Erhöhtes Eisen im Blut, Ursachen und Symptome

Erhöhtes Eisen

Erhöhtes Eisen im Blut kann eine ernste Erkrankung darstellen und aus verschiedenen Gründen vorliegen.

Eisen ist ein Mineral, das vor allem in den roten Blutkörperchen (oder Erythrozyten) enthalten ist.

Diese Zellen transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut.

Sauerstoff kann nicht direkt an die Proteine, die im Blut zirkulieren, gebunden werden, sondern bindet sich an das Eisenatom im Hämoglobin.

Transferrin und Ferritin transportieren das Eisen, das sich nicht an das Hämoglobin bindet.

 

Der normale Eisengehalt im Körper beträgt drei oder vier Gramm.

Der Organismus überwacht die Gesamtmenge an Eisen im Körper sorgfältig.

Der Körper verliert 1 mg Eisen pro Tag:

  1. Im Schweiß,
  2. In den Zellen, die zur Desquamation der Haut und Schleimhaut des Darmes erforderlich sind.

Während der Menstruation verlieren Frauen durchschnittlich 1 mg Eisen pro Tag.

Bei normalen Erwachsenen absorbiert der Darm täglich ein Milligramm Eisen aus der Nahrung, um das verlorene Eisen wieder zu ersetzen.

Normalerweise entsteht im Körper kein Eisenüberschuss.

Jedoch kann in manchen Fällen der Körper mehr oder weniger Eisen aus den Speisen absorbieren.

Eine Toxizität oder Eisenüberladung besteht, wenn der Körper etwa 30 % Eisen aus der Nahrung absorbiert.

Mit der Zeit häuft sich im Körper eine sehr viel höhere Eisenmenge an, als erforderlich wäre.

Frauen reichern Eisen langsamer an als Männer, weil Frauen mehr Eisen verlieren durch:

  1. Menstruation,
  2. Stillen.

Daher entwickeln sie im Allgemeinen Organschäden aufgrund überschüssigen Eisens 10 Jahre später als Männer.

Dieser Eisenüberschuss kann auf natürliche Art und Weise nicht eliminiert werden und zeigt sich in den Geweben wie:

  • Bauchspeicheldrüse und anderen Drüsen,
  • Leber,

 

Inhalt

Normale Eisenwerte (Serumeisen)

Menge – mcg/dl Mann

65-176

Frau

50-170

Kinder

50-120

Neugeborene und Säuglinge

100-250

Quelle: Wikipedia

Die Normalwerte für Ferritin sind:

Werte – ng/ml
Männer
18-270
Frauen 18-160
Kinder 7-140
Säuglinge von 1 bis 5 Monaten 50-200
Neugeborene
25-200

 

Empfohlene Eisenmenge in der Ernährung

Die erforderliche Eisenmenge hängt von Alter, Geschlecht (männlich oder weiblich) und den speziellen Ernährungsbedürfnissen (zum Beispiel in Schwangerschaft und Stillperiode) ab.

  • Schwangere Frauen zwischen dem 14. und 50. Lebensjahr benötigen mehr Eisen (27 mg/Tag).
  • Die erforderliche Eisenmenge für Frauen zwischen 19 und 50 Jahren beträgt 18 mg/Tag (aufgrund der Blutverluste während des Menstruationszyklus).
  • Stillende Frauen benötigen weniger Eisen (etwa 10 mg/Tag).
  • Männer über 19 Jahre benötigen 8 mg/Tag Eisen.
  • Kinder und Jugendliche benötigen die Eisenmenge, die sich in der normalen Ernährung befindet, das sind zwischen 7 und 11 mg am Tag.

Quelle: webmd

Ursachen für erhöhtes Eisen im Blut

Hämochromatose

Das ist eine genetische Erkrankung, bei der der Organismus Eisen absorbiert und in übermäßiger Menge im Körper speichert.

Die Hämochromatose wird durch ein defektes Gen (HFE) verursacht.

Das defekte Gen veranlasst den Körper dazu, überschüssiges Eisen aus der Nahrung aufzunehmen.

Hämochromatose kann verursachen:

  1. Myokardinfarkt,
  2. Krebs.

Zudem wird überschüssiges Eisen in der Leber gespeichert, was mit der Zeit die Leber schädigen kann.

Hoher Anteil in der Ernährung

Personen, die Eisenintegratoren einnehmen, können damit übertreiben.

  1. Säuglinge benötigen lediglich 10 mg Eisen, so wie auch Kinder zwischen 1 und 10 Jahren.
  2. Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahre und Mädchen bzw. Frauen zwischen 11 und 50 Jahre können bis zu 12 mg Eisen am Tag aufnehmen.
  3. Männer zwischen 19 und 50 Jahre und Frauen über 51 Jahre können 10 mg am Tag aufnehmen.

