Belegte Mandeln

Belegte Mandeln
© Massimo Defilippo

Weiß belegte Mandeln können viele Ursachen haben.
Wenn sie in Zusammenhang mit einer Mandelentzündung auftreten, bedeuten sie Eitervorkommen.

Folgende Stoffe können sich innerhalb der Mandeln einlagern:

  • Bakterien
  • Speisereste
  • Schleim

Diese Substanzen können bis zur Verkalkung verhärten und dann aussehen wie weiße Steine.
Mandelsteine kommen in der Regel bei Menschen vor, die an einer chronischen Tonsillitis leiden oder oft an einer Mandelentzündung erkranken.

In den Vertiefungen der Mandeln (Krypten) können sich Mandelsteine bilden.

 

Inhalt

Ursachen für belegte Mandeln

» Mandelsteine
Mandel- oder Tonsillensteine werden auch als Tonsillolithe bezeichnet und sind Kalkstrukturen, die in den Mandeln gebildet werden.
Die Vertiefungen in den Mandeln können sich mit weißem, gehärtetem Material füllen, das besteht aus:

  • Schleim,
  • Bakterien,
  • toten Zellen,
  • Speiseresten.

In den Mandeln sind die Zellen enthalten, die Infektion und die schädlichen Mikroben, die diese Gewebe angreifen, bekämpfen.
Dennoch kann sich mi der Zeit der in den Mandeln eingelagerte Abfall verfestigen. Als Folge bilden sich Mandelsteine.

Das erste typische Symptom ist das Gefühl, das etwas im hinteren Mundbereich klebt.
Wer Mandelsteine hat, kann außerdem leiden an:

  • Ohrenschmerzen (durch den Druck der Tonsillensteine),
  • Halsschmerzen,
  • Schluckbeschwerden,
  • entzündeten und vergrößerten Mandeln,
  • Mundgeruch.

Behandlung: Mandelsteine müssen nicht unbedingt behandelt werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen.

Man kann oberflächliche Mandelsteine manuell mit einem Wattestäbchen entfernen:

  • Das Wattestäbchen von unten nach oben drücken und umgekehrt.
  • Den Mund ausspülen und dabei die Steine ausspucken.

Treten Schmerzen auf, können folgende Mittel dieses Symptom lindern:

  • Gurgeln mit warmem Salzwasser
  • vom Arzt verschriebene Antibiotika

Große Mandelsteine lassen sich jedoch nur chirurgisch entfernen.

» Mandelentzündung
Die typischen Symptome einer Mandelentzündung (Tonsillitis) sind:

  • Fieber,
  • Schluckbeschwerden.

Bei einer gründlichen Untersuchung der Mandeln kann man weiße oder gelbe persistente Flecken mit Eiterbildung beobachten.
Eitrige Mandeln sind ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion. Diese Krankheit kann begleitende Symptome hervorrufen, wie:

  • steifer Hals,
  • Kopfschmerzen.

Behandlung: Ist eine Bakterieninfektion für die Erkrankung verantwortlich, werden Antibiotika eingesetzt. Wenn Kinder häufig entzündete Mandeln haben, kann der Arzt zu einer operativen Mandelentfernung (Tonsillektomie) raten.

» Halsschmerzen
Mit dem Begriff Halsschmerzen ist eine bakterielle Halsinfektion gemeint, die zur Bildung von weißen Flecken auf den Mandeln führen kann.
Diese Erkrankung kann starke Halsschmerzen hervorrufen, besonders beim Herunterschlucken von Nahrung. Man kann auch Beschwerden und ein Kratzen im Hals verspüren. Neben den Mandeln können auch auftreten:

Behandlung: Patienten mit Halsschmerzen werden vom Arzt Antibiotika verschrieben.


» Mundsoor
Mundsoor ist eine Pilzinfektion der Mundschleimhaut und kann für das Auftreten weißer Flecken auf den Mandeln verantwortlich sein. Beim Pilz, der den Mundinnenraum befällt und diese Infektion hervorruft, handelt es sich um den Hefepilz Candida albicans.
Diese Mikroorganismen:

  • sind immer in Mund und Darm vertreten,
  • verursachen keinen Schaden, solange ihre Zahl den natürlichen Grenzwert nicht überschreitet.

Mundsoor entsteht durch das übermäßige Anwachsen des Pilzes und charakterisiert sich durch die Bildung von weißen Läsionen:

  • an der Innenseite der Wangen,
  • auf der Zunge.

In den meisten Fällen treten diese cremefarbenen Ablagerungen außerdem auf:

  • auf den Mandeln,
  • am Gaumen.

