Blut im Urin

Blut im Urin
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Hämaturie ist die medizinische Bezeichnung für Blut im Urin, verursacht durch Blutungen im Harnwegssystem.

Der Urin färbt sich dann gewöhnlich rot und selten bemerkt man Blutkoagel.
Manchmal tritt die Blutung im mikroskopischen Bereich auf und der Urin kann normal aussehen. In diesen Fällen kann enthaltenes Blut nur durch Laboranalysen erkannt werden.

Inhalt

Klassifikation

  1. Eine sichtbare Hämaturie (auch Makrohämaturie genannt) liegt vor, wenn Blut mit dem bloßen Auge sichtbar ist.
  2. Eine nicht sichtbare Hämaturie (auch Mikrohämaturie genannt) besteht, wenn es sich um Blutspuren handelt, die man bei einer Analyse unter dem Mikroskop sieht.

Nicht sichtbare symptomatische Hämaturie: die damit verbundenen Symptome sind auf die unteren Harnwege bezogen: Verhalt, Drang, Häufigkeit und Dysurie.

Nicht sichtbare symptomlose Hämaturie: wird im Falle einer Analyse zufällig oder beiläufig erkannt.

Auch wenn sichtbares Blut im Urin beängstigend sein kann, ist die Hämaturie in den meisten Fällen nicht lebensbedrohlich und verursacht keine Symptome.
Trotzdem muss die Ursache der Hämaturie genau untersucht werden, weil sie durch eine ernste Erkrankung hervorgerufen worden sein kann.

Trüber Urin kann durch Leukozyten verursacht sein. Das sind weiße Blutkörperchen, die normalerweise im Blut vorkommen.
Wenn Leukozyten im Urin auftreten bedeutet das, dass eine Infektion des Harnwegsystems vorliegt.

 

Ursachen für Blut im Urin

Bei der Hämaturie geraten über die Nieren oder andere Organe des Harnwegsystems Blutzellen in den Urin.

Verschiedene Erkrankungen können den Blutverlust verursachen, darunter:


Infektionen der Harnwege
Infektionen des Harntraktes, zum Beispiel eine Zystitis (Blasenentzündung), die entstehen kann, wenn Bakterien über die Harnröhre in den Körper eintreten und sich in der Harnblase vermehren.
Diese Störung muss bei schwangeren Frauen in Betracht gezogen werden, weil sie recht häufig vorkommt, wie auch bei Neugeborenen und Säuglingen.
Die Symptome bestehen in ständigem Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie einem ausgesprochen strengen Geruch des Urins.
Für manche Menschen, vor allem ältere Personen, ist das einzige Anzeichen dieser Erkrankung mikroskopische Blutspuren (Mikrohämaturie).

Niereninfektionen
Niereninfektionen (Pyelonephritiden) treten auf, wenn Bakterien mit dem Blutstrom in die Nieren gelangen oder über die Harnleiter (Ureteren) zu den Nieren aufsteigen.
Die Anzeichen und Symptome ähneln oft einer Harnblasenentzündung, obwohl Niereninfektionen viel eher Fieber und rechtsseitige oder linksseitige Flankenschmerzen verursachen.

Nieren- oder Blasenstein
Konzentrierte Harnmineralien bilden manchmal kristalline Ablagerungen an den Nierenwänden oder in der Blase. Mit der Zeit können sich diese Kristalle zu kleinen und harten Steinen bilden.
Die Steine (oder Nierensteine) sind gewöhnlich schmerzlos und man weiß wahrscheinlich nicht, dass man sie hat, solange sie keinen Harnstau verursachen oder austreten.
Normalerweise gibt es bei der Erkennung der Symptome keine Zweifel.
Vor allem Nierensteine können unerträgliche Schmerzen verursachen. Nieren- oder Blasensteine können zu sichtbaren oder mikroskopisch kleinen Blutungen führen.

