Müde Beine

Müde Beine

Müde Beine sind häufige Beschwerden, die sehr unangenehm sein können.

Müde, schwere und geschwollene Beine können vor allem verursacht sein durch:

  • Durchblutungsstörungen,
  • Herzerkrankungen, bei denen der Herzmuskel nicht genügend Blut pumpt,
  • Nierenbeschwerden; die Nieren sind ein Blutfilter, eine Störung der Nieren kann den Mineralsalzspiegel im Blut verändern, zum Beispiel des Kaliums.

Der häufigste Grund ist eine schlechte Durchblutung.

Das Herz pumpt Blut in die Arterien, von hier gelangt dieses in die Kapillaren und fließt dann über Venen zum Herzen zurück.

Da sich das Herz über den Beinen befindet, muss das Blut gegen die Schwerkraft gepumpt werden.

Die Muskelkontraktion der Beine und besonders die der Waden funktioniert wie eine Pumpe und:

  • Komprimiert die Venen,
  • Drückt das Blut nach oben.

Im Innern der Venen befinden sich Klappen, die ein Zurückfließen des Blutes verhindern.

Wenn man lange sitzt und die Beine nicht bewegt, komprimieren sich die Beinmuskeln nicht ausreichend.

Die Folgen sind:

  • Blutansammlung in den Beinvenen,
  • Schwellungen,
  • Gefühl von Ermüdung.

Inhalt

Ursachen für müde und schmerzende Beine

Mögliche Ursachen für Müdigkeit und gleichzeitige Schmerzen in den Beinen sind:

Medikamente

Manche Medikamente können Nebenwirkungen haben, darunter:

  • Starke Müdigkeit,
  • Muskelschmerzen.

Das kann durch die übermäßige Einnahme von Medikamenten wie Hochdruckmittel und Mittel gegen erhöhtes Cholesterin verursacht sein, aber auch durch Drogen wie Kokain.

Erniedrigtes Kalium

Außer einer Müdigkeit, verursacht erniedrigtes Kalium:

  • Schwäche,
  • Muskelkrämpfe,
  • Stuhlverstopfung,
  • Arrhythmie (unregelmäßiger Herzschlag).

Der Arzt kann eine Blutuntersuchung durchführen, um eine genaue Diagnose zu erstellen.

Normale Kaliumwerte im Blut schwanken zwischen 3,6 und 4,8 Millimol pro Liter; ein Wert unter 2,5 mmol/l könnte gefährlich werden.

Sport und Training

Personen, die extremen Sport betreiben wie Radrennfahren (Rennrad oder Mountainbike), Laufen, Fußballspielen usw. können leiden unter:

  • Muskelkontrakturen,
  • Milchsäureanreicherung in der Muskulatur.

Diese führen zu Schmerzen und Ermüdung, sind jedoch nur vorübergehend und vergehen gewöhnlich nach 24 – 48 Stunden.

Kontrakturen nach dem Training sind die häufigsten Ursachen für müde Beine bei Kindern.

Ruhepausen lösen das Problem innerhalb von ein oder zwei Tagen, doch in den schlimmsten Fällen muss eine Therapie helfen, zum Beispiel:

  • Massagetherapie,
  • Tecartherapie.

Man kann Cremes „gegen Gelenksteifigkeit“ oder ätherische Öle zur schnelleren Heilung auftragen.

Müde und schwere Beine am Abend

In der Regel sind die Beine vor allem am Abend müde und die Ursache sind möglicherweise Durchblutungsstörungen.

Tagsüber staut sich das Blut in den Venen aufgrund einer stehenden oder sitzenden Position.

Nachts fließt in liegender Position das Blut leichter zum Herzen zurück.

Durchblutungsstörungen: Menschen mit Diabetes oder Raucher haben Durchblutungsprobleme in den Beinen.

Verengungen der Arterien, die das Blut zu den Beinmuskeln transportieren, werden als periphere arterielle Verschlusskrankheit bezeichnet.

Die Symptome sind meist starke Schmerzen und das Gefühl von Brennen.

Krampfadern: Wenn die kleinen Klappen in den Beinvenen nicht mehr gut funktionieren, staut sich das Blut und führt zu geschwollenen und erweiterten Venen.

Schmerzende Beine sind daher ein häufiges Symptom von Krampfadern.

Krampfadern können chronisch werden, wenn sie nicht sofort behandelt werden.

Im schlimmsten Fall können sich Geschwüre an Beinen und Füßen bilden – das sogenannte „Ulcus cruris venosum“.

