Bitterer Mundgeschmack: Ursachen, Symptome und Heilmittel

Bitterer Mundgeschmack: Ursachen, Symptome und Heilmittel

Ein bitterer Geschmack im Mund, der nicht durch eine bittere Substanz hervorgerufen wird, deutet auf ein gestörtes Geschmacksempfinden hin.

Veränderungen oder Minderungen des Geschmackssinnes werden als Dysgeusie bezeichnet.

In manchen Fällen von bitterem Geschmack ist es eine einfache Störung, die leicht behandelt werden kann, doch in anderen Fällen kann ein schlechter Geschmack im Mund das Symptom einer Erkrankung sein, die behandelt werden muss.

Es gibt einige einfache Heilmittel, die das Problem lindern oder sogar heilen können.

Wie funktioniert das? Physiologie des Geschmacks

Der Geschmackssinn ermöglicht uns, unbekömmliche Speisen von schmackhaften zu unterscheiden.

Nahrungsmittel, die essentielle Mineralsalze oder mehr Kalorien enthalten, sind im Allgemeinen:

  • Gesalzen,
  • Süß,
  • Würzig.

Im Gegensatz dazu lehnen wir bittere Substanzen, die oftmals giftig sind, ab. Viele Pflanzen und Tiere sondern bitter schmeckende Substanzen ab, um nicht gefressen zu werden. (Reynolds, 2005).

Diese bitteren chemischen Substanzen können Symptome wie Übelkeit hervorrufen und manchmal auch zum Tod führen. (Barlow, 1999, Liener, 1970).

Der Geschmackssinn kann auch säuerliche oder saure Geschmäcker erkennen, die auf fermentierte oder verfaulte Speisen hinweisen. (Reed e Knaapila, 2011, Breslin, 2013).

Der Geschmackssinn kommt hauptsächlich von den Geschmacksknospen:

  • Auf der Zunge,
  • Im Rachen.

Diese Strukturen sind Rezeptoren, die die Geschmacksreize (süß, bitter, sauer, salzig) in elektrochemische Signale umwandeln.

Die Geschmacksknospen senden die Signale zu den sensorischen Neuronen, die die Informationen im Gehirn über drei Hirnnerven übertragen:

  • Fazialis,
  • Glossopharyngeus,
  • Vagus.

 

Inhalt

Ursachen für bitteren Geschmack im Mund

Bitterer und metallischer Geschmack im Mund können auf eine Infektion oder zahlreiche andere Erkrankungen hinweisen. Deshalb ist ein Arztbesuch wichtig, um abklären zu lassen, dass keine ernsthafte Ursache vorliegt. Wenn sich Atem- und Schluckbeschwerden bemerkbar machen, sollte unverzüglich die Notaufnahme eines Krankenhauses aufgesucht werden.

  1. Medikamente

Zu den häufigsten Ursachen für einen bitteren Geschmack im Mund gehören vermutlich Medikamente.

Der schlechte Geschmack kann durch folgende Arzneimittel hervorgerufen werden:

  • Antibiotika, wie Clarithromycin,
  • Medikamente für Herz und Blutdruck, wie Propafenon,
  • Mittel zur Bekämpfung von Krebserkrankungen, wie Carboplatin,
  • Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion, wie Propylthiouracil,
  • Diabetes-Mittel, wie Metformin,
  • Mittel gegen Sodbrennen, wie Dexlansoprazol,
  • Arzneimittel gegen Glaukom, wie Methazolamid,
  • Medikamente gegen Osteoporose, wie Vitamin-D-Präparate,
  • Schlaftabletten, wie Eszopiclon,
  • Bronchodilatatoren bei Asthma,
  • Antidepressiva, die Lithium enthalten.
  1. Inhalierte Substanzen

Ich denke, man kann sich leicht vorstellen, dass Rauchen den Geschmack im Mund beeinflusst negativ, da es auf die Geschmacksknospen wirkt. Andere chemische Umweltprodukte, die eingeatmet werden, können einen metallischen Geschmack im Mund hinterlassen, wie zum Beispiel:

  • Quecksilber,
  • (Dr. Rabovsky – health.clevelandclinic.org)

 

  1. Störungen des Nervensystems

Eine andere mögliche Ursache für bitteren Mundgeschmack kann eine Störung des Nervensystems sein.

