Erhöhter Augendruck

Erhöhter Augendruck bedeutet, dass der arterielle Druck im Augeninnern höher ist als normal.


Erfolgt keine entsprechende Therapie, sind Folgen möglich:

Allerdings können manche Menschen einen erhöhten Augeninnendruck haben, ohne Schäden am Auge oder dem Sehvermögen zu entwickeln.
Wissenschaftler glauben, dass ein erhöhter Augendruck die Wahrscheinlichkeit für ein primäres Offenwinkelglaukom, der häufigsten Form des Glaukoms, um das 10- bis 15-fache erhöht.

Messung des Augendrucks
Der arterielle Augendruck wird in Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) gemessen.
Die optimalen Werte liegen zwischen minimal 10 und maximal 21 mmHg.
Ein Augendruck von 22 mmHg oder mehr wird als erhöht gewertet.
Ist der Wert hoch, doch leidet die Person nicht unter einem Glaukom, spricht man nur von okulärer Hypertension.

 

Inhalt

Was sind die Ursachen für erhöhten Augendruck?

  1. Übermäßige Flüssigkeitsproduktion. Die farblose Flüssigkeit (Kammerwasser) wird vom Ziliarkörper, einer Struktur hinter der Iris im Auge, gebildet.
    Die Flüssigkeit fließt durch die Pupille und füllt die vordere Augenkammer, also den Raum zwischen Iris und Hornhaut.
    Erzeugt der Ziliarkörper zu viel Flüssigkeit, erhöht sich der Druck im Auge, was zu einer okulären Hypertension führt.Anatomie-des-Auges
  2. Unzureichende Entwässerung. Wenn die Flüssigkeit aus dem Auge zu langsam abgegeben wird, wird das normale Gleichgewicht zwischen Produktion und Entwässerung gestört und führt zur Erhöhung des Augeninnendrucks.
  3. Einige Medikamente können bei manchen Menschen die Nebenwirkung einer okulären Hypertension haben.
    Kortikosteroide sind Medikamente, die zur Behandlung von Asthma und anderen Erkrankungen angewendet werden. Wissenschaftliche Studien haben eine Risikozunahme für eine okuläre Hypertension aufgezeigt.
    Kortisonhaltige Augentropfen, die nach einer Laser-Operation im LASIK-Verfahren oder anderen refraktären Operationen angewendet werden, können bei dazu veranlagten Menschen zu einer Erhöhung des Augendrucks führen.
    Werden aus irgendwelchen Gründen Kortisonpräparate verschrieben, sollte man den Augenarzt aufsuchen um zu bestimmen, mit welcher Häufigkeit der Augendruck gemessen werden sollte.
  4. Augentraumen. Eine Verletzung kann das Gleichgewicht der Wasserproduktion und die Ableitung aus dem Auge verändern und somit zur okulären Hypertension führen.
    Manchmal kann dies Monate oder Jahre nach einer Verletzung eintreten.
    Bei einer Augenuntersuchung sollte man mit dem Arzt über kürzliche oder weiter zurückliegende Traumen sprechen.
  5. Kinder können angeborene Veränderung am Auge aufweisen, die zu erhöhtem Augendruck, einem geschwollenen und dunkleren Auge führen. Diese Störung wird als Buphthalmus bezeichnet.
  6. Andere Augenerkrankungen. Die okuläre Hypertension ist mit einer ganzen Reihe anderweitiger Augenerkrankungen verbunden, dazu gehört auch das Pseudoexfoliationssyndrom.

 


Risikofaktoren für erhöhten Augendruck:

Einige mögliche Ursachen für okuläre Hypertension sind:

  • Bluthochdruck,
  • Stress und Angst,
  • einige Medikamente,
  • eine Ernährung mit zu viel Salz, gehärteten Ölen, Transfettsäuren, rotem Fleisch, Alkohol und Zucker,
  • Augenverletzung,
  • Rauchen,
  • Diabetes,
  • andere Augenerkrankungen,
  • Schwangerschaft,
  • Herzkrankheiten,
  • Übergewicht und Fettleibigkeit,
  • körperliche Betätigung.

 

Wie erkennt man einen erhöhten Augendruck?

Man kann eine okuläre Hypertension nicht einfach annehmen, denn es gibt keine:

Während einer vollständigen Augenuntersuchung misst der Augenarzt den Augeninnendruck (IOP) und vergleicht ihn mit den normalen Werten.