Tiefe Beinvenenthrombose: Wenn eine der tiefen Beinvenen durch ein Blutgerinnsel verschlossen ist, führt das zu:

  • Einem geschwollenen, überwärmten und verhärteten Bein,
  • Intensiven Schmerzen, die schwierig zu lindern sind.

Üblicherweise tritt eine tiefe Beinvenenthrombose nur an einem Bein auf, nicht an beiden gleichzeitig.

Moderner Lebensstil und Durchblutungsstörungen:

Männer und Frauen mit einem modernen Lebensstil neigen zu venösen Blutstauungen.

Vermehrter Blutandrang in den Venen:

  • Erweitert die Gefäßwände,
  • Verursacht eine Fehlfunktion der Venenklappen, die ein Absinken des Blutes nach unten verhindern.

Krampfadern und geschwollene Beine erkennt man äußerlich an einer violetten Verfärbung.

Etwa die Hälfte aller Frauen haben Venenprobleme im 30. Lebensjahr, während die Mehrheit der älteren Menschen Durchblutungsstörungen haben.

Frauen sind aufgrund der Hormonschwankungen, die in bestimmten Phasen des Menstruationszyklus (besonders vor Beginn der monatlichen Mensis) auftreten, wesentlich häufiger betroffen als Männer. Im letzten Teil des Menstruationszyklus bewirken Hormone eine Entspannung der Venenwände.

Eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI) wird meist nicht bemerkt. Die ersten Symptome (zum Beispiel Varizen oder müde und schwere Beine am Abend) werden oftmals nicht ernst genommen.

Müde, schwere Beine, Krampfadern und Kribbeln in den Waden weisen darauf hin, dass etwas zu tun ist: Ein Ödem (leichte Schwellung der Beine) ist die erste Stufe einer CVI (Stadium eins).

Zunächst gehen Überlastung und Schwellung während der Nacht zurück, doch diese vorübergehende Erleichterung tritt mit Fortschreiten der Erkrankung nicht mehr auf.

Im letzten Stadium sind die Beine ständig müde und schwer (über den gesamten Tag).

Müde und schwere Beine am Morgen

Ursachen für schwere Beine am Morgen sind:

  • Fibromyalgie, die Person ist beim Erwachen müder als am Abend zuvor,
  • Angst und Depression, gewöhnlich ist der schlimmste Moment am Morgen,
  • Afrikanische Trypanosomiasis, Schwierigkeiten beim Aufstehen am Morgen,
  • Lupus, die morgendliche Steifigkeit ist typisch.

Angst und Depression

Depression und Ängste können Körper und Geist beeinträchtigen.

Eine depressive Attacke kann die normalen Körperfunktionen beeinträchtigen und extreme Müdigkeit verursachen.

Andere Symptome dieser Erkrankung sind:

  • Langanhaltende und unerklärliche Phasen von Muskelschmerzen,
  • Appetitverlust,
  • Schlaflosigkeit,
  • Rückenschmerzen.

Angst kann erholsamen Schlaf stören. So können am Morgen (nach dem Erwachen) die Beine müde sein, dazu können auftreten:

  • Schwindel,
  • Zittern,
  • Kribbeln an Händen und Füßen.

Fibromyalgie

Die Fibromyalgie ist eine Krankheit, die folgende Symptome verursacht:

  • Diffuser Schmerz im ganzen Körper,
  • Gefühl schmerzender und müder Beine.

Bei dieser chronischen Erkrankung erleidet der Betroffene Schmerzen im Muskel- und Skelettsystem.

Andere Symptome sind:

  • Schlaflosigkeit,
  • Stimmungsschwankungen,
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisschwäche.

Diese Beschwerden kommen häufiger bei Frauen als bei Männern vor.

Afrikanische Trypanosomiasis

Die Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) ist eine Parasiteninfektion, die durch den Biss der Tsetsefliege übertragen wird.

Symptome dieser Krankheit sind:

  • Fieber,
  • Gelenkschmerzen,
  • Kopfschmerzen,
  • Muskelschmerzen,
  • Juckreiz an der Stelle des Insektenstichs.

Bei Fortschreiten der Krankheit wird das Zentralnervensystem geschädigt und die betroffene Person leidet unter:

  • Schlafstörungen,
  • Verwirrtheit,
  • Fehlender sensorischer Koordination.

Der Erkrankte scheint die ganze Zeit über müde zu sein.

Diese Erkrankung kann durch Geschlechtsverkehr von einem Menschen zum anderen übertragen werden.

Lupus erythematodes

Eine bekannte Autoimmunkrankheit mit der Bezeichnung Lupus erythematodes ist für Muskelschmerzen und Ermüdung verantwortlich.