Das Problem liegt in diesem Fall im Gehirn oder entlang der peripheren Nerven, die die Geruchs- und Geschmacksignale empfangen.

Tumore, entzündliche Erkrankungen und Autoimmunkrankheiten können das Nervensystem beeinträchtigen und einen metallischen Geschmack im Mund verursachen.

  1. Zahnprobleme

Das Zahnfleisch, Infektionen des Zahnfleischs, anderweitige Erkrankungen des Zahnfleischs, Zahnabszesse und Pyorrhö (Störungen im Zahnhalteapparat) sind mögliche Ursachen für bitteren und schlechten Geschmack im Mund.

Auch Geschwüre im Mund können einen bitteren Geschmack hervorrufen.

  1. Krankheiten

Wer an Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Gelbsucht, Leber- oder Niereninsuffizienz leidet, kann einen bitteren Geschmack im Mund verspüren.

  1. Unzureichende Mundhygiene

Eine unzureichende Mundhygiene kann einen bitteren Geschmack im Mund mit sich bringen. Werden die Zähne nicht geputzt, lagern sich Essensrückstände zwischen den Zähnen ein und ein Fäulnisprozess setzt ein, der Mundgeruch und verschiedene andere orale Probleme mit sich bringen kann.

Der bittere Geschmack ist morgens stärker, weil nachts weniger Speichel produziert wird; deshalb:

  • Ist der Mund trocken,
  • Riecht der Atem schlecht.
  1. Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kann in manchen Momenten – vor Eintreten von Übelkeit oder Erbrechen – schlechter Geruch im Mund entstehen.

Daran ist meistens das hormonelle Ungleichgewicht schuld. Bitterer Geschmack ist für Schwangere ein allgemeines Problem, das meist nach wenigen Tagen von allein wieder vergeht.

Pfefferminz- oder Zitronenbonbons sind ein gutes Mittel, um den unangenehmen Geschmack loszuwerden.

  1. Mykose

Pilzinfektionen, darunter auch Infektionen durch Hefen, können mit pilztötenden (antimykotischen) Medikamenten und Salben behandelt werden. Bis zu einer vollständigen Heilung kann der Patient jedoch einen schlechten Geschmack im Mund verspüren und unter Mundgeruch leiden.

Pylorus-Zwölffingerdarm-Magenwand

  1. Gastroösophagealer Reflux. Der säurehaltige Rückfluss sorgt häufig für einen bitteren Geschmack im Mund.
    Hierbei werden die Magensäfte nach oben in Richtung Hals gedrückt.

Zu den Ursachen für gastroösophagealen Reflux gehören:

  • Üppige Mahlzeiten,
  • Fette und scharfe Speisen,
  • Unregelmäßige Essgewohnheiten.

Andere Symptome, die die Magenübersäuerung begleiten, sind:

  • Brennen im Mund,
  • Übler Mundgeruch,
  • Sodbrennen,
  • Schmerzen hinter dem Brustbein,
  • Trockener Husten, Übelkeit,
  • Halsschmerzen.
  1. Zinküberschuss

Zinküberschuss kann einen schlechten Mundgeruch hervorrufen.

Folgende Nahrungsmittel enthalten viel Zink:

  • Austern/Schalentiere
  • Geröstete Kürbiskerne
  • Kalbsleber
  • Geröstete Weizenkeime
  • Lamm

11. Gallensteine

Steine in der Gallenblase behindern den Gallenfluss in Richtung Darm.

Die Blockade lässt die Galle zurück in den Magen fließen und kann damit einen Gallenreflux verursachen.

Zu den Symptomen von Gallenrückfluss gehört ein bitterer Geschmack im Mund nach dem Essen.

 

Welche Begleitsymptome können mit dem bitteren Geschmack im Mund auftreten?

Bitterer Geschmack im Mund kann allein oder zusammen mit anderen Symptomen auftreten, die je nach zugrundeliegender Erkrankung variieren.

