Fraktur des Außenknöchels

Fraktur des Außenknöchels

Die Fraktur des Außenknöchels (Malleolarfraktur, Sprunggelenkfraktur) ist eine relativ häufig vorkommende Verletzung und charakterisiert sich durch den Bruch des Knochenvorsprungs am äußeren Fußgelenk: des Außenknöchels.


Der Unterschenkel wird durch zwei nebeneinander liegende Röhrenknochen gebildet: Wadenbein (Fibula) und Schienbein (Tibia).
Das Wadenbein befindet sich im unteren, äußeren Bereich des Beins und artikuliert mit dem Schienbein auf Kniehöhe, und bildet auf Knöchelhöhe mit Schienbein und dem tiefer liegenden Sprungbein das obere Sprunggelenk.

Außenknöchels
Fraktur des Außenknöchels

Bei bestimmten Bewegungen, wie beim Aufsetzen nach einem Sprung und vor allem bei Verstauchung des Sprunggelenks wird auf den Außenknöchel (Malleolus lateralis) eine beträchtliche Kraft ausgeübt.
Ist diese Krafteinwirkung besonders stark, kann der Außenknöchel brechen.

Die Fraktur kann bei älteren Menschen auftreten, aber auch junge Leute betreffen.
Oft kommt ein Außenknöchelbruch zusammen mit einem verstauchten Knöchel oder anderen Fuß-, Knöchel- oder Unterschenkelfrakturen vor.
Es gibt verschiedene Frakturformen des Außenknöchels: Abrissfraktur (Avulsionsfraktur), Ermüdungsbruch (Stressfraktur), Pott-Fraktur, unverschobene, verschobene, unvollständige Brüche, Trümmerbrüche usw.

Bimalleolar- und Trimalleolarfrakturen

Bimalleolarfraktur bedeutet, dass sowohl der Außenknöchel (Teil des Wadenbeins) als auch der Innenknöchel (Teil des Schienbeins) gebrochen sind.
Bei einer Trimalleolarfraktur sind Außen- und Innenknöchel verletzt und zusätzlich die Schienbeinhinterkante.
In der Regel ist das Sprunggelenk bei einer Bi- und Trimalleolarfraktur instabil.
In diesem Fall sind auch die Bänder des Sprunggelenks verletzt.
Anhand einer Ultraschall-Untersuchung kann festgestellt werden, ob die Außenbänder beschädigt sind.
Bi- und Trimalleolarfrakturen können im Zusammenhang mit einer Verrenkung auftreten.

Begleitverletzungen

  1. Läsion der Gelenkfläche des Sprunggelenks
  2. Verletzung der Syndesmose
  3. des seitlichen Sprungbeinfortsatzes
  4. Basisfraktur des fünften Mittelfußknochens

Inhalt

Ursachen für eine Außenknöchelfraktur

Ein Außenknöchelbruch tritt häufig in Folge einer Verstauchung des Sprunggelenks auf, insbesondere bei besonders starker Krafteinwirkung.
Er kann auch bei einem ungeschickten Aufsetzen nach einem Sprung, bei einem Sturz oder bei einem direkten sportlichen Aufeinandertreffen entstehen.

 

Zeichen und Symptome einer Außenknöchelfraktur

Die betroffene Person verspürt im Moment der Verletzung einen stechenden Schmerz am äußeren Knöchel.
Der Patient hinkt, weil er nicht in der Lage ist, das verletzte Bein zu belasten.
Die Beschwerden sind nachts und morgens beim Aufstehen am größten.
Die Fraktur des Außenknöchels führt zu Schwellung, Blutergüssen und Schmerzen bei Berührung der betroffenen Stelle.
Die Schmerzen können bei bestimmten Bewegungen des Knöchels zunehmen.

 

Diagnose

Die Diagnose einer Außenknöchelfraktur erfordert eine eingehende subjektive und objektive Arztuntersuchung.

Eine Röntgenaufnahme bestätigt die Diagnose und zeigt das Ausmaß der Verletzung.
Magnetresonanztomographie, CT und Knochenszintigraphie können unterstützend zur Untersuchung der Weichteilgewebe und zur Erkennung von Ermüdungsbrüchen (Stressfrakturen), die auf dem Röntgenbild im Anfangsstadium nicht sichtbar sind, eingesetzt werden.

