Eingewachsene Haare

Eingewachsene Haare
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Eingewachsene Haare treten auf, wenn Haarfollikel der Haut durch abgestorbene Hautzellen verstopft werden.


Dies zwingt die Haare, im Innern seitlich zu wachsen und kommt eher vor, wenn die Haare lockig und dick sind oder gerade rasiert wurden.

Manchmal tritt das Haar aus der Haut, biegt sich aber und tritt an einem anderen Punkt wieder ein (seitlich).

Manchmal kann abgestorbene Haut einen Haarfollikel blockieren. Dadurch ist das Haar im Innern gezwungen, seitlich unter der Haut zu wachsen statt in die Höhe oder nach außen hin.
Eingewachsene Haare sind kein ernsthaftes Problem, doch können sie unangenehm und störend sein.

Inhalt

Wie sieht ein eingewachsenes Haar aus?

Ein eingewachsenes Haar irritiert die Haut und bewirkt das Erscheinen eines kleinen roten Bläschens, das einem Pickel ähnelt. Es kann jedoch manchmal eine schmerzhafte Beule ähnlich einer Blase verursachen.
Eingewachsene Haare können überall auftreten, doch sind sie häufiger bei Männern nach der Rasur als Gruppe von Bläschen an Kinn, Wangen und Hals zu finden.
Bei Frauen treten eingewachsene Haare öfter an den Beinen, im Schambeinbereich oder unter den Achseln auf. Auch im Gesäßbereich kann man diese Pickel finden.

 

Ursache der eingewachsenen Haare


Eingewachsene Haare entwickeln sich vor allem in Hautzonen, die rasiert werden: bei Männern im Bartbereich und an den Hoden; bei Frauen an Beinen, Bauch, Achseln und im Schambereich, seltener an Brust, Nabel oder Armen.
Nach der Rasur haben die nachwachsenden Haare eine scharfe Spitze und können leichter wieder in die Haut eintreten.
Enthaarungswachs ist besser geeignet, denn es verhindert das Einwachsen der Haare, während die Rasur mit einem Silk-Epilierkopf leichter eine solche Problematik hervorruft.
Wenn das geschieht, erscheinen Pickel, und manchmal kann man das versteckte Haar unter der Haut sehen.
Die Bläschen können mit Eiter gefüllt sein.

 

Symptome bei eingewachsenen Haaren

Bei Männern erscheinen eingewachsene Haare viel öfter im Bartbereich, einschließlich Kinn und Wangen und besonders am Hals.
Sie können bei Männern auf der Kopfhaut vorkommen, wenn sie sich die Kopfhaare rasieren.
Bei Frauen sind die betroffenen Bereiche meist die Achseln, die Schambeingegend, die Schenkel und die Beine. Unter den Symptomen finden wir:

  • Kleine vereinzelte und runde Bläschen (Papeln)
  • Kleine blasenähnliche Gebilde, die mit Eiter gefüllt sind (Pusteln)
  • Dunkle Flecke auf der Haut (Hyperpigmentation)
  • Schmerzen auf der Haut
  • Juckreiz auf der Haut oder in den betroffenen Bereichen (Beine, Leistengegend usw.)
  • Haareinschlüsse unter der Haut

 

Komplikationen

Chronisch eingewachsene Haare können die Ursache sein für:

  • bakterielle Infektionen (durch Kratzen)
  • Flecke auf der Haut (Hyperpigmentation)
  • bleibende Narben

Und wenn viele eitergefüllte Bläschen vorkommen?
Die Haarfollikel eingewachsener Haare können sich infizieren, entzünden und mit Eiter füllen und verursachen dadurch eine Follikulitis (auch wenn Eiter nicht notwendigerweise eine Infektion bedeutet).
Häufig heilen leichte Fälle einer Follikulitis von selbst. Es kann genügen, die Rasur für einige Tage zu unterlassen und abzuwarten, dass eine Besserung eintritt. Alternativ kann man auch ein mildes Antiseptikum wie Teebaumöl auf die betroffene Stelle auftupfen.


Zysten durch eingewachsene Haare
Eine durch eingewachsene Haare hervorgerufene Zyste ist im medizinischen Fachjargon als Pilonidalzyste bekannt und kann erhebliche Beschwerden bereiten. Auf den ersten Blick ist es eine kleine, solitäre Zyste, die Flüssigkeit enthält, aber nicht unbedingt infiziert ist. Sie erscheint als kleiner Fleck oder als ein rotes Pünktchen unter der Haut. Manchmal kann man die Spitze des Haares unter der Haut entdecken.
In anderen Fällen kann diese Stelle infiziert und mit Eiter gefüllt sein. Diese Form wird als pilonidaler Abszess bezeichnet. Bei schwerwiegendem Verlauf kann sich die Infektion verbreiten und dadurch mehrere Abszesse verursachen. Dies kann auch zu einer Lochbildung in der Haut führen.