Eine erhöhte tägliche Dosis führt zu einem erhöhten Eisenspiegel im Blut.

Vermieden werden sollte die tägliche Einnahme von Multivitaminpräparaten mit Eisenzusatz und Eisenpräparate. Tatsächlich ist diese Kombination eine der Hauptursachen für erhöhtes Eisen im Blut.

Nahrungsmittelintegratoren verursachen oftmals Durchfall. Daher empfiehlt es sich, die Ernährung zur Behandlung einer Eisenmangelanämie umzustellen.

Alkoholismus

Übermäßiger Alkoholgenuss über längere Zeit kann zu Leberschäden führen.

Nach einer Studie von GEORGE N. IOANNOU et al. (Department of Medicine and Division of Gastroenterology, University of Washington Medical Center, Seattle) ist die Eisenmenge im Blut bei Menschen, die mehr als zwei alkoholische Getränke pro Tag trinken, deutlich höher als bei anderen.

Alkoholismus kann auch zu erhöhtem Bilirubin in der Blutanalyse führen.

Bluttransfusionen

Eine Eisenüberlastung entsteht, wenn eine übermäßige Menge dieses Minerals in den Körper gelangt.

Das kann für denjenigen ein Problem sein, der häufige Transfusionen roter Blutkörperchen benötigt.

Rote Blutkörperchen enthalten Eisen.

Bei jeder erneuten Transfusion wird Eisen in den Körper gebracht.

Der Körper ist nicht in der Lage, überschüssiges Eisen, das durch Transfusionen in den Körper gelangt, abzubauen.

Krankheiten mit erhöhtem Hämoglobin

Erhöhtes Hämoglobin kann die normale Antwort auf manche Situationen sein, wie das Leben in großen Höhen, wo der Sauerstoff verringert ist.

Es kann auch eine Reaktion auf Krankheiten wie die Kardiomyopathie oder eine Lungenerkrankung sein.

Zudem kann es die Folge einer Knochenmarkerkrankung sein.

Bei der Polycythaemia vera produziert das Knochenmark zu viele rote Blutkörperchen.

Hohe Eisen- und Hämoglobinspiegel sind die Folge einer übermäßigen Produktion von roten Blutkörperchen.

Ursachen für erhöhtes Eisen im Blut sind:

  1. Hämolytische Anämie;
  2. Orale Kontrazeptiva;
  3. Menopause.

 

Symptome bei erhöhtem Eisen im Blut

  1. Muskelschwäche,
  2. Müdigkeit,
  3. Haarausfall,
  4. Depression und Gereiztheit,
  5. Arrhythmien und Herzinsuffizienz,
  6. Unerklärbarer Gewichtsverlust,
  7. Libidoverlust,
  8. Impotenz (durch Hypogonadismus verursacht),
  9. Lebervergrößerung,
  10. Gelbliche Hautfarbe,
  11. Gelenkschmerzen, vor allem an den Knöcheln des zweiten und dritten Fingers,
  12. Unregelmäßiger oder fehlender Menstruationszyklus,
  13. Osteoporose,
  14. Diabetes (weil sich Eisen im Pankreas anlagert).

 

Wann sollte man sich wegen zu hohen Eisenwerten Sorgen machen?

Ein leicht erhöhter Wert ist kein Grund zur Sorge, doch sollten die Werte häufiger kontrolliert werden, da ansonsten eine schwerwiegende Erkrankung unerkannt bleiben könnte.

Ferritin und Eisen

Ferritin ist nicht dasselbe wie Eisen.

Ferritin ist ein vom Organismus synthetisiertes Protein, das dazu dient, Eisen für zukünftige Bedürfnisse einzulagern.

Bei Bedarf setzen die Zellen das Ferritin ins Blut frei.

Ferritin bindet sich an eine andere Substanz, das sogenannte Transferrin.

Dies ist ein Protein, das Ferritin transportiert, und wirkt wie ein Taxi für das Eisen.

Ist das Ferritin gesättigt und kann kein Eisen mehr speichern, wird es in einem Komplex, dem sogenannten Hämosiderin, gespeichert.

Der Wert des Ferritins gibt die Menge an Eisen an, die sich im Körper angesammelt hat.

Je nach Ferritinmenge im Blut (ob zu wenig oder zu viel) kann der Arzt die Situation erkennen.

Eisen im Blut

Im Körper findet man Eisen:

  • 60 % im Hämoglobin – das Protein, das den Sauerstoff des Blutes transportiert.
  • 30 % im Ferritin, ein im ganzen Körper vorkommendes Protein.
  • Ein kleiner Prozentsatz im Myoglobin, einem Protein, das nur in den Muskelzellen genutzt wird.

