Dentales oder apikales Granulom

Dentales oder apikales Granulom
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Was ist ein dentales oder apikales Granulom?
Apikale Granulome sind bakterielle Infektionen im oberen oder unteren Kieferknochen. Sie entstehen an der Spitze einer Zahnwurzel und bestehen aus granuliertem Gewebe, das von einer fibrösen Kapsel umgeben ist.

Periapikales Granulom, Wurzelzyste und periapikaler Abszess

Die häufigsten Zahnerkrankungen sind entzündliche Verletzungen der Pulpa (Zahnmark) und der periapikalen Bereiche.

Dentales oder apikales Granulom
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Wenn eine Entzündung (Pulpitis) sich von der Zahnpulpa aus ausbreitet, kann sie viele pathologische Veränderungen an der Zahnwurzel hervorrufen. Die häufigsten sind periapikale Granulome, Wurzelzysten und periapikale Abszesse.

Verschiedene Faktoren (wie die Wirtsresistenz und die Virulenz von Bakterien) können die lokale Entzündungsreaktion im periapikalen Bereich beeinflussen. Ohne mikroskopische Diagnose kann ein Arzt oft nicht zwischen einem periapikalen Granulom, einer Wurzelzyste und einem periapikalen Abszess unterscheiden.
Die Untersuchung mittels Röntgenaufnahme ist unzureichend für eine spezifische Diagnose.

Periapikale entzündliche Verletzungen haben häufige klinische Merkmale:
1) Vorgeschichte einer schmerzhaften Pulpitis, die zum Absterben der Pulpa führt.
2) Fehlende Reaktion auf elektrische Tests an der Pulpa.
3) Vorhandensein einer tiefen Karies, durch die die Pulpa freigelegt wird, einer Rekonstruktion in der Nähe der Pulpa, eines gebrochenen Zahns und/oder einer gebrochenen Krone mit Farbveränderung.
4) Eine Zerstörung, die eine Unterbrechung der harten Zahnschicht verursacht.

 

Inhalt

Was sind die Ursachen des dentalen Granuloms?

  • Granulome werden durch Karies verursacht, die nicht rechtzeitig behandelt wurde. An diesem Punkt können Bakterien bis zum Zahnnerv vordringen.
    Wenn die Bakterien in den Nerv eindringen, kann dieser beschädigt werden.
    Eine der Konsequenzen ist eine Pulpitis, es können aber auch Entzündungen oder ein Granulom entstehen.
  • Andere Ursachen können Traumen, eine Zahnextraktion, Parodontitis und chemische Substanzen sein.
  • Die Bildung eines dentalen Granuloms kann als Komplikation eines devitalisierten Zahns entstehen.

 

Welches sind die Symptome des Granuloms?

Man muss bedenken, dass das Granulom in vielen Fällen asymptomatisch ist, da ein Gleichgewicht zwischen den Granulozyten (weiße Blutkörperchen) und den Bakterien besteht.
Nur wenn sich innerhalb eines Zahns zu viele Bakterien oder eiterndes Material befinden, verspürt man Zahnschmerzen.
Die Symptome sind nicht immer offensichtlich, da manchmal das apikale Granulom (Infektion im Bereich des Knochens, der sich in der Nähe des oberen Zahnabschnitts befindet) keinerlei Symptome hervorruft und nur durch eine Röntgenaufnahme „entdeckt“ werden kann.
In bestimmten Fällen kann ein apikales Granulom Nesselsucht (Urtikaria) und Fieber verursachen.
Auch können durch die Infektion vergrößerte Halslymphknoten beobachtet werden.
Bei der Blutuntersuchung sind ASLO (Antikörper gegen Streptolysin O) und ESR (Blutsenkungsreaktion) erhöht.

 

Was ist zu tun? Welche Therapien gibt es bei einem apikalen Granulom?


Die Therapie umfasst die Behandlung des Zahnwurzelkanals und sieht die Reinigung und die vollständige Entfernung der Bakterien aus dem Zahn vor.
Wenn die Granulome die Heilung des Zahnwurzelkanals verhindern, bleibt als einzige Lösung ein chirurgischer Eingriff.
In einigen Fällen kann dies zu einer Wurzelspitzenresektion (Entfernung einer Zahnwurzelspitze) führen, bei komplizierteren Fällen sogar zu einer Zahnextraktion.
Nachdem der Zahn gezogen wurde, kann der Zahnarzt ein Implantat einsetzen.
Es gibt keine natürlichen Behandlungsformen oder Heilmittel zur Behandlung eines apikalen Granuloms.

 

Welche Techniken werden für die Entfernung des Granuloms angewandt?

Es gibt drei Techniken: Modifikation des Wurzelkanals, Entfernung des alten Füllmaterials aus dem Wurzelkanal, interne Reinigung des Zahns und Sterilisation des betroffenen Bereichs.
Die Modifikation des Wurzelkanals kann nicht in allen Fällen angewandt werden.