 

Diagnose für eingewachsene Haare

Der hierfür zuständige Arzt ist der Dermatologe.
Es gibt viele Erkrankungen der Haut, die leicht mit eingewachsenen Haaren verwechselt werden. Darunter sind:

  • Keratosis pilaris: eine häufige und harmlose Erkrankung, bei der die Haut rau und irregulär, wie von ständiger Gänsehaut bedeckt, erscheint
  • Akne
  • Zyste oder Abszess
  • Ekzem
  • Impetigo, eine hochansteckende Hautinfektion, die vor allem bei Kindern auftritt
  • Entzündung (Hitzepickel)
  • Psoriasis pustulosa
  • Molluscum contagiosum, eine hochansteckende Virusinfektion der Haut

 

10 natürliche Heilmittel bei eingewachsenen Haaren

Rassurrichtung
Wichtig ist, in der Haarwuchsrichtung zu rasieren. Barthaare wachsen an den Wangen nach unten, am Kinn nach außen, unter dem Kiefer nach unten, entlang des unteren Halses und unter dem Adamsapfel zueinander.

Ein oder zwei Tage lang nicht rasieren
Sind die Klingen des Rasierers infiziert, dann sind sie eher schädigend für die Haut. Man kann die Entzündung lindern, indem man sich für ein paar Tage nicht rasiert und die betroffenen Hautzonen mit einer antibakteriellen Seife wäscht.

Häufiges Rasieren
Häufiges Rasieren mit nur sehr leichtem Druck kann das Auftreten eingewachsener Haare verhindern. Das gilt vor allem für Jugendliche, bei denen der Bart erst zu wachsen beginnt.

Eingewachsene Haare an den Beinen entfernen
Ehe man sich rasiert, eventuell eingewachsene Haare mit einer Nadel oder Pinzette aufrichten. Nicht in die Tiefe gehen oder auf eine Entfernung bestehen. Man könnte dadurch die Haut zusätzlich schädigen und das Infektionsrisiko erhöhen.
Ein altes Hausmittel empfiehlt das Entfernen eingewachsener Haare mit einer sterilen Nadel und eine anschließende Behandlung mit Alkohol oder einem Desinfektionsmittel.
Zuerst den Bereich mit heißem Wasser erwärmen, dann mit den Fingern den „Pickel“ drücken und mit der Nadel das eingewachsene Haar zu entfernen versuchen, ohne eine Verletzung zu verursachen.

Vorbereitung zur Rasur
Um das Trauma durch die Rasur zu verringern, Bart und Haut vor dem Benutzen des Rasierapparates vorbereiten. Die Haut mit lauwarmem Wasser oder einem angefeuchteten Handtuch geschmeidig machen und unter der Dusche oder dem Wasserhahn mit Wasser benetzen. Niemals Rasierschaum oder Seife auf die trockene Haut aufbringen.

Vermeiden elektrischer Rasierapparate
Elektrische Rasierapparate führen die Barthaare manchmal in verschiedene Richtungen (nach oben und unten, nach vorne und hinten). Das ist nicht hilfreich, vor allem wenn der Betreffende sich in Richtung des Haarwuchses rasiert.

Schnurrbart ausrichten
Täglich und ohne viel Druck auf die Haut in Haarwuchsrichtung rasieren (dabei die Hinweise im ersten Absatz befolgen), so wächst in wenigen Wochen der Schnurrbart gerade heraus.

Klinge wechseln
Die Verwendung einer Doppel- oder Dreifachklinge ist schädlich für die Haut. Für eine reizlose Rasur ist es besser, eine einzelne Einwegklinge oder ein traditionelles Rasiermesser zu verwenden, bei denen man die Nähe zur Haut regulieren kann.

Kragen wechseln
Das Tragen von Hemden mit zu engem oder zu hohem Kragen, der an der Halshaut scheuert, sollte vermieden werden. Am Hals bilden sich eingewachsene Haare am häufigsten. Dies ist auch der Bereich, an dem leicht eine Verletzung während der Rasur entsteht. Diese Art von Kleidung verschlimmert oft die Probleme.

Hausmittel

Für eingewachsene Haare, die sich mit den bisher genannten Methoden nicht entfernen lassen, können einige Hausmittel angewendet werden, um sie zu beseitigen.

Exfoliation
Die Exfoliation ist zur Vermeidung und Beseitigung eingewachsener Haare äußerst wichtig.
Dazu sollte am besten eine Exfoliation auf der Grundlage von Salz oder Epsom-Salz benutzt werden. Eine gute Exfoliation erreicht man mit einer Mischung aus Kristallzucker und Limettensaft.
Diese Mischung mit kreisenden Bewegungen auf die Haut auftragen, um eingewachsene Haare zu verhindern und zu beseitigen.
Eine Exfoliation vor einer Wachsbehandlung oder Rasur kann diese Beschwerden verhindern.

Bimsstein
Mit einem Bimsstein auf der betroffenen Zone reiben, in der sich eingewachsene Haare befinden, kann dazu verhelfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und Rötung, Schwellung und Schmerz zu verringern.