Prostatavergrößerung
Die Prostata liegt direkt unterhalb der Blase und umschließt den oberen Teil der Harnröhre, sie beginnt häufig, sich zu vergrößern, wenn sich Männer dem 50. Lebensjahr nähern.
Vergrößert die Drüse ihr Volumen, drückt sie auf die Harnröhre und behindert teilweise den Urinfluss.
Zeichen und Symptome einer vergrößerten Prostata (gutartige Prostatahypertrophie) bestehen in der Schwierigkeit, Wasser zu lassen, in bestehendem hartnäckigem Harndrang und sichtbarem oder mikroskopisch geringem Blutanteil im Urin.
Eine Infektion der Prostata (Prostatitis) kann Zeichen und Symptome verursachen.


Nierenkrankheiten
Eine Mikrohämaturie ist das häufigste Symptom der Glomerulonephritis, bei der eine Entzündung des Filtersystems der Nieren vorliegt. Eine Glomerulonephritis kann Folge einer Systemerkrankung wie Diabetes sein oder selbständig auftreten.
Diese Krankheit kann durch virale oder bakterielle (zum Beispiel Streptokokken) Infektionen, durch Krankheiten der Blutgefäße (Vaskulitis) und durch immunologische Probleme wie die IgA-Nephropathie oder Nephropathie Berger, die die kleinen Kapillargefäße betrifft, die das Blut in den Nieren filtern (Glomeruli), ausgelöst werden.

Krebs
Sichtbares Blut im Urin kann Zeichen eines fortgeschrittenen Krebsleidens an Prostata, Harnblase oder Nieren sein. Leider gibt es keine Anzeichen oder Symptome im Anfangsstadium, wenn dieser Tumor noch heilbar ist.

Erbkrankheiten
Sichelzellanämie — eine Erbkrankheit des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen kann Ursache von Blut im Urin sein, sowohl bei einer Mikrohämaturie als auch bei einer Makrohämaturie.
Das Alport-Syndrom betrifft die Filtermembranen in den Nierenglobuli.

Nierenschäden
Ein Trauma oder andere Verletzungen an den Nieren, die durch einen Unfall oder bei Kontaktsport entstanden sind, können zu sichtbarem Blutverlust im Urin führen.

Arzneimittel
Manche Arzneimittel können Hämaturie verursachen, zum Beispiel Aspirin, Penicillin, Antikoagulantien wie Heparin und Cyclophosphamid (Endoxan Baxter), das ein Medikament gegen Krebs ist.

Intensives Training
Es ist nicht bekannt, warum Training zur sichtbaren Hämaturie führt. Es kann ein Trauma an der Harnblase, Dehydratation oder eine Ruptur der roten Blutkörperchen sein, die nach längerem aerobem Training auftreten.
Läufer sind am stärksten betroffen, obwohl fast jeder Athlet nach intensivem Training Blut im Urin aufweisen kann.

Blasenkatheter
Ein Blasenkatheter kann die Blasenwände beim Einsetzen oder bei Körperbewegungen schädigen, weil er an den Blaseninnenwänden kratzt.
Wichtig ist, dass das medizinische Personal ihn behutsam einsetzt.

 

Welches sind die Begleitsymptome bei Blut im Urin?

Manche Patienten sind völlig asymptomatisch, insbesondere wenn das Blut nur durch eine mikroskopische Untersuchung im Urin nachgewiesen werden kann.

Möglich Begleitsymptome:

  • rechtsseitiger oder linksseitiger Flankenschmerz (weist oft auf eine Nierenobstruktion durch einen Nierenstein oder einen Nierentumor hin),
  • Harntrang und häuigees Wasserlassen, kann auf einen Blasentumor hinweisen.

Symptome im Zusammenhang mit einer Infektion:

  • Brennen beim Wasserlassen,
  • Harndrang,
  • trüber oder übelriechender Urin.

