Behandlung von Zöliakie und Ernährung

Inhalt

Was ist die Therapie bei Zöliakie?

Vitamine und Mineralstoffergänzungsmittel
Wenn ernste Ernährungsmängel bestehen, kann der Arzt oder Ernährungsberater empfehlen, Ergänzungsmittel mit Vitaminen und Mineralsalzen einzunehmen.

 

Es kann erforderlich sein, folgende Spiegel zu erhöhen:

  • Calcium
  • Folsäure
  • Eisen
  • Vitamin B12
  • Vitamin D
  • Vitamin K
  • Zink

Ergänzungsmittel werden gewöhnlich in Form von Tabletten eingenommen.
Hat der Verdauungsapparat bezüglich der Vitamine Absorptionsprobleme, kann der Arzt durch eine Injektion Abhilfe schaffen.

Medikamente zur Behandlung von Darmentzündungen
Ist der Dünndarm durch eine Zöliakie geschädigt, kann der Arzt zur Behandlung der Entzündung Kortikosteroide empfehlen. Steroide können schwerwiegende Anzeichen und Symptome der Zöliakie lindern, während der Darm heilt.

Dermatitis herpetiformis
Leidet man unter diesen juckenden Bläschenausschlägen, die manchmal eine Zöliakie begleiten, kann der Arzt ein Hautmedikament (Dapson) in Verbindung mit einer glutenfreien Ernährung empfehlen.


Neue Erkenntnisse zur Zöliakiebehandlung
Wissenschaftler forschen seit 2010 an einem Impfstoff, um die Immunantwort des Körpers bei der Aufnahme von Gluten zu blockieren.
Bis heute wurde noch keine Wirksamkeit des Impfstoffs nachgewiesen, an dem gearbeitet wird.

Glutenfreie Ernährung
Sobald eine Zöliakie diagnostiziert wird, sollte man sich zwecks der Zubereitung glutenfreier Nahrung an einen Ernährungswissenschaftler wenden.
Der Fachmann kann dafür sorgen, dass die Ernährung ausgewogen ist und alle Nährstoffe enthält, die der Körper benötigt.
Wer an einer Zöliakie erkrankt ist, kann keine Nahrungsmittel verdauen, die Weizen (Mehl, Grieß, Couscous und Dinkel), Gerste oder Roggen enthalten.
Auch wenn nur eine kleine Menge konsumiert wird, wie zum Beispiel ein Löffel voll Spaghetti, können sehr unangenehme Darmprobleme auftreten.
Wenn man weiterhin regelmäßig Gluten konsumiert, besteht zukünftig auch ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs und Osteoporose.
Gluten setzt sich aus verschiedenen Proteinen zusammen und ist für die Ernährung nicht essentiell, man kann es also durch andere Nahrungsmittel ersetzen.
Es gibt viele glutenfreie Alternativen in den Supermärkten und Lebensmittelgeschäften, darunter Nudeln, Pizza und Brot, auch wenn der Geschmack nicht derselbe ist.
Eine Reihe von glutenfreien Lebensmitteln ist verschreibungspflichtig.


Viele Grundnahrungsmittel– wie Fleisch, Gemüse, Käse, Kartoffeln und Vollkornreis – sind naturgemäß glutenfrei, man kann sie also in die Ernährung einschließen.
Der Diätberater kann helfen, die sicheren und die nicht empfehlenswerten Lebensmittel zu identifizieren.

Verbotene Speisen und Zutaten

Alle Etiketten von Lebensmittel müssen deutlich darauf verweisen, ob das Nahrungsmittel eines der acht Lebensmittelallergene enthält, einschließlich Weizen. Der Gesetzgeber ist auch um eindeutigere Etiketten für Menschen mit Zöliakie bemüht, um andere Komponenten zu identifizieren, zum Beispiel versteckte Zutaten, Gerste und Roggen.

Man sollte die zu vermeidenden Speisen kennen, wie:

  • Bier und andere alkoholische Produkte auf Weizenbasis,
  • Brühen und Suppen,
  • Panade (zum Beispiel Paniermehl für Hühnerschnitzel usw.),
  • Vollkorn-Reissirup (oft auf Gerstenbasis),
  • Kuchen (enthält Weizen),
  • Karamellfarbstoff (kann mit Gerste hergestellt sein),
  • Oblaten,
  • Couscous,
  • paniertes Gemüse oder Creme,
  • Dextrin (eine seltene Zutat, die aus Weizen gewonnen wird; Maltodextrine sind gut für Menschen mit Glutenunverträglichkeit),
  • getrocknete geröstete Walnüsse (bei der Verarbeitung können Weizenmehl oder Aromen verwendet werden),
  • gebratenes Huhn,
  • Kartoffelchips (wenn sie mit Mehl beschichtet sind),
  • Saucen (einschließlich einiger Tomatensaucen),
Krabbe,Zöliakie,zu vermeidende Speisen
© Massimo Defilippo

