Darmparasiten

Es gibt beim Menschen zwei Arten von intestinalen Parasiten, die im Darm leben können:

  • Helminthen oder Eingeweidewürmer (Bandwürmer, Fadenwürmer, Saugwürmer)
  • Urtierchen (Protozoen)

Einige Arten bleiben im Darm, andere treten aus und befallen umliegende Organe.
Manche Parasiten sind so klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann, während andere einige Zentimeter lang werden können.

Die meisten Bandwürmer und Spulwürmer (Familie der Fadenwürmer) entwickeln sich meist im menschlichen Körper und legen ihre Eier im Darm ab.

Inhalt

Arten der menschlichen Darmparasiten

Protozoen oder Urtierchen: Protozoen sind einzellige Parasiten, die sich im Innern des menschlichen Körpers vermehren.
Sie sind in der Natur mikroskopisch klein.
Sie werden oral (kontaminierte Speisen oder Wasser) oder über den Stuhl übertragen.
Protozoen, die den Menschen befallen, sind:

  • Amöben,
  • Giardien,
  • Toxoplasmen,
  • Kryptosporidien,
  • Sarkozysten,
  • Blastozysten usw.

Helminthen oder Eingeweidewürmer: Helminthen sind Parasiten, die aus vielen Zellen bestehen und groß genug sind, um mit bloßem Auge gesehen zu werden, wenn sie ausgewachsen sind.
Wenn die parasitären Würmer in das erwachsene Stadium eintreten, können sie sich nicht im menschlichen Körper vermehren, aber sie lassen ihre Eier im Darm, die mit dem Kot des Wirts ausgestoßen werden.
Bekannte Helminthen sind:

  • Bandwürmer (Taenia),
  • Madenwürmer (Oxyuren),
  • Hakenwürmer (Ancylostomatidae),
  • Fadenwürmer (Nematoden).

Risikofaktoren für eine Infektion durch Darmparasiten

Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für Darmparasiten:

  1. internationale Reisen;
  2. mangelnde Hygiene (hinsichtlich Nahrung und Wasser);
  3. Alter – Kinder und ältere Menschen haben eine größere Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren;
  4. geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel aufgrund von AIDS.

 

Symptome bei Darmparasiten des Menschen

Verstopfung
Parasiten können den Darm reizen und:

  • Verstopfung
  • oder einen Darmverschluss verursachen.

Das kann zu Schmerzen beim Stuhlgang führen.

Durchfall
Dieses Symptom kommt häufig vor.
Der Parasit verbraucht Nährstoffe, die dem Körper zur Produktion eines normalen Stuhls dienen, und verursacht somit Durchfall.

Schlaflosigkeit und Nervosität
In schwereren Fällen können intestinale Parasiten das Zentralnervensystem beeinflussen und verhindern, dass die Person zur Ruhe kommt.
Ein Parasit erzeugt Toxine im Körper, die:

  • zu Unruhezuständen
  • und Schlafstörungen führen.
  • Geht man schlafen, verursacht der Parasit Schlafstörungen.

Hautausschläge und Urtikaria
Eines der sichtbarsten Symptome bei intestinalen Parasiten sind Ausschläge auf der Haut.
Die Symptome können schwerwiegend werden, zum Beispiel können sich Geschwüre und Wunden bilden.
Sie werden durch eine Reaktion des Immunsystems auf die Parasiten verursacht.
Manche Parasitenarten verursachen einen intensiven analen Juckreiz, ähnlich einer Urtikaria, insbesondere Oxyuren.


Bruxismus
Das plötzliche Auftreten von Bruxismus ist ein weiteres Symptom bei intestinalen Parasiten.
Durch die Symptome, die im Schlaf auftreten, kommt es zu nächtlichen Angstzuständen, die Stress und muskuläre Verspannungen verursachen. Die Folge ist, dass die infizierte Person die Zähne zusammenbeißt.

Meteorismus und Bauchblähung
Meteorismus und Bauchblähung können durch viele Dinge verursacht sein. Es sind aber auch die Symptome von intestinalen Parasiten.
Man kann auch Bauchschmerzen bekommen.
Parasiten reizen die Bauchwände oder heften sich an diesen an.

Übelkeit und Erbrechen
Das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen kann ein Zeichen für Darmparasiten sein.
Der Körper reagiert auf bestimmte Arten von intestinalen Parasiten, indem er versucht, sie aus dem Magen auszuscheiden.