Variationen des Drucks während des Tages
Der Augendruck hängt ab von:

  1. Tageszeitpunkt,
  2. der Kopfhaltung im Vergleich zum Körper (er ist in Rückenlage höher als im Stehen oder Sitzen).

Die tägliche Änderung des Augeninnendrucks hängt von persönlichen Faktoren ab, doch ein gesundes Auge kann zwischen 2 und 6 mmHg variieren.

Die Unterschiede sind bei einer okulären Hypertension oder einem Glaukom größer.
Die Werte des Augendrucks sind:

  • morgens höher (zwischen 8 und 11 Uhr), vor allem direkt nach dem Gehen;
  • tagsüber sinken sie und erreichen in der Nacht ihren Mindeststand (zwischen Mitternacht und 2 Uhr).

Allerdings trifft das nur für 80 % der Menschen zu, andere können in den Abendstunden höhere Werte haben oder zwei Spitzen am Tag erreichen.
Wenn am Abend die Kontrollwerte niedrig sind, genügt es, die Werte morgens zu messen.

 

Symptome bei erhöhtem Augendruck

In der Regel ist diese Störung asymptomatisch (es treten keine Symptome auf), in fortgeschrittenen Stadien sind jedoch folgende Symptome möglich:

  • Halos,
  • verschwommenes Sehen,
  • Schmerzen,
  • schwere Augen,
  • Kopfschmerz
  • Einschränkung des Blickfeldes,
  • der Augeninnendruck ist erhöht und erhöht sich weiterhin.

           

Diagnose und Untersuchung des Augendrucks

Ein Augenarzt führt Test durch, um den Augeninnendruck zu messen und ein primäres oder sekundäres Offenwinkelglaukom auszuschließen.

Der Augenarzt muss den vorderen Teil der Augen untersuchen:

  • Hornhaut,
  • vordere Augenkammer,
  • Iris,
  • Linse

Dazu benutzt er ein spezielles Mikroskop, das auch Spaltlampe genannt wird.

 

Wie wird der Augendruck gemessen?

Die Tonometrie ist eine Methode, die zur Messung des Augeninnendrucks angewendet wird.

Hoher Augendruck,Glaukom,Schmerzen

 

Man sollte beide Augen wenigstens 2- bis 3-mal messen.
Da der Augeninnendruck bei jedem Menschen von Stunde zu Stunde variiert, können die Messungen zu verschiedenen Tageszeitpunkten erfolgen (zum Beispiel morgens und abends).
Ein Druckunterschied von 3 mmHg oder mehr zwischen den beiden Augen kann auf ein Glaukom hinweisen.
Ein primäres Offenwinkelglaukom ist wahrscheinlich, wenn sich der Augeninnendruck konstant erhöht.

Analyse des Sehnervs
Jeder Sehnerv muss untersucht werden, um zu sehen, ob Schäden oder Anomalien vorliegen.
Die Untersuchung erfolgt bei weitgestellter Pupille, um die Sehnerven besser beurteilen zu können. Die Bilder des Augenhintergrunds und der Sehnervscheibe (die vordere Oberfläche des Sehnervs) werden aufbewahrt, um in der Zukunft einen Vergleich zu haben.

Die Pachimetrie ist eine Untersuchung, die die Hornhautdicke mittels einer Ultraschallsonde misst, um die Genauigkeit der Daten über den Augeninnendruck zu bestimmen.
Ein Patient mit einer dünnen Hornhaut kann einen falsch niedrigen Druck haben, während bei einer dicken Hornhaut Hochdruckdaten falsch sein können.

 

Was tun? Therapie bei erhöhtem Augendruck

Ziel der Behandlung ist die Senkung des Drucks, ehe dieser zu Sehverlust führt.
Die Therapie wird eingeleitet, wenn angenommen wird, dass der Patient ein erhöhtes Risiko hat, ein Glaukom zu entwickeln und wenn Anzeichen für Sehnervschäden bestehen.
Wann sich der Augenarzt zu einer Therapie entschließt, hängt von der jeweiligen Situation ab.
Man kann mit Medikamenten behandeln oder den Patienten unter Beobachtung halten.

Manche Augenärzte behandeln stets den Augendruck mit lokalen Medikamenten, wenn er 21 mmHg überschreitet.
Einige führen keine Therapie durch, solange keine auffallenden Schäden am Sehnerv bestehen.

 

Wann ist erhöhter Augendruck Grund zur Sorge?

