Symptome der Pleuritis und Behandlung

Symptome der Pleuritis und Behandlung
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Die Pleuritis ist eine Entzündung der Pleura, das ist eine doppelschichtige Membran, die:

  • die Außenseite der Lunge bekleidet,
  • sie vom Brustkorb trennt.


Die Pleura besteht aus zwei Schichten oder Blättern:

  • Die äußere Schicht (Brustfell oder Pleura parietalis) ist mit dem Brustkorb verbunden.
  • Die innere Schicht (Lungenfell oder Pleura visceralis) umkleidet jede Lunge und bedeckt die benachbarten Strukturen wie Blutgefäße, Bronchien und Nerven.

Die beiden Blätter gleiten ohne sich zu reiben aneinander vorbei.
Das ist möglich, weil eine kleine Flüssigkeitsmenge wie ein Schmiermittel zwischen ihnen liegt (im Pleuraspalt).
Das reibungslose aneinander Gleiten ermöglicht den Lungen, während des Atemvorganges korrekt zu funktionieren, ohne zu ermüden.

Entzündet sich die Pleura, drücken die beiden Pleurablätter gegeneinander. Die Folge ist:

  • erhöhte Reibung,
  • Druck auf die Lungen.

Eine Folge der Pleuritis ist möglicherweise eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt: Pleuraerguss.
Gewöhnlich tritt diese Krankheit beidseitig auf und kann verschiedene Pleurazonen betreffen, zum Beispiel:

  • den oberen Teil (Pleuritis apikale),
  • den unteren Bereich (Pleuritis diaphragmale).

Diese Erkrankung besteht am häufigsten bei älteren Menschen, kann aber auch Kinder betreffen.
Eine Pleuritis kann ernst sein und wenn sie nicht behandelt wird, kann sie zum Tod führen.

 

Inhalt

Klassifikation der Pleuritis

Eine Pleuritis kann je nach Ursache unterteilt werden:

  • Infektiöse Pleuritis: verursacht durch Bakterien, Viren und Pilzinfektionen.
  • Irritative Pleuritis: verursacht durch Traumen, Lungeninfarkt oder Neoplasien.
  • Autoimmune Pleuritis: steht in Zusammenhang mit Autoimmunkrankheiten wie systemischer Lupus erythematodes (SLE).
  • Idiopathische Pleuritis oder unspezifische Pleuritis: hat keine eindeutige Ursache.

Je nach Dauer hat die Pleuritis verschiedene Formen:

  1. Akut, das bedeutet, dass sie plötzlich auftritt, Symptome entwickelt und dann wieder vergeht.
  2. Chronisch, wenn die Symptome fortbestehen oder über die Zeit immer wiederkehren.


Gemäß Flüssigkeitsvorkommen lässt sich die Pleuritis wie folgt unterteilen:

  1. Fibrinöse oder trockene Pleuritis (die häufigste), es entsteht eine Fibrinansammlung zwischen der Pleura parietalis (Brustfell, haftet am Brustkorb an) und viszeralis (Lungenfell, umkleidet die Lungen), wodurch der gesamte Pleuraraum oder ein Teil davon beseitigt wird. Die entzündeten Pleuren reiben direkt gegeneinander.
  2. Sero-fibrinöse oder feuchte Pleuritis, ist gekennzeichnet durch Flüssigkeit, die aus dem entzündeten Gewebe bis zum Pleuraspalt filtriert (exsudiert). Sammelt sich diese Flüssigkeit in großen Mengen an (Pleuraerguss), kann sie die Lungen zusammendrücken und dadurch Atemschwierigkeiten verursachen.