Wichtig: Hohes Ferritin ist nicht gleichbedeutend mit hohem Eisengehalt. Viele Menschen haben erhöhte Ferritinwerte aufgrund einer Entzündung.

In der Regel tritt ein Ferritinüberschuss zusammen mit erhöhten Eisenwerten im Blut auf, doch ein erhöhter Eisenwert kann auch bei normalem Ferritin auftreten.

Der Arzt ordnet eine Blutanalyse dann an, wenn die folgenden Symptome bei erniedrigtem Ferritin auftreten:

  1. Unerklärliche Müdigkeit,
  2. Muskelschwäche,
  3. Reizbarkeit,
  4. Muskel- und Gelenkschmerzen,
  5. Atemnot (bei einer stärkeren Anämie).

Ein sehr hoher Eisenspiegel kann unangenehme Symptome verursachen.

Symptome bei erhöhtem Eisen sind:

  1. Magenschmerzen,
  2. Herzrasen,
  3. Brustschmerzen,
  4. Unerklärliche Schwäche,
  5. Gelenkschmerzen,
  6. Unerklärliche Müdigkeit.

Eisenspiegel können aufgrund von Organschäden, vor allem der Leber und der Milz, erhöht sein.

Der Test wird gewöhnlich zur Gesundheitskontrolle vorgenommen, vor allem um zu verstehen, ob Krankheiten vorliegen, die einen Mangel oder Überschuss an Eisen verursachen.

Ursachen erhöhten Ferritins

  1. Hämochromatose,
  2. Leukämie (Leukämie verursacht zum Beispiel eine Erhöhung von Ferritin, weißen Blutkörperchen und eine Erniedrigung der roten Blutkörperchen)
  3. Tumor (Morbus Hodgkin),
  4. Infektion,
  5. Leberstörungen,
  6. Transfusionen,
  7. Alkoholismus,
  8. Rheumatoide Arthritis.

 

Komplikationen bei erhöhtem Eisen

Risiken, die eine Person mit erhöhten Eisenwerten hat, sind:

  1. Entwicklung einer Leberzirrhose,
  2. Schäden an der Bauchspeicheldrüse,
  3. Arrhythmien und Herzinsuffizienz,
  4. Hypogonadismus,
  5. Arthritis,
  6. Hypothyreoidismus.

Was sollte man tun? Therapie und Naturheilmittel bei erhöhtem Eisen

Die Therapie hängt von der zugrundeliegenden Störung ab, die die Eisenwerte im Blut erhöht.

Liegt das Problem in der Ernährung oder an Integratoren, kann einfach die Ernährungsweise verändert werden.

Bei einer Hämochromatose muss eine Phlebotomie (Aderlass) durchgeführt werden, wenn der Wert zu hoch ist.

Ernährung und Diät bei erhöhtem Eisen

Eisen findet man in mäßigen Mengen in verschiedenen Früchten und Obst.

Das Nahrungsmittel mit dem höchsten Eisengehalt ist Fleisch.

Rotes Fleisch enthält viel Hämeisen, eine Eisenart, die leicht im Körper gelöst wird.

Deshalb müssen manche Gemüsesorten und rotes Fleisch vermieden werden, um die tägliche Eisenmenge zu reduzieren.

Die folgende Tabelle enthält Nahrungsmittel mit niedrigem Eisen, die man essen kann:

  1. Apfel, Blaubeere, Pampelmuse, Melone, Orange;
  2. Kohlrabi, Radieschen, Karotte, Zwiebel, Paprika, Kürbis;
  3. Öl;
  4. Weißer Reis, Nudeln, Spaghetti, Couscous;
  5. Kaffee, Tee, Fruchtsaft, Wasser.

Nahrungsmittel mit hohem Eisengehalt, die man meiden sollte:

  1. Rotes Fleisch, Eier, gebratenes Schweinefleisch;
  2. Roher Fisch, Krustentiere;
  3. Alle grünen Blattgemüse, Hülsenfrüchte;
  4. Vollkornprodukte, Brot;
  5. Alkohol;
  6. Alle Speisen und Produkte, die mit Eisen angereichert sind.

Eisenhaltige Gemüse

Es ist bekannt, dass grünes Gemüse eine reichhaltige Eisenquelle ist. Es gibt verschiedene Gemüsesorten, die reichlich Eisen enthalten.

Einige Gemüsesorten jedoch enthalten Substanzen, die die Absorption von Eisen behindern, wie:

  1. Phytinsäure,
  2. Gerbsäure,
  3. Ballaststoffe,
  4. Polyphenole,
  5. Einige Mineralien (Kalzium und Phosphor).

Andere Substanzen erhöhen die Eisenabsorption, zum Beispiel:

  1. Vitamin C,
  2. Folsäure,
  3. Citronensäure.