Appetitzunahme
Appetitzunahme kann ein durch intestinale Parasiten verursachtes Symptom sein. Der Parasit ernährt sich von den Nährstoffen aus dem Darm (bis zu 5 % des eingenommenen Essens), wobei er Gifte ausschüttet und den Darm dazu zwingt, sehr viel mehr als normal zu arbeiten.
Das führt zu einer deutlichen Appetitzunahme, denn der Körper benötigt Nährstoffe, um seine Bedürfnisse zu befriedigen.

Andere Symptome eines parasitären Befalls

  1. Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel
  2. Anämie (erniedrigte rote Blutkörperchen)
  3. Blut im Stuhl
  4. Grippeähnliche Symptome, zum Beispiel Husten, Lymphknotenschwellung und Atemnot, Schüttelfrost
  5. Übelriechender Stuhl, vor allem am Nachmittag und abends
  6. Fieber
  7. Schwindel
  8. Bauchkrämpfe
  9. Gewichtsverlust
  10. Mangel an Vitamin B12
  11. Analer Juckreiz
  12. Colitis
  13. Gelbsucht (Ikterus)
  14. Schwäche
  15. Kopfschmerzen

 

Wie werden Darmparasiten übertragen?

Darmparasiten verteilen sich, wenn Stuhlmaterial in den Mund gelangt. Möglich ist dies beispielsweise durch:

  • Kontamination von Wasser und Lebensmitteln,
  • rohes oder ungares Schweine- und Rindfleisch,
  • ungewaschenes Gemüse (selten),
  • Sexspiele und –spielzeug,
  • Kontakt mit Kot, wie beim Wechseln von Windeln.

 

Diagnose von Darmparasiten

Der Arzt führt Tests durch, um zu sehen, ob der Patient unter intestinalen Parasiten leidet, auch wenn dafür keine Symptome vorhanden sind.
Zu den Untersuchungen gehören:

  1. Stuhluntersuchung im Labor, um Parasiten, ihre Eier oder Larven zu finden.
  2. Sind die Würmer bei der Stuhluntersuchung nicht sichtbar, kann eine Proktoskopie durchgeführt werden (das kommt selten vor).
    Diese Untersuchung besteht in dem Einführen eines dünnen Endoskops in das Rektum, um das Innere anzuschauen.
    Zum Beispiel haben Oxyuren die Form kleiner weißer Fäden und man könnte sie auf dem Stuhl sehen.

 

Therapie bei Darmparasiten

Medikamente
Der Arzt wählt das wirksamste Medikament gegen die intestinalen Parasiten aus. Es könnte eine einzige Dosis ausreichend sein oder das Medikament muss über mehrere Wochen eingenommen werden.
Zum Beispiel werden Oxyuren mit Vermox® (Mebendazol) behandelt.
Von der Einnahme dieses Medikaments in der Schwangerschaft raten viele Ärzte ab, weil man die möglichen Auswirkungen auf den Fötus nicht kennt, besonders in den ersten 12 Wochen.

Diät und Ernährung bei Darmparasiten

Die Parasiten nehmen durch den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel zu.

Zu vermeiden sind:

  • einfache Kohlenhydrate und Zucker,
  • Milchprodukte,
  • Fruchtsäfte,
  • raffiniertes Getreide (wie weißer Reis).

Folgende Nahrungsmittel sind natürliche Wurmmittel und erlauben die Beseitigung der Parasiten, empfohlen werden:

  • roher Knoblauch,
  • Kürbiskerne,
  • Granatäpfel,
  • Rüben,
  • Karotten.

In einer Studie haben Forscher herausgefunden, dass eine Mischung aus Honig und Papayasamen die Parasiten im Stuhl bei 23 von 30 Probanden beseitigen.
Zur Unterstützung der Darmtätigkeit sollte man viel Wasser trinken.

Ballaststoffe können helfen, die Würmer auszutreiben.

Darmparasiten
Darmparasiten
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Probiotika (Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus plantarum, Saccharomyces boulardii und Bifidobakterien) helfen der Gesunderhaltung des Verdauungsapparates.

Verdauungsenzyme helfen, die normalen Bedingungen im Darm wiederherzustellen. Dadurch wird dieser für die Parasiten unwirtlich.