Mögliche Symptome, die zusammen mit bitterem Mundgeschmack auftreten können, sind:

  • Übler Mundgeruch,
  • Zahnfleischbluten (bei Gingivitis oder Pyorrhö)
  • Veränderter Gesichtsausdruck aufgrund einer Störung des Gesichtsnervs
  • Mundtrockenheit
  • Übermäßiger Speichelfluss (verursacht durch gastroösophagealen Reflux)
  • Grippeähnliche Symptome (Müdigkeit, Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Gelenkschmerzen)
  • Verstopfte Nase (aufgrund von Katarrh)
  • Geschwollene oder entzündete Mandeln
  • Erbrechen.

 

Ernste Symptome, die auf eine lebensbedrohliche Erkrankung hinweisen können

In einigen Fällen kann der bittere Mundgeschmack ein Anzeichen für eine ernsthafte oder gefährliche Erkrankung sein, die eine unverzügliche ärztliche Versorgung in der Notaufnahme erforderlich macht, wie das Verschlucken einer giftigen Pflanze oder einer chemischen Substanz.

Einige mögliche ernste Symptome, die zusammen mit bitterem Mundgeschmack auftreten können, sind:

  • Beeinträchtigung des Bewusstseins- und Wachheitszustands oder geistige Verwirrtheit,
  • Atemschwierigkeiten, Atemlosigkeit oder Atemnot,
  • Unfähigkeit zu schlucken,
  • Gesichtslähmung,
  • Plötzliches Anschwellen von Mund, Lippen oder Zunge.

 

Magen,gastroösophagealen Reflux
Magen

 

Natürliche Heilmittel gegen bitteren Mundgeschmack

Wenn der bittere Geschmack im Mund durch keines der aufgelisteten Hausmittel vergeht, empfiehlt sich ein Besuch beim Zahnarzt.

  1. Befolgen einer gründlichen Mundpflege

Zuweilen erfolgt die Mundhygiene nicht ausreichend. Beim Zähneputzen sollte man mit der Zahnbürste auch Zahnfleisch und Zunge reinigen. Nach dem Zähneputzen empfiehlt sich außerdem die Verwendung einer Mundspülung.

Dies sollte mindestens zweimal täglich erfolgen.

Die Verwendung von Zahnseide ist äußerst wichtig und wird von den Zahnärzten wärmstens empfohlen.

Die Reinigung mit Zahnseide sollte mindestens drei- bis viermal pro Woche erfolgen, ideal wäre einmal täglich.

  1. Zu den alten Hausmitteln unserer Großeltern gehören Natriumbikarbonat und ganz normales Tafelsalz.

Etwas Bikarbonat und Tafelsalz auf die Zahnbürste geben und Zähne, Zahnfleisch und Zunge damit abbürsten. Zahninfektionen und bakterieller Zahnbelag lassen sich auf diese Weise beseitigen.

Gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn diese Reinigung zweimal pro Tag durchgeführt wird.

  1. Speichelflussanregende Nahrungsmittel

Der Verzehr von Nahrungsmitteln, die für einen vermehrten Speichelfluss sorgen, ist eine gute Methode, bitteren oder metallischen Geschmack im Mund zu beseitigen. Dazu eignen sich Zitrusfrüchte wie Pampelmusen und Apfelsinen.

  1. Umstellung der Ernährungsgewohnheiten

Ist der scheußliche Geschmack im Mund eine Folge von schlechter Verdauung, sollte man genau darauf achten, was man isst. Man sollte auf scharfe, frittierte Speisen verzichten und immer nur kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.

Dabei sollte man gut kauen und langsam essen.

  1. Mundgeruch überdecken

Bonbons und Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack helfen kurzfristig, den bitteren Geschmack zu überdecken. Wer kein Pfefferminz mag, kann Zitrusfruchtbonbons lutschen.

  1. Mehr Wasser trinken

Wasser stellt eine gute Behandlungsform dar, um Toxine aus dem Mund zu entfernen und die Säuremenge im Magen, die den bitteren Geschmack verursacht, zu vermindern.

 

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