Formen der Pleuritis nach Ort des Auftretens

  1. Eine Pleuritis diaphragmatica ist eine Entzündung der pleuralen Auskleidung des Zwerchfells (an der Lungenbasis). Das Zwerchfell wird vom Zwerchfellnerv (Nervus phrenicus) innerviert, der den Nervenwurzeln der Wirbel C3-C4-C5 entspringt.
    Die Folge sind Schmerzen, die in den Bereich reflektiert werden, der von den auf dieser Höhe entspringenden Nerven innerviert wird: in den Oberbauch und starke Übertragungsschmerzen auch im Nacken und an der Schulter.
  2. Die interlobäre Pleuritis ist zwischen den Lungenlappen lokalisiert.
  3. Die Pleuritis saccata ist nur an einem Areal der Pleura lokalisiert. Die Pleuritis saccata entwickelt sich in der Regel an der Lungenspitze.

 

Pleuritis,Empyem
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Ursachen einer Pleuritis

  1. Infektiöse Erkrankungen, die durch Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten verursacht werden, zum Beispiel Pneumonie, Bronchopneumonie oder Tuberkulose (die tuberkulöse Pleuritis ist ziemlich häufig).
  2. Tumoren: Lungentumoren, wie das Mesotheliom oder Metastasen aus anderen Organen (besonders beim Brustkrebs oder Mammakarzinom).
  3. Autoimmunerkrankungen oder rheumatoide Erkrankungen wie Lupus, rheumatoide Arthritis, Sarkoidose oder Sklerodermie.
  4. Trauma, das einen Rippenbruch und Pneumothorax oder eine Kontusion verursacht.
  5. Gastrointestinale Erkrankungen, zum Beispiel Pankreatitis, Peritonitis oder eine Eiteransammlung unter dem Zwerchfell.
  6. Eine ernste Herzerkrankung, wie zum Beispiel eine dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine Perikarditis.
  7. Nierenerkrankungen: Niereninsuffizienz, wobei in diesem Falle die Pleuritis als „urämische Pleuritis“ bezeichnet wird.
  8. Reaktionen auf Arzneimittel wie Methotrexat, Nitrofurantoin und Methysergid.

Andere Ursachen

Manche Fälle entstehen durch Erkrankungen der Bauchorgane, insbesondere von:

  • Leber (beispielsweise Leberabszess),
  • Bauchspeicheldrüse (beispielsweise Pankreatitis).

Diese Erkrankungen können das Zwerchfell (das ist der große Muskel, der die Brusthöhle und die Bauchhöhle unterteilt) und den Pleuraabschnitt, der das Zwerchfell überzieht, entzünden.

 

Ist eine Pleuritis ansteckend?

  • Die Pleuritis ist keine ansteckende Krankheit, doch können die Mikroorganismen, die die Krankheit verursachen, Viren oder Bakterien sein, die sich auf andere übertragen können.
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben eine größere Wahrscheinlichkeit, eine Infektion und Pleuritis zu entwickeln.
  • Die Keime können sich verbreiten durch:
    • Niesen, Husten,
    • gemeinsame Benutzung von Gebrauchsgegenständen,
    • die Handhabung infizierter Gegenstände.

 

Pleuritis,Lunge
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Symptome der Pleuritis

Pleuritis kann Menschen aller Altersgruppen befallen, doch diejenigen, die am meisten gefährdet sind, sind ältere Menschen über 65 Jahre. Die Anfangssymptome richtig zu erkennen hilft, Komplikationen zu vermeiden. Die Symptome werden je nach Stadium der Erkrankung als beginnend oder schwerwiegend eingeteilt.

 

Anfangssymptome

  • Brustschmerzen beim Einatmen. Die Beschwerden werden durch ein brennendes Gefühl im Außenbereich der Lungen empfunden, das durch das Aneinanderreiben der Pleuren entsteht.
  • Gefühl von Schmerz/Beschwerden in Bauch, Hals und Schultern.
  • Schwitzen.
  • Trockener Husten gefolgt von einer schnellen und flachen Atmung. Der Husten kann auch produktiv werden und Beimengungen von Verschleimung und Blut haben.

