte und verursachen:

  1. Schmerzen
  2. Juckreiz
  3. Steifheit, der Finger lässt sich nicht beugen
  4. Brennen
  5. Harte Hart, zuweilen Blasen
  6. Rötung oder weiße und bläuliche Hautfärbung

 

Symptome, die auf schwere Krankheiten hindeuten können

In einigen Fällen kann ein geschwollener Finger zusammen mit anderen Symptomen auftreten, die wohlmöglich Anzeichen für eine ernste Erkrankung sind und eine sofortige Untersuchung in der Notaufnahme erfordern.
Bei folgenden Symptomen muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden:

  1. Hohes Fieber
  2. Unfähigkeit, den Finger zu bewegen
  3. Sehr starke Schmerzen
  4. Sehstörungen

Eine der möglichen Fingerinfektionen ist der Fingerwurm, medizinisch Panaritium. Betroffen ist die Region rund um den Fingernagel. Hervorgerufen wird er durch:

  • Bakterien, z.B. Streptococcus pyogenes oder Escherichia coli
  • Pilze (z.B. Candida albicans)
  • Viren (z.B. Herpes simplex)

Die Symptome einer Fingerwurm-Infektion sind Rötung, Schwellung, starke Schmerzen, zuweilen Fieber und Eiterbildung.

 

Welche Komplikationen können bei einem geschwollenen Finger auftreten?

Die Komplikationen, die in Zusammenhang mit einem geschwollenen Finger möglich sind, können sich  allmählich entwickeln und unterscheiden sich je nach Ursache.
Da die Schwellung durch eine schwere Infektion oder andere Erkrankungen bedingt sein kann, können bei Nichtbehandlung Komplikationen und bleibende Schäden entstehen:

  1. Dauerhafte Behinderung
  2. Fingeramputation
  3. Deformität des Fingers
  4. Unfähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, wie  sich anziehen, die PC-Mouse bedienen usw.
  5. Ausbreitung der Infektion auf andere Gewebe
  6. Chirurgischer Eingriff zur Reparatur der Schäden

 

Was tun? Behandlung eines geschwollenen Fingers

Hausmittel bei geschwollenen Fingern

Die folgenden Hausmittel sind äußerst wirkungsvoll und bringen schnelle Hilfe.

Fingerübungen

Durch die Bewegung der Finger wird die Flüssigkeit zum Herzen gepumpt. Die Bewegung erhöht die Blutzufuhr in die betroffene Region, wodurch ein zum Abpumpen der im Übermaß vorhandenen Flüssigkeit ausreichend hoher Druck entsteht.
Die Übungen können ganz einfach sein, wie das Schreiben auf einer Tastatur, das Beugen der Finger, die Verwendung der Finger zum Anziehen oder Zubereitung des Frühstücks.
Jede Art von Fingerbewegung mindert die Schwellung; wenn das Abziehen eines Rings Probleme bereitet, kann die Hand nach oben gestreckt und mehrmals zu einer Faust geschlossen und wieder geöffnet werden.

Hat man Mühe, Zeit und Lust für die täglichen Übungen zu finden, kann auch einmal am Tag ein kurzer Spaziergang von etwa 15 Minuten eingeplant werden. Schon das 10- bis 15-minütige Gehen ist ein sehr wirkungsvolles Mittel, um den gesamten Kreislauf zu stärken.
Beim Gehen sollten die Hände hin- und hergeschaukelt oder nach oben und unten bewegt werden.

Stark übergewichtige Menschen leiden häufig unter Ödemen, weil ihr lymphatisches System langsamer arbeitet. Ein Abschwellen kann erfolgen, wenn das Lymphsystem korrekt funktioniert. Ein regelmäßig durchgeführtes Übungsprogramm und eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Proteinen und außerdem viel Wasser zum Trinken können dazu beitragen, dass das Lymphsystem seine volle Leistungsfähigkeit beibehält.

Anheben der Hände und Finger
Die Schwellung kann durch eine schlechte Durchblutung oder in den Händen gestautes Blut verursacht werden. Durch das Anheben der Hände kann das Blut zurück zum Herzen fließen.

Zur Behandlung eines gravierenden Ödems sollten die geschwollenen Finger mindestens 3- bis 4-mal täglich für eine halbe Stunde oberhalb des Herzens gehalten werden. Die Ärzte raten dazu, die Hände auch nachts über dem Herzens zu positionieren.
Hände und Finger für kürzere Zeit anheben, um eine kleinere Schwellung zu lindern.

 

Salben und Umschläge bei geschwollenen Fingern

Kurkuma und Senföl
Die Kurkuma oder Gelbwurz hat antiseptische und antibakterielle Eigenschaften. Sie tötet die verantwortlichen Bakterien und schützt den infizierten Finger vor dem Angriff anderer Mikroorganismen. Ein Löffel Kurkuma-Pulver mit 2 – 3 Tropfen Senföl mischen, so dass eine Paste entsteht; diese dann auf den Finger auftragen und etwa eine halbe Stunde einwirken lassen; dann mit lauwarmem Wasser abspülen.