 

Therapie der Außenknöchelfraktur

Konservative Behandlung einer isolierten Außenknöchelfraktur
Ist der Fußknöchel stabil, kann auf einen operativen Eingriff verzichtet werden, wenn der Bruch nicht oder nur leicht verschoben ist.
Die Behandlungsform ist davon abhängig, an welcher Stelle der Knochen gebrochen ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Knochen während der Heilung zu schützen.
Manche Ärzte raten zu einer Orthese, andere zu einem Unterschenkelgips; was die Belastung des Beins betrifft, empfehlen einige Orthopäden, das gebrochene Bein sofort zu belasten, andere verordnen eine Schonung von 6 Wochen.
Bei der Magnettherapie werden Magnetfelder am Knöchel angebracht, was die Bildung des Knochenkallus beschleunigt und die Heilungszeiten reduziert.

Diese Behandlungsmethode kann auch mit Gips begonnen werden, bei einer unkonsolidierten Fraktur ist sie maßgeblich.
Die Röntgenaufnahme muss zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden, um sicherzustellen, dass sich die Bruchstücke während der Heilung nicht verschoben haben.
Laut Prognose kann der Patient nach etwa 40-50 Tagen ohne Unterarmgehstützen gehen; es dauert 3 Monate, bis die sportliche Aktivität nach und nach wieder aufgenommen werden kann.

Um den Fuß belasten zu können, müssen die Knochen noch nicht gänzlich zusammengewachsen sein.
Zu den möglichen Folgeerscheinungen gehören leichte oder starke Steifigkeit sowie Beschwerden, die sich vor allem bei Wetterumschwung bemerkbar machen.
Bei Kindern sind die Heilungszeiten wesentlich kürzer als bei Erwachsenen.

Konservative Behandlung von Bimalleolar- und Trimalleolarfrakturen

Diese Verletzungen führen eigentlich grundsätzlich zu einer Instabilität des Sprunggelenks und werden operativ versorgt.
Eine konservative Behandlung kommt nur dann in Frage, wenn schwerwiegende gesundheitliche Probleme vorliegen und das Operationsrisiko zu groß sein könnten oder der Patient nicht laufen kann.
Als Sofortmaßnahme wird der Fußknöchel in der Regel durch eine Schiene ruhig gestellt, bis die Schwellung abgeklungen ist. Danach wird ein Unterschenkelgips angelegt, der vom Fuß bis unters Knie reicht.

Wenn die Schwellung nachlässt, kann der Gips häufig gewechselt werden.
Es ist wichtig, regelmäßig den Arzt aufzusuchen, damit neue Röntgenaufnahmen des Knöchels angefertigt werden können und die Stabilität des Sprunggelenks überprüft wird.
In den meisten Fällen ist eine Belastung des Beins in den ersten 6 Wochen nicht erlaubt. Danach kann die Heilung des Knöchels durch eine abnehmbare Stützbandage begleitet werden.

 

Operative Behandlung – Wann muss operiert werden?

Operative Behandlung einer isolierten Außenknöchelfraktur

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Röntgenbild einer operativ versorgten Bimalleolarfraktur.

Ist der Bruch verschoben oder das Sprunggelenk instabil, wird die Verletzung operativ versorgt.
Dabei wird der Bruch eingerichtet, d.h. die Bruchstücke werden wieder in ihre exakte, anatomiegerechte Stellung gebracht (Reposition).

Die Knochenfragmente werden mit speziellen an der Knochenoberfläche befestigten Schrauben und Metallplatten zusammengehalten, während sich der Knochenkallus bildet.
In der Regel werden Metallplatten und Schrauben nach einem Jahr bei einem einfachen chirurgischen Eingriff wieder entfernt.

Operative Behandlung von Bimalleolar- und Trimalleolarfrakturen

Diese Art von Frakturen führt zu einer Instabilität des Sprunggelenks und macht einem chirurgischen Eingriff notwendig.
Innen- und Außenknöchelbrüche werden mit denselben Operationsmethoden behandelt, wie Wadenbeinbrüche (siehe entsprechenden Beitrag).

 

Postoperative Rehabilitation der Außenknöchelfraktur

Physitotherapie spielt grundsätzlich eine wichtige Rolle, unabhängig davon, ob es sich um einen verschobenen oder unverschobenen Bruch handelt.
Mit ihrer Hilfe können Kraft, Bewegungsweite und Gleichgewicht wiedererlangt werden.
Die Rehabilitationsübungen ähneln denen, die bei einem verstauchten Knöchel durchgeführt werden, und tragen wesentlich zur Verkürzung der Heilungszeiten bei.
Zu Beginn wird die passive Mobilisation ausgeführt, später müssen die Bewegungen aktiv ausgeführt werden.
Um ohne Krücken laufen zu können, müssen die Schmerzen im Knöchel vermindert und die Wadenmuskulatur gestärkt werden.
Wenn die Symptome es zulassen, sollte man versuchen, nur auf dem gebrochenen Bein zu stehen.

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