Zuckerhaltige Gesichtsmaske
Man kann sich eine Gesichtsmaske auf Zuckerbasis wie folgt zubereiten: eine Tasse Puderzucker, ½ Zitrone, ½ Teelöffel Maisstärke, 2 Teelöffel Apfelessig und 85 Gramm Honig. Danach diese Maske auf das Gesicht auftragen und eine halbe Stunde einwirken lassen, dann mit lauwarmem Wasser abwaschen. Dieses Mittel ist gegen das Auftreten eingewachsener Haare im Gesicht wirksam.

Aloe-vera-Gel
Man kann eingewachsene Haare verhindern und sogar kurieren, indem man Aloe-vera-Gel großzügig zweimal täglich auf die betroffenen Stellen aufträgt, ohne es danach wieder abzuwaschen.

 

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Wie man eingewachsene Haare im Leistenbereich entfernt

Wenn es sich um eingewachsene Haare im Schambereich handelt, sind die Möglichkeiten begrenzt.
Dieser Bereich ist ausgesprochen empfindlich und eine unvorsichtige Vorgehensweise kann die Probleme nur noch verschlimmern. Daher ist es wichtig, keine Pinzette zu benutzen, um eingewachsene Haare zu entfernen.

  • Persönliche Hygiene ist wichtig
    Die Verwendung eines antibakteriellen Hautreinigungsmittels ist eine gute Methode, um bakterielle Infektionen zu verringern. Nachdem der betroffene Bereich gewaschen wurde, muss er mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet und die Schamregion danach immer sauber gehalten und regelmäßig gereinigt werden.
  • Auflegen warmer Kompressen
    Die Verwendung feucht-heißer Umschläge ist eine einfache und sehr wirksame Methode, um Entzündungen zu verringern und den Bereich, in dem sich eingewachsene Haare befinden, geschmeidig zu halten.
  • Bequeme Wäsche und Kleidung tragen
    Das Tragen von enger Kleidung und Unterwäsche begünstigt das Auftreten eingewachsener Haare im Schambereich. Die Situation kann sich durch synthetische Kleidungsstücke verschlimmern, da sie Feuchtigkeit nicht wirksam absorbieren. Ist die Haut mit Schweiß in Kontakt, sind die Möglichkeiten, dass sich eingewachsene Haare entzünden und infizieren, sehr hoch.
  • Verwendung eines Körper-Scrub-Peelings
    Ein anderer Weg zum Entfernen der eingewachsenen Haare in der Schamregion ist die Beseitigung der abgestorbenen Hautzellen, die die Haarfollikel bedecken.
    Die abgestorbene Haut begünstigt die Verstopfung der Hautporen und Haarfollikel, und im Laufe der Zeit entwickeln sich daraus Pickel.
  • Anwendung einer Creme
    Wenn sich nach all diesen beschriebenen Methoden keine befriedigenden Resultate einstellen, kann man in der Apotheke rezeptfreie Medikamente zur Entfernung eingewachsener Haare in der Schamregion erhalten.
    Die Cremes enthalten Salicylsäure, Glykolsäure und Harnstoff und helfen bei der Porenreinigung und Pflege bei eingewachsenen Haaren.
    Im Falle einer Infektion kann man eine Creme mit Gentamicin (Gentamycin) verwenden.

Andere Therapieansätze

Die permanente Entfernung von eingewachsenen Schamhaaren kann mit einer Laser-Haarentfernung (auch mit gepulstem Licht) und mittels Elektrolyse erfolgen.

Behandlung eingewachsener Haare in der Nase
Ein Wattestäbchen kann helfen, diese eingewachsenen Haare zu entfernen. Dazu ist erforderlich, die betreffende Stelle mit Wasserstoffperoxid zu desinfizieren und anschließend mit einem Wattestäbchen eine antibakterielle Creme oder eine antiseptische Creme auf der Innenseite der Nasenlöcher aufzutragen. Die antiseptische Creme verringert Schwellung und Schmerz.

Was sollte man bei eingewachsenen Schamhaaren tun
Für einige Tage nicht rasieren.
Zu allererst sollte man die Leistengegend nicht weiterhin rasieren.

  • Mit Exfoliation beginnen
    Die Schamregion vorsichtig mit einem Schwamm oder einem Produkt eigens für diesen Bereich exfolieren.
  • Die Haut geschmeidig machen
    Saunawärme oder das warme Wasser eines Bades hilft, die Poren zu öffnen.
    Diese Behandlung ist besonders wichtig, wenn eingewachsene Haare im Intimbereich (Vulva oder Anus) entfernt werden müssen.
  • Eine gute Pinzette verwenden
    Man kann sich auch mit einer spitzen Pinzette helfen. Wichtig ist, dass die Pinzette gut greift, um die eingewachsenen Haare ohne Schwierigkeiten aufzurichten, ohne sich zu verletzen.
  • Cremes benutzen
    Viele Menschen erfahren Erleichterung durch die Benutzung von Cremes, die zur Pflege bei eingewachsenen Schamhaaren hergestellt wurden.
    Von den Naturprodukten kann man Mandelöl auftragen.

 

Wie lange dauert es? Prognose

Allgemein beheben sich eingewachsene Haare von selbst wieder, doch in manchen Fällen können sie Infektionen verursachen oder Narben hinterlassen.

 

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