Dyspnoe Tachypnoe und Orthopnoe

Dyspnoe Tachypnoe und Orthopnoe
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Dyspnoe oder Atemnot wird beschrieben als:

  • Schwierigkeit zu atmen,
  • Erstickungsgefühl.


Je nach Ursache kann die Atemnot nur einmal auftreten oder es kommt zu wiederkehrenden Episoden, die zu einer Konstanten werden können.

 

Inhalt

Arten der Dyspnoe

Die Atemnot kann entstehen:

  • bei Belastung – wenn die Atemlosigkeit nach einer kurzen, nicht sonderlich anstrengenden körperlichen Betätigung auftritt, beispielsweise nach langsamem Treppensteigen.
  • in Ruhe – wenn sie nachts oder im Sitzen auftritt. Das ist die ernstere Situation.

 

Dyspnoe, Atemnot,Lunge
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Ursachen für Dyspnoe

Die meisten Fälle von Atemnot werden hervorgerufen durch Krankheiten von:

  • Herz,
  • Lungen.

Herz und Lungen sind dabei beteiligt:

  • die Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen,
  • das Kohlendioxid zu beseitigen.

Probleme bei einem dieser Vorgänge können die Atmung beeinträchtigen.
Im Liegen werden die Symptome verschlimmert.

 

Akute Dyspnoe

Die Atemnot ist akut, wenn sie sich plötzlich bemerkbar macht. Sie kann aufgrund einer Blockade der Atemwege auftreten; mögliche Ursachen dafür sind:

  1. Allergisches Asthma
  2. Kohlenmonoxidvergiftung
  3. Lungenembolie
  4. Lungenentzündung
  5. Pleuraerguss
  6. Paroxysmale nächtliche Dyspnoe
  7. Pneumothorax infolge einer Rippenfraktur
  8. Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
  9. Aspiration von Fremdkörpern
  10. Brustfellentzündung (Pleuritis)
  11. Lungenödem

 

Kardiale Dyspnoe

Herzprobleme

  1. Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathie)
  2. Herzrhythmusstörung (Arrhythmie)
  3. Akute Herz- und Herzklappeninsuffizienz
  4. Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
  5. Herzinfarkt

 

Weitere Störungen, die akute Atemnot hervorrufen

  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Panikattacke
  • Drogenentzugserscheinungen
  • Thyreotoxikose oder thyreotoxische Krise (Übermaß an Schilddrüsenhormonen durch Hyperthyreose oder Medikamente für die Schilddrüse)

 

Chronische Dyspnoe

Atemnot wird als chronisch definiert, wenn der Atemlosigkeit mindestens einen Monat lang andauert; folgende Krankheiten können eine Rolle spielen:

  1.  Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) – der Schleim in den Lungen versperrt die Atemwege und führt zu Lufthunger
  2.  Lungentumor
  3. Lungenfibrose
  4. Pulmonale Hypertonie
  5. Lungenemphysem
  6. Bronchialasthma
  7. Berufsbedingte Lungenerkrankungen (Asbestose und Silikose)

 

Chronische kardiale Dyspnoe

  • Chronische kardiale Dekompensation
  • Herzinsuffizienz durch chronische Erkrankungen der Herzklappen

 

Weitere Störungen, die chronische Atemnot hervorrufen

  1. Anämie (verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen im Körper)
  2. Generalisierte Angststörung
  3. Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose (die Schilddrüse produziert weniger Hormone)
  4. Guillain-Barré-Syndrom
  5. Myasthenia gravis
  6. Hoher Blutdruck (Hypertonie)
  7. Niereninsuffizienz mit Urämie
  8. Übergewicht (Risikofaktor bei Belastungsdyspnoe)
  9. Aussetzung gegenüber Reizstoffen
  10. Zigarettenrauch
  11. Inhalation von Chemikalien
  12. Sarkoidose
  13. Tuberkulose

 

Angstbedingte Dyspnoe

Angst und Stress: Eine gestresste oder ängstliche Person ist nicht in der Lage, tief und vollständig zu atmen.
Der kurze Atem vergeht wieder, wenn der Patient nicht länger unter Stress steht.
Der Patient verspürt während einer ruhigen Phase mit normalen Atemzügen hin und wieder das Bedürfnis, tief einzuatmen.

 

Mögliche Begleitsymptome bei Atemnot

Respiratorische Probleme

  1. Husten
  2. Schnelle Atmung
  3. Gelber, grüner oder roter Auswurf
  4. Niesen
  5. Verstopfte Nase
  6. Asthmaanfälle

Schmerzen und systhemische Symptome

  1. Schmerzen in der Brust
  2. Ohnmacht
  3. Schweißausbrüche
  4. Ungewöhnliche Müdigkeit
  5. In Kiefer oder Hals ausstrahlende Schmerzen
  6. Allgemeines Unwohlsein
  7. Brustenge

Herzprobleme

  1. Rhythmusstörung
  2. Herzrasen (Tachykardie)
  3. Herzklopfen

 

Atemnot durch Allergien

Die meisten Allergien werden verursacht durch:

  • Staubteilchen,
  • Pollen in der Luft,
  • bestimmte Lebensmittel.