Wurzelspitzenresektion – Die operative Entfernung der Zahnwurzelspitze und des pathologischen Prozesses (Granulom oder Zyste). Die Wurzelresektion ist keine Einheitslösung für alle Patienten.

Zahnextraktion – Der Zahnarzt muss den Zahn ziehen, wenn die beiden genannten Methoden nicht anwendbar sind.
Die Zahnextraktion ist eine sichere Methode, das Problem zu behandeln. Es sollte allerdings auch die letzte Option sein.

 

Orales pyogenes Granulom

Orales pyogenes Granulom ist der Name einer Munderkrankung. Der Begriff pyogenes Granulom ist eine Fehlbezeichnung, da die Erkrankung keine Eiterbildung verursacht und nicht mit dem Granulom verwandt ist.
In Wirklichkeit ist diese Pathologie eine entzündliche Reaktion, die aufgrund einer Reizung oder eines Traumas auftritt.
Das orale pyogene Granulom ist im Wesentlichen eine Munderkrankung, kann aber in jedem Bereich der Haut auftreten, am Nasenseptum, an den Gliedmaßen und manchmal auch an den Oberschenkeln.

Ein Granulom kann von selbst oder aufgrund eines leichten Traumas bluten.
Es kann bei Kindern und Jugendlichen auftreten.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Was ist ein orales pyogenes Granulom?
Diese entzündliche Hyperplasie verursacht ein Wachstum von Knötchen auf der Mundschleimhaut.
Die Knötchen ähneln Tumoren und werden auf nicht-neoplastischen Ursprung zurückgeführt.

Ein orales pyogenes Granulom ist eine Erkrankung, die auf unterschiedliche Stimuli zurückzuführen ist, wie lokale Reizung, Verletzungen und sogar hormonelle Faktoren.
Normalerweise sieht man es bei jungen Frauen, deren Körper hormonelle Veränderungen erfährt.

Sie kommen häufig bei schwangeren Frauen vor und daher muss diese Krankheit unbedingt behandelt werden.
Die Knötchen oder Läsionen können jederzeit während der Schwangerschaft auftreten und erscheinen vorrangig gegen Ende des letzten Schwangerschaftsdrittels.
Meist bildet sich ein orales pyogenes Granulom am Zahnfleisch.
Manchmal erscheint es auch auf den Wangeninnen- und –außenseiten, auf der Zunge oder am Oberkiefer.

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Was sind die Ursachen des pyogenen Granuloms?
Das orale pyogene Granulom ist auf eine Reizung der Mundgewebe zurückzuführen. Es kann auch aufgrund eines körperlichen Traumas, einer hormonellen Veränderung und einer schlechten Mundhygiene entstehen.
Menschen, die an Zahnstein, vorstehenden Prothesen usw. leiden, können diese entzündliche Hyperplasie entwickeln.

Welches sind die Symptome des pyogenen Granuloms?
Diese Schwangerschaftstumoren fühlen sich sehr weich an und haben eine rötlich-violette Farbe.
Es sind harmlose Verletzungen, die Schwellungen am Zahnfleisch verursachen.
Diese Schwellungen ulzerieren und sind nicht größer als 2 cm. Meist sind sie schmerzlos und verursachen nur auf Druck Schmerzen.

Wie wird das pyogene Granulom behandelt? Therapie
In der Schwangerschaft trocknet das pyogene Granulom aus und heilt von selbst. Während einer Schwangerschaft erfolgt keine Behandlung; allerdings könnte sie bei wiederholtem Bluten durch Entfernen oder Kauterisation der Verletzung erforderlich sein
Die Krankheit wird erfolgreich behandelt durch:

  • Konservative Chirurgie
  • Reinigung und Zahnhygiene
  • Entfernung des Zahnsteins und entsprechende Reinigung des Bereichs

Granulome sind immer gutartig, doch frühzeitige Erkennung und Diagnose helfen, die Möglichkeit eines Krebses auszuschließen.
Eine Biopsie ermöglicht die Bestimmung der Behandlungsstrategie.
Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen das Abtragen der Verletzung mithilfe einer Kürette und die Kauterisierung des Bereichs, um einem Rezidiv vorzubeugen.

Manchmal führen Ärzte zur Reinigung des Bereichs eine Anästhesie durch, einige verwenden chemische Substanzen wie trizyklische Antidepressiva, Podophyllin, Silbernitrat oder Phenol.
Heute wird auch die Laserchirurgie als Therapie eingesetzt.
Vaskuläre Läsionen sind polypoidförmig oder exophytisch und können manchmal bösartig entarten, was eine Operation notwendig macht.
Die chirurgische Entfernung hilft, kann aber die Möglichkeit eines Wiederauftretens nicht vollständig verhindern.
Die Erkrankung ist im Wesentlichen asymptomatisch, mit Ausnahme leichter lokaler Schmerzen und Blutungen.

 

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