Auch wenn die Mandeln in diesem Fall nicht unbedingt geschwollen sind, kann der Betroffene den natürlichen Geschmack des Essens nicht genießen.
Wer sich gerade einer Chemotherapie unterzieht oder ein durch schlechte Ernährung geschwächtes Immunsystem hat, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Mundsoor zu erkranken. Auch gesundheitliche Probleme, wie Diabetes und AIDS, erhöhen das Risiko für diese Krankheit.

Behandlung: Bei Mundsoor empfiehlt der Arzt:

  • selbstgemachten Naturjoghurt,
  • Anti-Pilz-Medikamenten, die der Arzt verschreibt.

Laut Naturmedizin ist eine Ernährungsumstellung entscheidend.
Mit einer natürlichen Diät, die auf Obst, Gemüse und unverarbeiteten Lebensmitteln basiert:

  • kann man ohne Medikamente geheilt werden,
  • lassen sich Rückfälle verhindern.

» Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)
Diese Virusinfektion ist ansteckend und verursacht:

  • Fieber,
  • Kopfschmerzen,
  • ständige Abgeschlagenheit.

Wer an Mononukleose leidet (hauptsächlich Jugendliche), klagt über:

  • starke Halsschmerzen,
  • geschwollene, eitrige Mandeln.

Die Lymphknoten am Hals sind geschwollen und überall am Körper kann Hautausschlag auftreten.

Behandlung: Pfeiffersches Drüsenfieber vergeht von allein, aber nach dem anfänglichen Ausbruch kann es außerdem zu einem bakteriellen Infekt kommen, der gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden muss.

» Diphtherie
Die schwere Atemwegsinfektion befällt vor allem:

  • Hals,
  • Nase.

Diphtherie charakterisiert sich durch:

  • Fieber,
  • vergrößerte Lymphknoten am Hals,
  • Atemnot,
  • Schluckbeschwerden. Die Untersuchung des Halses zeigt eine dicke grau-weiße Membran, die auf Rachen und Mandeln liegt.
  • In manchen Fällen werden die geschwollenen Mandeln von großen grauen oder weißen Flecken bedeckt.

Besonders Kinder unter 5 Jahren sind durch diese Infektion gefährdet.

Behandlung: Laut Schulmedizin ist eine Impfung die beste Art, Diphtherie vorzubeugen. Zur Behandlung werden intravenös Antikörperseren (Antitoxin) verabreicht.
Bei einer Infektion verschreibt der Arzt Antibiotika wie Penicillin.

» Angina Plaut-Vincent
Diese bakterielle Infektion charakterisiert sich durch die Bildung von Geschwüren:

  • an den Mandeln,
  • im Rachen,
  • in der Mundhöhle.

Die Vermehrung der Spirillen und spindelförmigen Bazillen im Hals ist für die Angina Plaut-Vincent verantwortlich.
Anfangs ist eine Geschwürbildung am Zahnfleisch zu beobachten.
Sobald sich die Infektion ausbreitet, bilden sich Geschwüre an den Mandeln.
Die Geschwüre fangen leicht an zu bluten.
Außerdem können weiße Flecken auf den Mandeln sichtbar werden.

Behandlung: Die Angina Plaut-Vincent wird mit Antibiotika behandelt. Am effektivsten ist ein Mittel aus der Penicillin-Gruppe.

» Rachenentzündung (Pharyngitis)
Diese Infektion betrifft den Rachen – ein Abschnitt des Halses, der:

  • mit den Mandeln beginnt,
  • mit dem Kehlkopf endet.

Bei einer Rachenentzündung entzünden sich in der Regel:

  • beide Mandeln,
  • der Rachen.

Die entzündeten Mandeln sondern Eiter ab, was sich in Form von weißen Flecken zeigt. Eine Pharyngitis kann durch Viren, Bakterien oder Pilze entstehen. In den meisten Fällen sind Viren die Auslöser und verursachen:

  • Fieber,
  • Schüttelfrost,
  • Halsschmerzen,
  • Schluckbeschwerden.

Behandlung: Der Arzt kann eine Blutuntersuchung anordnen, um festzustellen, ob Streptokokken für die Infektion verantwortlich sind. Ist dies der Fall, wird mit Antibiotika behandelt. Ohne medizinische Behandlung vergeht die Rachenentzündung innerhalb von ein oder zwei Wochen.

 

Weiße Flecken auf den Mandeln

Hauptursachen sind Speisereste, Schleim und Bakterien, die sich in den Vertiefungen der Mandeln einlagern.
Man geht davon aus, dass sie in manchen Fällen durch Halsschmerzen hervorgerufen werden.
Hier ist ein Besuch beim Hausarzt notwendig, der ein Antibiotikum verschreiben wird, wie:

  • Augmentin® (Amoxillin),
  • Klacid® (Clarithromycin).