Diese Erkrankung führt zu:

  • einem deutlichen Gefühl von Luftnot.
  • Schmerzen im Brustkorb.

 

 

Nächtliche Atemnot

Aufgrund von Atemnot können Menschen plötzlich erwachen, wenn die oberen Atemwege teilweise blockiert sind.

Der Betreffende:

  • schläft schlecht,
  • fühlt sich tagsüber müde.

Zur leichteren Atmung sollte der Kopf erhöht liegen. Empfehlenswert sind Kopfkissen unter Kopf und Schultern.

Paroxysmale nächtliche Dyspnoe (DNP): In der Regel tritt die paroxysmale nächtliche Dyspnoe im Schlaf auf; laut Definition wacht der Patient nach zwei Stunden Schlaf plötzlich auf mit:

  • Erstickungsgefühl,
  • Atemnot,
  • starken Angstzuständen,
  • Husten.

Ursachen für DNP
Die Ursachen für nächtliche Atemnot aufgrund der paroxysmalen nächtlichen Dyspnoe sind:

Herzinsuffizienz: Es kann eine Kongestion der Lungen vorliegen, das bedeutet eine Zunahme der Blutmenge in den Lungen.
Betroffen sind die Personen, die an Herzschwäche leiden; die linke Herzhälfte:

  • funktioniert nicht ordnungsgemäß,
  • kann nicht ausreichend Blut in den Körper pumpen.

Wenn der Patient liegt, erhöht sich der Blutzufluss zum Herzen, aber das Herz kann damit nicht umgehen.
Als Folge:

  • sammelt sich das Blut in den Lungen an,
  • erhöht sich der Druck in den Lungen,
  • ist der Gasaustausch unzureichend.

Das verursacht die nächtliche Dyspnoe.

Bewegungsmangel: Inaktivität ruft diese Krankheit hervor.
Bei Menschen, die sich nicht bewegen und den ganzen Tag sitzen:

Nachts im Liegen läuft die Flüssigkeit zu den Lungen und sammelt sich dort an.
In diesem Fall geht es dem Patienten besser, wenn er sich aufsetzt.


Schlafapnoe: Diese Erkrankung charakterisiert sich durch plötzliche Anfälle von Atemnot während des Schlafs.
Verursacht werden diese in der Regel durch:

  • die übermäßige Entspannung der Halsmuskulatur,
  • die Versperrung der Atemwege.

Der Betroffene macht im Schlaf eine kurzzeitige Atempause.
In leichteren Fällen muss er davon nicht zwangsläufig aufwachen, aber es kann passieren, dass er durch die Unfähigkeit zu atmen geweckt wird.
Mögliche Begleitsymptome der Schlafapnoe sind:

  • Schnarchen,
  • Schnaufen,
  • Atemnot.

Am Morgen leidet der Betroffene an:

Grund dafür ist, dass die Nacht keine ausreichende Erholung gebracht hat.
Es handelt sich um eine gefährliche Krankheit, die Symptome müssen sofort dem Arzt gemeldet werden, um einer Verschlechterung und anderen Komplikationen vorzubeugen.

Mögliche Ursachen für nächtliche Atembeschwerden sind:

  • Rauchen von Zigaretten, was auch beim tiefen Atmen Schwierigkeiten bereitet
  • Lungenerkrankungen wie Bronchitis oder Emphysem
  • Angst, Panikattacken und Stress (verursachen auch Ameisenkribbeln an den Händen, Schwindel, Magenschmerzen und andere Symptome). In diesem Falle empfindet ein Mensch auch beim Spazierengehen Atemnot.
  • verstopfte Nase,
  • trockenen oder produktiven Husten (mit Schleimbildung und Katarrh),
  • Schnupfen.

 

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Atemnot und Angst

Bei einem Angstanfall treten häufig Atemschwierigkeiten und andere Symptome auf wie:

Patientenberichten zufolge treten die Symptome häufig abends vor dem Einschlafen auf.
Auch Magen-Darm-Probleme können sich bemerkbar machen, wie beispielsweise:

  1. Übelkeit
  2. Erbrechen
  3. Sodbrennen
  4. Magenschmerzen
  5. Verstopfung
  6. Durchfall

Ursachen der angstbedingten Atemnot

Panikattacken
Bei einer Panikattacke ist der starke Angstgedanke das Hauptsymptom.
Weitere Symptome sind:

  • Atemnot und Kurzatmigkeit,
  • Herzklopfen,
  • Zittern,
  • Übelkeit,
  • Kribbeln,
  • Angst davor, verrückt zu werden.

Panikattacken können sich über mehrere Minuten oder Stunden erstrecken.

Phobien
Die anhaltende Furcht oder Paranoia vor einem Objekt bzw. einer Situation kann zu einer Angststörung führen.
Phobien können hervorrufen:

  • beschleunigte Atmung,
  • Atemnot.