Die meisten Augenspezialisten empfehlen eine Therapie, wenn der Augendruck konstant über 28-30 mmHg liegt, weil dann ein erhöhtes Risiko für Sehnervschäden besteht.

The National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE)” hat Richtlinien aufgestellt, um Augenärzten bei der Bewertung möglicher Vorteile einer Behandlung bei Augendruck behilflich zu sein.

Der Patient sollte umgehend die Notaufnahme aufsuchen, wenn die folgenden Symptome auftreten, die auf eine akuten Glaukomanfall hinweisen können:

  • Augenschmerzen,
  • gerötete Augen,
  • Kopfschmerzen,
  • Erbrechen.

 

Naturheilmittel und Ernährung bei erhöhtem Augendruck

Eine korrekte Ernährung ist die wirksamste Art, Erkrankungen auf natürliche Weise zu behandeln, die besten Ergebnisse zeigen folgende Ernährungsformen:

Die Blutgruppendiät rät ab von:

  • Getreide (vor allem wenn es Gluten enthält, wie Weizen, Dinkel, Gerste usw.),
  • Süßspeisen,
  • Zwieback und Gebäck.

Je nach Blutgruppe sind bestimmte Nahrungsmittel erlaubt, andere zu vermeiden.

Die von Naturmedizinern und Hygienikern vertretene vegane Diät/Rohkost basiert auf Obst und rohem Gemüse, vor allem grünem Blattgemüse wie Kopfsalat und Mangold.

Beide Ernährungsformen empfehlen:

  1. Hülsenfrüchte,
  2. Nüsse und Samen (ohne zu übertreiben).

Laut Blutgruppendiät und Hygienismus sind folgende Lebensmittel zu vermeiden:

  • Frittiertes,
  • geräucherte Speisen,
  • Schweinefleisch,
  • Pizza,
  • Nahrungsergänzungsmittel,
  • Fertiggerichte,
  • Kaugummi.


Antioxidantien
Die Zellen produzieren freie Radikale als Nebenprodukt ihrer normalen Zellaktivität.
Stress und Umweltgifte wie Tabakrauch und Strahlungen sind andere Faktoren, die zur Erzeugung freier Radikaler führen.

Ihrer Struktur nach sind freie Radikale instabile Moleküle, denen ein Elektron fehlt (dabei handelt es sich um ein Element, das das Molekül bildet).
Um das Gleichgewicht wiederzufinden, versuchen sie, Elektronen von anderen Molekülen zu nehmen.
Das Problem ist, dass andere Moleküle, um richtig zu funktionieren, keine Elektronen abgeben können. Auf diese Weise können freie Radikale die Zellen schädigen, in denen sie sich befinden.
Folge ist eine mögliche Entwicklung von verschiedenen Krankheiten, darunter:

  • Krebs,
  • vorzeitige Alterung,
  • Bildung von Katarakt,
  • Fettleibigkeit,
  • Gemütsschwankungen,
  • Gedächtnisstörungen.

Freie Radikale können Schäden an den Nervenzellenfortsätzen der Netzhaut verursachen.

Antioxidantien stabilisieren freie Radikale, indem sie sie weniger reaktiv machen und diese damit nicht mehr in der Lage sind, Krankheiten hervorzurufen.

Antioxidantien, die in der Ernährung enthalten sein sollten, sind:

  • Vitamine A, C und E;
  • Selen,
  • Polyphenole, befinden sich in vielen Lebensmitteln, darunter in:
    – Rotwein,
    – Granatapfel,
    – Acai-Beeren,
    – Heidelbeeren,
    – dunkler Schokolade,
    – schwarzem und grünem Tee.
  • Anthocyane (in Blaubeeren),
  • Lycopin (in Tomatenprodukten),
  • Lutein (in dunklem Blattgemüse wie Spinat und Kohl),
  • Lignane (in Leinsamen, Leinöl und manchen Getreidekörnern).

Capsaicin, ein in Chili enthaltene Wirkstoff, erweitert nachgewiesenermaßen die Blutgefäße und senkt den arteriellen Blutdruck. Der Verzehr von Chili hat bei Männern zu einer Verbesserung der Herzdurchblutung geführt.

Wenn die Insulinwerte im Blut ansteigen, nimmt auch der innere Augendruck zu.
Um das Insulin unter Kontrolle zu halten, sollte man weniger Zucker und Kohlenhydrate essen und eine Diabetesdiät einhalten.
Regelmäßige körperliche Bewegung verbessert die Durchblutung und senkt den Insulinspiegel im Blut.

 

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