In diesem Fall weist der Mandelbelag einen üblen Geruch auf.
Auch unzureichende Mundpflege kann zur Bildung von Belag führen.
Laut Naturmedizin gehören zu den Ursachen:

  • schlechte Ernährung,
  • mangelnde körperliche Betätigung,
  • Übergewicht.

Zu den auslösenden Faktoren gehört das Rauchen von filterlosen Zigaretten.

 

Symptome von belegten Mandeln

  1. Mandelschmerzen
  2. Halsschmerzen
  3. Reizung durch Fremdkörpergefühl im Hals
  4. Gerötete, geschwollene und schmerzende Mandeln und dadurch bedingte Schluckbeschwerden
  5. Hartnäckiger Husten, Halsschmerzen und Fieber
  6. Mundgeruch
  7. Beschwerden

 

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Behandlung und natürliche Heilmittel bei belegten Mandeln

Mandelsteine verschwinden nur dann von selbst, wenn der Gesundheitszustand des Patienten gut ist.
Oft werden einige der weißen Flecken auf den Mandeln durch den Husten zerstreut.

Manch einer quetscht und kratzt mit den Fingern an den Mandelsteinen herum; das ist zwar eine wirkungsvolle, aber aus Hygienegründen keine empfehlenswerte Methode; der Schmutz an den Fingernägeln kann den Hals zusätzlich infizieren.
Man kann die Steine mit einem Wattestäbchen entfernen; dieses sollte angefeuchtet werden, damit die Watte nicht am Hals kleben bleibt. Diese Methode funktioniert bei oberflächlichen Steinen.

Ein bewährtes Hausmittel ist das Lösen des Belags durch Gurgeln mi:

  • Wasserstoffperoxid,
  • Zitronensaft,
  • Wasser mit Bikarbonat.

Propolis ist ein natürliches Antibiotikum und kommt der Gesundheit des Halses sehr zugute; zur Behandlung wenige Tropfen der Tinktur auf die Mandeln geben.
Manche Ärzte empfehlen das Gurgeln mit Coca Cola, um den Belag zu entfernen.

Das Bakterium Streptococcus pyogenes ist für die Mandelentzündung verantwortlich. Neben den weißen Flecken auf den Mandeln können folgende Beschwerden auftreten:

  1. Kopfschmerzen
  2. Steifer Hals
  3. Vergrößerte Lymphknoten
  4. Halsschmerzen
  5. Heiserkeit
  6. Fieber
  7. Schluckbeschwerden

 

Vorbeugen von Mandelsteinen oder Tonsillolithen

Gurgeln (4x täglich) kann helfen:

  • die Bakterien im Mund zu beseitigen,
  • Mundgeruch zu vermeiden.

Eine alkoholfreie Gurgellösung oder einfach Salzwasser verwenden.
Zahnpasta und Gurgelwasser können dazu beitragen, Rückfällen vorbeugen, wenn schon einmal Mandelsteine aufgetreten sind.

Viel Wasser trinken hilft, Mandelsteinen vorzubeugen; häufiges Trinken hält den Mund feucht und spült eingelagerte Speisereste weg.

Verzicht auf Alkohol.

  • Erstens weil sich Alkohol im Allgemeinen nicht gut auf den Gesundheitszustand auswirkt.
  • Zweitens weil er den Mund austrocknet, wodurch Mundgeruch entstehen kann oder die Mandelsteine gravierender werden.

Rauchen schadet der Gesundheit und kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Krankheiten der Mundhöhle zu entwickeln. Es empfiehlt sich also, mit dem Rauchen aufzuhören, um:

  • diesen Risiken zu entgehen,
  • sich einen frischen Atem zu bewahren.

Milchprodukte beschleunigen die Bildung von Mandelsteinen, denn:

  • sie enthalten viel Kalzium;
  • begünstigen die Schleimproduktion.

Kalzium und Schleim sind die Hauptbestandteile von Mandelsteinen.

 

Wie lange bleibt Mandelbelag bestehen?

Die Dauer ist von der Ursache abhängig; zum Beispiel:

  • bei einer Virus- oder Bakterieninfektion muss man mit 5 Tagen rechnen;
  • bei einer chronischen Mandelentzündung hält sie länger als einen Monat an.

Die Symptome bei Pfeifferschem Drüsenfieber treten schubweise auf, aber bis zur definitiven Heilung der Infektion vergeht etwa ein Monat.
Der Mandelbelag kann durch bakterielle oder virale Infektionen verursacht werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist durch:

  • Stress,
  • andere Krankheiten.

 

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