 

  • Krabben oder andere Meeresfrüchte,
  • verarbeitetes Fleisch,
  • Malz oder Malzaroma (meist auf Gerstenbasis),
  • modifizierte Stärke (die meisten Lebensmittelhersteller geben jetzt die Quelle dieser Zutat an; zum Beispiel modifizierte Maisstärke, die in Ordnung ist, während modifizierte Weizenstärke nicht gut ist),
  • Milchpulver,
  • Nudeln,
  • Salatdressing,
  • Würzstoffe (wenn sie nur Gewürze enthalten, ist das in Ordnung, man sollte sie jedoch auf mögliche Glutenzusätze überprüfen),
  • einige aromatisierte Kaffeemischungen und Kräutertees,
  • Suppen und Dosensuppen,
  • Sojasauce und feste Sojasauce (diese können mit Getreide fermentiert sein; nicht verzehren, ehe man nicht mit dem Diätassistenten gesprochen hat),
  • Cremes, Weichkäse und Suppen,
  • Füllungen,
  • Verdickungsmittel,
  • Noodles (ein Teller mit japanischen Nudeln, die oft aus Weizenmehl hergestellt werden, wird gewöhnlich in Brühe serviert),
  • Produkte ohne Weizen (weizenfrei bedeutet nicht glutenfrei; viele Kekse und Brottypen ohne Weizen enthalten Gersten- oder Roggenmehl, das Gluten und andere glutenhaltige Zutaten enthält),
  • Joghurt mit Weizenstärke,
  • Frühstückszerialen (zum Beispiel Müsli),
  • Honig und Zucker.

Man sollte die Etiketten zu den Lebensmitteln immer überprüfen, ehe man diese kauft. Viele Nahrungsmittel, vor allem Fertigprodukte, enthalten Gluten als Zusatzstoffe, wie Malzaroma und modifizierte Stärke.


Gluten kann auch in Produkten enthalten sein, die keine Lebensmittel sind, darunter zählen Lippenstift, Briefmarken und einige Medikamentenarten.
Eine Kontamination kann auch eintreten, wenn glutenfreie Lebensmittel und Lebensmittel, die Gluten enthalten, zusammen zubereitet oder mit demselben Besteck serviert werden.
Daher genügt es nicht, in ein Restaurant zu gehen und glutenfreie Nudeln mitzubringen. Das Lokal muss auch mit zwei getrennten Küchen und verschiedenen Kellnern ausgestattet sein.

Glutenfreie Lebensmittel (die man essen darf)

Wer unter Zöliakie leidet, kann folgende glutenfreie Lebensmittel essen:

  • frisches Fleisch, Fisch und Geflügel, die nicht paniert bzw. mit Teig oder Marinade zubereitet sind,
  • Obst,
  • die meisten Milchprodukte wie Käse, Butter und Milch,
  • Kartoffeln,
  • Gemüse,
  • Spirituosen, Apfelwein, Likör, Wein und Wasser.

Getreide- und stärkehaltige Produkte, die in einer glutenfreier Diät erlaubt sind, wie:

  • Amarant,
  • Buchweizen,
  • Mais,
  • Maismehl,
  • glutenfreie Mehle (Reis, Sojabohnen, Mais, Kartoffeln, Bohnen),
  • Tortillas aus reinem Mais,
  • Quinoa,
  • Vollkornreis,
  • Tapioka.

Glücklicherweise stehen für Liebhaber von Brot und Nudeln eine zunehmende Anzahl glutenfreier Produkte zur Verfügung. Wenn eines dieser Produkte nicht in der örtlichen Bäckerei oder im Supermarkt zu finden ist, kann man sie auch online bestellen. Es gibt viele glutenfreie Ersatzprodukte für normalerweise glutenhaltige Lebensmittel.

Nach dem Gesetz dürfen Lebensmittel, die als „glutenfrei“ gekennzeichnet sind, nicht mehr als 20 Teile pro Million (ppm) Gluten enthalten.
Für die meisten Menschen verursachen diese Spuren von Gluten keine Probleme. Allerdings gibt es eine Minderheit von Menschen mit Zöliakie, die auch diese wenigen Spuren nicht tolerieren können und eine vollkommen glutenfreie Ernährung benötigen.

