Fibulafraktur

Fibulafraktur

Die Fibulafraktur ist eine häufig vorkommende Verletzung und bezeichnet den Bruch des kleinsten Röhrenknochens im Bein: des Wadenbeins, fachsprachlich auch Fibula genannt.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie dieser im unteren Bereich des Beines befindliche Knochen brechen kann.

Eine Wadenbeinfraktur kann in Folge einer direkten Gewalteinwirkung auf das Bein oder den Fußknöchel entstehen oder die Ursache liegt im Stress, d.h. der Knochen wird immer wieder Anpralltraumata und Kräften ausgesetzt.

Wadenbeinbrüche werden als weniger gravierend eingestuft als eine Fraktur des Schienbeins.

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Die Unterschenkelknochen: Schienbein und Wadenbein.

Das Wadenbein (Fibula) ist kleiner und muss das Körpergewicht nicht tragen; man hört immer wieder von Fällen, in denen ein Spieler mit gebrochenem Wadenbein weiterspielt.
Das ist zwar schmerzhaft aber möglich, weil das Schienbein das Körpergewicht trägt.

 

Inhalt

Ursachen bei Fibulafraktur

Wadenbeinbrüche ohne weitere Verletzungen am Fußknöchel

Isolierte Frakturen  des Wadenbeins werden, wenn die Sprunggelenke unverletzt sind, in der Regel durch einfache Ruhigstellung behandelt. Der Bruch des Außenknöchels (Malleolus lateralis) erfolgt bei Verstauchung des Fußknöchels oder bei unglücklichem Stolpern, während der Innenknöchel  (M. medialis) intakt bleibt.
In diesen Fällen ist eine Bandage zum Stützen des Fußgelenks ausreichend. Für einige Tage oder Wochen werden Unterarmgehstützen verwendet, damit Schwellung und Schmerzen abklingen können.
Wenn der Schmerz nachlässt, kann die Rehabilitation beginnen, bei der Beweglichkeits-, Muskelstärkungs- und Gehübungen durchgeführt werden.

Fußknöchelbrüche mit Beteiligung von Schienbein, Wadenbein und eventuell Deltaband müssen normalerweise intensiver behandelt werden.
Bei dieser Art von Brüchen, die auch als Bimalleolarfrakturen bezeichnet werden, ist in der Regel eine operative Behandlung notwendig, um das Fußgelenk zu stabilisieren.
Ohne chirurgische Versorgung kann das Fußgelenk schief zusammenwachen und später eine Arthritis entwickeln.

Eine andere Art der Verletzung, die zusammen mit einer Wadenbeinfraktur auftreten kann, ist die Verletzung der Sprunggelenk-Syndesmose.
Die Syndesmose oder Bandhaft ist eine Form von unechtem Gelenk, anstelle von Gelenkhöhle und Gelenkknorpel werden die Knochensegmente durch eine Membrana interossea oder durch Bänder zusammengehalten.
Ist die Syndesmose des Sprunggelenks beschädigt, ist normalerweise ein chirurgischer Eingriff notwendig, um die Knochen wieder korrekt einzurichten.

 

Wadenbeinbruch mit Fraktur des Schienbeinschaftes (Unterschenkelfraktur)

Bei schweren Verletzungen, die beispielsweise durch Verkehrsunfälle, Sportunfälle und Stürze verursacht werden, können sowohl Schienbein als auch Wadenbein oberhalb des Sprunggelenks brechen.
In diesen Fällen muss eine operative Behandlung erfolgen, damit das Bein wieder in eine korrekte anatomiegerechte Stellung gebracht werden kann.
Wenn das Schienbein chirurgisch versorgt wurde, braucht das Wadenbein normalerweise keinen separaten Eingriff zur Knocheneinrichtung. In manchen Fällen genügt bei kombinierten Schien- und Wadenbeinbrüchen ein langer, vom Oberschenkel zum Fuß reichender  Gips, der dem Bein auch ohne OP eine ausreichende Stütze bietet.
Ermüdungsbrüche
Ermüdungsbrüche, auch Stressfrakturen genannt, werden durch kontinuierliche Mikrotraumata verursacht, die im Knochen wiederholt Mikrofrakturen entstehen lassen.
In einigen Fällen kann das Wadenbein auf diese Weise brechen, besonders betroffen sind hier Marathonläufer und Wanderer.
Die durch Ermüdungsbruch verursachten Schmerzen können sich graduell entwickeln.
Gewöhnlich werden die Schmerzen bei Aktivität stärker und nehmen in Ruhestellung ab.

 

Zeichen und Symptome bei Wadenbeinbruch

Wer einen Wadenbeinbruch erleidet, verspürt während der Verletzung einen plötzlich auftretenden, intensiven Schmerz außen am Knöchel oder unten am Bein. Der Patient kann das verletzte Bein nicht belasten und hinkt.
Die Schmerzen können auch schnell wieder nachlassen; zurück bleiben Beschwerden, die in der Nacht oder morgens beim Aufstehen stärker werden.
Bei einer Fibulafraktur kann es zu Schwellung und Bluterguss kommen und Schmerzen auftreten, wenn die betroffene Stelle berührt wird. Die Schmerzen intensivieren sich bei bestimmten Bewegungen von Fuß, Knöchel und Kniegelenk bzw. beim Gehen und Stehen.
Bei gravierenden Frakturen des Wadenbeins ist eine deutliche Deformierung sichtbar.

 

Diagnose

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Beurteilung einer Wadenbeinfraktur.

Körperliche Untersuchung: Suche nach Schwellung (Ödem), Blutergüssen (Hämatome) und Beschwerden im Frakturbereich.
Abhängig von der genauen Bruchstelle können Schwellung und Einschränkung des Bewegungsumfangs vom Knie bis zum Knöchel auftreten.
Bei einem offenen Bruch liegt eine Hautverletzung vor.
Eine gründliche Untersuchung der Nerven, Blutgefäße und Muskeln der Beine ist wichtig, um die Behandlungsmethode festzulegen und eine Prognose stellen zu können.

 

Technische Untersuchungen
Die Diagnose über einen Waden- oder Schienbeinbruch lässt sich durch das Anfertigen einer Röntgenaufnahme stellen.
Abhängig von der Bruchstelle könnten auch Röntgenaufnahmen von Knie und Knöchel notwendig werden.
Offene Fraktur, Wunde, LuxationCT und MRT (Magnetresonanztomographie) werden nur selten verwendet, eigentlich nur, wenn sich die Fraktur bis in das Kniegelenk zieht.

In der Regel lassen sich Ermüdungsbrüche in den ersten Wochen auf dem Röntgenbild nicht erkennen; der Arzt verschreibt deshalb in manchen Fällen eine Knochenszintigraphie, die die Stressfaktur bereits in der Anfangsphase anzeigt.
Bei Verdacht auf gestörte Blutzirkulation kann ein Angiogramm angefertigt werden. Die Erstellung des großen Blutbildes, Typisierung des Blutes (Blutentnahme und Eingabe in die Bank der Knochenmarkspender), Blutgerinnungstests und Elektrokardiogramm (EKG) gehören zur Routine der Chirurgie.
Ob noch weitere Laboruntersuchungen durchgeführt werden müssen, hängt vom Ausmaß der Verletzungen und von anderen, mit dem Bruch in Verbindung stehenden Pathologien ab.

 

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