Gravierende Symptome

 

Komplikationen einer Pleuritis

Eine Pleuritis kann spontan wieder ausheilen oder sich durch Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt (Pleuraerguss) verschlimmern.
Manchmal bildet sich Narbengewebe nach dem Abheilen, was zu Adhäsionen führt und eine Folge der Krankheit darstellt. Menschen mit Pleuraadhäsionen leiden unter:

  • häufigen Pleuritis-Rückfällen,
  • chronischen Schmerzen,
  • Atemnot.

 

Lunge, Zwerchfell,Alveolen,Atmung
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Diagnostik und Untersuchung bei Pleuritis

Um eine Pleuritis zu diagnostizieren, führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch, die umfasst:

Bildgebende Untersuchungen
Der Arzt verordnet einige Untersuchungen, dazu gehören:

  • Röntgenbild des Thorax, eine hilfreiche Untersuchung, um Lungenschäden festzustellen (Lungenkollaps, Tumor). Das Röntgenbild zeigt auch das Vorkommen von Flüssigkeit in der Lunge (Pleuraerguss) an. In diesem Fall sieht man eine große Trübung (weißer Fleck).
  • Thorax-CT, hilfreich zur Feststellung von Lungenerkrankungen (z.B. Lungenentzündung) oder Lungenkrebs.

 

Laboruntersuchungen

Bluttests dienen der Diagnoseerstellung bei:

  • Infektionen,
  • Autoimmunerkrankungen.

Thorakozentese
Um endgültig eine Bestätigung zu bekommen, kann der Arzt eine Thorakozentese durchführen: ein medizinisches Verfahren zur Entnahme von etwas Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt für:

  • eine Untersuchung,
  • zur Verminderung der Symptome bei Patienten mit Pleuraerguss.

 

Behandlung bei Pleuritis

Eine virale Pleuritis heilt ohne Medikamente.
Zur Linderung der Symptome verschreibt der Arzt:

  • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), beispielsweise Ibuprofen (Aktren),
  • Mittel gegen Husten wie beispielsweise Hustenblocker auf Codeinbasis (Paracodin-Saft).

Bei bakterieller Pleuritis können Antibiotika zur Behandlung erforderlich sein. Dann verschreiben Ärzte häufig:

  • Levofloxacin (Tavanic®),
  • Amoxicillin (Clamoxyl).

Sind die Ursachen der Pleuritis Blutgerinnsel in den Lungen (Lungenembolie), verschreibt der Arzt Antikoagulantien wie Warfarin (Coumadin), um diese „aufzulösen“ und das Blut am Fließen zu halten.
In der Schwangerschaft sollte man vor einer Arzneimittelbehandlung einen Arzt konsultieren.
Bei Pleuraerguss erfolgt eine operative Sanierung (Thorakozentese oder Thoraxdrainage), um die infizierte Flüssigkeit zu drainieren.

Adhäsionen (Verklebungen) können Atemprobleme hervorrufen. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, um diese zu entfernen.

 

Wie lange dauert eine Pleuritis? Wann ist man geheilt?

Die Dauer einer Pleuritis hängt von dem pathogenen Agens ab, das für die Infektion verantwortlich ist.

  • Ist die Ursache eine maligne Neoplasie (Krebs), können Maßnahmen zur Linderung der Schwere der Symptome je nach klinischem Bild des Betreffenden ergriffen werden.
    Eine durch Lungenkrebs oder Metastasen verursachte Pleuritis ist meist rezidivierend.
  • Bei einer infektiösen bakteriellen Pleuritis ist die Prognose unklar und die Betreffenden können Komplikationen entwickeln, die zu dauerhaften Schäden führen können.
  • Die Genesungszeiten bei einer Viruspleuritis sind recht lang und benötigen mindestens zwei Wochen.

Es ist unerlässlich, die Krankheit in den ersten Stadien zu diagnostizieren und unverzüglich eine Therapie einzuleiten, um Komplikationen zu vermeiden.
In einigen Fällen sind Folgen aus einer vorausgegangenen Pleuritis zurückgeblieben. Dann ähnelt das stark fibröse Gewebe (Adhäsionen) im Pleuraspalt einer Narbe.

 

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