Wenn jemand keine Verletzungen mit Blut sehen kann, kann dies die ärztliche Versorgung beeinflussen und verkomplizieren.

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
Diese Störung charakterisiert sich durch:

  • wiederholt auftretende Gedanken,
  • Zwangsvorstellungen,
  • Zwangshandlungen (kompulsive Handlungen).

Die obsessiven und kompulsiven Verhaltensweisen beeinträchtigen den gesamten Alltag.

Posttraumatische Belastungsstörung
Diese Störung wird diagnostiziert, wenn eine Person ein traumatisches Ereignis erlebt hat und die Erinnerung:

  • Albträume,
  • Flashbacks,
  • Halluzinationen hervorruft.

Es handelt sich hierbei um eine schwere Störung, die Atemnot hervorrufen kann.

 

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Atemlosigkeit nach dem Essen

Zu den Gründen für eine Dyspnoe, die nach den Mahlzeiten auftritt, gehören:

Übermäßige Nahrungsaufnahme
Durch übermäßiges Essen kann sich der Magen aufblähen und gegen das Zwerchfell drücken.
Beim Atmen muss sich das Zwerchfell ausdehnen.
Da die korrekte Ausdehnung wegen des vollen Magens nicht möglich ist, erfolgt eine schnelle und flache Atmung.
Das kann zu leichter Dyspnoe führen.
Wenn die Atemnot nach einem üppigen Abendessen auftritt, kann ein Verdauungsproblem vorliegen.

Verdauungsstörung
Scharfe oder fette Speisen können diese Reaktion hervorrufen, weil sie nicht leicht zu verdauen sind.
Außerdem kann ein unzureichendes Kauen die Gesundheit des Verdauungstraktes schädigen und Verdauungsprobleme mit sich bringen.

Lebensmittelallergien
Die Atemnot tritt auf, wenn jemand ein Nahrungsmittel zu sich nimmt, gegen das er allergisch ist.
Während der allergischen Reaktionen treten verschiedene Symptome auf, dazu gehört die Verengung der Atemwege, die zur Dyspnoe führt.

Gastroösophagealer Reflux
Gastroösophagealer Reflux bezeichnet den Rückfluss von Magensäure in Speiseröhre und Kehlkopf.
Die Folge ist eine Reizung von Kehlkopf und Atemwegen.
Das führt zu:

  • Husten,
  • Atemnot,
  • brennendem Gefühl in Magen, Mund und Brust.

 

Dyspnoe bei Kindern

Kinder haben oft Atmungsschwierigkeiten, wenn Virusinfektionen vorliegen.
Zu den Ursachen für Atemnot bei Kindern und Neugeborenen gehören:

  1. Bronchiolitis (Husten mit Atemnot)
  2. Virale Bronchitis
  3. Lungenentzündung
  4. Pseudokrupp
  5. Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
  6. Lungenabszess
  7. Asthma

 

Was kann man tun? Behandlung von Atemnot

Die vom Arzt verordnete Behandlung hängt von der Ursache ab.

Medikamente
Der Arzt kann Diuretika verschreiben, die helfen, das überschüssige Wasser aus dem Körper auszuschwemmen.

Mechanische Beatmung
Der Arzt kann die CPAP-Beatmung (Continuous Positive Airway Pressure) verschreiben, bei der Luft in die Nase eingebracht wird.
Bei dieser Therapie wird der Druck in den Atemwegen erhöht und eine reguläre Atmung gewährleistet.
Die Ergebnisse zeigen sich bereits in den ersten Tagen der Anwendung.

 

Ernährung

Der Arzt kann dazu raten, salzarm zu essen, weil das Natrium einer der Hauptursachen für die Wassereinlagerung im Körper ist, wodurch die Atemnot im Schlaf hervorgerufen werden kann.

Laut Naturmedizin gibt es verschiedene Lebensmittel, die Krankheiten hervorrufen können, die für die Atemnot verantwortlich sind, beispielsweise:

  • Milch und Milchprodukte,
  • glutenhaltiges Getreide,
  • Süßes,
  • anregende Getränke wie Kaffee und Tee,
  • frittierte Speisen,
  • Fleisch – vor allem Schweinefleisch sollte reduziert werden.

Außerdem darf kein Nahrungsmittel im Übermaß verzehrt werden, das gilt auch für harmlose Lebensmittel wie saftiges Obst und Nüsse.

Die Reduzierung des Körpergewichts ist vermutlich langfristig gesehen die wirksamste Behandlungsmaßnahme; Ergebnisse zeigen sich bei einer Gewichtsabnahme von 10-15%.

 

Natürliche Heilmittel bei Dyspnoe

Bei angstbedingter Atemnot können Kräutertees helfen aus:

Körperliche Bewegung und gesunde Lebensweise
Wesentlich ist regelmäßige körperliche Bewegung.
Man kann mit Spaziergängen beginnen oder mit dem Rad fahren.
Wichtig ist es, mit dem Rauchen aufzuhören.

 

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