Schwerere Niereninfektion:

  • hohes Fieber,
  • Schüttelfrost,
  • Flankenschmerz.

Symptome bei vergrößerter Prostata:

  • Häufiges Wasserlassen, auch kleine Urinmengen, weil die Prostata auf die Blase drückt. Das Bedürfnis zum häufigen Wasserlassen tritt auch im Schlaf auf
  • ;Harndrang;
  • Schwierigkeiten, mit dem Urinieren zu beginnen;
  • Tröpfeln am Ende des Wasserlassens;
  • Verminderter Harnstrahl.

 

Diagnose

Diagnose von Blut im Urin,Blutuntersuchung
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Es gibt verschiedene Untersuchungen, um die Ursache einer Hämaturie zu bestimmen. Die meisten Menschen benötigen nicht jeden einzelnen Test.

  • Urinuntersuchung: Untersuchungen des Urins können einen Hinweis auf die Ursache der Hämaturie geben.
    Sie umfassen eine Zytologie des Urins, bei der ein Mikroskop benutzt wird, um die Zellen aus dem Blaseninhalt und den Nieren (im Urin enthalten) zu analysieren.
    Frauen sollten während ihrer Regelblutung die Urinuntersuchung vermeiden, weil diese das Ergebnis beeinflussen kann.
  • Blutuntersuchungen: Untersuchungen des Blutes können dazu dienen, Anzeichen für eine Nierenerkrankung oder andere Erkrankung zu finden, die die Hämaturie verursachen.
  • Ein CT ist eine radiologische Untersuchung, die die Struktur der Nieren, Ureteren und der Harnblase aufzeigt. Diese können mithilfe eines CTs sichtbar gemacht werden.
    In der Regel wird bei der Untersuchung ein Kontrastmittel über die Vene verabreicht, um alle möglichen Abweichungen aufzuzeigen.
  • Ultraschall der Nieren: eine Echographie der Nieren ist eine Alternative zum CT und bequemer für Menschen, die auf die Kontrastmittel allergisch reagieren, die beim CT verwendet werden. Die Echographie benutzt Schallwellen, um ein Bild der Nierenstrukturen aufzuzeigen.
  • Die Zystoskopie ist ein Vorgang, der dazu dient, die Blasenwände zu untersuchen, um mögliche Anomalien festzustellen.
    Man kann diese in einer Tagesklinik chirurgisch durchführen.
    Ein kleiner Tubus mit einer Fotokamera wird durch die Harnröhre in die Harnblase eingeführt. Vor Einführen des Tubus wird ein betäubendes Gel aufgetragen, um mögliche Beschwerden gering zu halten.
    Die meisten Patienten tolerieren diesen Vorgang sehr gut.
    Findet der Arzt anormales Gewebe, kann er eine Biopsie vornehmen.
    Das bei der Biopsie entnommene Material wird unter dem Mikroskop untersucht, um abnormale Zellen oder die Anwesenheit von Krebszellen zu ermitteln.
  • Bei einer Nierenbiopsie entnimmt der Arzt ein kleines Stückchen Gewebe aus der Niere; das Gewebe wird daraufhin unter dem Mikroskop untersucht, um zu sehen, ob eine Nierenerkrankung vorliegt.

Differentialdiagnose
Andere Ursachen für geröteten oder dunklen Urin:

  • Hämoglobinurie: Hämoglobin befindet sich im Urin.
  • Myoglobinurie: Anwesenheit von Myoglobin im Urin.
  • Lebensmittel, zum Beispiel rote Rüben.
  • Arzneimittel, zum Beispiel Rifampicin, Nitrofurantoin, Sennesblätter.
  • Porphyrie: der Urin wird dunkel.
  • Bilirubinurie: biliäre Obstruktion.