Hafer
Hafer enthält kein Gluten, doch viele Menschen mit Zöliakie vermeiden dieses Nahrungsmittel dennoch, weil es mit anderen Getreidesorten verunreinigt sein kann.
Soll Hafer in die Ernährung mit aufgenommen werden, muss man sicherstellen, dass er nicht verunreinigt ist.
Man sollte Hafer zunächst zu vermeiden, bis eine glutenfreie Ernährung gut etabliert ist und die Symptome verschwunden sind.
Sind die Symptome vergangen, kann man Hafer nach und nach in die Ernährung aufnehmen. Treten erneut  Symptome auf, sollte man Hafer meiden.

Empfehlungen für die Ernährung von Kindern
Man sollte kein Gluten in die Ernährung des Kindes aufnehmen, ehe es sechs Monate alt ist. Muttermilch ist natürlicherweise glutenfrei, sowie auch alle Milchzubereitungen für Säuglinge.
Leidet die Mutter unter Zöliakie, sollte man glutenhaltige Lebensmittel nach und nach in die Nahrung einführen, wenn ein Kind mindestens sechs Monate alt ist und die Situation genau überwachen.

Auswärts essen

Wer unter einer Zöliakie leidet, muss sich nicht darauf beschränken, zu Hause zu essen. Mit Erfahrung und Wissen wird man in der Lage sein zu verstehen, welche Gerichte in den Restaurants oder bei Freunden Gluten enthalten.
Es gibt bereits einige Restaurants, die glutenfreie Gerichte in ihrer Speisekarte anbieten.
Lokale Selbsthilfegruppen können eine Liste der Restaurants haben, in denen der Chefkoch die glutenfreie Diät kennt. Man kann im Restaurant nachfragen oder seinen Ernährungsberater oder die Selbsthilfegruppe für Zöliakie um diese Informationen bitten.
Egal, wie man gut vorbereitet ist, manchmal kann man nicht herausfinden, ob ein bestimmtes Lebensmittel glutenfrei ist.

Im Zweifelsfall vermeiden!
Hier einige hilfreiche Tipps, wenn Lebensmittel bei Zöliakie gewählt werden:

Mit Speisen beginnen, die man essen kann. Lebensmittel und Zutaten, die man essen und in der Küche verwenden kann: Speisen, die aus Mehl von Mais, Vollkornreis, Buchweizen, Hirse, Kichererbsen, Quinoa, Tapioka und Kartoffeln bestehen (vorausgesetzt, dass die anderen Bestandteile des Rezeptes kein Gluten enthalten).
Essen darf man Gemüse, Fisch, Huhn, Hülsenfrüchte, Walnüsse, Samen, Öl, Milch, Käse, Eier, Obst und Fleisch ohne Gewürze.


Auf mögliche Kontamination achten
Auch wenn man Speisen isst oder zubereitet, die glutenfrei sind, besteht die Gefahr einer Kreuz-Kontamination, wenn diese Lebensmittel mit anderen glutenhaltigen Nahrungsmitteln in Kontakt kommen.
Zum Beispiel können Krümel von Weizenbrot in ein Schälchen Marmelade, Creme oder Dressing geraten, wenn die Personen nicht darauf achten, jedes Mal ein sauberes Messer oder sauberes Besteck zu benutzen.
Würzstoffe, Cremes und Marmeladen sollten jeweils in separaten Behältnissen aufbewahren sein. Dies ist sehr hilfreich für Personen, die eine Glutenunverträglichkeit haben.
Ebenso ist es eine gute Idee, einen eigenen Toaster für glutenfreies Brot zu verwenden.
Wenn jemand aus der Familie mit Produkten kocht, die Gluten enthalten, ist es wichtig, die Gefäße, Utensilien und die Arbeitsplatte vor dem Zubereiten glutenfreier Produkte gut zu reinigen.Man sollte daran denken, die Hände gut und oft zu waschen.

Ist die Umgebung, in der Speisen hergestellt werden, nicht für glutenfreie Lebensmittel bestimmt, besteht das Risiko einer Kontamination. Wird zum Beispiel glutenfreies Brot in einer Bäckerei zubereitet, die auch normale Backwaren herstellt, kann eine Kontamination erfolgen.
Dies kann passieren, wenn die Maschinen zwischen der Produktion von glutenhaltigen und glutenfreien Produkten nicht gründlich gereinigt werden. Einige Bäckereien stellen heutzutage ihre Produkte in glutenfreiem Umfeld her.

 

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