Teebaumöl und Olivenöl
Teebaumöl ist bekannt für seine pilztötenden, antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften. Olivenöl ist für seine beruhigende Wirkung berühmt. Ein wirksames Heilmittel lässt sich herstellen, indem diese beiden Öle zu gleichen Teilen miteinander gemischt werden.
Dann wird die Mischung auf der Flamme erwärmt und auf den geschwollen Finger aufgetragen. Erfolgt die Anwendung kurz vor dem Schlafengehen, kann die Ölmischung ihre Wirkung die ganze Nacht über entfalten.

Bittersalz
Ein Elektrolyt-Ungleichgewicht lässt sich am besten mit Bittersalz (auch Epsom-Salz genannt) behandeln. Es enthält Magnesium und Sulfat. Die Haut kann diese Elemente direkt aufnehmen; dazu muss das Salz in Wasser gelöst werden; einen Löffel Bittersalz in ein Glas mit lauwarmem Wasser geben und umrühren.
Den leicht geschwollenen Finger für etwa 10-15 Minuten in die Lösung eintauchen. Diese Anwendung sollte einmal täglich erfolgen, bis eine deutliche Besserung  eingetreten ist. Wenn kein Bittersalz zur Verfügung steht, kann auch normales Kochsalz verwendet werden.

Knoblauch
Allicin ist eine Substanz, die im Knoblauch enthalten ist; es unterstützt das Abwehrsystem des menschlichen Körpers bei der Bekämpfung von Mikroorganismen. 2 bis 3 Knoblauchzehen zusammen mit einem Löffel Senföl in einem kleinen Topf erhitzen. Abkühlen lassen und das Öl auf den Finger auftragen. Etwa eine Stunde einwirken lassen. Eine schnelle Besserung tritt ein, wenn diese Anwendung 4- bis 5-mal täglich durchgeführt  wird.

Zerstoßenes Eis
Kalte Umschläge lindern die Schmerzen und Schwellung im Finger. 2 oder 3 Eiswürfel zerkleinern und die kleinen Stückchen in ein sauberes Tuch wickeln. Den geschwollenen Finger etwa eine Minute lang in diesen Wickel einschlagen. Man kann den Finger auch vorsichtig mit dem Eiswickel abreiben. Eine Kälteanwendung am Tag bringt schnelle Erleichterung.

 

Weitere nützliche Tipps und  Hinweise bei geschwollenen Fingern

Salzarme Ernährung
Salz führt zu einer übermäßigen Wasser- und Flüssigkeitseinlagerung im Körper, die auch die Finger  betreffen können. Wird das Salz im Essen reduziert, wird auch die Fähigkeit eingeschränkt, überflüssige Flüssigkeiten einzulagern. Wem das Essen ohne Salz zu fad erscheint, kann Kräuter und Gewürze einsetzen.

Milde Temperaturen zu Hause und im Büro
Eine milde Temperatur begünstigt den Kreislauf. Die Umgebungstemperatur sollte möglichst konstant gehalten werden, um die Schwellung des Fingers zu lindern, die durch große Temperaturschwankungen entstehen kann.

Heiße Bäder
Studien haben ergeben, dass eine heiße Dusche oder ein heißes Bad das Anschwellen der Körperteile, einschließlich der Finger, begünstigt. Auch extreme Minustemperaturen könne eine Schwellung begünstigen. Wenn die Schwellung der Hände durch einen Bluterguss verursacht ist, kann eine moderate Kühlung (beispielsweise ein Icepack) zur Abschwellung beitragen.

Einnahme von Medikamenten
Harntreibende Arzneimittel (Diuretika) vermindern die  Flüssigkeitseinlagerung bei Patienten mit Ödem und Schwellung. Die vom Arzt verschriebenen Medikamente können die Schwellung der Finger lindern.

Verletzungsbedingte Schwellung
Verletzungen gehören zu den häufigsten Ursachen. Die angestauten Flüssigkeiten, beispielsweise Blut, lassen den Finger anschwellen; er wird warm und verfärbt sich schwarz oder violett, wenn ein Bluterguss vorliegt.
Die Verletzung wird zunächst durch Kälteanwendungen behandelt (damit sich die Blutgefäße zusammenziehen) und später mit Wärme (sie unterstützt die Absonderung der Flüssigkeiten).
Bleiben Blutergüsse und Verletzungen länger als zwei Wochen bestehen, steigen Intensität und Häufigkeit der  Symptome an und treten Zeichen einer Hautinfektion auf, muss unverzüglich ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Nahrungsergänzungsmittel
Es gibt viele andere Substanzen, die zur Heilung der Schwellung und Entzündung der Finger ausprobiert und getestet wurden. Zunächst sollte ein Präparat mit Vitamin-B-Komplex eingenommen werden, das die Einlagerung von Wasser reduziert.
An zweiter Stelle erfolgt eine Ernährungsergänzung durch Luzerne, Petersilie und Löwenzahnwurzel; diese Substanzen können als Kapsel, Tee oder Extrakt zu sich genommen werden.
An dritter Stelle steht die Einnahme von Bromelin-Präparaten; das fördert die Verdauung und lindert allergische Reaktionen.

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