 

Therapie bei Blut im Urin

  • Befindet sich sichtbar Blut im Urin, sollte man nicht selbst mit Naturheilmitteln oder Hausmitteln eine Behandlung versuchen. Man sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.
  • Medizinische Behandlung bei Hämaturie
    Bei vielen Krankheiten kann Blut im Urin auftreten. Einige davon haben wenig medizinische Bedeutung und benötigen keine Behandlung.
    Andere Fälle können schwerwiegend sein und benötigen eine unverzügliche Therapie.
    Die Therapie hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab.
  • Nierensteine
    In den meisten Fällen von Nierensteinen besteht die Therapie darin, viel Wasser zu trinken und Schmerzmittel einzunehmen.
    Die meisten Nierensteine werden über das Harnwegssystem von allein ausgeschieden. In gewissen Fällen können bedeutendere Maßnahmen erforderlich sein.
    Eine Form der Therapie, extrakorporale Stoßwellen-Lithotrypsie genannt, zerkleinert die Steine in sehr kleine Stückchen oder Kies. Die kleinen Stückchen können die Harnröhre besser passieren, auch wenn dabei leichte Schmerzen auftreten.
    Eine andere Therapieform ist die Ureteroskopie, bei der die Steine im Harnleiter gefunden und mit einem feinen, flexiblen Gerät, das einem Endoskop ähnelt, entfernt werden.
  • Infektion der Harnwege
    Die Therapie dient der Entfernung der Bakterien, die für die Infektion verantwortlich sind.
    Besteht keine andere signifikante Erkrankung, dann nützt je nach Infektionsursache ein Zyklus mit Antibiotika über drei bis vierzehn Tage.
  • Gutartige Prostatavergrößerung
    Manchmal ist es hilfreich, Medikamente abzusetzen, die die Prostata reizen oder den Harnfluss beeinträchtigen. Selten sind Medikamente oder ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um die Größe der Prostata zu verringern.
  • Arzneimittel
    Verursacht ein Arzneimittel eine Hämaturie, kann der Arzt die Behandlung abbrechen und dafür eine Alternative empfehlen. Einige Arzneimittel verfärben den Urin, ohne eine Hämaturie zu verursachen. Der Arzt muss entscheiden, ob die Medikamente weiterhin genommen werden können.
    Die Einnahme eines Pharmakons nicht selbständig abbrechen, ohne mit dem Arzt gesprochen zu haben.
  • Verengung des Harntraktes
    Eine Blockade bedarf gewöhnlich eines chirurgischen Eingriffes oder anderer Vorgänge, um die Ursache zu korrigieren oder zu entfernen.
  • Gewebeschäden
    Diese können mit der Zeit selbständig heilen oder einen chirurgischen Eingriff oder eine andere Behandlungsform erforderlich machen, um den Schaden zu beheben oder geschädigtes Gewebe zu entfernen.

 

Natürliche Heilmittel bei Blut im Urin

Bei Harnwegsinfektion, Nierensteinen oder Prostataentzündung kann eine natürliche Ernährung für die Genesung sehr hilfreich sein.
In der konventionellen Medizion wird in der Regel keine Diät zur Heilung von Krankheiten angezeigt, sondern Medikamente.
Aufgrund meiner Erfahrung konnte ich feststellen, dass die besten Ergebnisse durch zwei Arten der Ernährung erzielt werden:

  1. Die Blutgruppendiät nach Dr. D`Adamo/Mozzi, die für jede Blutgruppe eine unterschiedliche Ernährung vorsieht. Insbesondere wird empfohlen, bei Problemen mit der Prostata und Nierensteinen auf Milchprodukte zu verzichten, während bei Infektionen außerdem Schweinefleisch, Aufschnitt, Pfeffer, Chilipulver, cremige Süßspeisen, Tee und Tomaten zu vermeiden sind.
  2. Die Theorie der Naturhygiene von Shelton sieht eine gesunde Lebensweise und eine vegane Ernährung/Rohkost vor, mit viel Obst und rohem Gemüse, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten.

 

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