Diese Störungen können verschiedene systembedingte Probleme im Körper verursachen, denn das Immunsystem greift auch gesunde Zellen und Gewebe im Körper an.

Eine Entzündung der Gelenke und Muskeln kann zu Schmerzen und Taubheitsgefühl führen, das auch Organe wie Herz, Lungen und Nieren usw. betrifft.

Risikofaktoren für müde und schwere Beine

  • Weite Reisen,
  • Vererbung,
  • Alter über 40 Jahre,
  • Zu langes Sitzen oder Stehen,
  • Schwangerschaft,
  • Übergewicht,
  • Bewegungsmangel,
  • Stehende Arbeit,
  • Schlechte Ernährung,
  • Heißes Klima (zum Beispiel im Sommer),
  • Chirurgischer Eingriff oder zurückliegendes Trauma,
  • Enge und anliegende Kleidung,
  • Infektionskrankheiten, Hypothyreose (verminderte Produktion von Schilddrüsenhormon), Leber- oder Nierenkrankheiten,
  • Hormonsubstitution.

Andere Symptome bei müden Beinen

Außer der Müdigkeit können die Beine auch:

  • Schmerzen,
  • Schwer sein,
  • Geschwollen sein, auch im Bett und in Ruhe.

Therapie bei müden und schweren Beinen

Neben gesunder Ernährung und Bewegung werden empfohlen:

  • Gymnastische Übungen für die Knöchel,
  • Fußbäder in kaltem Wasser, um die Symptome zu lindern.

Kräutermedizin kann eine wirksame Therapie sein, insbesondere pflanzliche Produkte mit:

  • Rotweinblättern,
  • Extrakt aus Kiefern- und Kastanienrinde.

Diese Produkte enthalten Substanzen mit vasokonstriktiver, antioxidativer und abschwellender Wirkung, die dazu beitragen, die Schwellung an Beinen und Knöchel zu verringern.

Bei schwerer chronisch venöser Insuffizienz helfen die Therapien lediglich, den Fortschritt der Krankheit aufzuhalten.

 

Was sollte man bei müden und schweren Beinen tun?

Die Antworten liegen auf der Hand:

  • Sich gesund ernähren,
  • Übergewicht reduzieren,
  • Regelmäßige körperliche Bewegung.
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Naturheilmittel bei müden und schweren Beinen

Bei Wassereinlagerung

Ein Hausmittel bei geschwollenen und müden Beinen ist das Unterlegen eines Kissens unter die Knöchel beim Schlafen, um damit die Beine über Herzhöhe zu lagern.

Das vermindert Wassereinlagerungen oder Entzündungen in Beinen, Knöcheln oder Füßen nach dem Schlafen.

Es gibt verschiedene Therapien, die gegen geschwollene Beine angewendet werden können, zum Beispiel:

  • Übungen für die Beine,
  • Lymphdrainage,
  • Gefäßbehandlung.

Die Kontraktion der Wadenmuskulatur drückt die Venen zusammen und treibt das Blut zum Herzen.

Körperliche Übungen, die diese Muskeln zusammendrücken, sind:

  • Einen Spaziergang machen,
  • Beinpresse im Fitnessstudio,
  • Fußzehenstand.

Empfohlen wird, eine halbe Stunde am Morgen oder am Abend spazieren zu gehen.

Menschen, die im Stehen arbeiten, sollten sich während des Tages öfter auf die Zehenspitzen stellen.

Bei Fibromyalgie

Waden und Füße in heißem Wasser baden oder in einem Warmwasserbecken schwimmen.

Die Wärme entspannt die Muskeln und fördert die Durchblutung.

Die Übungen in warmer Umgebung, in der das Wasser bis zur Hüfte reicht, verringern die Schmerzen an den Beinen bei Frauen mit Fibromyalgie.

Diese Frauen verspüren eine langfristige Besserung der Symptome und eine Erhöhung der Muskelkraft am Ende des Programms.

Für die Körperhaltung

Schuhe wechseln. Falsches Schuhwerk kann Haltungsschäden verursachen und die Belastung auf Muskel- und Skelettsystem erhöhen, nämlich auf:

  • Rücken,
  • Hüften,
  • Beine.

Schuhe tragen, die gut passen, dem Körper Unterstützung geben und bequem sind.

Bei Mineralsalzverlust

Der Arzt kann die Einnahme von Magnesium und Kalium empfehlen, er kann auch raten zu:

  • Ernährungsumstellung,
  • Ausreichender Trinkmenge,
  • Speisen mit hohem Mineralsalzgehalt (zum Beispiel Bananen und grünblättriges Gemüse).

 

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