Papain ist ein Enzym der Pflanze Papaya, das hilft, die Würmer zu töten, wenn man es 30 Minuten vor oder nach den Mahlzeiten einnimmt.

Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin C
unterstützt das Immunsystem.
Sollte es dabei zu Durchfall kommen, sollte man die Dosis verringern.

Zink (20-30 mg am Tag). Dieses Mineral unterstützt die Tätigkeit des Immunsystems.
Zink kann mit einigen Medikamenten interagieren, insbesondere mit Antibiotika, und ist möglicherweise nicht für Personen mit HIV/AIDS geeignet.

 

Naturheilmittel zur Beseitigung der intestinalen Parasiten

1) Knoblauch
Knoblauch (Allium sativum) ist ein gutes Mittel gegen einige Würmer wie:

  • Askariden,
  • Giardia lamblia,
  • Trypanosomen.

Knoblauch ist in Form von Kapseln und Tabletten erhältlich. Man kann ihn aber auch als ganze Knoblauchzehe zu sich nehmen.

2) Goldsiegelwurzel
Die Goldsiegelwurzel oder Kanadische Gelbwurz (Hydrastis Canadensis) hat eine historische Bedeutung bei der Bekämpfung von Infektionen, die die Schleimhäute des Körpers mit einbeziehen, wie Infektionen der Atemwege.
Vorläufige Laborstudien zeigen, dass Berberin, der aktive Bestandteil der Kanadischen Gelbwurz, wirkt gegen:

  • Entamoeba histolytica,
  • Giardia lamblia.

3) Schwarzwalnuss
Schwarzwalnüsse sind ein pflanzliches Volksheilmittel, das bei Ringelflechte und Fußpilz angewendet wird.
Der Saft der unreifen Fruchtschale der Schwarzwalnuss wird zur Bekämpfung verwendet gegen:

  • Parasiten,
  • Pilzinfektionen.

Es gibt klinische Studien über die Wirksamkeit oder Sicherheit der schwarzen Walnuss gegen intestinale Parasiten.


4) Beifuß
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) ist eine Pflanze, die seit Jahrhunderten als pflanzliches Heilmittel bei intestinalen Parasiten benutzt wird.
Vorläufige Untersuchungen zeigen, dass Beifuß gegen Ascaris lumbricoides, Plasmodium, Schistosoma mansoni und Giardia nützlich sein kann.
Beifuß enthält Sesquiterpenlactone. Man geht davon aus, dass diese Substanzen die Parasitenmembranen schwächen.
Beifuß kann man in folgender Form zu sich nehmen:

  • als Tee,
  • als flüssiger Extrakt,
  • in Form von Kapseln.

Das reine Öl gilt als giftig und darf nicht geschluckt werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Pflanze wurde nicht in klinischen Studien bewiesen.

5) Wohlriechender Gänsefuß
Wohlriechender Gänsefuß (Chenopodium ambrosioides) ist ein pflanzliches Mittel, das in den Tropen verwendet wird zum Austreiben von:

  • Spulwürmern,
  • Hakenwürmern,
  • Bandwürmern.

Das konzentrierte Öl des Wohlriechenden Gänsefußes ist zu stark. Daher ist ein Tee aus Gänsefuß-Kraut vorzuziehen.
Es sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich, um die historische Bedeutung dieser Pflanze und ihre Sicherheit zu bestätigen.

6) Kürbiskerne
Traditionell werden Kürbiskerne (Curcubita pepo) als Heilmittel bei Bandwürmern und Spulwürmern angewendet.
Drogisten empfehlen oft große Mengen von Kürbiskernen, bis zu 25 Gramm für Erwachsene.
Die Samen werden häufig zerdrückt und mit Saft gemischt.
Die klinische Sicherheit und Wirksamkeit von Kürbiskernen ist wissenschaftlich nicht bewiesen.

7) Grapefruitkernextrakt
Üblicherweise erhält man Grapefruitkernextrakt in flüssiger Form in:

  • Bioläden,
  • Reformhäusern,
  • Apotheken.

Obwohl vorläufige Untersuchungen zeigen, dass antimikrobielle und antimykotische Eigenschaften bestehen, gibt es nur wenige Studien über eine Wirksamkeit gegen Parasiten.

8)  Zitrone
Ein Getränk mit Zitronensaft und schwarzem Pfeffer zubereiten.
Täglich am Morgen trinken.

 

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